Paul Körber

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Dr Paul Karl Friedrich Körber (* 20. Jänner 1876 z Bleicherode; † 1. April 1943 z Waldshuet isch e dytsche Dentischt un Mundartdichter gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Körber isch e Suhn vum Karl Körber, eme Schuemacher, un dr Pauline geb. Vetter (1855–1876) gsii. Sy Mueter, wu vu Bonndorf im Schwarzwald gstammt isch, isch frie gstorbe, dr Vater het derno nomol ghyrote. Ab 1882 isch er z Bleicherode uf d Volksschuel gange. Anne 1885 isch er mit sym Halbbruedr August Karl Friedrich (1878-1961) uf Bonndorf zue dr Großeltere chuu, wu si derno ufgwachse sin. Vu ihne het er dr alemannisch Dialäkt us dr Gegnig glehrt.

Noch em Volkschschuelabschluss z Bonndorf het er zerscht Friseer glehrt, dr Beruef vum Großvater, un isch uf Wanderschaft gange. Z Fryburg het er ai Johr as Friseerghilf gschafft, derno aber ab 1890 e Lehr zum Dentischt gmacht un z Fryburg in däm Beruef gschafft. Anne 1899 het er d Sophie Rünzi (1878–1956) ghyrote. Si hän zäme fimf Chinder ghaa, vier Sihn un ai Dochter. Vo 1900 bis 1903 het er z Elberfeld im Ruhrbiet praktiziert, derno het er si 1903 z Bonndorf as Dentischt mit ere aigene Praxis sälbschtängig gmacht. Wel die Praxis aber nit glofen isch, isch er wider retuur uf Elberfeld un het si dert derno anne 1906 sälbschtändig gmacht.

Ab 1903 het er aafange schrybe. Aafang het er Stuck fir Laietheater gschribe. Sy Stuck „Der große Lug“ isch 1911 z Elberfeld urufgfiert wore. Dert het er au aagfange uf Alemannisch z schrybe, villicht us Haimwee. Mit dr Verzellig „Der treue Knecht“ vu 1913 isch er derno bekannt wore. D Verzellig isch uf Hochdytsch gschribe, fir d Dialog bruucht er aber s Schwarzwälder Hochalemannisch. Ai Johr speter isch sy Gedichtband „Fürs G'müet“ uusechuu.

Noch em Erschte Wältchrieg isch dr Körber mit syre Familie in d Schwarzwälder Haimet retuurgange, zerscht uf Unteralpfe, derno uf Waldshuet. Näbe sye Arbet as Dentischt het er fir verschiden Zytige un Zytschrifte gschribe. 1921/1922 het er sälber d Zytschrift „alemannische sLand“ uusegee, vu 1925 bis 1927 derno „Die deutsche Heimat“, d Monetsbletter vu dr Naturfrynd un vum Wandere, un vu 1927 bis 1930 dr „St. Konradskalender“.

Anne 1923 het er unter em Titel „Heimetbrünneli“ e zweete Band mit alemannische Gedicht publiziert, s Glaitwort het dr Hans Thoma derzue gschribe. Syni grescht Bekannthait het er mit Freiliechtspiil kriegt, mit „Der Ritter von Balm“ (1926), „Kolumban Kayser“ (1934), „Die Salpeterer“ (1935) un „Die Glaserbürin“ (1938).

Wu d Nationalsozialischte an d Macht chuu sin, isch er begaischteret gsii. Im Vorwort zue sym Stuck „Die Salpeterer“ vu 1935 schrybt er, s sei „ein Spiel, darstellend Schicksal und Geschehen eines ganzen Volkes, eben der Gemeinschaft jener Salpetererbewegung, wie es wiederum von einer Volksgemeinschaft alemannischer Bluts- und Gemeinschaftsbande soll gespielt werden.“ In Aaspilig druf, ass syni Familie vu dr Muetersyte här us dr Gegnig stammt, verwyst er uf syni „blutsmäßige Bindung mit dem Stoff dieses Werkes“ Är heb si „während mehr als zehn Jahre […] für diese Aufgabe vorbereitet. Es ist mir heute Genugtuung […], dass das Dritte Reich mein Planen und Hoffen zur Tat werden ließ.“[1] Syni Nechi zum Nationalsozialismus isch noch em Zweet Wältchrieg vylmol dischpetiert wore. Dr Clemens Siebler schrybt 2005 doderzue in dr Badische Biographie:

„Bis auf den heutigen Tag kontrovers ist Körbers Haltung zum Nationalsozialismus geblieben. Unstreitig ist seine anfängliche Begeisterung für die „nationale Erhebung“, die er mit vielen seiner Zeitgenossen teilte. Da sein in heimatlicher Bodenständigkeit und Urwüchsigkeit wurzelndes Schrifttum der Ideologie der neuen Machthaber entsprach, erlag er selbst der Versuchung, Konzessionen an das damalige politische System zu machen. Und wie nahezu das gesamte kulturelle Schaffen jener Generation wurde auch sein Werk von der politisch gelenkten Presse im Geist der Rassenideologie interpretiert und für diese vereinnahmt. Dass Körbers dichterisches und schriftstellerisches Schaffen bis heute dennoch nichts von seiner Geltung eingebüßt hat, findet seine Erklärung in der künstlerischen Fähigkeit, seiner eigenen Heimatliebe und der seiner Landsleute in einer sprachschöpferischen Mundart Ausdruck zu verleihen.“

Badische Biographien NF 5, 153-154

Dr Paul Körber isch am 1. April 1943 z Waldshuet gstorbe un isch dert uf em Bärgfridhof vergrabe wore.

