Schlorziflade

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Dialäkt: Alttoggeburgerisch
Toggeburger Schlorziflade

De Schlorziflade isch än ronde Flade mit änere Föllig us passierte Dörrberren und ämene Rahm­guss. De Flade gilt als Toggeburger Schpezialität,[1] mer kennt än aber au im Appezällerland und z Schwyz[2] und im Kanto Zug als Berre-Kösi-Chueche.

De Schlorziflade isch uf dr Lischte vom kulinarische Eerb vo de Schwiiz.

Beschriibig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Schlorziflade vomäne Appezäller Begg
Uushang bimäne Appezäller Begg

De Schlorziflade isch än Flade – imene Tääl vo de Dütschschwiz häästs «Wäie» statt Flade – mit ämene Belag us kochte, pürierte Dörrberre, ebe d Schlorzi[3]. Uf d Schlorzi chonnt än Rahmgoss, vomer us Aier, Mähl, Kafirahm, Milch, Rahm und Salz macht. Je meh Rahm mer för de Guss brucht, umso dünkler werd d Oberflächi.[4] Wäge de zwoo Schichte Belag säät mer am Schlorziflade au Doppelflade. Berreschlorzi, i de Kantö Bern, Solethurn und Glarus und i de Innerschwiz säät mer «Berrekösi», isch ä brääartigs Gmisch vo Berre und andere Nahrigsmittel.[5] Bachware mit Föllige us ämene Dörrberremues kennt mer im Schwizer Alpe- und Voralperum bischpilswiis as Berrebrot. Für di husgmachti Schlorzi gits voschidäni Rezäpt. As Flüssigkät nemmt mer Wasser, Wii, Obschtschnaps, Chrüterschnaps, Süessmoscht oder wiisse Trubesaft. Wörze tuet mer mit Änis, Zimet und Berrebrotgwörz. Vill Begge chaufet für ehren Schlorziflade ä fertigi Berrebrotmasse, wo meh as 40 Prozent Berre dine hät. Well si mit amene Fläschwolf gmacht werd, isch si fiiner as ä husgmachti Schlorzi.

Schlorziflade esst mer as Znüni oder Zvieri chalt, lauwarm oder warm. Villfach werd er mit Schlagrahm garniert.

Vowandt mit äm Schlorziflade isch

  • de Berreflade, wo mer d Berreföllig nöd mit Rahm öbergüüsst
  • de Nidelflade oder Rahmflade, wo mer de Rahmguss direkt uf de Chuechetääg güüsst.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die ältescht Ärwäänig vomäne Schlorziflade fendt mer im erschte Band vom Schwizerische Idiotikon us äm Johr 1885 as «Bireflade». Er isch döt as Chueche mit vochochete dörrte Berre beschrebe.[6] Dörrobscht isch bis zur Iifüehrig vom Chüehlschrank i de Privathushaltige i de 1950er-Johr än wichtige Tääl vom Ässe gsi. Um 1900 ome hät mer de Flade mit Dörrberremues au osserhalb vo de Oschtschwiz kennt. Ä Schpezialität vom Kanto Sanggalle und vor allem vom Toggeburg und vo de zwä Appezäller Halbkantö isch de Schlorziflade ägentlich ersch noch äm Zwääte Weltchrieg worde. D Hauptsäso vom Schlorziflade isch de Dezember. Äs isch de Bruch, damer i de Silväschternacht oder i de Hüslinacht – wie mer im Obertoggeburg säät – Schlorziflade esst.

Quälle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uf Hochdütsch:

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. «Das Geheimnis hinter dem Schlorzifladen.» Im: Sanggaller Tagblatt» (online), 16. September 2010.
  2. Birä-Kösi Chuächä. Uf de Internetsite vom Felchlin-Fabriklade, 12. Oktober 2019.
  3. Schlurzi II. Im: Schwizerische Idiotikon, Band IX, Schpalte 663, online abgruefe am 12. Oktober 2019.
  4. Maya Zähner: Jeder Toggenburger hat sein eigenes Rezept für den Schlorzifladen. I: «Toggeburger Zitig» (online), 12. Juli 2016.
  5. Birekösi. I: «Radio SRF Musigwälle», 18. Januar 2017, 11:20
  6. Bireⁿ-Fladeⁿ. Im: Schwizerische Idiotikon, Band I, Schpalte 1168, online abgruefe am 12. Oktober 2019.