Max Keller
Dialäkt: Friburgerisch (eltere Stadtdialekt) |
De Max Rudolf Keller (* 5. Dezember 1883 z Lörrach[1][2]; † 1969) isch e ditsche Verwaltigsjurischt un vum 22. April 1945 bis zum 8. November 1945 Owerburgermeischter vu Friburg gsii.
Lewe
[ändere | Quälltäxt bearbeite]De Suhn vum Baurot Max Keller un sinere Frau Lina geb. Schilling isch uf Gymnasie z Friburg, z Lörrach un z Wertheim gange. Noch em Jura-Studium het er anne 1913 an de Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg promoviert iwer Religiöse Kindererziehung nach badischem Recht.[2]
Am 16. April 1945 hän d Nationalsozialischte em Jurischt un Owerrechnigsrot Dr. Max Keller de Ufdrag vun ere „zukünftigen Wahrnehmung der Aufgaben des Oberbürgermeisters im Falle der Feindbesetzung“ gee. De Keller isch kei Miglid vu de NSDAP gsii, isch wege dem noch em Iimarsch vu de franzesische Druppe am 22. April „persona grata“ gsii un isch wege dem als „Gemeindeoberhaupt der Stunde Null“ akzeptiert wore.
Endi April hän d Franzose de Keller gheiße, rund 2000 Männer im Alter vu 16 bis 55 Johr, meglig „nazis typiques“ (also sonigig, wu em Naziregime noogstande sin), fir Ufruumungsarwete ufzbiete.[3] Am 15. Mai 1945 isch de Befehl kumme, e Internierigslager fir bolitische Häftling (frz. „camp de concentration pour internés politiques“) iizrichte.[4] In dem Lager an de Idingerstroß hän 3000 Häftling solle Blatz finde, dodrunter 500 Fraue.[5] Erst am 1. Mai 1949 wurde das Lager geschlossen.
Am 1. Juni het di franzesisch Militärregierig de dur sii Fachwisse unentbehrlige Keller offiziell als Owerburgermeischter bstetigt.[6] Vier Däg speter sin 120 Persone, dodrunter e große Deil vu hechere Beamte, suschpendiert oder us em stedtische Dienscht entlosse wore,[7] doch em Keller isch s glunge, d Stadtverwaltig, wu dur die Entnazifizierigsmaßnahme glähmt gsii isch, zue neiem Lewe z wecke. Wohnige un Nahrung hän fir di schwer zerstert Stadt bschafft un des mit de Forderige vu de Bsatzigsmacht no Wohnruum un Lewensmittel (d Franzose hän sich im Gegesatz zue de US-Amerikaner us de bsetzte Gebiet versorgt) mieße in Iiklang brocht were. D Forderung vu de franzesische Beherde, dass d Nazisymbol hän mieße eweg gmacht were, het de Keller Endi April dur sonigi Ufdreg an s Diefbauamt unter em Baurat Schneider, s Hochbauamt unter em Joseph Schlippe un an s Garteamt unter em Robert Schimpf gee.[8] Dezue het er e Ufdrag im Amtsblatt vum 27. Juni 1945 vereffentligt: „Schluß mit den Nazi-Emblemen! Ich fordere die Bevölkerung hiermit auf, diesem unwürdigen Zustand sofort durch Beseitigung aller derartiger Zeichen abzuhelfen und damit auch äußerlich den Willen zu bekunden, endgültig von dem verruchten Nazi-System abzurücken“.[9]
Am 8. November 1945 het de Dr. Wolfgang Hoffmann de Keller, wu krank wore isch, im Amt abglest. Bi de Verabschiedig het s gheiße, de Keller heb sich s „Vertraue vu de Militärregierig“ erworwe. Dobii heb er vilmol „zum Wohl vu de Bevelkerig Muet zur Unpopularität“ bewise, was em au Kritik iidrait heb.[10]
Literatur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Karin-Anne Böttcher: Die zwei OBs der „Stunde Null“, Badische Zeitung vom 15. Oktober 1998
- Peter Fässler, Reinhard Grohnert, Joachim Haug, Heiko Haumann und Edgar Wolfrum: Hauptstadt ohne Brot Freiburg im Land Baden (1945–1952) in Heiko Haumann und Hans Schadek (Hrsgb.): Geschichte der Stadt Freiburg im Breisgau, Band 3, Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2001, ISBN 978-3-8062-1635-6
- Hans Schneider, Freiburger Geschichten, Bericht aus einer kleinen Großstadt, Sonderausgabe 1945–1968, Rombach GmbH, Freiburg 1995, ISBN 3-923288-17-4
Weblink
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Große Koalition des Aufbaus, Badische Zeitung, 1. Juni 2005
Fueßnote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Werner Köhler: Freiburg im Breisgau, 1945–1949, Veröffentlichungen aus dem Archiv der Stadt Freiburg im Breisgau, Band 21, Stadtarchiv, Freiburg im Breisgau, 1987, ISBN 9783923272211, S. 17, Vorschau uf books.google.de
- ↑ 2,0 2,1 Max Keller: Religiöse Kindererziehung nach badischem Recht, Ruprecht-Karls-Universitat Heidelberg, 1913, S. 18, Vorschau uf books.google.de
- ↑ in Schneider, Seite 11
- ↑ in Fässler, Seite 383
- ↑ in Schneider, Seite 10
- ↑ in Böttcher
- ↑ in Fässler, Seite 386
- ↑ Ute Scherb: Wir bekommen die Denkmäler, die wir verdienen. Freiburger Monumente im 19. und 20. Jahrhundert, Freiburg 2005, ISBN 3-923272-31-6, S. 193
- ↑ in Fässler, Seite 383
- ↑ in Böttcher
Vorgänger Franz Kerber |
Owerburgermeischter vu Friburg im Brisgau 1945 |
Nochfolger Wolfgang Hoffmann |
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Max_Keller_(Politiker)“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde. |