Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche

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de alt und neu Turm vo de Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche 2005

Die evangelischi Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (au: Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche oder eifach Gedächtniskirche, im Berliner Volksmund „Höche Zahn“) staht uf em Breitscheidplatz zwüsche em Kurfüstedamm, de Tauentzinstrass und de Budapester Strass im Berliner Ortsteil Charlottenburg.

d Gedächtniskirche um 1900

Die neui Kirche wird vo de Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirchegmeind für Gottesdienst und Verastaltige gnuzt. De alti Teil vo de Kirche, wo nöd zerstört worde isch, isch hüt es Museum und Mahnmal für de Fride. S ganze Ensemble isch es Wahrzeiche vo Berlin.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

e Nahufnam vo de Ruine 1954

De ursprünglichi Kirchebau vo de Gmeind gaht ufs Programm vom Evangelische Kirchebauverein zrugg. Uf Arägig vom Kaiser Wilhelms II. isch d Bedütig vom Gebäud um d Facette vo de Gedenkstätte zu Ehre vom Wilhelm I. erwitert worde. Im Architekturwettbewerb, wo defür usgschribe worde isch, hät sich de Franz Schwechten, de spöteri königlichi Baurat und Mitgliid vo de Berliner Bauakademii, durchgsetzt. Bereits vorher isch de Schwechten in Berlin a de Planig vom Anhalter Bahnhof beteiligt ksi und hät sich scho en Name gmacht.

Obwohl offiziell de Kirchebauverein de Bauträger ksi isch, häts amtierende Kaiserpaar vo Dütschland vilmol Ifluss uf d Usführig kno und hät d Baustell mehrfach bsuecht. An de Finanzierig hät sich die kaiserlichi Familie aber kum beteiligt. D Baukoste vo 6,8 Millione Mark (inflationsbereinigt in hütiger Währig: rund 44.254.000 Euro) sind hauptsächlich vo Einzelpersone und de dütsche Provinze zahlt worde. De Grundstei isch am 22. März 1891 glegt worde, um a de Geburtstag vom Namensgeber z erinnere. Bereits am 1. September 1895, em Vorabend vom damalige Sedantag, hät d Iweihig sölle gfiirt werde.

de Neubau (1961) vom Egon Eiermann vor em Turm vo de alte Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche 2005

S neue Bauwerk isch mit sinere architektonische Höchi vo 115 m[1] vo 1895 bis 1924 s höchst Bauwerk vo Berlin und trotz de Zerstörig 1943 no mit knapp 80 m vo 1943 bis 1965 s höchste Gebäud vo Berlin ksi.

Mit em Aafang vom Zweite Wältchrieg isch d Kirche no bis 1943 vo allierte Luftagriff verschont bliibe. Durch en allierte Luftagriff uf Charlotteburg isch s Kirchegebäud i de Nacht vom 22. zum 23. November 1943 in Brand grate, was sowohl zersch zum Zämmebruch vom Dachstuhel über em Kircheschiff als au s Abknicke vom Spitz vom Hauptturm gführt hät. Vo Site vo de Nationalsozialiste hät es gägeüber de Gemeind d Zusag kä, die zerstörti Gedächtniskirche im Nachkriegsberlin ebeso gross und prachtvoll widerufzbaue. D Siigermächt vom Zweite Wältchrieg händ sich aber im Gägesatz dazue relativ schwer ta, wil s Gebäud immer no de wilhelminisch-dütschi Nationalstolz gspiegelt hät. So hät mer d Ruine zerst ihrem Zerfall überla.

s Grüscht am Turm 2011

Am Afang vo de 1950er Jahr hät aber die Meinig d Chille widerufzbaue starch zuegno. 1953 hät mer extra defür mit mehrere Briefmarke in Westberlin gworbe. Jedoch isch 1956 mit em Abriss vom Chor aagfange worde. Spöter isch au no s Kircheschiff abgrisse worde.

Im März 1957 hät de Egon Eiermann de neui Architekturwettbewerb zum Neubau vo de Kirche gwunne. Sis Modell hät zu Gunste vo em moderne Neubau de vollständigi Abriss vo de Ruine vorgseh. Die Plän händ e ungewohnt lideschaftlichi öffentlichi Debatte verursacht. Si hät mit em Kompromiss, wo sowohl vom Architekt als au vo de Bürger widerstrebend akzeptiert worde isch, gändet. D Ruine vom alte Hauptturm isch si gla worde und als Mahnmal gäge de Chrieg erhalte bliibe. Um si ume hät mer sich uf de Bau vomene vierteilige Gebäudeensemble nach de Entwürf vom Eiermann geinigt.

