Regine Lutz

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D Regine Lutz (* 22. Dezämber 1928 z Baasel; † 17. Dezämber 2023 z Neuss; haimetberäächtigt z Baasel) isch e Schwyzer Schauspiileri gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Lutz isch e Doochter gsii vum Wilhelm Lutz, em Laiter vu dr dermatoloogische Uniwersiteetsklinik Baasel, un dr Hedwig Lutz geb. Gutknecht.

Wu si no uf em Ginnaasium gsii isch, het si scho paralleel Deklazioonsunterriicht am Baasler Kunservatoorium iiberchuu. Ire eerscht Ufdritt uf dr Biini het si bi dr kunzertante Uruffierig vu Ariadne vum Hans Haug z Baasel ghaa.

Chuurz no dr Matuura het si ab 1947 en Engaschmänt am Schauspiilhuus Züri kriegt, deert het si bis 1949 rund zwanzg Rolle ghaa, unter anderem d Arabella in Miss Sara Sampson vum Gotthold Ephraim Lessing (Reschy: Oskar Wälterlin) un s Chuemaidli Lisu in dr Uruffierig vu Herr Puntila und sein Knecht vum Bertolt Brecht (Reschy: Kurt Hirschfeld/Brecht).

Dr Brecht het si 1949 an sy nei grindet Berliner Ensemble ghoolt,[1] deert isch si bis 1960 bliibe[2] un het unter anderem bi dr eerschte Uffierig vum Ensemble wider s Chuemaidli Lisu gspiilt (Reschy: Brecht/Erich Engel), 1950 d Gustchen in Der Hofmeister vum Jakob Michael Reinhold Lenz (Bearbaitig vum Berliner Ensemble, Reschy: Brecht/Caspar Neher), 1951 d Yvette in Mutter Courage und ihre Kinder vum Brecht un 1952 d Eva in Herr Puntila und sein Knecht Matti vum Brecht, wu bi boode Neiinszenierig au d Reschy gfiert het, 1952 d Eve in Der zerbrochne Krug vum Heinrich von Kleist (Reschy: Therese Giehse), 1954 d Charlotte in s Molières Don Juan (Bearbaitig vum Berliner Ensemble, Reschy: Benno Besson), 1955 d Viktoria Balance in dr Bearbaitig vu Pauken und Trompeten vum George Farquhar (Reschy: Besson), 1957 d Virginia in Leben des Galilei vum Brecht (Reschy: Engel), 1959 d Betty Dullfeet in Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui vum Brecht (Reschy: Manfred Wekwerth/Peter Palitzsch), 1960 d Polly in Die Dreigroschenoper vu Brecht/Weill (Reschy: Engel). Äxtra fir d Regina Lutz het dr Bertold Brecht s Stuck Pauken und Trompeten bearbaitet un us dr Faable Turandot sy Stuck Turandot oder Der Kongress der Weisswäscher entwicklet.

Ab 1958 het si, aafangs no paralleel zum Berliner Ensemble, Engaschmänt an andere Biine ghaa, unter anderem am Nazionaaltheater Mannem (d Titelroll in Cäsar und Cleopatra vum Bernard Shaw, s Klärchen in s Goethes Egmont), 1960 am Theater am Kurfürstendamm z Wescht-Berlin (d Lydia in Die Kassette vum Carl Sternheim, Reschy: Rudolf Noelte), ab 1961 z Köln, z Wuppertal, z Bremen, am Schauspiilhuus Züri (1967 d Ruth in Die Heimkehr vum Pinter, Reschy: René Deltgen) un vu 1968 bis 1970 unter dr Laitig vum Werner Düggelin an dr Baasler Theater (unter anderem d Alice in dr Uruffierig vu Play Strindberg vum Friedrich Dürrenmatt Reschy: Dürrenmatt/Erich Holliger; d Sonja in Onkel Wanja vum Anton Tschechow, Reschy: Hans Bauer).