E Dail vu syne Gedicht sin vum Franz Philipp vertont wore, vor allem s Lied „Haimet am Hochrhy“ wird in dr Gegnig vu Waldshuet au hit no gsunge. An dr Paul Körber mahne d Paul-Körber-Stroß z Bonndorf un dr Paul-Körber-Wäg, wu vum Haschpel iber d Waldchilche uf Schmitzinge fiert.

Uusgläseni Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hie Teufel - hie Engel! : eine Schwarzwälder Weihnachtsgeschichte. Verlagsbuchhandlung "Styria", Graz/Wien 1903
  • Der große Lug. Volksdrama in drei Aufzügen. F. Wulf, Warendorf [ca. 1905]
  • Jägersleut. Volksstück. 1906.
  • Der Herrenbur. Volksstück in fünf Aufzügen. Kösel, Kempten/München 1908 (Katholische Dilettantenbühne 228)
  • Mutter Agnes. Soziales Zeitbild. 1909
  • In der Waldblumen Reich. F. Wulf, Warendorf 1917 (Festspielbühne 4)
  • Alles durch Liebe. Schauspiel. 1912
  • Der treue Knecht. Die Geschichte eines Lebens. Eine Schwarzwalderzählung. Reuß & Itta, Konstanz 1913
  • Sein Sohn. Volksstück. F. Wulf, Warendorf [ca. 1920] (Volksbühne 2)
  • Für's Gmüet! Alemannische Gedichte. Reuß & Itta, Konstanz 1914
  • Heimetbrünneli. Der alemannischen Gedichte zweites Buch. Heimat-Verlag, Waldshut 1923
  • Der Ritter von Balm. Freilichtspiel. 1926
  • Alemanniens Rhein. In: Vom Jura zum Schwarzwald 1926, S. 84
  • Werktätiger Bauer. In: Badische Heimat. Mein Heimatland. Zeitschrift für Landes- und Volkskunde, Natur-, Umwelt- und Denkmalschutz. Rombach, Freiburg im Breisgau - Bd. 18 (1931), S. 147-
  • Salpeterer. Der Freiheitskampf der Hotzenbauern anno 1719 – 1755. Ein heimatliches Freilichtspiel der deutschen und der Schweizer Gaue am Hochrhein. Küssaburg-Festspiele 1935. Musik von Franz Philipp. Küssaburg-Bund, Oberlauchringen 1935
  • Der Künstler Franz Philipp. In: Ekkhart. Landesverein Badische Heimat. Freiburg, Br. 1936, S. 116-118
  • Kolumban Kayser, ein Held seiner Heimat. Freilichtspiel in 3 Aufzügen. Vertonungen von Karl Greß. Schwarzwaldverein, Ortsgruppe Lenzkirch, Lenzkirch 1934
  • Die Glaserbürin. Ein heimatlich-alemannisches Volksspiel von Anno 1814, als die Russen über den Schwarzwald zogen. 3 Aufzüge. Vertonung von Ernst Schäzle. Lenzkircher Freilichtspiele. Südwestdruck, Karlsruhe am Rhein 1938

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 4. 6. Aufl. Leipzig, 1913. S. 73-74 (Online)
  • Emil Baader: Paul Körber. Mit unveröffentlichten Briefen von Hans Thoma. In: Badische Heimat, 32. Jg. 1952, 91-95 (Online (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.badische-heimat.de)
  • G. Häusler: Paul Körber (1876-1943). In: Heimat am Hochrhein. Schriftenreihe des Landkreises Waldshut, 1. Jg. 1963/64, 118 f.
  • F. Schächtelin: Waldshuter Wanderweg für den Sänger am Hochrhein. In: Südkurier 31. Jg., Nr. 134 vom 14. 6. 1975, 12
  • J. Lorenz: Paul Körber – ein Dichter vom Hochrhein. In: Südkurier, 38. Jg., Nr. 184 vom 13. 8. 1982, Waldshuter Chilbi – Sonderbeilage, 6-7
  • Kurt Hodapp: Kolumban Kaiser (1753-1824) – ein „Held seiner Heimat“ Lenzkirch. Die Geschichte seines Lebens, seiner Tat vor 200 Jahren und der Wandel ihrer Beurteilung. In: Badische Heimat, 80. Jg., H. 2, 2000, 271-274.
  • Clemens Siebler: Paul Körber. In: Badische Biographien. - N.F. 5. 2005. S. 153-154
  • Joachim Rumpf: Die Salpetererunruhen im Hotzenwald. Geschichte ihrer Rezeption. Görwihl 2009

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Us dr Yyfierig zum Schauspiil „Die Salpeterer“, zitiert in Paul Körber uf salpeterer.net