Mitteldytschi Dialäkt

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Dialäkt: Undermarkgreflerisch
Dr Mitteldytsch Sprochruum

Di mitteldytsche Dialäkt zelle zue dr hochdytsche Dialäkt.

Biet[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im Mitteldytsche, wu im Biet zwische dr Benrather Linie (nerdligs maken gege sidligs machen) im Norde un dr Speyerer Linie im Side (nerdligs Appel gege sidligs Apfel) gschwätzt wird, isch di zwot Lutverschiebig in weniger starkem Umfang uusbregt wie im Oberdytsch. Dergege het s die Lutverschiebig im Niderdytsch un Niderländisch gar nit gee.

  • Niderdytsch: makenAppelPund
  • Mitteldytsch: machen – Appel
    • Weschtmitteldytsch: Pund
    • Oschtmitteldytsch: Fund
  • Oberdytsch: machenApfelPfund

Forschigsgschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Bezeichnig „mitteldytsch“ isch im 19. Johrhundert entstande, wu mer d Dialäkt im dytsche Sprochruum untersuecht gha het. Dervor het mer nume zwische ere oberländische bzw. oberdytsche (Oberdytschland) un ere niderländische bzw. niderdytsche (Niderdytschland) Sproch unterschide. Bi dr Dialäktuntersuechige het mer feschtgstellt, ass di hochdytsch Lutverschiebig, wu dr historisch uffälligscht Unterschid zwische dr oberländische un dr niderländische Sproch uusgmacht het, in eme seli breite Streife nume uuvollständig gschäne isch. Wäg däne unter e baar andere Merkmol het mer aagfange, dää „Streife“, wu am Ryy vil breiter isch wie im Oschte, as Ibergangsbiet zwischen em Oberdytsch un em Niderdytsch ufzfasse. Des mitteldytsch Sprochgebiet isch dodermit s Biet vu dr weschtmitteldytsche un dr oschtmitteldytsche Dialäkt un goht im Side vu dr Pfalz an dr Speyerer Linie lang bis in s Erzgebirg un im Norde vu Aachen iber Nordhesse bis in s sidlig Brandeburg. Des stimmt au zem große Deil zue dr Besidlig un dr Urbarisierig vum oschtmitteldytsche Ruum im Mittelalter.

Dialäkt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Zum Mitteldytsch zelle di weschtmitteldytsche un di oschtmitteldytsche Dialäkt mit däne Dialäktryym:

  • Westmitteldytsch
    • Mittelfränkisch
      • Ripuarisch, auch Ripuarisch-Fränkisch (Nordrhyy-Weschtfale, Oschtbelgie; u. a. Kölsch, Eischwiele Platt)
      • Moselfränkisch (Nordrhyy-Weschtfale (Siegerland), Rhyyland-Pfalz un nordweschtligs Saarland)
    • Ryyfränkisch
      • Lothringisch (Frankryych (Département Moselle))
      • Pfälzisch
        • Weschtpfälzisch (Rhyyland-Pfalz (Weschtpfalz) un sideschtligs/nordeschtligs Saarland)
        • Vorderpfälzisch (Vorderpfalz)
        • Kurpfälzisch (Bade-Wirttebärg (Kurpfalz) un Hessen (sidligs Starkenburg))
      • Osthessisch (Hessisch)
      • Nordhessisch (Hessisch)
      • Mittelhessisch (Hessisch)
  • Oschtmitteldytsch
    • Lausitzisch-Neumärkisch
    • Thüringisch
    • Nordobersächsisch
    • Obersächsisch oder Sächsisch (Sachse, sidligs Brandeburg, sidligs Sachse-Anhalt)
    • Schlesisch
    • Hochpreußisch

D Zueornig vum Sidniderfränkisch (Limburgisch) zwische dr Benrather Linie (maken/machen-Isoglosse) im Side un dr der Uerdinger Linie (ik/ich-Isoglosse) im Norde isch nit eidytig, vun e Deil Sprochwisseschaftler wird s em Niderdytsch zuegordnet, vu andere em Mitteldytsch.

S Oscht- un Sidfränkisch wird normalerwyys em oberdytsche Dialäkt zuegrächnet, e Deil Sprochwisseschaftler sähne s Oschtfränksch as Ibergangsdialäkt zwischen em Oberdytsch un em Mitteldytsch.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Werner Besch (Ug.): Dialektologie. Ein Handbuch zur deutschen und allgemeinen Dialektforschung (= Handbücher zur Sprach- und Kommunikationswissenschaft. Band 1). 2 Bände. Walter de Gruyter, Berlin 1982, 1983, ISBN 3-11-005977-0, 3-11-009571-8. Do drunder: Peter Wiesinger: Die Einteilung der deutschen Dialekte. Zweite Halbband, S. 807–900, bsunders S. 846–872.
  • Heinrich J. Dingeldein: Sprachvarietäten in 'Mitteldeutschland'. Gebrauch und Räumlichkeit. In: Gerhard Stickel (Ug.): Varietäten des Deutschen. Regional- und Umgangssprachen (= Institut für deutsche Sprache. Jahrbuch 1996). Walter de Gruyter, Berlin / New York 1997, S. 109–141 (Digitalisat).

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]