Anne 1970 het d Regine Lutz dr Hans Joachim Paulus ghyroote, derno het si bis 1972 nume no weenig uf dr Theaterbiini gspiilt. 1972 het si am Staatstheater Kassel d Titelroll in dr Uruffierig vu Die Hebamme vum Rolf Hochhuth gspiilt un 1976 d Titelroll in Der Besuch der alten Dame vum Dürrenmatt bi dr Freiliechtspiil Schwäbisch Hall. 1977 het si am Bayerische Staatsschauspiil München gaschtiert (d Nadja in Travesties vum Stoppard, Reschy: Hans Lietzau). 1979/1980 het si unter dr Intendanz vum Boy Gobert zum Ensemble vum Thalia-Theater Hamburg gheert (d Marthe in s Goethes Faust I, Reschy: Hans Hollmann), 1980 bis 1985 au wider unter dr Intendanz vum Gobert zum Ensemble vu dr Staatlige Schauspiilbiine Berlin. In dääne Joor isch ire Mann gstoorbe.

Ab 1985 het d Regine Lutz freiberueflig gschafft, unter anderem am Fritz Rémond Theater im Zoo z Frankfurt am Main, an dr Stedtische Biine z Fryburg, am Schauspiilhuus Züri, an dr Komödie Winterhuder Fährhaus z Hamburg, an dr Komödie Berlin, am Schauspiilhuus Bochum un am Bayerische Staatsschauspiil z München (1994 d Miss Prism in Bunbury vum Oscar Wilde, Reschy: Leander Haußmann). Im Summer 2000 het si am Theater am Schiffbauerdamm z Berlin in dr Reschy vum Autor nomol d Titelroll in s Hochhuths Die Hebamme gspiilt.

Anne 1993 het d Regine Lutz s Leerbuech Schauspieler – der schönste Beruf. Einblicke in die Theaterarbeit uusegee un het druf an verschiidene Hoochschuele gleert: ab 1994 as Dozänti fir Rollefach an dr Bayerische Theaterakademy August Everding z München, an dr Hoochschuele fir Musik un Theater z Rostock un z Leipzig, an dr Hoochschuel fir Schauspiilchunscht Ernst Busch z Berlin, am Mozarteum Salzburg un an dr Folkwang Hoochschuel z Essen.

D Regine Lutz het au e Hufe Rolle in Film un im Fäärnsee gspiilt, unter anderem 1975 d Else Woltersheim in dr Heinrich-Böll-Verfilmig Die verlorene Ehre der Katharina Blum (Reschy: Volker Schlöndorff).

An dr Akademy vu dr Chinscht Berlin git s e Regine-Lutz-Archiv as Ergänzig vum Brecht-Archiv.[3][4]

D Regine Lutz het am 17. Dezämber 2023 im Alter vu 94 Joor z Neuss d Auge fir immer zuegmacht.[5][6]

