Hebel-Gymnasium

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Hebel-Gymnasium

Altböu un Hauptyygang
Schueltyp Gymnasium
Adräss

Baumgartnerstraße 28

Ort Löörech
Land Baden-Württemberg
Staat Deutschland
Koordinate 47° 36′ 28″ N, 7° 39′ 53″ OKoordinate: 47° 36′ 28″ N, 7° 39′ 53″ O
Website www.hebel-gymnasium-loerrach.de

S Hebel-Gymnasium z Löörech (Bade-Wirttebärg) isch s einzig effetlig humanistisch Gymnasium zwische Konschtanz un Fryybeg im Bryysgau. Draditionäll verstoht sich s Hebel-Gymnasium, wu uf e 450-jehrigi Gschicht chaa zruckluege, em humanistische Bildigsideal verpflichtet. D Schuel isch noch em badische Dichter Johann Peter Hebel (1760–1826) gnännt, wu dert vu 1783 bis 1791 as Lehrer gschafft het. Hite bsueche rund 590 Schueler s Gymnasium.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Blick vum Bärgfrid vu dr Burg Röttle, syt 1678 Ruine
Dr Markgrof Friedrich V. vu Bade-Durlach het anne 1650 d Schuel nej grindet.
S „Schiff“, ehmoligi Dubakfabrik, Vorderaasicht
Dr Johann Peter Hebel, Paschtäll vum Philipp Jakob Becker (1795)
Untere Pausehof, Erwyterigsböu vu 1981

Latyynischi Roetelische Landschuel un Kapitelschuel 1556–1714[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Hebel-Gymnasium goht zruck uf di Latyynisch Roetelisch Landschuel, wu mit dr Yyfierig vu dr Reformation grindet woren isch. Fir s Johr 1613 isch dr Fächerkanon Latyynisch, Griechisch, Hebräisch, Logik, Rhetorik, Poesie un Musik iberliferet. In dr Peschtepidemie im Dryssgjehrige Chrieg isch d Schuel zytwyys untergange.

Anne 1650 isch d Schuel vum Markgrof Friedrich V. vu Bade-Durlach as Kapitelschuel bi dr Burg Röttle nejgrindet wore. Si isch dodmol di einzig hecher Schuel im badische Oberland gsi. D Schuel isch in eme chleine Huus näb dr Röttler Chilche unterbrocht gsi.

1691, noch eme churze Zwischeufenthalt z Basel (wäg dr Zersterig vu dr Burg), isch d Schuel in d Herrestroß 10 z Löörech umzoge, dodmol no ne chlei Dorf, wu no dr Zersterig vu dr Burg Röttle dr Sitz vu dr markgreflige Bherde un vu andere Yyrichtige woren isch. An dr Schuel hän dertemol zwe Lehrer (praeceptores) in zwo Chlasse unterrichtet.

S Pädagogium im 18. Johrhundert[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Anne 1715 isch e dritte Lehrer yygstellt wore, as Grund derfir isch aagee wore, di 16–20 Schueler hätte bishär in multis et omnibus aliquid, sed in toto nihil (vu Vilem un Jedem ebis, im Ganze aber nyt) glehrt. D Schuel isch jetz au zuen eme firschtlige Pädagogium erhobe wore. 1719 isch mit dr Schuelstatute ne umfassige Lehrblan ufgstellt wore. D Schuel het dodermit dr Buebe us dr Gegnig d Grunduusbildig fir e Laufbahn as Geischtlige oder in dr Verwaltig solle biete, wu derno am Durlacher Gymnasium het chenne furtgfiert wäre.

