Marquard Wocher

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Dr Marquard Wocher, Chupferstich vom John Hall 1789 noch Tiberius Wocher

Dr Marquard Wocher (* 7. Septämber 1760 (Daufdatum) z Mimmehuuse; † 20. Mai 1830 z Baasel) isch e dütsch-schwiizerische Mooler, Radierer und Aquatinta-Stächer gsi. S bekanntist vo sine Wärk isch s Thun-Panorama.

Häärkumft und Usbildig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Marquard Wocher: D Mont Blanc-Expedizioon Saussures vo 1787, Chupferstich mit Deckfarbekolorierig, 1790

Dr Marquard Fidel Dominikus Wocher isch 1760 z Mimmehuuse (au wenn er doo und dört mit Marquard Wocher vo Seckinge underschriibe het) as Soon vom Konstanzer Hoofmooler Tiberius Wocher (1728–1788) uf d Wält choo. Dr Vater het em vo 1771 aa Underricht im Zäichne, Moole und Chupferstäche gee. Denn het er bim Johann Ludwig Aberli afo schaffe und dä het en 1779 im Goethe vorgstellt, wo dä uf Bsuech choo isch.[1] Die satirisch Serii Paisans et Paisannes, won er zwüsche 1780 und 1782 für e Johann Heinrich Bleuler gstoche het, isch die ersti umfassendi Drachdeserii in dr Schwiz, äi bis zwäi Joor vor em Mechel sine Costumes Suisses.

1782 het sich dr Marquard Wocher z Baasel niidergloo und het für e Kunstverlaag vom Christian von Mechel afo schaffe. Denn het er sich sälbständig gmacht, und het sich mit der Miniatuur-, Guasch- und Öölmoolerei afo abgee. Näbe äigene Schöpfige in alle mööglige Format und Süsche het er au Wärk vom Raffael, Holbäi, Rubens und Rembrandt in Öl kopiert und het sich e Naame as gschickte Restaurator gmacht.[2]

Politischi Aktiwidääte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

1798 het dr Wocher, won e Mitgliid vo dr Helvetische Gsellschaft gsi isch, s Helvetische Staatssiigel und d Briefchöpf vo dr Helvetische Republik entworfe.[3] Er het politischi Karikatuure und Allegorie radiert und sä au im Äigeverlaag uusegee. Zämme mit em Gilles-Louis Chrétien het er z Bariis d Vorzäichnige für Füsionotrasse [4] gmacht.

Dr Wocher as Kunsthändler[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wocher het au as Sammler und Kunsthändler gschafft. Er het Kunstwärk bi vo Chlööster und Chille im Elsass kauft. 1808 het er bi dr Aukzioon vom Inventar vom Markgrööflerhoof meereri chliini Bilder erstäigeret. 1819 het er dr Verchauf vom Hans Holbein sim Bild vom Junker Benedikt vo Hertestäi in d Sammlig Daniel Burckhardt-Wild uf Baasel vermiddlet (hüte isch s in dr Sammlig vom Metropolitan Museums).[5]

S Rundpanorama vo Thun und Archidektuurentwürf[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Thun-Panorama

1814 het dr Wocher uf sim Grundstück an dr Baasler Stärnegass e Rundpanorama ufgstellt, wo 38,3 m × 7,5 m grooss gsi isch und wo men em s Wocher-Panorama gsäit het. Es het e Rundaasicht vo dr Stadt Thun mit em Seeufer, dr Umgääbig und dr Alpechetti zäigt. Hüte isch s as Thun-Panorama z Thun ufgstellt.[6] Sis Panorama isch e groosse Erfolg für e Wocher bi de Bsuecher gsi, finanziell aber weeniger. Er het brobiert s Panorama z verchaufe, was em aber nid glungen isch. 1824 het dr Wocher s erste Joggeli-Dänggmol z Baasel entworfe: e nöigotische Pfiiler us Sandstäi. Dä isch aber schp bald verwitteret und 1872 mit em hütige Dänkmol vom Ferdinand Schlöth ersetzt worde.[7]

Si Familie und Dood[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Marquard Wocher isch sit 1800 mit dr Anna Maria Fatio (1759–1828), dr Witwe vom Archidekt Johann Wilhelm Büchel verhürootet gsi. Chinder häi si käini gha. Dr Wocher isch 1830 hoochverschuldet z Baasel gstorbe. Dr Noochlass vom Ehebaar, s Thunpanorama inklusiiv, isch noch em Dood vom Wocher im Gant verstäigeret worde.

E baar vo sine Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Paisans et Paisannes. Verläit bim Johann Heinrich Bleuler z Füürthaale, 1780–1782.
  • Johann Heinrich Jung-Stilling. Chupferstichkabinett Baasel, Akwarell, 1801.
  • Das Vater Unser eines Underwaldners. Erfunden von J(ohann) Martin Usteri, ausgeführt und in Tuschmanier geätzt von Marquard Wocher. Herder, Freiburg i. Br. 1805.
  • Thun-Panorama. 1809–1814. Hüte im Schadau-Park z Thun
  • Weihnachtstransparent 1800. Herrnhuter Sozietät z Baasel[8]

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Anna Katharina Bähler: Wocher, Marquard. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • H. Albert Steiger: Marquard Wocher 1760–1830. In: Basler Jahrbuch 1943, S. 18–35 (Digitalisat).
  • H. Albert Steiger-Bay: Marquard Wocher und sein Panorama von Thun. In: Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Band 11, 1950, S. 43–53 (Digitalisat).
  • Katalog der Ausstellung Tiberius Wocher und sein Sohn Marquard Wocher (1760–1830). Thunerhof, 11. Sept. bis 16. Okt. 1955, Kunstsammlung Thun, Thun 1955.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Marquard Wocher – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte, Band 11, 1950, S. 44.
  2. Notizen über Kunst u. Künstler zu Basel, Baasel, 1841, S. 87.
  3. Zeitschrift für schweizerische Archäologie und Kunstgeschichte Band 47, 1990, S. 178 (Digitalisat).
  4. Physionotrace (us franzöösisch physionomie „Physiognomie“ und tracé „Umriss“) : e Gräät wo us em Siluettierstuel entwigglet worde isch, zum d Häärstellig vo Brofilbortret z razionalisiere.
  5. Dominik M. Klinger: Ambrosius + Hans d. J. Holbein. H.B. Wilson, 1998, S. 88.
  6. Tobias Pfeifer-Helke: Grenzgänge der Linie, Über das Zeichnen der Alpen und die Folgen für die Landschaftsmalerei um 1800. In: Helvetische Merkwürdigkeiten: Wahrnehmung und Darstellung der Schweiz in der Kunst- und Kulturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. (= Neue Berner Schriften zur Kunst Bd. 10). Peter Lang, Bern 2010, S. 41.
  7. Veronika Hänggi-Gampp: Das erste Basler St. Jakobsdenkmal, in: Basler Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde 83 (1983), S. 127–173; Stefan Hess: Zwischen Winckelmann und Winkelried. Der Basler Bildhauer Ferdinand Schlöth (1818–1891). Berlin 2010.
  8. Johannes Stückelberger: Weihnachten als Lichtereignis. Weihnachtstransparente – einst ein populäres Medium. In: Kirchenbote der Evangelisch-Reformierten Kirche des Kantons St. Gallen. Band 12, 2018. St. Gallen 2018, S. 5 (kirchenbote-sg.ch [PDF]).
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