Anna Hofheinz-Gysin

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D Anna Hofheinz-Gysin (* 18. Merz 1881 z Hornbärg as Anna Gysin; † 14. Novämber 1928 im Prächt) isch e dytschi Haimetdichteri gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

D Anna Gysin isch e Dochter gsii vum Gottlieb Gysin (1850–1892), eme Duechhändler un Fabrikant, un dr Anna Margaretha geb. Trautwein (1849–1915). Si het no ne Schweschter, Bertha, ghaa, wu anne 1878 uf d Wält chuu, aber scho no aim Johr gstorben isch.

Si isch z Hornbärg uf d Volks- un Realschuel gange un derno z Fryburg uf s Lehrerne-Seminar, wu si 1904 as aini vu dr erschte Fraue iberhaupt s Exame gmacht het. Si het drei Johr lang an dr Volksschuel z Sant Jerge as Unterlehreri gschafft, het die Stell aber 1909 wäg ere schwääre Chranket (Chnochetuberkulose) ufgee.

Im nämlige Johr het si z Hornbärg dr Rudolf Heinrich Hofheinz (1883–1965) ghyrote, wu si z Sant Jerge chänneglehrt ghaa het. Är isch Vikar z Mille gsii, isch derno mit ere uf Furtwange chuu un schließlig anne 1917 evangelische Bfaarer im Oberprächt wore, wun er bis zue syre Pensionierig anne 1931 bliben isch.

Drotz ass si sälber schwär chrank gsii, het si karitativ un seelsorgerisch gschafft. D Lyt us dr Gmai sin zuen ere chuu, eb evangelisch oder katholisch.

In dr Zyt vu ihre schwääre Chranket, wu si 19 Johr lang an s Bett gfesslet het, isch ihre dichterisch Wäärch zum große Dail entstande. Wänn s ere besser gangen isch, isch si uf ihrem „Plätzle“ im Gaarte ghockt, wänn s ere liedriger gsii, isch si im Chrankebett uf dr Terrasse vum Bfaarhuus gläge. Iber ihre Blatz im Gaarte het si mol gschribe:

E Plätzle han i hinterem Hus,
Sell gäb i nit für Geld.
In d Welt komm ich gar wenig nus.
Sell Plätzle isch mi Welt.

Si het zum Dail uf Hochdytsch gschribe, zum Dail aber au uf Alemannisch. Ihre Wäärch umfasst Gedicht, Verzellige, volksdimligi Schauspiil, Singspiil un religiesi Täxt. E große Dail vu ihre Schrifte sin hite verscholle, vun e Dail waißt mer no dr Titel.

Iber ihre Wärch schrybt dr Hubert Mäntele:

„Die Dichtungen von Anna Hofheinz-Gysin zeichnen sich durch klare Gedankengänge, sowie eine gute Beobachtungsgabe aus und haben auch Sinn für hintergründigen Humor. Vor allem sind sie geprägt durch die Liebe zur Schwarzwaldheimat und zur dörflichen Welt mit ihren einfachen, bäuerlichen Menschen. Ihre weihnachtlichen Krippenspiele sind Ausdruck einer tiefen Gläubigkeit.“

Badische Zeitung, 18. Novämber 2005

D Anna Hofheinz-Gysin isch anne 1928 im Alter vu 47 Johr noch ere lange Chranket gstorbe.

Noch em frieje Dod vu syre Frau het dr Rudolf Hofheinz in zwooter Eh d Margarete Ehlert (1896–1974) ghyrote.

Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Druckti Schrifte
  • Das Schönste an Weihnachten (1912)
  • E Dörfli im Sege (1926/27)
  • Der Kranke im Herbst (1927)
  • Bekenntnis (1928)
  • Zum heilige Owe (1932)
  • Der Geisterbaum (1921)
  • Vom Kernebauer vom vordere Schützebach (1930)
  • Mi Plätzle (o. J.).
Mindli iberliferet

Im Prächt; Dr Schwarzwald; Schwarzwälder Kinderlied; S Annemeile; Drei Maidli; Mr hän Gäscht; Prolog zum 50jährigen Jubiläum des Gesangvereins Eintracht (1923).

Verscholleni Wärch, wu mer zmindescht dr Titel dervu waiß

Gedicht: Marketendersepple, Prolog z. e. Kriegerfest, D'Heimet, Lob des Schwarzwaldes. Ein Kinderlied, D'r Hederle-Franz

Bihnespiil: Der verlorene Sohn. Mundartspiel in 4 Akten; D’r Radio im Prächt. Szene in Mundart; Idylle im Grünen. Szene in Mundart; Reigenspiel; Harmonikaspiel; Krippenspiel mit Musik.

Verzellige: Mooskopflergeschichten; Zoriade und Mirko. Ein Seelengemälde.

Sunschtigs[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Anne 1932 hän ere dr Schwarzwaldverein un dr Landesverein Badische Heimat e Brunne zwische Landwassereck un Büchereck an dr Verbindigsstroß vum Oberprächt mit em Kinzigtal gwidmet, en andere Brunne isch ere 1997 im Oberprächt böue wore. Im evangelische Bfaarhuus im Oberprächt isch anne 2001 ihre z Ehre s „Stüble“ yygweit wore.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • L. Wendling: Unsere Heimatdichterin Frau Pfarrer Hofheinz-Gysin. In: Heimat-Chronik. Blätter aus Vergangenheit und Gegenwart, Waldkirch 1928, 1f.
  • K. Kühner: Zum Gedächtnis an Anna Hofheinz-Gysin. In: Mein Heimatland 16, 1929, 23f.
  • W. E. Oeftering: Geschichte der Literatur in Baden. Karlsruhe 1930-39, H. 3, 178
  • Deutsches Literatur-Lexikon. Begründet von W. Kosch, Bern/München 1968-79, Bd. 7, Sp. 1412
  • Anna Hofheinz-Gysin 1881-1928. In: Festschrift des Schwarzwaldverein Oberprechtal, 1981
  • H. Mäntele: Pfarrersgattin und Schriftstellerin Anna Hofheinz-Gysin. In: Schwarzwälder Bote Nr. 262, 1983.
  • Badische Biographien NF 4, 141–142.
  • Freiburger Zeitung vom 18. Oktober 1932, Nr. 285, Drittes Abendblatt, Zugriff am 20. Juni 2010.
  • Deutsches Biographisches Jahrbuch. Bd. 10. 1928. Totenliste (335)
  • Kürschners Deutscher Literaturkalender. Nekrolog 1901–1935. 1936 (496)

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]