Volk

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La liberté guidant le peuple (dütsch D Freihäit füert s Volk). Gmäld vom Eugène Delacroix (1830)

Mit em Wort Volk (mittelhochdütsch volc us althochdütsch folc, vo urgermanisch fulka „Abdäilig vo dr Armee“[1]) wärde allgemäin (groossi) Grubbe vo Mensche bezäichnet, wo dur kulturelli Gmäinsamkäite, reali oder fiktivi gmäinsami Abstammig oder e politisch und rächtlig organisierte Persooneverband zun ere underschäidbare Äihäit zs#mmegfasst si. E Definizioon, wo alle wurd basse, git s nit.

Dr Begriff umfasst e bräits Spektrum vo alle mööglige soziologische, ethnische, nazionaale und vornazionaale politische, demokratiitheoretische, staatsrächtlige und theologische Bedütige. Sit em 18. Joorhundert isch er emozionaal hooch ufglaade und wird brucht zum Revoluzioone, Chrieg und verschidnigi Herschaftsforme z legitimiere. Und immer wider goot s drum, wär zum Volk gehöört und wär nit. Hüte goot mä drvo us, ass e Volk e sozials Konstrukt isch, das häisst, dass es erst entstoot, wenn im Diskurs entschiide wird über d Fremd- und Sälbstzueschriibig vo de Mitgliider.

Verwandti Begriff mit Bedütige, wo sich zum Däil überschniide, si Ethnii, Stamm, Nazioon, Bevölkerig und Staatsvolk.

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Peter Brandt: Volk. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie, Bd. 11, Schwabe Verlag, Basel 2001, S. 1080–1090 (online).
  • Peter Brandt: Volk. In: Staatslexikon der Görres-Gesellschaft|Staatslexikon. Recht, Wirtschaft, Gesellschaft. 8., völlig neu bearbeitete Auflage, Bd. 6: Volk–Zweites Vatikanisches Konzil. Herder, Freiburg 2022, ISBN 978-3-451-39516-1, Sp. 1–9.
  • Franz-Josef Deiters: Auf dem Schauplatz des „Volkes“. Strategien der Selbstzuschreibung intellektueller Identität von Herder bis Büchner und darüber hinaus. Rombach Verlag, Freiburg im Breisgau/Berlin/Wien 2006.
  • Emerich K. Francis: Ethnos und Demos. Soziologische Beiträge zur Volkstheorie. Duncker & Humblot, Berlin (West) 1965.
  • Patrick J. Geary: Europäische Völker im frühen Mittelalter. Zur Legende vom Werden der Nationen. Fischer-Taschenbuch-Verlag, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-596-60111-8.
  • Fritz Gschnitzer, Reinhart Koselleck, Karl Ferdinand Werner: Volk, Nation, Nationalismus, Masse. In: Otto Brunner, Werner Conze, Reinhart Koselleck (Hrsg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Band 7, Klett-Cotta, Stuttgart 1992, ISBN 3-12-903912-0, S. 141–431.
  • M. Rainer Lepsius: „Ethnos“ oder „Demos“. Zur Anwendung zweier Kategorien von Emerich Francis auf das nationale Selbstverständnis der Bundesrepublik und auf die europäische Einigung. In: Ders.: Interessen, Ideen und Institutionen. Westdeutscher Verlag, Opladen 1990, ISBN 978-3-531-11879-6, S. 247–255.
  • Martin Schaffner: Furcht vor dem Volk. Schwabe Verlag, Basel 2020, ISBN 978-3-7965-4003-5.
  • Reinhard Stauber und Florian Kerschbaumer: Volk. In: Enzyklopädie der Neuzeit. Bd. 14: Vater–Wirtschaftswachstum. J.B. Metzler, Stuttgart 2011, S. 376–384 (online).
  • Michael Wildt: Volk, Volksgemeinschaft, AfD. Hamburger Edition, Hamburg 2017, ISBN 978-3-86-854309-4.

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Duden: Schar