Werwolf

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e Werwolf uf ere Illustrierig vom 18.Jh.
d Schwertschaide vo Gutestai mit eme Wolfchrieger

E Werwolf isch e Fabelmischwese us Mensch und Wolf. I antike Mythologie, i Dichtige, aber au i moderne Film isch e Werwolf e Mensch, wo sich bi Vollmoo in e bluetrünstige Wolf verwandlet. Er ghört zu de Wertier, de Therianthrope, wo me wältwiit in Religione und Mythologie findet, vor allem in Afrika, wo der Werwolfglaube sehr verbreitet isch, und in Nord- und Südamerika.

Name[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Name isch e Zämesetzig us ahd. wer »Maa« und wulf »Wolf«. Di griechisch Bizaichnig Lykanthrop (agr. λυκάνθρωπος, lykánthrōpos) setzt sich us lýkos »Wolf« und ánthrōpos »Mensch« zäme.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Antiki[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Werwölf sind scho i de Antiki bizügt, zerst bim griechische Historiker Herodot. Er schribt öber s skythische Volch vo de Neure:

»… d Skythe und d Hellene, wo i de Nöchi vo Skythie wonet verzellet, ass aimool im Joor sich jede Neure inen Wolf verwandlim för e paar Taag, und sich denn wider zruggwandli.« Herodot, Historiae IV,105

De älteri Plinius schribt i sinere Naturgschicht vom ene Maa, wo sini Chlaider ane Esche ghengt hebi und denn öber e See z Arkadie gschwume sai und debi sai er in e Wolf verwandlet wore. Wen er nüün Joor lang as Wolf kann Mensch afali, bichöm er d Glegehait öber de See zruggzschwime und wider e Mensch z were. Au de römisch Schriftsteller Ovid waiss vo Mane, wo z i arkadische Wälder als Wölf umelungeret.

De Petronius vermittlet im Satyricon en anderi Werwolfgschicht. En eemolige Sklav verzällt en Erlebnis, wien er miteme Fründ uf e Fridhof ggange sai. Plötzlich heb sich siin Biglaiter blutt uuszoge und d Chlaider an Stroosserand glait. Den heb er e Chrais drumumepislet und sai plötzli e Wolf gsii und sai eweggloffe. Er selber sai vor Angst eweggrent und zu sinere Liebste gfloche, wo sich biklagt heb, well e Wolf grad ebe Schööf grisse heb.

Germane[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Au för d Germane sind Werwölf bizügt und di alemannischi Schwertschaide vo Gutestai zaigt e Werwolf. De Bischoff Burchard vo Worms, wo öber germanische Aberglobe gschribe het, nennt ebefalls Werwölf.

Werwölf in dr Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Werwölf in der Unterhaltigsindustrii[ändere | Quälltäxt bearbeite]

En Uswahl vo Film, wo s Thema Werwolf ufgrife:

  • Der Wolfsmensch (1941)
  • Der Fluch von Siniestro (1961)
  • Der Werwolf von Washington (1973)
  • Das Tier (1981)
  • Wolfen (Horrorfilm) (1981)
  • American Werewolf (1981)
  • Die Zeit der Wölfe (1984)
  • Der Werwolf von Tarker Mills (1985)
  • Teen Wolf (1985)
  • Full Eclipse (1993)
  • Wolf – Das Tier im Manne (1994)
  • Akte X - Verwandlungen (1994)
  • Bad Moon (1996)
  • American Werwolf in Paris (1997)
  • Sieben Monde − Das Böse schläft nie (1998)
  • Alvin and the Chipmunks meet the Wolfman (2000)
  • Ginger-Snaps-Trilogii (2000, 2004, 2005)
  • Wolfgirl (2001)
  • Die Bestie der alten Berge (FR 2001)
  • Wolf Lake (TV-Serii 2001-2002)
  • Dog Soldiers (2002)
  • Underworld (Film)|Underworld (2003)
  • Harry Potter und der Gefangene von Askaban (2003)
  • Van Helsing (2004)
  • Romasanta - Im Schatten des Werwolfs (2004)
  • Verflucht (2005)
  • Skinwalkers (2006)
  • Underworld: Evolution (2006)
  • Doctor Who: Mit Zähnen und Klauen (Folg vo der BBC TV-Serii 2006)
  • Blood and Chocolate (2007)
  • Supernatural: Herz (Staffel 2 Folg 17 vo der TV-Serii)
  • Teufelsland: Dokumentarfilm vo dr Gisa Schleelein (Arte/ZDF 2008)
  • True Blood Färnsehserii (sit 2008)
  • Underworld – Aufstand der Lykaner (2008)
  • Twilight (2008−)
  • Wolfman (2010)

