Wilhelm Staudacher

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Dr Wilhelm Staudacher (* 16. Merz 1928 z Rothenburg ob der Tauber; † 23. Juli 1995 au dert) isch e dytsche Beamte un oschtfränkische Dialäktdichter gsii.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Staudacher isch in ere Rothenburger Arbaiterfamilie as erschts vu acht Chinder uf d Wält chuu. Bregt hän en d Armuet in syre Chindhait, dr Chrieg un dr Widerufböu. Är het insgsamt 48 Johr im Dienscht vu dr Stadt Rothenburg ob der Tauber gschafft, dodervu 20 Johr lang as Stadtkämmerer.

Är het aafangs nume uf Hochdytsch gschribe, sy erscht Buech „Märchen“ isch anne 1951 uusechuu, dr Gedichtband „Bänkelsang der Zigeuner“ derno 1960. Mit „Des is aa deitsch“ (1961) het er si dr Dialäktdichtig zuegwändet, do no konvenzionäll in Form un Inhalt. Anne 1966 het er si mit „Eckstaa und Pfannebudser“ scho an modärni hochdytschi Lyrik aaglähnt. Nit wie dr Fitzgerald Kusz, wu um die Zyt as 1968er-Rebäll an d Effeligkait drätte isch, dr Staudacher het us dr Dradizion uuse neieri Entwicklige in dr hochdytsche Lyrik ufgriffe. Anne 1970 isch sy Gedichtband „Über Nej-Bejter-e-Schroll“ in dr „Mundartliterarische Reihe“ vum Rothenburger Verlag J. P. Peter, Gebr. Holstein erschine. Dr Max von der Grün het emol iber dr Staudacher gsait, dur ihn diei si zaige, „daß die Mundartdichtung nicht ein Anhängsel der Literatur, sondern gar ein wesentlicher Bestandteil ist“. Dr Staudacher isch e wichtig Stimm in dr Mundartwälle vu dr 1970er Johr gsii, iber dr fränkisch Ruum uuse un het au noch em Abflache vu däre Mundartwälle, wu vyl anderi uf Hochdytsch gwägslet hän oder ganz verstummt sin, wyter im Dialäkt gschribe. Är het in dr Zyt vu dr Friidesbewegig aafangs 1980er au wider bolitischi Täxt gschribe, sy Band „Gejcherejd“ isch e Zygnis vum e engaschierte Dichter. S Buech „Großvatergedichte“ vu 1990 het er syne Änkel gwidmet. Näbe Gedicht het er au Prosa gschribe, Heerspiil fir dr Radio, d Volksopere „Dorftheater“, s Singspiil „Tanz, Ljubica“ un verschideni anderi Publikazione, uf Hochdytsch un im Dialäkt.

Är isch Grindigsmitglid vum Internazionale Dialäkt-Inschtitut gsii un derzue isch er au Mitglid im P.E.N. un in dr literarische Gsellschaft „Die Kogge“ gsii. Är het au fir s Feuilleton vum Fränkische Anzeiger gschribe.

Dr Staudacher isch syt 1952 ghyrote gsii mit dr Alice Staudacher-Voit un het mit ire zwee Sihn ghaa. Am 23. Juli 1995 isch er im Alter vu 67 Johr bi dr Ufruumarbete noch eme Orkan in sym Garte z Rothenburg an eme aktute Härzversage gstorbe.

Uusglääseni Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Märchen. Illustriert nach Original-Scherenschnitten von Alice Voit-Eger. Verlag Georg Fischer, Lichtenau/Mittelfranken 1951. 79 S.
  • Bänkelsang der Zigeuner. Balladen und Gedichte über Freude, Leben, Leid und Schicksal der Zigeuner. Mit Illustrationen von Fritz Möser. Karlsruher Bote, Karlsruhe 1960
  • Des is aa deitsch. Gedichte in Rothenburger Mundart. Verlag J. P. Peter, Gebr. Holstein, Rothenburg ob der Tauber 1961. 108 S.
  • Liebe Menschen. Heiteres und Besinnliches in Vers und Prosa. Mit Scherenschnitten nach schmiedeeisernen Aushängern und handwerklichen Zunftzeichen von Alice Staudacher-Voit. Verlag J. P. Peter, Gebr. Holstein, Rothenburg ob der Tauber 1965. 78 S.
  • Eckstaa und Pfannebudser. Neue Gedichte in Rothenburger Mundart. Verlag J. P. Peter, Gebr. Holstein, Rothenburg ob der Tauber 1966. 67 S. Mit Schallplatte. (Mundartliterarische Reihe 1)
  • Über nei-Bejter-e-Schroll. Gedichte im Rothenburger Dialekt der fränkischen Mundart. Verlag J. P. Peter, Gebr. Holstein, Rothenburg ob der Tauber 1970. 80 S. Mit Schallplatte. (Mundartliterarische Reihe 3)
  • Gejcherejd. Gedichte im Rothenburger Dialekt der fränkischen Mundart. ISBN 3-923140-33-9. Van Acken, Krefeld 1988. 90 S. (Dichten im Dialekt 7)
  • Großvatergedichte in fränkischer Mundart (Rothenburger Dialekt). Seehars, Uffenheim 1990. ISBN 3-927598-05-4. 80 S.
  • zäme mit em Helmut Schulenburg: Rothenburg ob der Tauber. Jacob-Gilardi-Verlag, Allersberg 1993. ISBN 3-929332-08-6. 152 S.
  • Luft. Eine Komödie. Frank und Frei, Volkach 1993. 67 Bl.
  • Waldidylle. Ein Stück. Frank und Frei, Volkach 1993. 52 Bl.
  • Klassentreffen. Ein Volksstück. Frank und Frei, Volkach 1993. 58 Bl.
  • Australien. Eine Komödie in fünf Akten. Frank und Frei, Volkach 1993. 79 Bl.
  • Vom Glück und andere Legenden. Mit Scherenschnitten von Alice Staudacher-Voit. Verlag Seehars, Uffenheim 1994. ISBN 3-927598-15-1. 78 S.
  • Kleinstadt-Geschichten. Band 1. Mit Scherenschnitten von Alice Staudacher-Voit. Seehars, Uffenheim 1995. ISBN 3-927598-17-8. 110 S.
  • Kleinstadt-Geschichten. Band 2. Mit Scherenschnitten von Alice Staudacher-Voit. Seehars, Uffenheim 1997. ISBN 3-927598-21-6. 112 S.

Uusglääseni Uuszaichnige[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Klaus Gassleder: Wilhelm Staudacher (1928–1995) gestorben. In: Frankenland. Zeitschrift für fränkische Landeskunde und Kulturpflege. 1995: S. 359–360 (Online)