Gundi Scharpf

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D Gundi Scharpf (* 15. Mai 1941 z Lietzen[1], Landkrais Lebus, Provinz Brandenburg as Gundi Linder; † 12. Februar 2022[2]) isch e dytschi Dierbfläägeri un Laiteri vum Jungdierufzuchthuus vum Stuegerter Zoo Wilhelma gsii. In dr 1960er un 1970er Jahren het si Affebaby bi sich dehaim versorgt un doderby ne Method entwicklet, wie mer Mänschenaffebaby cha aartgräächt ufzie, wu vu ire Mietere nit aagnuu wore sin.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Gundi Lindner het in dr 1950er Johr e Lehjr in Gfliigelzucht gmacht. Dodmool hän Zoo Maidli noonig as Dierbfläägerne uusbildet. Anne 1960 het si ne Aastellig as Dierbfläägeri bim Stuegerter Zoo Wilhelma gfunde. Dert het si dr Dierbflääger un Laite vum Affehuus Heinz Scharpf chänneglehrt, wu in dr Bräss vylmol iber ne brichtet woren isch wel er Schaufueterige vu dr Seeleebe zäme mit ere Schimpansi gmacht het. Si hän ghyroote un zwoo Deechter kriegt.[2][3]

Anne 1962 het d Wilhelma vier Orang-Utan kriegt, wu no in dr Wildnis gfange wore sin. Si sin schyych un vergelschteret gsii un d Gundi Scharpf het noch ene gluegt. 1967 het e Orang-Utan-Mueter ire Noowugs nit aagnuu. S Baar Scharpf het s Affebaby mit haim gnuu, wel si kai Alternativ ghaa hän, un d Gundi Scharpf het s ufzooge. Ire aigene Chinder siun um des Zyt knapp 4 bzw. 1 Johr alt gsii. D Gundi Scharpf het balg merkt, ass s Affebaby wie Mänschebaby vyl Hutkontakt un Zuewändig bruucht, go rächt drieje. Eso het si s Affebaby in eme Draagduech am Lyyb drait, derwylscht si d Huusarbet gmacht un no dr Chinder gluegt het. D Scharpf het d Method, Mänscheaffe wie Mänsche ufzzie, ne Durchbruch gnännt.[3] In dr Aafangsjohr vu dr Mänscheaffehaltig het mer uf hygienischi Verhältnis un Bflääger mit Muulschutz gsetzt ghaa. D Scharpf het aber zaigt, ass Hutkontakt, Mimik un Zuenaigig essenziäll sin. Dr Diräkter vu dr Wilhelma Dieter Jauch het speeter emol gsdait: „Ohne die Scharpfs gäbe es die Erfolge in Haltung und Aufzucht von Menschenaffen nicht.“[2]

Noch eme erschte Affebaby sin no vyl ynderi Jungdier chuu, zum Dail het s Scharpfe glychzytig segs chlaini Affe dehaim ghaa. Im Lauf vu dr negschte 15 Johr het d Gundi Scharpf rund 35 Jungdier versorgt, wu si fir d Wilhelma ufzooge het.[4][2][5]

D Affechinderschuelk bi s Scharpfe isch bliibe, bis d Wilhelma anne 1982 e Jungdierufzuchthuus yygriichte het, wu au d Erfahrig vu s Scharpfe bi dr Ufzucht in Böu yygflosse sin.[6] D Gundi Scharpf isch d Laiteri wore. Zäme mit dr Zoologi Marianne Holtkötter het si iri Erfahrige in eme Fachbricht zämegfasst, dodruf hän anderi europäischi Zoo aagrofgt, eb si iri Jungdier in s Jungdierufzuchthuus vu dr Wilhelma chennte gee. D Scharpf het spetewr verzellt, ass si – wäg irem Gschläächt un au wel si kai akademischi Uusbildi ghaa het – in dr Fachwält lang nit akzeptiert woren isch. Des heeb si eerscht gänderet, wu di vu ire ufzoogene Affe sälber Noowugs kriegt un dää vorbildli versorgt ghaa hän.[7]

