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Falter

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
(Witergleitet vun Schmetterling)
Falter

Falter (Lepidoptera)

Systematik
Unterstamm: Tracheetier (Tracheata)
Überklass: Sechsfüessler (Hexapoda)
Chlass: Insekte (Insecta)
Underchlass: Fluginsekte (Pterygota)
Überordnig: Noiflügler (Neoptera)
Ordnig: Falter
Wüsseschaftlige Name
Lepidoptera
Linnaeus, 1758
Underordnig

Falter oder Schmetterling (Leptidoptera; alemanischi Näme) sind en Ornnig vo de Insekte. Si bildet 127 Familie und zälet weltwiit öber 180000 Arte; i Mitteleuropa chömed rund 5000 Arte vor. Falter mached e Metamorphose döre. Im erste Lebesstadium sind si Raupe, den verpuppet si sich und lebed deno im letschte d Stadium als Falter.

Sproochlich werd zwösched tagaktiive Summervögel (oder Pfifolter) und nachtaktiive Flipper underschide. Aber au d Motte ghöred dezue und vili tagaktiivi Falterarte, wo nöd as Summervögel agluegt wered.

  • Summervögel (Pfifolter) flüüged em Taag und sind maist höbsch bunt und spilet i de Fantasii vo de Mensche e gwüssi positivi Role.
  • Flipper flüüged z Nacht und sind eener groilich oder brüünlich. I de menschliche Fantasii wered si mengisch mit negatiive Aigeschafte verbunde.
  • Motte oder Schabe hend meriri Arte, wo vo de Mensche uusdrücklich as Schädlig agluegt wered.

Biologisch isch die Iitailig aber nöd ganz korrekt und drumm gits hüt kai wösseschaftlich anerchannti Näme mee för d Gruppe vo de Summervögel (früener Diurna) oder de Flipper (früener Phalaena). D Falter wered i vier Underornnige und 127 Familene iitailt. Di vier Underornnige sind:

Falter sind uf Pflanze aagwise. Si chömed i Waldliechtige und am Waldrand vor, uf Waide, Magerwise, Flachmoor, naturnöchi Pärk und i Gärte.

Gwüssi Falter lebet numeno vo de Vorröt, wo si sich as Rauppe agfresse hend und sterbed churz noch de Paarig. Anderi Falter lebet meriri Mönet und suuged de Nektar us de Blüete und spiled drum e wichtigi Role i de Bestoibig vo Pflanze. Summervögel sitzed bim Suuge i de Regle uf d Blüete ab, Flipper degege schwebed öber de Blüete und hend drom e vill längere Suugrüssel. Mengi Rauppe und Falter sind uf e bisitmmti Pflanzeart spezialisiert.

De Körper vo de Falter bistoot us em chugelförmige Chopf, us de Brust und us em längliche Hinderliib. Si hend sechs Bai und zwai Flügelpaar.

Am Chopf sind d Auge, d Füeler und de Suugrüssel. D Facettenauge bistöönd je noch Art us hunderti vo ainzelne Facette, bi de Flipper sinds bis zu 12000. D Summervögel sind i de Laag UV-Liecht z gsie, doch gsiend si nöd wiiter as grad föf Meter. D Füeler dienet au as Gruchsorgan. De Suugrüssel isch je noch Art verschide lang. Er isch i de Regle uufgrollt und werd zur Naarigsuufnaam uusgrollt. Debii suuget si de Blüetesaft uuf. E paar Arte, drunder z. B. d Motte, hend kann Rüssel sondern schabed Naarig vo de Oberflächi ab.

A de Brust sind di baide Flügelpaar aagmacht und di sechs Bai. Wobii d Summerfögel öppe nüümool i de Sekunde mit de Flügel schlönd und d Flipper sibezgmool. D Höörorgan sind bi de Falter entweder a de Brust oder am Hinderliib und au uf Ultraschall uusgrichtet, grad bi de Aarte, wo i de Dämmerig und znacht flüüget und vo Fledermüüs gjagt wered. S gitt aber au Falter, wo kai Ghöör hend.

