Hermann von Helmholtz
Dr Hermann Ludwig Ferdinand von Helmholtz (* 31. August 1821 z Potsdam; † 8. Septämber 1894 z Charlotteburg) isch e dütsche Füsioloog und Füsiker gsi. Er isch en Universalgleerte und äine vo de vilsitigste Naturwüsseschaftler vo sinere Zit gsi und d Lüt häi em mänggisch dr Riichskanzler vo dr Füsik gsäit. Sit 1995 häisst e Verbund vo groosse usseruniwersitääre Forschigszentre, d Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, noch em Helmholtz.
Forschig
[ändere | Quälltäxt bearbeite]1842 het dr Helmholtz in sinere Dokteraarbet zäigt, ass d Närvefaasere us Gangliezälle waggse. Er het dr Augespiegel entwigglet zum dr Augehindergrund z undersueche und het en Apparat erfunde, zum d Läitgschwindigkäit vo de Närve vo Frösch z mässe.[1] Er het d Theorii vom Thomas Young verbesseret, wo gsäit het, ass mä mit e baar Grundfarbe - dr Young het säggs brucht, dr Helmholtz nume drei - alli sichtbare Farbe cha erzüüge. 1851 het er s Ophthalmometer erfunde zum dr Chrümmigsradius vo dr Augehornhut z mässe, und 1857 s Telestereoskop. In sim Handbuch der Physiologischen Optik het er d Rolle beschriibe, wo s Umbewusste bi dr Woornäämig spiilt.
In dr Abhandlig Über die Erhaltung der Kraft (1847) het er dr Energiierhaltigssatz, wo denn no umstritte gsi isch, genauer formuliert und het en au uf Lääbewääse aagwändet was im Widerspruch zur Witalchraft as Grundchraft vom Lääbe gstanden isch. Mit de de Wirbelsetz[2] het er wichdigi Grundlaage für d Hüdrodünamik gläit. Er het Naturfenomeen wie Wirbelstürm, Gwitter oder Gletscher undersuecht und isch eso zum Begründer vo dr wüsseschaftlige Meteorologii worde. In dr Elektrochemii het er dr Begriff vo dr freie Energii iigfüert. Mit dr sogenannte Helmholtz-Spuele het er en Instrumänt entwigglet, zum e Magnetfäld erzüüge, wo fast ganz homogen und vo alle Site zuegänglig isch. E het en Überlaagerigsbrinzip für Strööm und Spannige in elektrische Netz formuliert und die allgemäini parzielli Differenzialgliichig
wo dr Laplace-Operator isch.
In dr Elektrodünamik bechunnt mä die sogenannte Helmholtz-Gliichig us dr Wällegliichig für s Wektorpotenzial über wenn mä e harmonischi Zeitabhängigkäit aanimmt:
Schrifte
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Über die Erhaltung der Kraft. Reimer, Berlin 1847
- Ueber die Wechselwirkung der Naturkräfte und die darauf bezüglichen neuesten Ermittelungen der Physik: ein populär-wissenschaftlicher Vortrag, gehalten am 7. Februar 1854, Gräfe & Unzer, Königsberg 1854 (bei der HU Berlin: Volltext)
- Theorie der Luftschwingungen in Röhren mit offenen Enden. In: Journal für die reine und angewandte Mathematik. 57 (1860), Heft 1, S. 1–72. (Digitalisat un Volltext im Dytsche Textarchiv)
- Über die akademische Freiheit der deutschen Universitäten – Rede beim Antritt des Rectorats an der Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin am 15. October 1877 gehalten, August Hirschwald, Berlin 1878 (bei der HU Berlin: Volltext)
- Schriften zur Erkenntnistheorie, kommentiert von Moritz Schlick und Paul Hertz, hrsg. von Ecke Bonk, Wien; New York: Springer 1998, ISBN 3-211-82770-6.
- Über die Erhaltung der Kraft (1847) / Über Wirbelbewegungen (1858), hrsg. von A. Wangerin, 2. Auflage. Reprint der Ausg. Leipzig, Engelmann, Thun; Deutsch, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-8171-3001-5.
- Zur Geschichte des Princips der kleinsten Action, Sitzungsberichte der Königlich Preussischen Akademie der Wissenschaften zu Berlin 14, 1887 (bei der HU Berlin: Volltext)
- Abhandlungen zur Philosophie und Geometrie, Hrsg. u. eingel. von Sabine S. Gehlhaar, Cuxhaven: Junghans 1987, ISBN 3-926848-00-6.
