Wenkerbogen von Mülhausen (Elsass)
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Dialäkt: Mìlhüüserisch |
D Wenkersätz sìn a Lischta vu 40 Sätz, wo dr ditscha Sprochwìssaschàftler Georg Wenker (1852–1911) fer a Dialekt-Umfrog erstellt hàt.
- 1. Im Winter fliegen die trockenen Blätter in der Luft herum.
- 2. Es hört gleich auf zu schneien, dann wird das Wetter wieder besser.
- 3. Tu Kohlen in den Ofen, damit die Milch bald zu kochen anfängt.
- 4. Der gute alte Mann ist mit dem Pferd(e) auf dem Eis eingebrochen und in das kalte Wasser gefallen.
- 5. Er ist vor vier oder sechs Wochen gestorben.
- 6. Das Feuer war zu heiß, die Kuchen sind ja unten ganz schwarz gebrannt.
- 7. Er isst die Eier immer ohne Salz und Pfeffer.
- 8. Die Füße tun mir (so sehr) weh, ich glaube, ich habe sie (mir) durchgelaufen.
- 9. Ich bin selber bei der Frau gewesen und habe es ihr gesagt, und sie sagte, sie wolle es auch ihrer Tochter sagen.
- 10. Ich will es auch nicht mehr wieder tun/machen.
- 11. Ich schlage dich gleich mit dem Kochlöffel um die Ohren, du Affe.
- 12. Wo gehst du (denn) hin? Sollen wir mitgehen (mit dir gehen)?
- 13. Das/es sind schlechte Zeiten.
- 14. Mein liebes Kind, bleib hier unten stehen, die bösen Gänse beißen dich tot.
- 15. Du hast heute am meisten gelernt und bist artig gewesen, du darfst früher nach Hause gehen als die anderen.
- 16. Du bist noch nicht groß genug, um eine Flasche Wein allein auszutrinken, du musst erst noch wachsen und größer werden.
- 17. Geh, sei so gut und sag deiner Schwester, sie soll die Kleider für eure Mutter fertig nähen und mit der Bürste rein machen.
- 18. Hättest du ihn gekannt! Dann wäre es anders gekommen, und es täte besser um ihn stehen.
- 19. Wer hat mir meinen Korb mit Fleisch gestohlen?
- 20. Er tat so, als hätten sie ihn zum Dreschen bestellt (; sie haben es aber selbst getan).
- 21. Wem hat er (denn) die neue Geschichte erzählt?
- 22. Man muss laut schreien, sonst versteht er uns nicht.
- 23. Wir sind müde und haben Durst.
- 24. Als wir gestern abend heim-/zurückkamen, da lagen die anderen schon im Bett und waren fest eingeschlafen / am Schlafen.
- 25. Der Schnee ist diese Nacht liegen geblieben, aber heute morgen ist er geschmolzen.
- 26. Hinter unserem Hause stehen drei schöne Apfelbäume / drei Apfelbäumchen mit roten Äpfeln/Äpfelchen.
- 27. Könnt ihr nicht noch einen Augenblick / ein Augenblickchen auf uns warten? Dann gehen wir mit (euch).
- 28. Ihr dürft nicht solche Kindereien treiben.
- 29. Unsere Berge sind nicht so (sehr) hoch, die euren sind viel höher.
- 30. Wie viel Pfund Wurst und wie viel Brot wollt ihr haben?
- 31. Ich verstehe euch nicht, ihr müsst ein bisschen lauter sprechen.
- 32. Habt ihr kein Stückchen weiße Seife auf meinem Tisch(e) gefunden?
- 33. Sein Bruder will sich zwei schöne neue Häuser in eurem Garten bauen.
- 34. Das Wort kam ihm von Herzen.
- 35. Das war recht von ihnen!
- 36. Was sitzen da für Vögelchen oben auf dem Mäuerchen?
- 37. Die Bauern hatten (fünf) Ochsen und (neun) Kühe und (zwölf) Schäfchen vor das Dorf gebracht, die wollten sie verkaufen.
- 38. Die Leute sind heute alle draußen auf dem Feld(e) und mähen.
- 39. Geh nur, der braune Hund tut dir nichts.
- 40. Ich bin mit den Leuten da hinten über die Wiese ins Korn gefahren.
