Solothurn um 1755
Soledurn um 1755 lot sich uf zwei Arte erschliesse: Beschriibig vom ene Kupferstich als damaligs Stadtbild von dere Schwiizer Stadt, Prospect der Stadt Solothurn uus der Topographie der Eidgenossenschaft vom David Herrliberger, und derzue Beschriibig von der damalige politische Situation dört.
Der ewähnti Stich von Süde her zeigt d Schtadt, wo damals wiitgehend nur uus der Altschtadt und der Vorschtadt südlich von der Aare beschtande het, wobii gwüssi lockeri Besiedelige im Norde dervo sichtbar sind.
Baute, wo noch exischtiere
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Erkennbar und bekannt uus hütiger Sicht sind relativ dütlich im Weschte der krummi Turm uus em Mittelalter, denn die beide Wehrtürm Burristurm und Riedholzturm uus em 16. Jahrhundert, die barocki Jesuite-Kirche, s Bieltor, der Zytglogge-Turm, d Peterskapälle, s alte Landhuus (1955 teils abbrennt und wieder uufbaut) sowie der Barock-Bau Palais Besenval.
Abgrissni Bauwerk
[ändere | Quälltäxt bearbeite]S het aber auch ziemlich viili hüt nicht mehr exischtierendi markanti Bauwerk. Am uuffälligschte sicher der grossi Schanzebau (erschtellt 1667 bis 1727) rings um Alt- und Vorschtadt, wo hüt nur noch zwei Teile im Nordoschte (bim Riedholzturm) und Südweschte (bim Chrummturm) exischtiere, der Rescht isch im 19. Jahrhundert abbroche worde. S gliiche gilt auch vom Wehrturm Georgsturm (ähnlich Burris- und Riedholzturm) am hütige Poschtplatz, vom Wassertor am Nord-Zuegang von der Wengibrügg und vom Berntor bim hütig Rossmarktplatz. Sehr markant isch aber auch d Änderig an der Schtell von der hütige St. Urse-Kathedrale, wo erscht 1762 bis 1772 baut worde isch: Dört isch um 1755 noch die mittelalterlichi Münschter-Kirche gschtande, es gotischs Bauwerk.
Politischi Situation
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Soledurn isch um 1755 von ere chliine aristokratische Oberschicht, em Patriziat, wo alli wichtige politische und wirtschaftliche Ämter bsetzt het, dominiert worde. Der ganzi übrigi Kanton isch Untertanegebiet, regiert durch Vogteie, gsii, und auch die gwöhnliche Bürger in der Schtadt sind wiitgehend politisch machtlos gsii. Wie die übrigi Eidgenosseschaft het sich Soledurn sehr eng ans mächtige absolutistisch-monarchische Frankriich anglehnt, es isch sogar Sitz von de französische Ambassadore (Botschafter) bi der Eidgenosseschaft gsii.
Um 1755 isch s Patriziat uufgrund von der enge Verflechtig mit Frankriich von ere dörtige Finanzkrise schtark mitbetroffe gsii, vor allem auch die bisher heruusragendi Patrizier-Familie Besenval het grossi Problem ghaa. Das isch der Anfang vom Ende von der Patrizier-Herrschaft gsii, wo denn zwüsche 1798 und 1830 sukzessive auch durch en Iimarsch von Französische Revolutionstruppe und liberali Uufschtänd herbiigfüehrt worde isch.
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]Bruno Amiet: Aus Solothurnischer Geschichte, 1943