- Die Lehre von den Tonempfindungen als physiologische Grundlage für die Theorie der Musik, Vieweg, Braunschweig 1863, Nachdruck: Minerva-Verlag, Frankfurt/Main 1981, ISBN 3-8102-0715-2 (Exzerpt)
- Beschreibung eines Augenspiegels zur Untersuchung der Netzhaut im lebenden Auge, Unveränd. Nachdr. d. Ausg. Leipzig, J. A. Barth, 1910, Leipzig 1968.
- Physiological optics (Vol. 3) (J. P. C. Southall, Trans.) Rochester, N Y: Optical Society of America, 1925/1909
- Das Denken in der Naturwissenschaft, Unveränd. reprograf. Nachdr. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1968.
- Die Tatsachen in der Wahrnehmung / Zählen und Messen erkenntnistheoretisch betrachtet, Unveränd. fotomechan. Nachdr. Wissenschaftl. Buchgesellschaft, Darmstadt 1959.
- Vorträge und Reden, Bd. 1, Vieweg, Braunschweig 1896, 4th ed.
- Vorträge und Reden, Bd. 2, Vieweg, Braunschweig 1896, 4th ed.
- Handbuch der physiologischen Optik, L. Voss, Leipzig 1867
Litratuur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- David Cahan (Hrsg.): Hermann von Helmholtz and the Foundations of Nineteenth-Century Science. University of California Press, Berkeley 1994, ISBN 0-520-08334-2.
- Wolfgang U. Eckart, Christoph Gradmann: Hermann Helmholtz und die Wissenschaft im 19. Jahrhundert. In: Spektrum der Wissenschaft. Dezember 1994, S. 100 ff.
- Walther Gerlach: Helmholtz, Hermann Ludwig Ferdinand von. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 8, Duncker & Humblot, Berlin 1969, ISBN 3-428-00189-3, S. 498–501.
- Herbert Hörz: Über die Erkenntnistheorie von Helmholtz. In: Aufbau. Bd. 13 (1957), H. 10, S. 423–432.
- Leo Koenigsberger: Hermann von Helmholtz. 3 Bände. Olms, Braunschweig 1902; Nachdruck:Olms-Weidmann, Hildesheim 2003, ISBN 3-487-11902-1.
- Lorenz Krüger (Hrsg.): Universalgenie Helmholtz. Rückblick nach 100 Jahren. Akademie, Berlin 1994, ISBN 3-05-002667-7.
- Theodor Leiber: Vom mechanistischen Weltbild zur Selbstorganisation des Lebens: Helmholtz' und Boltzmanns Forschungsprogramme und ihre Bedeutung für Physik, Chemie, Biologie und Philosophie (= Alber-Reihe Thesen. Bd. 6). Alber, Freiburg im Breisgau u. a. 2000, ISBN 3-495-47979-1.
- Franz Werner: Hermann von Helmholtz: Physiologe und Physiker, Regimentsarzt und Regent der Wissenschaft. 1821–1894. In: Rainer Brüning, Regina Keyler: Lebensbilder aus Baden-Württemberg. Hrsg. im Auftrag der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg. Bd. 24 der als Schwäbische Lebensbilder eröffneten Reihe, Kohlhammer, Stuttgart 2013, S. 234–266.
Weblinks
[ändere | Quälltäxt bearbeite] Hermann_von_Helmholtz im dütschsprochige Wikisource
- Hermann Helmholtz: Die Lehre von den Tonempfindungen als Physiologische Grundlage für die Theorie der Musik
- Hermann Helmholtz: Handbuch der physiologischen Optik
- MP4-Feature über Leben und Werk, Vortrag von Prof. Ernst Peter Fischer auf Mediathek br.de Wissen abgrüeft am 4. April 2014
- Michael Heidelberger: Helmholtz als Philosoph (PDF; 101 kB)
- Lydia Patton: „Hermann von Helmholtz“ in dr Stanford Encyclopedia of Philosophy (änglisch, mit Literaturaagabe)
- Churzbiografii (änglisch) im Virtual Laboratory vom Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte
- Digitale Quellen im Volltext im Virtual Laboratory des Max-Planck-Instituts für Wissenschaftsgeschichte
Fuessnoote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Henning Schmidgen: Die Helmholtz-Kurven. Auf der Spur der verlorenen Zeit, Merve Verlag, Berlin 2009.
- ↑ Über Integrale der hydrodynamischen Gleichungen, welche den Wirbelbewegungen entsprechen. Celles J 55, 25 (1858) zitiert und bearbeitet in Mechanik der deformierbaren Medien / von Arnold Sommerfeld; bearb. u. erg. von Erwin Fues ... [et al.]. – Nachdr. d. 6. Auflage. – Thun: Harri Deutsch, 1992. (Vorlääsige über theoretischi Füsik; Band 2, Ed. 6) ISBN 3-87144-375-1.
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