Uf Elsassisch vu Milhüüsa
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- 1. Ìm Wìnter fliaga d truckena Blätter ìn dr Luft umma.
- 2. As hàltet glich mìt schnèia, dernoh wìrd s Watter wìder besser.
- 3. Màch Kohla ìn dr Ofa, àss d Mìlch boll fàngt à kocha.
- 4. Dr güeta àlta Mànn ìsch mìt em Ross dur s brochena Is kumma un ìsch ìns kàlta Wàsser ghèit.
- 5. Ar ìsch vor viar oder sechs Wucha gstorwa.
- 6. S Fiir ìsch züe heiß gsìì, d Küecha sìn jo unta gànz schwàrz ààbrennt.
- 7. Ar ìsst d Eier ìmmer ohna Sàlz un Pfaffer.
- 8. D Fiaß màcha mìr so weh, ìch glàuib, ìch hà sa duragloffa.
- 9. Ìch bì salwer bi dr Fràui gsìì un hà’s ’ra gsajt, un sa hàt gsajt, sa wìll’s aui ìhrer Tochter sàga.
- 10. Ìch wìll’s aui nìmm wìder màcha.
- 11. Ìch schlàg dìch glich mìt em Kochläffel um d Ohra, dü Àff.
- 12. Wo gehsch àna? Solla mìr mìt dìr geh?
- 13. As sìn schlachta Zitta.
- 14. Mi liab Kìnd, blibb do unta steh, d beesa Gans bissa dìch tot.
- 15. Dü hàsch hìtt àm meischta glehrt un bìsch ortlig gsìì, därfsch friahier às d àndra heim geh.
- 16. Dü bìsch noh nìt groß gnüe, fer a Flascha Wii allei z trìnka, dü müesch èèrscht noch wàchsa un greeßer wara.
- 17. Gàng, bìsch so güet un sàgg ìn dinera Schweschter, sa soll d Kleider fer èira Müeter fertig nahia un mìt dr Bìrschta süüfer màcha.
- 18. Hattsch dü na kennt! Dernoh war’s ànderscht kumma, un as dat’m jetz besser geh.
- 19. Wer hàt mìr mi Korb mìt Fleisch gstohla?
- 20. Ar hàt a so gmàcht, wia wenn sa na zum Drescha befohla hatta (sa han’s àwer salwer gmàcht).
- 21. Wem hàt’r denn s nèia Gschìchtla verzeehlt?
- 22. Ma müeß lütt schrèia, sunscht versteht’r uns nìt.
- 23. Mìr sìn miad un han Durscht.
- 24. Wo mìr gescht z Owa zruckkumma sìn, sìn d àndra scho ìm Bett gsìì un han fescht gschlofa.
- 25. Dr Schnee ìsch dia Nàcht bliiwa lìega, àwer hìtt z Morga ìsch’r verloffa.
- 26. Hìnter unserem Hüss stehn drèi scheena Äpfelbaimla mìt rota Äpfel.
- 27. Kännta-n-ìhr nìt noch a Minütta uf uns wàrta? Dernoh geh’mìr mìt èich.
- 28. Ìhr därfta nìt so kìnderig hàndla.
- 29. Unsera Barga sìn nìt so hoch, èira sìn vìel heecher.
- 30. Wia vìel Pfund Wurscht un wia vìel Brot wann ìhr hàà?
- 31. Ìch verstànd èich nìt, ìhr mian a bìtsi lütter reda.
- 32. Han ìhr kè wiss Stìckla Seifa uf mim Tìsch gfunda?
- 33. Si Brüeder wìll sìch zwei scheena nèia Hiiser ìn èirem Gàrta bàuia.
- 34. S Wort ìsch’m vum Harz kumma.
- 35. Dàs ìsch vu ìhna Racht gsìì!
- 36. Wàs sìtza do fer Veegala owa uf em Miirla?
- 37. D Büüra han fìmf Ochsa un niin Kiah un zwälf Scheefla vor s Dorf brocht ghàà, dia han sa wälla verkàuifa.
- 38. D Litt sìn hìtt àlla duss uf em Fald un mahia.
- 39. Gàng numma, dr brüüna Hund màcht dìr nit.
- 40. Ìch bì mìt da Litt do hìnta ìwer d Màtta ìns Korn gfàhra.
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