Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/Dr Màntig.

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Dr Màntig.

218 - 219


Dr Màntig, das isch noch e Held,
Dà ka kei Mensch glaüb lide,
Dem thien d'Lit, wenn er sich istellt,
Als süre G'sichter schnide.

Er weisst's o, denn er schlicht derher
Nur z'Nacht, wenn Alle schlofe,
Wie wenn er e Verbrecher wàr
Un Angst hätt vor de Strofe.

Doch küm isch's Tag, so thüet er scho
Als Meister cummediere,
Thüet bi de Lit recht schadefroh
Si schwarze That vollfiehre.

Er laüft wie ab vo Hüs züe Hüs,
Thüet alle z'àmme wecke,
Theilt Schwindel, Durst un Kopfweh üs
Bis gnüeg, in alle-n-Ecke.

Thüet, ohne ihne d'Zit nur z'lo,
Sich d'Aüge recht üsz'riwe,
D'Lit fir e ganze Wuche so
An d'Arwet wieder triwe.

Doch g'schieht's o, ass es ihm nitt g'lingt,
's wànn viel als nitt verwache,
Un wenn er se züem ufsteh bringt,
Thien se-n-en blaü als mache!

Ne Hüsfraü, das versteht sich wohl,
Hasst ihn vor alle Dinge,
Wil er dr Mann als z'Nacht vielmol
Gar tirmlig heim thüet bringe!

Ich weiss nitt, wer ne gern sott ha,
Un doch thüet er nie fehle,
Thüet sich, wie we me-n-ihn miesst ha,
In jede Wuche stehle.

Was güet isch, er wird remplaciert
Als màngmol vo me Brüeder,
Wenn dà kunnt, so wird alles ziert,
E Màntig isch's, e güeter!