Vo 1959 bis 1961 isch die neui Gedächtniskirche baut worde und am 17. Dezember 1961 dur de Landesbischof Otto Dibelius igweiht worde.

I de 1980er isch die hütig Turmruine ufwändig renoviert worde und hät sich zu eme Wahrzeiche vo Berlin entwickelt. Vo 2011 bis 2014 isch de alti Glocketurm wider renoviert worde und isch unter eme wisse Baugrüst versteckt worde. De oberi Teil vom alte Turm isch sit em Sommer 2014 wider frei sichtbar. Als Nächstes söll au de neui Turm renoviert werde.[2]

En witere Schritt isch e Sanierig vo de Kapelle vo de neue Gedächtniskirche mit Hilf vo de Wüstenrot Stiftig im Jahr 2015. Renoviert werde söttet Fänster, Fassade, Garte, Heizig, Lüftig, Elektro- und Sanitäralage.[3]

Architektur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Schwechten, en gebürtige Kölner, hätt en Entwurf im Stil vo de Neoromanik geliifert, orientiert a de romanische Kirche vom Rhiiland. D Zahl vo de Türm und d Form vom Vierigsturm hät as Bonner Münster, de Chor an d evangelischi Mariekirche z Gelnhausen erinnert. Vili Details sind sehr genau überno worde. Er isch eso wit kange bim Noochmache, dass für d Fassade Kalksandstei benutzt worde isch, wo in de Eifel vorchunt und für Kirche im Rhiiland verwändet worde isch, in Brandenburg aber völlig fremd ksi isch.

S Gebäude hät mit sine fünf Türm monumental gwirkt. De Hauptturm, wo zum Teil no hüt existiert, isch mit 115 Meter langi Zit s höchste Bauwerk vo Berlin ksi. Nach em Bispil vo dere Kirche isch d Neuromanik für e Zit in ganz Dütschland zum ebeliebte Baustil worde. Mehreri Gebäude i de direkte Umgäbig sind in bewusstem Bezug zur Kirche ebefalls im neuromanische Stil baut worde und händ sogenannti „Romanischi Forum“.[4] Es Bispiel devo isch s Romanische Café uf em Gländ vom hütige Europa-Center, wo au vom Schwechten baut worde isch.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Vera Frowein-Ziroff: Die Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche. Entstehung und Bedeutung (Die Bauwerke und Kunstdenkmäler von Berlin, Beiheft 9). Berlin, Gebr. Mann 1982, ISBN 3-7861-1305-X
  • Erwin Gerlach: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche, Berlin. Schnell, Kunstführer Nr. 2313. Verlag Schnell & Steiner GmbH Regensburg. 3. Auflage 2003. ISBN 3-7954-6078-6.
  • Godehard Hoffmann: Architektur für die Nation? Der Reichstag und die Staatsbauten des Deutschen Kaiserreichs 1871–1918. DuMont, Köln 2000. ISBN 3-7701-4834-7.
  • Cornelius Steckner: Der Bildhauer Adolf Brütt. Schleswig-Holstein, Berlin, Weimar. Autobiographie und Werkverzeichnis. Westholstein. Verl.-Anst. Boyens, Heide 1989, ISBN 3-8042-0479-1, S. 172–176 (Schriften der Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek 9).
  • Die Kaiser Wilhelm-Gedächtniß-Kirche, Stiftung des Evangelischen Kirchenbau-Vereins für Berlin, 190

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche – Sammlig vo Multimediadateie

Koordinate: 52° 30′ 17″ N, 13° 20′ 7″ O

Einzelnachwiis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Kaiser-Wilhelm Gedächtniskirche uf yelp.ch
  2. Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Hrsg.): Gemeindeinformation Juni bis August 2014.
  3. Philipp Kurz: Kapelle der Gedächtniskirche wird saniert. In: Momentum. Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche Berlin, März 2014, S. 4.
  4. Romanische Häuser, Berlin