1761 isch d Schuel, wahrschyns us Blatzgrind, in s Gebej vun ere ehmolige Dubakfabrik in dr Basler Stroß umzoge. In däm zäntral glägene stattlige Gebej diräkt näb dr Löörecher Stadtchilche isch s Pädagogium fascht 200 Johr lang blibe, bis 1960. Bis in d 1970er Johr isch d Schuel z Löörech allgmein as s „Schiff“ bekannt gsi. Mittlerwyyli isch die reschpäktvoll Uzbezeichnig, wu di meischte wohl mit em Gebej vu dr ehmolige Dubakfabrik (hit Museum am Burghof) verbunde gha hän, im modärne Wortschatz vu dr Stadtbevelkerig verlore gange.

E handschriftli verfassti Schuelornig us em Johr 1772 bedont d Bedytig vum Sproche lehre fir s Pädagogium: In Sprachen ist insonderheit die Grammatic mit aller Sorgfalt zu treiben, und der Jugend Stuffenweise auf eine gründliche Art in allen Claßen byzubringen … Grammaticalische Übungen müssen tägliche vorgenommen werden, insbesondere aber ist das decliniren und conjugiren … fleißig zu üben un speter Die Schüler sind schon von der untersten Claße an darzu anzuhalten, daß sie auf eine gute und geschickte Art lesen lernen. Man dringent um dieser Ursach willen darauf, daß sie alle Buchstaben, Sylben und Worte vernehmlich, und mit Vermeidung des rauhen und fehlerhaften, welches sich bey der in hiesiger Gegend üblichen AussPrache findet, aussPrechen mögen … (Entwurf / derer / Grund-Regeln / vor / Die Lehrer des Lörracher Paedagogii / wie auch / der / Bey dem vierfachen Schematismo / aufgenommenen / Grund Säze / 1772., zit nach Hebel Gymnasium Lörrach, 1981, o. S.).

1783–1791: Johann Peter Hebel as Lehrer am Pädagogium[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Derwylscht dr Großdeil vu dr alte Schuelakte 1945 vernichtet woren isch, lige fir d Zyt vu 1783 bis 1791 mit dr Ufzeichnige vu dr „lectiones“ vum Johann Peter Hebel, wu d Schuel speter no gnännt woren isch, gnaueri Quälle vor. Dr Hebel het in däre Zyt as Praezeptoratsvikar am Pädagogium gschafft un het zem Byschpel d Sekunda in Latyynisch unterrichtet, wu dertemol 14 vu 26 Wuchestunde uusgmacht gha het. Derwylscht s Latyynisch vu dr Schueler het solle aktiv beherrscht wäre, ass si am wisseschaftlige Diskurs vu dr Zyt hän chenne deilneh, isch s Griechisch nume in gringem Umfang glehrt wore, in dr Hauptsach mit em Ziil, s Nej Teschtamänt läse z chenne.

Näbem Hebel hän no drej anderi Lehrer di rund 60 Schueler unterrichtet. As Praezeptoratsvikar het dr Hebel alli Fächer unterrichte mieße un derzue au no im Nachtmohl in dr Stadtchilche adminischtriere, speter isch er au as Brediger verpflichtet wore. Verdient het dr Hebel 112 Gulde un sognännti Realkompetänze in Form vu Frucht, Wyy un Brännholz. Dernäbe isch em e Viertel vu dr Ertreg vum Kapitelgarte zuegstande. Ass er e ganz humorvolle Lehrer gsi isch, belege syyni Aamerkige uf Schuelerbeurdeilige, z. B. loquax, mendax, edax (gschwätzig, verloge, verfrässe) oder ridendo vitam consumit (är verbringt syy Läbe mit Lache).

