Pietro Axerio

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Dialäkt: Laindertitzschu

Pietro Axerio, im dourf Piaru van d’ Piazzun g’nammte noh dam ourd wo sis hus ïst g’stande – garrod fum dourfplatz (piazza i’ wailschu) – ïst 1827 in Rimmu g’boure; noch fast junge ïst er z’ Chalon Sur Saone g’fore, wo er als jepser[1] häd g’werchud. Disi chunst häd er darnoh van 1840 bis 1850 in Titzschland, Schwede und Norwege verbressrud, wo er mid dam schwoger De Toma häd z’semmendg’werchud, deis wattu Margherita (Grete) häd er g’hobe g’mannud.
1886 ïst er z’ Titzschland erwunde, wo er an aig’ni g’sellschaft fïr d’erschaffung van chunstmarmor in dar Friedrichstrasse 243 häd grundg’laidt. Churz darnoh ïst er in Rimmu erwunde und häd d’ woul z’wegg’laidtni totickait da' sehne g’loh. In Rimmu ïst er burgmaister g’si, er häd d’ erstu wasserrouri tuan z’ lekke und mid andri arimmerljite häd er sich bemieijt, umdas der woguweg täte van Rimask bis in Rimmu vïrsichfori. Er häd auch dan erste sitz ds museums Pietro Della Vedova tuan z’ buwwe, wo d’ werchi ds b’ruamte chunstlers sind g’si g’sammluti. Als selbstleirer häd er sich vile chunsttotickaitu ong’wandt: dam g’sang, dam holzschnitzwerch, dam g’mol mid der uppigu technik ds chunstmarmors. Er häd vil g’liadjie (Liader oder g’dichte) in arimmertitzsch g’schribe, wo er sini liebi fïr sis land, sini sproch und sis ljit häd g’sunge. In sini g'dichte g'spirrt mu d' treicki[2] und d' trurigi ds uswanderers oder dannamans, der sis land häd miasse verloh, um danna z'gehn, sich ds broud z' g'wïnne.
Er häd zwai fïr sini zit avangardistisch gasthofe in Rimmu loh buwwe und ïst dorum aine der vïrchemendu ds turismus im tzseschrutol g'si. G’stourbe ïst er 1905 i’ Vrol (Varallo).
Miat z’vil ïst im letsche hunderkjor auch sini sproch usg’stourbe, ober sini g’liadjie erlaubind nis, d’ siässi und d’hïbschi siner arimmertitzschu z’ bewundru:

Min liab Arimmu, ech muass dech verlohn,
Dos tua’ mer im herz so weh!
Du liabs ort, wo-n-ech so gera stohn,
Walje’s Gatt, doss ech chema meh!

Kumpfiata aju und attu
Und alle Rimmaru ljit!
Tiad far mech batu,
Ech muass gohn so witt, so witt!

All chend, dos in d’ Rimmu tia werda
Miassind gohn in d’ framde gwennan eriun brod,
Und flisseg aswos varberga,
Om im oltar nid z’ljida nod!

Darom walj’ech Gatt batu,
Doss ar macha usser mech an brova mon,
Und falgen, wos du schägt min attu:
Mu miassat sporen, wann mu wellt aswos hon!

Minen liaben toten, dos im fritthof stohn,
Denen schäg ich au kumpfiata!
Dei luagi mech van im hemmel on
Und werde mech halfa hiata!

Min liabun altattu und altaju,
Ar hai’ mech so gera g’hoba!
Dar liab Gatt hat so walje,
Doss mu si so pfant, ach so pfant, vargroba!

Kumpfiata bergo, kumpfiata tol,
Kumpfiata mi liabu alle z’samd!
Dank’ ihna alle z’ tuschem mol,
Kumpfiata, du liabs land!

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Stukkateur
  2. Heimweh

g’liadjie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Wänn ä Rimmo ëscht äs ächze, Beeschë Nächporschäft und Wäròòtne Ljiëbe. In: Walser Dialekte in Oberitalien in Text und Ton. Begleittexte zu den Sprechplatten des Phonogramm-Archivs der Universität Zürich. Bearbeitet von Fritz Gysling und Rudolf Hotzenköcherle. Huber, Frauenfeld 1952, S. 18–22.
  • Wenn Ärrimmo escht äs ächtse. In: Hochzeitsbräuche aus Rima (Piemont). In: Schweizerisches Archiv für Volkskunde 49, 1953, S. 16–33.
  • Rima Wiegenlied. In: Wir Walser. Halbjahresschrift für Walsertum 1, Visp 1964.
  • Liabs Maitije.... In: Ljetzan-Giazza, 5, Milano, 1968.
  • Schloof, mis henghie, schloof.... In: Ljetzan-Giazza, 6, Milano 1968.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Emil Balmer: Die Walser im Piemont. Francke, Bern 1949
  • Casimiro Debiaggi: Dizionario degli artisti valsesiani dal secolo XIV al XX. 1968
  • Pietro Cazzola: Piemontesi in Russia. In: Piemonte Vivo. 1970, 2: 16.
  • Paul Zinsli: Walser Volkstum in der Schweiz, in Vorarlberg, Liechtenstein und Italien. Verlag Huber, Frauenfeld 1968

Weblinks[ändere | Quälltäxt bearbeite]