Dütsch-Oschtafrika

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Dütschi „Schutzgebiet“ z Afrika, Dütsch-Oschtafrika in rot

Dütsch-Oschtafrika isch d Bezeichnig vo eme dütscheSchutzgebiet“ gsi, wo s vo 1885 bis ins 1918 gäh het. Zu dere Kolonie hei Tanganjika (s hütig Tansania ohni Sansibar), Burundi, Ruanda und en chline Teil vom hütige Mosambik ghört. Mit de Niderlag im Erschte Wältchrieg het s Dütschi Reich di Kolonie verlore.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Ursprünglich isch Dütsch-Oschtafrika e privati Kolonie gsi und het de Dütsch-Oschtafrika Gsellschaft (DOAG) ghört. Di Gsellschaft isch vom Carl Peters gründt worde und het d Ufgab gha, Gebiet in Afrika in Besitz z näh. Am 10. November 1884 isch er uf Sansibar cho und kurz druf het er uf em Festland di erschte „Schutzverträg“ abgschlosse. Di Häuptling, wo uf afrikanischer Sit di Verträg unterschribe hei, hei meischt kei Ahnig kha, worum es em Peters gange-n-isch. Di Riichskanzler vom Dütsche Riich isch eigentlich gäge es Engagement z Afrika gsi, er het aber us innepolitische Gründ nochgeh und so het de Kaiser Wilhelm I. am 27. Februar 1885 en Schutzbrief unterschribe, wo d Bsetzige z Oschtafrika legalisiirt het. D Regiirig vo Sansibar het dodergäge proteschtiirt, wil si di afrikanischi Küschte vo Somalia bis Mosambik und s Hinterland bis zum Kongo zu ihrem Territorium grächnet het. Si hei d Truppe uf em Feschtland verschtärcht und de Bismarck het es Marinegeschader uf Sansibar gschickt. De Sultan het müesse iilänke und het di Aasprüch vo de DOAG aaerkannt. Wil au Grossbrittanie schtarch z Oschtafrika, bsunders z Kenia, isch engagiert gsi, het me in eme Vertrag vom 29. Oktober 1886 d Iiflusssphäre vonenand abgränzt. D Brite hei sich verpflichtet, sich bim Sultan vo Sansibar für e Verpachtig vo de Hafeverwaltige vo Daressalaam und Pangani an d DOAG iizsetze, wo em Druck nochgeh het. De Sultan het 1887 sini Zuschtimmig gäh, dass de Küschtestreife zwüschem Umba und em Rovuma vo de DOAG verwaltet wird. Wo de Vertrag im Johr druf in Chraft träte-n-isch, het s en Ufschtand vo der Küschtebevölkerig gäh. Numme durch de Iisatz vo dütsche Marinesoldate hei Bagamoyo und Daressalaam chönne ghalten werde. Di Dütsche hei dann de Ufschtand nidergschlage und en in de Öffentlichkeit als es Iigrife gäge de arabisch Sklavehandel dargschtellt.

Im Johr 1890 sind dann d Verhandlige gloffe, dass d Bsitzaasprüch vo de DOAG ans Riich überträge werde und im 1891 isch Dütsch-Oschtafrika offiziell de Verwaltig vom Dütsche Riich unterschtellt worde. In de Ziit vom erschte Wältchrieg isch s Schutzgebiet immer umkämpft gsi. Erscht am 25. November 1918 hei di dütsche Truppe in Nordrhodesie kapituliert. Im Versailler Vertrag isch dann feschtglägt worde, dass Dütschland uf alli Kolonie muess verzichte und me het Dütsch-Oschtafrika am 20. Jänner 1920 de Verwaltig vom Völkerbund unterschtellt.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Norbert Aas, Werena Rosenke (Hrsg.): Kolonialgeschichte im Familienalbum. Frühe Fotos aus der Kolonie Deutsch-Ostafrika. Münster: Unrast, 1992. ISBN 3-928300-13-X.
  • Martin Baer, Olaf Schröter: Eine Kopfjagd. Deutsche in Ostafrika Berlin: Christoph Links Verlag, 2001. ISBN 3-86153-248-4.
  • Detlef Bald: Deutsch-Ostafrika 1900–1914: eine Studie über Verwaltung, Interessengruppen und wirtschaftliche Erschließung. München: Weltforum-Verlag, 1970. ISBN 3-8039-0038-7.
  • Felicitas Becker, Jigal Beez: Der Maji-Maji-Krieg in Deutsch-Ostafrika 1905–1907. Berlin: Christoph Links Verlag, 2005. ISBN 3-86153-358-8.
  • Tanja Bührer: Die Kaiserliche Schutztruppe für Deutsch-Ostafrika. Koloniale Sicherheitspolitik und transkulturelle Kriegführung, 1885 bis 1918. Beiträge zur Militärgeschichte, Bd. 70. München: Oldenbourg Wissenschaftsverlag 2011. ISBN 978-3-486-70442-6.
  • Imre Josef Demhardt: Die Kartographie des Kaiserlichen Schutzgebiets Deutsch-Ostafrika. In: Cartographica Helvetica Heft 30 (2004) S. 11–21, doi:10.5169/seals-14684.
  • Kleiner Deutscher Kolonialatlas, in 3. Auflage hrsg. von der Deutschen Kolonialgesellschaft im Verlag Dietrich Reimer (Ernst Vohsen), Berlin 1899, mit Bemerkungen zu den Karten (Beschreibung der Kolonialgebiete).Ausgabe 2002 der Verlagsgruppe Weltbild GmbH in Augsburg, ISBN 3-8289-0526-9.
  • Fritz Ferdinand Müller: Deutschland – Zanzibar – Ostafrika: Geschichte einer deutschen Kolonialeroberung 1884–1890; mit 14 Abbildungen und 6 Karten. Berlin: Rütten & Loening, 1959
  • Michael Pesek: Das Ende eines Kolonialreiches. Ostafrika im Ersten Weltkrieg. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2010. ISBN 978-3-593-39184-7.
  • Rainer Tetzlaff: Koloniale Entwicklung und Ausbeutung: Wirtschafts- und Sozialgeschichte Dt.-Ostafrikas 1885–1914 Berlin: Duncker [u.] Humblot, 1970
  • Dirk Bittner: Große illustrierte Geschichte von Ostafrika. Melchior Verlag, 2012, ISBN 3-942562-86-3.
  • Ulrich van der Heyden: Kolonialer Alltag in Deutsch-Ostafrika in Dokumenten. (Trafo-Verlag, Berlin 2009)

Weblinks[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Deutsch-Ostafrika – Sammlig vo Multimediadateie