Bildigsreforme im 19. Johrhundert: humanistischs Gymnasium[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Im 19. Johrhundert hän sich au im Großherzogtum Bade d Bildigsideal, wu vum Wilhelm von Humboldt formuliert wore sin uusgwirkt un di nej Begeischterig fir di griechisch Antike. Di badisch Stundendafle het wäge däm anne 1837 nume no 7–10 Stunde Latyynisch vorgsähne, derfir aber ab dr 4. Chlasse 4–5 Stunde Griechisch. Dur e Lehrblanreform isch 1869 d Zahl vu dr Wuchestunde vu dr Chlasse Untertertia bis Oberprima fir Griechisch wyter uf 6 gstige. Die Stundedafle hän wahrschyns au fir s Löörecher Pädagogium gulte. Anne 1871 isch d Schuel verstaatligt wore, zem erscht Mol isch dr Leiter vu dr Schuel kei Geischtlige me gsi, sunder e Altfilolog. 1881 isch s Pädagogium derno zuen eme sibechlassige Progymnasium uusböue wore, 1883 zum nyynchlassige Gymnasium. Dodermit isch s Pädagogium zuen ere Vollaastalt vun eme humanistische Gymnasium wore.

S Hebel-Gymnasium im 20. Johrhundert[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Anne 1882 hän 162 Schueler s Gymnasium bsuecht, in däre Greßenornig isch d Schuelerzahl au no in dr 1930er Johr gläge. Derno isch si stark aagwagse. Scho um 1900 het s erschti Blän gee fir e Nejböu vum Gymnasium, wu anne 1926 zum 100. Dodesdag vum Johann Peter Hebel syy hitige Namme iberchuu het. Im Zwete Wältchrieg hän d Chlasse vum Gymnasium sogar uf verschideni Gebej in dr Stadt mieße verdeilt wäre. Noch em Chrieg het sich d Stadt as Schueldregeri entschlosse, s Gebej in dr Baumgartnerstraße 28, wu bis dert vu dr Handelsschuel brucht woren isch, z erwytere un umzböue fir s Hebel-Gymnasium, wu uf 350 Schueler aagwagse gsi isch. Anne 1960 hän di neje Ryym chenne yygweijt wäre. Scho 15 Johr speter, 1975, isch s Gebej dr Schuelerzuahle, wu wyter gstige sin, un dr erwyterete Aaforderige an Fachryym nimi gwagse gsi, wäge däm het d Stadt 1978 sich nomol zuen eme Erwyterigsböu entschlosse. 1981 het dr nej Böu vu dr jetz 630 Schueler chenne bezoge wäre. Dert het s zem erschte Mol umfangryychi Fachryym gha fir alli Naturwisseschafte, Vorbereitigsryym fir Experimänt un Ruum fir di derzuegherige Sammlige. Im Schueljohr 1980/1981 isch au s erscht Mol Informatik unterrichtet wore.

Gegewart[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Erwyterig vum Hans-Thoma-Gymnasium iber dr Pausehalle vum Hebel-Gymnasium

Syt 1998 isch am Hebel-Gymnasium im Ramme vun eme Modällprojäkt e achtjehrige Gymnasialzug (verchirzte Bildigsgang – G8) aabotte wore. Syt em Schulejohr 2004/2005 isch z Bade-Wirttebärg iberaal s achtjehrig Gymnasium yygfiert wore. Zur Zyt bsueche rund 590 Schueler s Hebel-Gymnasium. Mit em benochberte Hans-Thoma-Gymnasium verbindet s Hebel-Gymnasium e ängi Kooperation (vor allem uf dr Oberstufe). D Schuel wirbt aber au mit ihre Iberschaubarkeit un ihre familiäre Atmosfäre. Syter ass ab dr fimfte Chlasse näbe Latyynisch au Änglisch aabotte wird, isch derzue au lyychter wore, zwische verschidene Schueltype z wägsle. Eso isch e wichtigi Hämmschwelle fir Eltere, wu fir ihri Chinder e wyterfierigi Schuel uussueche, abböue wore.

