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Heimdall

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Dialäkt: Thurgauer Dialekt
De Heimdall mit em Gjallarhorn. Von ere isländische Handschrift us em 18. Johrhundert.

De Heimdall (altnordisch Heimdallr, Heimdalr oder au Heimdali) isch en Gott i de nordische Mythologi, wo zum Göttergschlecht vo de Ase ghört. Er isch de Wächter vo de Götter und bewacht de Igang vo Asgard, d Regebogebrugg Bifröst.

D Herkumft vom zweigliedrige Name isch umstritte. De Bernhard Maier wist druf hi, dass di etymologische Dütige vo Heimdall i de Vergangeheit oft mitnere vorgfasste Meinig zu sinere Funktion begründet worde sind und dadrum wenig überzügend sind. De ersti Teil vom Name chunt vom altnordische heimr („Welt, Heimat“), wo de zweiti Teil her chunt chamer allerdings nöd so gnau bestimme. Es chönnti mit dalr („Tal, Boge, Bügig“) ztue ha, oder mit dala („ganz, vollkomme“).[1] Wemers mit Wörter us andere germanische Sproche verglicht wie em altenglische deal („strahlend“) und em gotische dulþs („Fescht“) chamer gemäss em Rudolf Simek druf schlüsse, dass e ungefähri Bedütig vom Name vermuetlich „de wod Welt belüchtet“ isch.

De Heimdall isch „am Rand vo de Erde gebore“ worde, vo nün Riese-Müetere.

„De Heimdall isch de sibeti, mer seit ihm de wissi As.
Er isch gar gross und heilig; vo ihm isch das bekannt,
Wie wunderbar isch er gebore worde, scho i de Urzit:
Vo nün Müetere isch er cho, vo nün Schwöstere isch er de Sohn gsi.
Nün Schwöstere hend ihn treit, wo usem Rieseland stammed,
De friedeberüehmti As, dete am Rand vo de Erde:
Gelf, Greif, Eistla, Urgeba, Wolfrun, Angeia, Sind,
Atla und Eisensaxa hend das Chind gebore.“[2]

E direkti, mythologischi Entsprechig zu de Müetere findet mer i de nün Töchtere vom Meerries Ägir: Angeyja „d Bedrängerin“, Atla „di Fruchtbar“, Eistla „die wo rasch detherstürmt“, Eyrgjafa „d Sandspenderin“, Gjalp „di Brausend“, Greip „di Umchrallend“, Jarnsaxa „di schnidend Chälti“, Imd „di Neblig/Dunstig“ und Ulfrun „di Wölfisch“. D Nünerzahl vo de Müetere wird oft als di verschidene Mereswelle interpretiert. Nün isch allgemein e hüfig aztreffendi Zahl i de nordische Mythologie und so chas guet si, dass es kein Zuefall isch, dass de Gott wo i alli nün Welte gseht nün Müetere het.

De Heimdall stammt dementsprechend also mindestens müeterlichersits vo de Riese ab und isch worschinli au vo ihne ufzoge worde. S Hyndlalied goht witer mit:

„De isch starch gsi dur d Chraft vo de Erde,
s chüele Mehr und Sauebluet.“[3]

De Heimdal het i dem Fall en Stärchetrank, gmischt us Erde, Meerwasser und Sauebluet, becho.

Stellig i de Götterwelt

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De Snorri Sturluson erwähnt de Heimdall i de Gylfaginning. Noch dere Quelle isch de Heimdall de Wächter vo de Götter und bewacht im Bsundrige d Brugg Bifröst (de Regeboge), wo vo Midgard nach Asgard füert. Wege sim Wächteramt chunt er mit wenig Schlof us, het es sehr guets Ghör und scharfi Auge. Es wird ihm usserdem es goldigs Gebiss nohgseit.[4] Er wird weise „wie susch nur d Wane“ gnennt. Ihm sind d Widder heilig (altnordisch heimdali)[5]. De Heimdall wohnt in Himinbjörg und er ritet uf sim Ross Gulltopp. S Gjallarhorn, ‚s schallende Horn‘, ghört ihm. De Ton vom Horn warnt am Afang vo Ragnarök vor de Zit, wo am Schluss de Untergang vo de Götter zur Folg het.

De Loki spöttlet i de Lokasenna über de Heimdall und stellt ihn als elendige Wächter vo Asgard dar.

„Bis ruhig, Heimdall! Dir isch i de Urtage
e schlimms Lebe geh gsi;
mit dreckigem Rugge wirsch du immer si
und wache als Wächter vo de Götter“

I de alles entscheidende Schlacht Ragnarök kämpft de Heimdall gege de Loki, wo sie sich gegesitig töted.

Abstammigsmythe

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Heimdall bi Ai und Edda. W.G. Collingwood, 1908

I de Völuspá wird de Heimdall de Vater vo allne Mensche gnannt. I de chürzere Seherinnered Völuspá in Skamma heissts au, dass er „sippeverwandt mit sämtlichem Volk“ sig. Die Hiwis düted uf e Ethnogonie, sind aber z dunkel zum belege, dass de Heimdall als Stammvater vo de Mensche azluege isch.

I de Dichtig Rigsthula gilt er als de Begründer vo de Ständ. Zeme mit de Modiv het er d Söhn Jarl (Fürst), Karl (Buur), und Thrall (Chnecht) zügt. D Rigsthula isch worschinli es Lehrgedicht vo Endi Mittelalter und darum nüme heidnisch. D Soziogonie wo drin beschribe isch het vermuetli söle im Sinn vo de damalige Fürste d Ifüehrig vonere monarchische Standesgsellschaft erliechtere, chönnti aber am obige Abstammigsmythos aschlüsse.

Zahlrichi dütschi und skandinavischi Musiggruppene, vor allem usem Viking Metal, Folk Metal und em Pagan Metal, bruuched d Gstalt vom Heimdall, s Gjallarhorn und anderi Bezüg zum Heimdall i ihrne Texte.

  • Bernhard Maier: Heimdall. In: Heinrich Beck, Dieter Geuenich, Heiko Steuer (Hrsg.): Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Bd. 14. Verlag De Gruyter, Berlin/New York 1999, ISBN 3-11-016423-X, S. 236 f. (online)
  • William Sayers: Irish Perspectives on Heimdallr. In: Alvíssmál 2. 1993, S. 3–30 (PDF-Datei, 242 KB).
  • Arnulf Krause: Reclams Lexikon der germanischen Mythologie und Heldensage. Stuttgart 2010.
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3. Auflage. Kröner Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 176 f.
 Commons: Heimdall – Sammlig vo Multimediadateie
  1. Gerhard Köbler: Altnordisches Wörterbuch. 2. Auflage. 2003. online
  2. Felix & Therese Dahn: Germanische Götter und Heldensagen. Phaidon Verlag Essen, ISBN 3-88851-223-9, S. 17. D Dahns stützed sich debii ufs Hyndlalied.
  3. Arnulf Krause: Die Götterlieder der Älteren Edda. Philipp Reclam Verlag, Stuttgart 2006, ISBN 3-15-018426-6, S. 203.
  4. Arnulf Krause: Die Götterlieder der Älteren Edda. Philipp Reclam Verlag, Stuttgart, 2006, ISBN 3-15-018426-6, S. 39.
  5. Gerhard Köbler: Altnordisches Wörterbuch. 2. Uflag. 2003. online