Filmografy[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1953: Jacke wie Hose (Kinofilm)
  • 1953: Die Gewehre der Frau Carrar
  • 1957: Katzgraben (Theaterufzaichnig)
  • 1957: Herr Puntila und sein Knecht Matti (Studioufzaichnig)
  • 1957: Mutter Courage und ihre Kinder (Theaterufzaichnig)
  • 1958: Die Mutter (Theaterufzaichnig)
  • 1961: Schau heimwärts, Engel
  • 1961: Mutter Courage und ihre Kinder (Theaterufzaichnig)
  • 1961: Die Kassette
  • 1962: Affäre Blum
  • 1964: Der gelbe Pullover
  • 1964: Der Fall Jakubowski – Rekonstruktion eines Justizirrtums (Fäärnseezweedailer)
  • 1966: An einem ganz gewöhnlichen Tag
  • 1967: Die Wupper
  • 1967: Palme im Rosengarten
  • 1968: Vier Stunden von Elbe 1
  • 1971: Chopin-Express
  • 1972: Kinderheim Sasener Chaussee (Fäänseeseerie, 6 Folge)
  • 1974: Eiger
  • 1974: Sechs Wochen im Leben der Brüder G.
  • 1975: Die verlorene Ehre der Katharina Blum (Kinofilm)
  • 1976: Inspektion Lauenstadt – Die Frau des Briefträgers (Fäänseeseerie)
  • 1977: Travesties
  • 1978: Diener und andere Herren
  • 1979: Der Handkuß – Ein Märchen aus der Schweiz
  • 1979: Die Buddenbrooks (Fäänseeseerie, 11 Folge)
  • 1980: Faulheit oder Der hinkende Alois
  • 1981: François Villon
  • 1983: Mascha
  • 1984: Blaubart
  • 1986: Du mich auch (Kinofilm)
  • 1986, 1993: Ein Fall für zwei (Fäänseeseerie, verschiideni Rolle, 2 Folge)
  • 1986: Die Wilsheimer (Fäänseeseerie, Folg Wer bohrt, gewinnt!)
  • 1988: Die Schwarzwaldklinik (Fäänseeseerie, Folg Familienleben)
  • 1988: Tatort – Ausgeklinkt (Fäänseeseerie)
  • 1990: Hotel Paradies (Fäänseeseerie, Folg Neuer Lebensmut)
  • 1991: Mrs. Harris und der Heiratsschwindler
  • 1995: Es war doch Liebe? (Kino)
  • 1996: Stadtklinik (Fäänseeseerie, Folg Klaras Opfer)
  • 1998: Fool Moon … zurück nach Kleindingharting (Chuurzfilm)
  • 2000, 2004: Alarm für Cobra 11 – Die Autobahnpolizei (Fäänseeseerie, Folge Tulpen aus Amsterdam, Muttertag)
  • 2000: Das Herz des Priesters
  • 2000: Balko (Fäänseeseerie, Folg Geliebte Mumie)
  • 2002: Rosamunde Pilcher – Morgen träumen wir gemeinsam (Fäänseeseerie)
  • 2003: Ritas Welt (Fäänseeseerie, Folg Karneval im Supermarkt)
  • 2003: In der Mitte eines Lebens
  • 2005: Bei hübschen Frauen sind alle Tricks erlaubt
  • 2005: Der Mann von nebenan lebt!
  • 2005: Maries Lächeln (Chuurzfilm)
  • 2005–2006: Brecht – Die Kunst zu leben
  • 2005–2009: SOKO Leipzig (Fäänseeseerie, 3 Folge)
  • 2006: Der Elefant – Mord verjährt nie (Fäänseeseerie, Folg Der lange Weg zurück)
  • 2006: Und ich lieb dich doch!
  • 2006: Tatort – Außer Gefecht
  • 2006: Vassko – Irgendwo im Nirgendwo (Chuurzfilm)
  • 2007: In aller Freundschaft (Fäänseeseerie, Folg Verlockungen)
  • 2011: Tatort – Gestern war kein Tag
  • 2011: SOKO Stuttgart (Fäänseeseerie, Folg Arme Schlucker)

Heerspiil[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • 1953: Bertolt Brecht Die Gewehre der Frau Carrar (Manuela) – Reschy: Egon Monk (Berliner Rundfunk)

Schrifte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Schauspieler, der schönste Beruf. Einblicke in die Theaterarbeit. Langen/Müller, München 1993, ISBN 3-7844-2439-2

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Monika Buschey: Erlebte Geschichten mit Regine Lutz. In: wdr.de. 27. August 2006, abgruefen am 22. Dezember 2023: „Im August 1949 fuhr Regine Lutz von Basel nach Ost-Berlin: Die junge 19jährige Schauspielerin wollte zu Bertold Brecht, Helene Weigel und dem Berliner Ensemble.“
  2. Tina Pickert: Regine Lutz über ihren Lehrmeister Brecht. In: jetzt.de. Abgruefen am 22. Dezember 2023.
  3. Brechts Jungstar. In: Deutschlandradio Kultur. 15. November 2011, abgruefen am 22. Dezember 2023.
  4. Brechts Jungstar uf Deutschlandradio Kultur  (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.dradio.de
  5. Legendäre Brecht-Aktrice Regine Lutz verstorben. In: nachtkritik.de. 21. Dezember 2023, abgruefen am 22. Dezember 2023.
  6. Berliner Ensemble trauert um Brecht-Schauspielerin Regine Lutz. In: berliner-ensemble.de. Abgruefen am 22. Dezember 2023: „Das Berliner Ensemble trauert um die Schauspielerin Regine Lutz, die am 17. Dezember, kurz vor ihrem 95. Geburtstag, in Neuss gestorben ist, wie das Bertolt Brecht-Archiv bestätigte.“