Jakob Stutz

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Dr Jakob Stutz anne 1848
S Huus z Isike, wo dr Jakob Stutz uf d Wält cho isch

De Jakob Stutz (* 27. November 1801 z Isike; † 14. Mai 1877 z Bettschwiil) isch en Schriftsteller, Mundart- und Volksdichter usem Zürcher Oberland gsii. Siis Vorbild isch de Johann Peter Hebel gsii.

Lebe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Jakob Stutz isch am 27. November 1801 z Isike bi Hittnau im Zürcher Oberland uf d Welt cho. Mit elfi het er sini Eltere verloore und isch denn vo sinere Gotte uufzoge wore, het aber as Hirtebueb müese för de Lebesunderhalt sorge. Mit achtzeni isch er zu sinere Schwöster Barbara zoge und het as Weber und Sticker gschafft. Debi het er sini »Lieder gedichtet am Webstuhl« verfasst. Denebet het er sich no zum Leerer uusbilde loo.

Ane 1827 isch er a de Blindeschuel z Züri as Leerer agstellt wore und ane 1830 Ziitzüüg vo de politische Uurue wore, wan er i sim Theaterstugg »Der Brand von Uster« gschilderet het. Doch ane 1837 het er wege homosexuelle Naigige d Stell müese verloo. Er het drufabe denn z Schwöllbronn im Appizellische underrichtet, isch aber weg sinere Vorliebi för Jüngling för drai Mönet is Gfängnis cho und usem Kantoo Appizell verwise wore.

De Jakob Stutz het sich drufabe i d »Jakobszele« bi Sterneberg im Zörcher Oberland zruggzoge und dai as Aisidler ghuuset. I dere Zitt het er vil gschribe und s allteglich Lebe vo de Mensche im Zörcher Oberland gnau beschribe. Vo 1850 bis 1852 het er au en aigni Ziitschrift usegee mitem Titel »Ernste und heitere Bilder aus dem Leben unseres Volkes«. Au sini Autobiographii »Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben« het er i dere Zitt gschribe.

Ane 1856 isch de Jakob Stutz wider wege sinere sexuelle Naigig verurtailt wore und för drai Joor usem Kantoo Zöri gwise wore. Er isch drufabe uf e zeejöörigi Wanderschaft ggange und het sich as Taglööner, Hilfsleerer und Dichter döregschlage. Ane 1867 het sini Nichte en bi sich z Bäretswil uufgnoo und er het bi ere bis zu sim Tod am 14. Mai 1877 glebt.

Em Dichter isch en Wanderweg, wo vo Pfäffike uf Sterneberg füert, gwidmet. Er zaigt verschideni Statione us sim Lebe aa.

Dr Nachlass vom Jakob Stutz mit Materialie zum Wärch, Läbeserinnerige, Vorträge und Tagebüecher befindet sich in dr Handschriftenabteilig vo dr Zentralbibliothek Züri.

Werch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gemälde aus dem Volksleben, nach der Natur aufgenommen und getreu dargestellt in gereimten Gesprächen Zürcherischer Mundart. Sechs Bände. Schulthess, Zürich 1831–53
  • Briefe und Lieder aus dem Volksleben. St. Gallen 1839
  • Vaterländische Schauspiele zur Feier von Volks- und Jugendfesten für Kinder und Erwachsene im Freien aufzuführen. Vom Verfasser der Volks-Gemälde. St. Gallen 1842
  • Liese und Salome, die beiden Webermädchen. Eine Erzählung aus dem Volksleben. Meyer und Zeller, Zürich 1847
  • Der arme Jakob und die reiche Anna oder „Was Gott zusammen gefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden“. Erzählung aus dem Volksleben. J.H. Locher, Zürich (um 1848)
  • Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben. Als Beitrag zu näherer Kenntnis des Volkes. Fünf Bände. Zwingli, Pfäffikon 1853–55
  • Der verirrte Sohn oder Die Räuber auf dem Schwarzwald. Schauspiel in vier Aufzügen. Glarus 1861
  • Wie Stiefkinder ihrer bösen Stiefmutter los werden. Nach einer wahren Begebenheit. Lustspiel in vier Aufzügen in Zürcher Mundart. Glarus 1865
  • Blueme vo heime. Lieder u. Vers us em Zürioberland vom Jakob Stutz u. sine Fründe

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Otto Schaufelberger: Endlich geht die Sonne auf. Wunderliche, fröhliche und traurige Jugenderlebnisse des Volksdichters Jakob Stutz nach seiner Selbstbiographie „Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben“. Orell Füssli, Zürich 1962.
  • Jakob Zollinger: Auf den Spuren von Jakob Stutz. Wetzikon 1977.
  • Ursula Brunold-Bigler: Jakob Stutz’ Autobiographie „Sieben mal sieben Jahre aus meinem Leben“ als Quelle populärer Lesestoffe im 19. Jahrhundert. In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde, 75. Jg. (1979), S. 28–42.
  • Jakob Stutz (1801–1877). Zürcher Oberländer Volksdichter und Zeitzeuge. Beiträge und Würdigungen, hg. von der Antiquarischen Gesellschaft Pfäffikon. Wetzikon 2001.
  • Franz Brümmer: Stutz, Jakob. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 37, Duncker & Humblot, Leipzig 1894, S. 80 f.
  • Dirk Strohmann: Jakob Stutz. In: Andreas Kotte (Hrsg.): Theaterlexikon der Schweiz. Band 3. Chronos, Zürich 2005, ISBN 3-0340-0715-9, S. 1773 f.
  • Walter Haas: Stutz, Jakob. In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]