S Jungdierufzuchthuus het international e guete Ruef ghaa, wel d Dier dert nit vermänschligt wore sin un hinterhär in d Häärd hän chenne integriert wäre. D Gundi Scharpf het die Re-Integration vylmol mitbeglaitet un dr Bflääger*ne Root gee. Anne 2000 isch si in Ränte gange.[8] S Entstoh vum neie Affehuus vu dr Wilhelma, wu anne 2013 ufgmacht woren isch, hän s Scharpfe no mitgmacht.[2]

Schrifte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gundi Scharpf: Affenkinder in der Wilhelma. Erfahrungen und Erlebnisse aus vier Jahreszeiten. Radius, Stuttgart 2000, ISBN 3-87173-212-5.
  • Marianne Holtkötter, Gundi Scharpf: Twenty years of experience with hand-reared gorillas (Gorilla g. gorilla) at Stuttgart’s Wilhelma-Zoo. In: Internationales Register und Zuchtbuch für den Gorilla (Gorilla gorilla Savage and Wyman, 1847) = International register and studbook for the gorilla (Gorilla gorilla Savage and Wyman, 1847). 1992, ZDB-ID 22164-8, S. 218–233.
  • Marianne Holtkötter, Gundi Scharpf: Rearing gorillas in peer groups at the nursery of Stuttgart’s Wilhelma Zoo. In: Gorilla Gazette. Band 18, Nr. 1, 2005, S. 47–53.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gabriele Damasko: Gundi Scharpff. Tierpflegerin und Affenmutter. In: Petra Wägenbaur (Hrsg.): Lauter Frauen. Aufgespürt in Baden-Württemberg. 47 Porträts. Theiss, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-1525-1, S. 137–141.
  • Barbara Czimmer: Sie war die Mutter für 100 Affenbabys. In: Stuttgarter Zeitung. 15. Februar 2022, S. 18.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Scharpf, Gundi. In: Personendatenbank der Landesbibliographie Baden-Württemberg. 31. Juli 2012, abgruefen am 15. Februar 2022.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Barbara Czimmer: Sie war die Mutter für 100 Affenbabys. In: Stuttgarter Zeitung. 15. Februar 2022, S. 18.
  3. 3,0 3,1 Gabriele Damasko: Gundi Scharpff. Tierpflegerin und Affenmutter. In: Petra Wägenbaur (Hrsg.): Lauter Frauen. Aufgespürt in Baden-Württemberg. 47 Porträts. Theiss, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-1525-1, S. 137–141, 137-138.
  4. Nicola Brusa: Zürich hing an Lea. In: Tages-Anzeiger. 17. Februar 2017, ISSN 1422-9994 (tagesanzeiger.ch [abgerufen am 15. Februar 2022]).
  5. „Affenmutter“ Gundi Scharpf aus der Wilhelma in Stuttgart ist tot. In: SWR aktuell. 14. Februar 2022, abgruefen am 15. Februar 2022.
  6. Dieter Jauch: Menschenaffenhaltung der Wilhelma im Wandel der Zeit. In: Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg (Hrsg.): Wilhelma Zoologisch-Botanischer Garten Stuttgart. Neubau der Anlage für afrikanische Menschenaffen. Ungeheuer + Ulmer KG GmbH + Co., Ludwigsburg April 2013, S. 27–34, 29 (baden-wuerttemberg.de [PDF]).
  7. Gabriele Damasko: Gundi Scharpff. Tierpflegerin und Affenmutter. In: Petra Wägenbaur (Hrsg.): Lauter Frauen. Aufgespürt in Baden-Württemberg. 47 Porträts. Theiss, Stuttgart 1990, ISBN 3-8062-1525-1, S. 137–141, 139-140.
  8. Leben mit Tieren. In: SWR Nachtcafé. 1. Mai 2016, abgruefen am 15. Februar 2022 (bei 1:08:50).
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