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Utz Anhalt: Der Werwolf. Ausgewählte Aspekte einer Figur der europäischen Mythengeschichte unter besonderer Berücksichtigung der Tollwut. Magisterarbeit, Universität Hannover 1999 (E-Text).
  • Hermann Baumann (Hrsg.): Die Völker Afrikas und ihre traditionellen Kulturen. 2 Bde. Franz Steiner Verlag, Wiesbaden 1975 und 1979. ISBN 3-515-01968-5 und ISBN 3-515-01974-X
  • Hermann von Bruiningk: Der Werwolf in Livland und das letzte im Wendenschen Landgericht und Dörptschen Hofgericht i. J. 1692 deshalb stattgehabte Strafverfahren, In: Mitteilungen aus der livländischen Geschichte 22 (1922-28), Seite 163-220
  • Matthias Burgard: Das Monster von Morbach, November 2008, Waxmann, ISBN 978-3-8309-2043-4
  • Robert Eisler: Man into Wolf: An Anthropological Interpretation of Sadism, Masochism and Lycanthropy. With an introduction by Sir David K. Henderson. Spring Book, London um 1948/1950. Nachdruck: Ross-Erikson, Santa Barbara 1978, ISBN 0-915520-16-8
  • Wilhelm Hertz: Der Werwolf. Ein Beitrag zur Sagengeschichte. Kröner, Stuttgart 1862. Unveränderter Neudruck: Sändig, Walluf 1973, ISBN 3-500-26840-4
  • Peter Kremer: Wo das Grauen lauert. Erschröckliche Geschichten von Blutsaugern und kopflosen Reitern, Werwölfen und Wiedergängern an Inde, Erft und Rur. PeKaDe-Verlag, Düren 2003, ISBN 3-929928-01-9
  • Peter Kremer: Der Werwolf von Bedburg. Versuch einer Rekonstruktion des Hexereiprozesse aus dem Jahre 1589. Selbstverlag, Düren 2005
  • Rudolph Leubuscher: Wehrwölfe und Tierverwandlungen im Mittelalter. Ein Beitrag zur Geschichte der Psychologie. Reimer, Berlin 1850.
  • Elmar Lorey: Henrich der Werwolf. Eine Geschichte aus der Zeit der Hexenverfolgungen. Anabas, Frankfurt a. M. 1999, ISBN 3-87038-297-X
  • Sabine Richter: Werwölfe und Zaubertänze. Vorchristliche Vorstellungen in Hexenprozessen der frühen Neuzeit. Lang, Frankfurt a. M. u. a. 2004, ISBN 3-631-51386-0 (zugl. Phil. Diss., Univ. Gießen, 1998)
  • Rolf Schulte: Hexenmeister. Die Verfolgung von Männern im Rahmen der Hexenverfolgung von 1530-1730 im Alten Reich. Lang, Frankfurt a. M. u. a. 2000, ISBN 3-631-35556-4 (zugl. Phil. Diss., Univ. Kiel, 1999;)
  • Harry Anthony Senn: Were-Wolf and Vampire in Romania. (= East European Monographs; Band 99). Boulder, New York 1982, ISBN 0-914710-93-1
  • Homayum Sidky: Witchcraft, lycanthropy, drugs, and disease: an anthropological study of the European witch-hunts (= American university studies: Series 11, Anthropology and sociology; Band 70). Lang, New York u. a. 1997, ISBN 0-8204-3354-3
  • Christian Stiegler: Vergessene Bestie - Der Werwolf in der deutschen Literatur (= Wiener Arbeiten zur Literatur, Bd. 21, hg. v. Wendelin Schmidt-Dengler) Braumüller-Verlag, Wien 2007 (basierend auf der fast gleichlautenden Diplomarbeit Stieglers an der Uni Wien 2006), ISBN 978-3-7003-1598-8
  • Montague Summers: The Werewolf. K. Paul, London 1933