Hans Martin Grüninger

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Dr Hans Martin Grüninger (* 15. Oktober 1862 z Stüelinge; † 31. Mai 1944 ebedert) isch e dytsche Richter un Haimetschriftsteller gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Grüninger isch e Suhn vum Johann Nepomuk Grüninger (1820-1866), eme Buur, Miller un Beck, un syre Frau Maria geb. Berger (1824-1893) gsii. Är isch mit syne sechs Gschwischtrig z Stüelinge im Huus Hägele an dr Herregass ufgwachse, em nämlige Huus, wu noch ere Stüelinger Sag au s Stüelinger Männle gläbt het, wu alli Stüelinger dervu solle abstamme. Ab 1868 isch dr Hans Martin in syre Haimetstadt uf d Volksschuel gange, derno ab 1872 z Schleitheim uf d Realschuel. Ab 1877 isch er uf di Hecher Burgerschuel z Konschtanz un het schließlig anne 1883 am Eberhard-Ludwigs-Gimnasium z Stuegert s Abitur gmacht.

An dr Universitet z Dibenga, z Minche un z Haidelberch het er Rächts- un Staatswisseschafte studiert un anne 1887 z Haidelberch zum Dr. jur. promoviert. S zwait juristisch Staatsexame het er im Friejohr 1890 gmacht. Z Konschtanz het er ab 1890 as Amtsaawalt gschafft, ab 1893 as Sekretär am Landgricht un ab 1895 as Amtsrichter. Iber Stelle as Oberamtsrichter z Neckarbischofsheim (ab 1899) un z Achern (ab 1901) isch er derno 1904 as Landgrichtsrot uf Offenburg gange un 1915 as Landgrichtsrot uf Fryburg. Anne 1920 isch er z Fryburg Amtsgrichtrot wore un schließlig anne 1928 pensioniert wore. Är isch wider uf Stüelinge retuurchuu un dert anne 1944 im Alter vu 82 Johr gstorbe.

Anne 1890 het er z Eschinge d Emma Liebermann (1870-1921) ghyrote. Si hän zäme sibe Chinder ghaa. Zwee vu syne Sihn sin im Chrieg gfalle, ain isch schwäär verwundet wore.

Sy dichterisch Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Grüninger het e Hufe Gedicht un Gschichtli gschribe, wu in Zytige oder Kaländer vereffetligt wore sin. Zum Dail het er si uf Hochdytsch gschribe, vyl aber au uf Alemannisch.

Är het vier Bänd mit Gedicht vereffetligt, zerscht zwee Bänd mit hochdytsche Gedicht („Gedichte“, 1891, „Vom Wegrain“, 1892). Anne 1896 het er alemannischi Gedicht unter em Titel „Us em Oberland“ uusegee, wu 1925 nomol in ere zwoote, uusgwytete Uflag erschine sin. Bim Fryburger Herder-Verlag het e 1905 e dritte Band mit hochdytsche Gedicht unter em Titel „Aus den Bergen der Heimat“ vereffetligt. Postum hän dr Eitelhans Grüninger, e Suhn vum em, un dr Gustav Häusler anne 1961 e Sammlig vu Gedicht vum Grüninger uusegee.

Dr Winfried Volk het im „Albbote“ in ere Rezänsion zum Gedichtband vu 1961 gschribe:

„Alles, was der Dichter sagt, ist natürlich und ungekünstelt wie bei Johann Peter Hebel. Die Wörter geben ein klares und genaues Bild. Sie verkörpern in schlichten Sätzen ein lebendiges Ganzes.“

Albote, 6.2.1962

D Edelgard Bernauer schrybt im Südkurier iber syni Gedicht:

„Sein Gespür für die leisen Töne, seine Liebe zu den einfachen Dingen des Lebens verstand er meisterlich in Versform auszudrücken. Atmosphärisch dicht sein zauberhaftes, von Wehmutsgedanken begleitetes Gedicht „Der Jahrmarkt“ oder „Im Hoftheater“ stellen seine Liebe zum alemannischen Raum und den hier lebenden einfachen Leuten unter Beweis.“

Südkurier, 13.10.2012

Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gedichte. 1891
  • Vom Wegrain. 1892
  • Us em Oberland. 1896.
    • Zweite und vermehrte Auflage. Verlag Badenia, Karlsruhe 1925
  • Aus den Bergen der Heimat. 1906
  • Gedichte. 1961

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Grüninger, Hans Martin. In: Badische Biographien NF 5, 113-114
  • Franz Brümmer: Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Bd. 2. 6. Aufl. Leipzig, 1913. S. 476 Onlin (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv)[1] [2] Vorlage:Toter Link/www.deutschestextarchiv.de
  • Franz Diederich: Aus allen Tonarten. In: Litterarisches Echo 9, 1906/07, Sp. 1234
  • Max Geissler: Führer durch die deutsche Literatur des 20. Jahrhunderts. 1913, 170
  • Gustav Häusler: Stüehlinger Gschtalte. In: Mein Heimatland 27, 1940, 34-36
  • Gustav Häusler: Hans Martin Grüninger. Zum 80. Geburtstag des Stühlinger Mundartdichters. In: Der Alemanne vom 15. 10. 1942
  • Gustav Häusler: Drei alemannischen Dichtern zum Gedächtnis. In: Heimat am Hochrhein 1, 1963/64, 114 ff.
  • Gustav Häusler: Der Heimat- und Mundartdichter Hans Martin Grüninger. In: BH 44, H. 3/4, 1964, 210 f.
  • Gustav Häusler: Stühlingen, Vergangenheit und Gegenwart. 1966, 192 f.
  • Karl Hesselbacher: Silhouetten neuerer badischer Dichter. 1910, 25 ff.
  • Albert Kistner: Hans Martin Grüninger, ein Schwarzwalddichter. In: Kunst u. Wissen, 14/4, 1926
  • Kosch: Deutsches Literaturlexikon. Bd. 1, 1949, 758 u. Bd. 6, 1978, 936
  • W. E. Oeftering: Geschichte der Literatur in Baden. Bd. III, 1939, 177, 192
  • August Friedrich Raif: Die badische Mundart-Dichtung. 1922, 78-80

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]