In eme 2004 entwicklete Leitbild siht sich d Schuel im Zäntrum zwische dr Bezugspinkt Drejeckland, China, Schwyz, Frankryych, Ängland, Griecheland, Italie. D Schuel streckt däne Bezugspinkt in ihrem Leitbild fimf Leitlinie enggege:

  • Perschpektive vum Noche zum Färndrige ufmache
  • Soziali Kompetänz: dr Ander achte un em hälfe
  • Fundierti naturwisseschaftligi Bildig vermittle
  • Ästhetisch-chinschtlerischi Zuegäng zue dr Wält entdecke
  • Zämmehäng vu dr Kultur- un Geischtesgschicht begryffe

Sproche un Profil[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Urspringli sin nume Latyynisch un Griechisch, zytwyys au Hebräisch, unterrichtet wore. Speter isch Franzesisch as zwoti Främdsproch in dr Sprochfolg derzue chuu, wu in dr 1960er-Johr dur Änglisch ersetzt woren isch. Erscht 1972 isch Franzesisch derno wider as Alternative zue dr dritte Främdsproch Griechisch aabotte wore. Hite folgt s Hebel-Gymnasium in dr Sprochfolg em Modäll Latyynisch plus, wu vum Wieland-Gymnasium Bibra entwicklet woren isch: In dr Chlasse 5–7 wäre vu Aafang aa Latyynisch un Änglisch glehrt. Fir d Chlassestufe 8–10 chenne d Schueler wehle zwischen eme sprochlige un eme naturwisseschaftlige Profil. Wär s sprochlig Profil wehlt, lehrt entwäder Franzesisch oder Griechisch as dritti Främdsproch un derzue optional Chinesisch as vierte. S naturwisseschaftli Profil bietet stattdäm s Fach „Naturwisseschaft un Tächnik (NwT)“ as zuesätzligs Chärnfach – derzue wird as Ergänzig fir die Schueler e Franzesisch-AG aabotte.

Mit em Schueljohr 2006/2007 het s Hebel-Gymnasium zuedäm dr sognännt „europäisch Gymnasialzug“ yygfiert, wu d Schueler Latyynisch, Änglisch, Griechisch un Franzesisch lehre un e alti un e modärni Främdsproch bis zem Abitur wytergfiert wird.

Arbetsgmeinschafte un Ganzdagsschuel[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Am Hebel-Gymnasium wäre vilfältigi Arbetsgmeinschaften aabotte, zem Byschpel Chinesisch, Jura oder Sälbschtverdeidigung. D Schuel verfiegt iber e Orcheschter, e Koor, e Jazz- AG un e Rockband.

Im Ufböu isch e ängi Kooperation mit dr Musikschuel, dr Volkshochschuel un dr Dieter-Kaltenbach-Stiftig,wu ne zuechimftig Ganzdagsaagebot soll drus firigoh.

Schueleruusdusch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Mit dr Löörecher Partnerstadt Senigallia (Italie) findet scho syt dr 1990er-Johr e Schueleruusdusch statt. Usserdäm sin Verbindige zue dr Mountbatten School z Romsey (Hampshire, Großbritannie) un zum Lycée du Grésivaudan z Meylan (Frankryych) entstande, wu ne regelmäí uusdusch dermit stattfindet

Schuelerzytige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Das Schiff: Schuelerzytig vum Hebel-Gymnasium: vor 1967–1968
  • BRAVda!: Schuelerzytig vum Hebelgymnasium: 1979–2000
  • Bravda_hn3: d @ Schuelerzytig vum Hebel-Gymnasium Lörrach: 2000–2008
  • leicht bekömmlich: D Schuelerzytig: 2008
  • hebelwirkung: syt 2009

Absolvänte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Markus Pflüger, Absolvänt vum Pädagogium in dr 1. Helfti vum 19. Johrhundert, Revolutionär un Bolitiker
  • Theodor Binder, Arzt
  • Gerhard Moehring, Historiker
  • Markus Manfred Jung, Abitur 1974, Schriftsteller
  • Hanno Müller-Brachmann, Abitur 1990, Sänger

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Stadt Lörrach und Hebel-Gymnasium Lörrach (Hrsg.): Hebel-Gymnasium Lörrach. Lörrach, 1981.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Hebel-Gymnasium_Lörrach“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.