De Hinderliib enthaltet d Verdauigsorgan und d Geschlechtstail. Die sind bi jedere Art andersch gstaltet und hüüffig e verlässlichs Merchmool bi de Artbistimmig. D Wiibli hend e Legborer, wo si demit d Aier ableget. D Mandli hend e Chlammerorgan, wo si sich bi de Bigattig am Wiibli festmache chönd. Bi de Flipper hend d Wiibli e Duftorgan em Hinderliib, um Manndli aazlocke. Bi villne Summervögel isch es anderschume und d Mandli hend Duftorgan zum Wiibli aazlocke.

D Raupe sind ganz anders baut. Si hend kai Flügel und bistönd us merere Segment. Si hend kai Suugrüssel, deför aber chräftigi Chauapperät. Am Chopf hend si links und rechts je sechs chliini Punktauge.

Bi villne Arte gschiet d Bifruchtig nöd direkt. S Mandli lait nume e Soomepäckli bim Geschlechtsorgan vom Wiibli ab. Wenn seb e Platz för d Aiablaag gfunde het, laits zwösched 50 und 3000 Aier ab, wo bim Legge bifruchtet wered.

Us de Aier schlüüffet denn d Raupe, wo maist uf ai bistimmti Pflanzenart spezialisiert sind. Well d Huut vo de Raupe hert isch, tuet si sich öppe drai- bis viermol hüüte. Het d Raupe e gwüssi Gröössi erraicht, tuet si sich verpuppe. I de Puppe findet denn d Verwandlig zom Falter statt. Nochem Sprenge vo de Puppe sind d Flögel no waich und verchnitteret und de Falter mue öppe e Stund warte, bis er flüüge cha.

Zo de natürliche Find vo de Falter zäled Fledermüüs und Vögel, sind aber wegem nöd birechebare Zickzackfluug schweer z fange.

Rauppe sind e hüüffigi Büüti vo Huus- und Garteröötel, Maise, Chlääne, Grasmugge, Specht, Gugger und vo Süüger wie de Schäär oder de Mützger. D Schlupfwespe lait mit em Stachel Aier i d Rauppe oder in e Puppe, wo denn vo ine her vo de Made uufgfressed wered. Gwössi Wespiarte läämed mit erem Gift Raupe und schlepped die denn in Bau, wo si vo de Wespilarve gfressed werded

Falter sind zimli aspruchsvoll uf d Umgebig und reagiered empfindli uf menschlichi Iigriff. Well vili Arte uf bistimmit Pflanze spezialisiert sind, füert de Schwund vo de Pflanzevillfalt, z. B. dör s Verschwinde vo Magerwise gliichtzittig au zo de Abnaam vo de Artevillfalt vo de Falter. Aber au Pflanze, wo as Uuchruut ustue wered, wie Brenessle, füeret zom Arteschwund. Au de Iisatz vo Herbizid füert zom Sterbe vo Raupe und Falter.

Di ältiste Falterarte, wo mer chennt, sind Exemplar, wo vor guet 50 Milioone Joor i Bernstai igschlosse wore sind.

Verschidnigi Falterarte wandered äänlich wie Zugvögel. So gits Aarte wo im Früelig vo Afrika i chliine Schwärm uf Süüdeuropa flüüged und dai d Aier ableged. Im Herbscht flüüged denn die Junge zrugg uf Afrika.

Kulturelli bidüütig

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Bi de alte Grieche sind Summervögel as nymphe »Nymphe« oder psyche »Seel« bizaichnet wore. Au anderi Kulutre vergliichet de Summervogel mit de Seel, well er us de Puppe wie d Seele us em Liichnam faari.

