Dr Schwizerischi Aarbäiterbund

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Es het drei Dachorganisazioone vo dr schwizerische Aarbäiterbeweegig gee, wo sich as Schwizerische Aarbäiterbund bezäichnet häi.

Voorgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Am Aafang vo dr industrielle Revoluzioon isch s für Schwizer Aarbäiter schwiirig gsi, sich z organisiere. Iiri Absichte si bi de Aarbeitsgääber uf weenig Geegeliebi gstoosse und s politische Süsteem het s seer schwiirig gmacht, d Gsetz, wo die ermere Gsellschaftsschichte fast immer benoochdäiligt häi, z ändere.

S spanische Logo vo dr Internazionaale Aarbäiterassoziazioon

Erst in de 1860er Joor häi sich in dr Schwiz e Hufe Gwärkschafte afo bilde, sig s dass d Ziil vo Hilfskasse abgänderet worde si, oder dass sich Aarbäiterveräin, wo sich vorhäär dr Gsellikäit oder dr Bildig vo iire Mitgliider gwidmet und mit Politik mäistens nit vil z due gha häi, vilmol wäge Aarbetskomflikt nöi organisiert häi. Wo 1864 z London die »Internationale Arbeiter-Assoziation« gründet worde isch, het si au in dr Schwiz Aahänger gfunde. Im gliiche Joor isch z Gämf e browisorischs Komitee und bald druf e Sekzioon um e Johann Philipp Becker (1809–1886) entstande und bald au witeri lokaali Sekzioone in dr Wälschshwiz und in de Joor druf z Basel (1865), in dr Ostschwiz (1866), in Bäärn (1867) und Luzärn (1868).[1]

Dr erst Aarbäiterbund[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Am 19. Merz 1865 isch z Züüri vo Arbäiterorganisazioone us fümf Kantöön en erste schwizerische Aarbäiterbund gründet worde, uf en Iniziatiive vom kantonaale Aabäiterveräin Glarus, het sich aber no im gliiche Joor wider ufglööst.[2]

Dr 'Alt' Schwizerischi Aarbäiterbund[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1873 häi sich meereri Sekzioone vom Grütliveräin, Aarbäiterveräin und Gwärkschafte z Olte zämmedo und e Schwizerische Aarbäiterbund gründet. Spööter si no Chrankekasse drzuechoo.[2] Dass dr Grütliveräin, die mächdigsti Aarbäiterverdrättig im Land, im Bund e son e groossi Rolle gspiilt het, het de radikaale Elimänt nid vil Spiilruum gloo.[3]

Dr Aarbäiterbund het drei Vorort ghaa, Gämf, Winterduur und Bäärn. In säggs Kongräss und meerere Urabstimmige si die sozialpolitischi Ziil bestimmt worde. Äi Probleem, wo sich nid het lo lööse, isch d Finanzierig vo dr Arbäiterzitig Tagwacht mit sim Defizit gsi. In de Joor 1875 bis 1878 isch dr Kampf um s äidgenössische Fabrikgsetz gschlaage worde,[3] und dr Aarbäiterbund isch in dr vorparlamentarische Kommissioon, wo s Gsetz vorberäitet het, verdrätte gsi,[3] D Beweegig isch in deeere Zit mit mee as 6'000 Mitgliider in rund 125 Veräin so stark gsi wie nie.

D Geegesätz zwüsche de gwärkschaftlige und de politische Organisazioone im Bund und zwüsche Schwizer und Usländer het dr Aarbäiterbund im Joor 1880 afo schweche. Dr letzt Kongräss z Olte vom 6. bis 8. Novämber 1880 het d Uflöösig vom Aarbäiterbund und d Gründig vom Schwizerische Gwärkschaftsbund (SGB) beschlosse und as politischi Noochfolgorganisazioon d Gründig von ere sozialdemokratische Bardei (SP) aagregt.[2] Dr Schwizerisch Gwärkschaftsbund SGB isch no im gliiche Joor gründet worde und het Wurzle gschlaage. Die sozialdemokratische Bardeie us deere Zit häi sich nid richdig chönne etabliere[1] und erst acht Joor spööter isch die hütig SPS gründet worde. Iiri gmäässigti ideologischi Usrichdig häi si vom Arbäiterbund gerbt, wo pragmatisch und reformerisch gsi isch.[3]

Dr 'Nöij' Schwizerischi Aarbäiterbund[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr sognennti Nöij Schwizerischi Aarbäiterbund isch 1887 z Aarau entstand und het Gwärkschafte, Grütli- und Aarbäiterveräin, Chrankekasse aber au Veräin uf ere konfessionelle Grundlaag in äinere Dachorganisazioon veräinigt.

So het no im gliiche Joor e subvenzionierts, parastaatlichs Aarbäitersekretariaat chönne ufdoo wärde. Daas hätt, gläitet vom Herman Greulich (1842–1925) mit vier Adjunkt und Büüro z Züüri, z Biel und z Gämf, d Grundlaage für d Sozialgsetzgääbig sölle erschaffe. Braktisch isch s Sekretariaat aber en Ombudsstell worde und d Sekretäär si mit politische und gwärkschaftlige Ufgoobe überlastet gsi.[2] So häi si kuum Zit gha, sich für die blaanti Sozialgsetzgääbig iizsetze. Immerhii si d Gwärkschaftschrankekasse rächtlig anerkennt worde,[4] so dass 1890 d Iifüerig vo dr Chranke und Umfallversicherig (KUV) mööglig worde isch.[3]

Dr Schwizerischi Aarbäiterbund het nume d Mitgliider vo de Veräin, wo alli drei Joor am Aarbäiterdaag verdrätte gsi si, ufglistet. Am Aafang si das öbbe 100'000 gsii, bis in d Zit vor em Wältchrieg si s mee as 300'000 gsi, wo d Helfti von ene Chrankekassemitgliider gsi si.Im 20. Joorhundert si dr SGB und d SP schnäll gwaggse und dr Aarbäiterbund het wäge innere ideologische Differänze rasch an Bedütig verloore. Wääred em Chrieg häi en d Chrankekasse verloo und noch em Landessträik 1918 die Christlig-Soziaale. Dr Schwizerischi Gwärkschaftsbund isch die letzti bedütendi Chraft im Aarbäiterbund gsi und het en Ändi 1920 ufglööst.[2]

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Bernard Degen, Die Sozialdemokratie im Wahlsystem der Schweiz, «Archiv für Sozialgeschichte» 53, 2013
  • Leonardo Parri, Staat und Gewerkschaften in der Schweiz (1873—1981), «Politische Vierteljahresschrift» Vol. 28, No. 1 (Merz 1987), Site 35-58. Uusechoo bi: Springer
  • Otto Lang: Schweizerischer Arbeiterbund im «HLS»

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. 1,0 1,1 Degen 2013, S.53-57
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Otto Lang: Schweizerischer Arbeiterbund uf em HLS, 2012
  3. 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 Parry 1987, S. 39
  4. Parry 1987, S.40