  • David J. Carter, Brian Hargreaves, Alexander Pelzer: Raupen und Schmetterlinge Europas und ihre Futterpflanzen (OT: A Field Guide to Caterpillars of Butterflies and Moths in Britain and Europe.) Paul Parey, Hamburg / Berlin 1987, ISBN 3-490-13918-6.
  • Wolfgang Dierl: Schmetterlinge. München 2010. ISBN 978-3-8354-0679-7
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 1, Tagfalter I. (Ritterfalter (Papilionidae), Weißlinge (Pieridae), Edelfalter (Nymphalidae)) Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3451-9.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 2, Tagfalter II. (Augenfalter (Satyridae), Bläulinge (Lycaenidae), Dickkopffalter (Hesperidae)) Ulmer, Stuttgart 1993, ISBN 3-8001-3459-4.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 3. Nachtfalter I (Wurzelbohrer (Hepialidae), Holzbohrer (Cossidae), Widderchen (Zygaenidae), Schneckenspinner (Limacodidae), Sackträger (Psychidae), Fensterfleckchen (Thyrididae)). Ulmer Verlag Stuttgart 1993. ISBN 3-8001-3472-1
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 4. Nachtfalter II (Bombycidae, Endromidae, Lasiocampidae, Lemoniidae, Saturniidae, Sphingidae, Drepanidae, Notodontidae, Dilobidae, Lymantriidae, Ctenuchidae, Nolidae). Ulmer Verlag Stuttgart 1994. ISBN 3-8001-3474-8
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 5. Nachtfalter III (Sesiidae, Arctiidae, Noctuidae). Ulmer Verlag Stuttgart 1997. ISBN 3-8001-3481-0
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 6, Nachtfalter IV.(Eulen (Noctuidae) 2. Teil) Ulmer, Stuttgart 1997, ISBN 3-8001-3482-9.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 7, Nachtfalter V. (Eulen (Noctuidae) 3. Teil) Ulmer, Stuttgart 1998, ISBN 3-8001-3500-0.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 8, Nachtfalter VI. (Spanner (Geometridae) 1. Teil) Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3497-7.
  • Günter Ebert (Hrsg.): Die Schmetterlinge Baden-Württembergs, Band 9, Nachtfalter VII. (Spanner (Geometridae) 2. Teil) Ulmer, Stuttgart 2003, ISBN 3-8001-3279-6.
  • Lepidopterologen-Arbeitsgruppe: Tagfalter und ihre Lebensräume, Band 1. Schweizerischer Bund für Naturschutz, Basel 1987.
  • Paul Smart et al.: Kosmos-Enzyklopädie der Schmetterlinge. Die Tagfalter der Erde – Über 2000 Arten in Lebensgröße. (OT: The Illustrated Encyclopedia of the Butterfly World in Colour.) 2. Auflage. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1987, ISBN 3-440-04466-1.
  • Tom Tolman, Richard Lewington: Die Tagfalter Europas und Nordwestafrikas. Franckh-Kosmos, Stuttgart 1998, ISBN 3-440-07573-7.
  • F. Nemos: Europas bekannteste Schmetterlinge. Beschreibung der wichtigsten Arten und Anleitung zur Kenntnis und zum Sammeln der Schmetterlinge und Raupen. Oestergaard, Berlin ca. 1895, mit 18 Farbtafeln hdl.handle.net (PDF; 77MB).
  • N. P. Kristensen (Hrsg.): Lepidoptera, Moths and Butterflies. In: Handbook of Zoology. 2 Bände. Walter de Gruyter, Berlin / New York 1999, 2003.
  • M. J. Scoble: The Lepidoptera: Form, Function and Diversity. The Oxford University Press, Oxford UK 1995.
  • Bernard Skinner: Colour Identification Guide to Moths of the British Isles. Penguin UK, 1999, ISBN 0-670-87978-9.
 Commons: Schmetterling – Sammlig vo Multimediadateie