Oor

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
E menschligi Ooremuschle

S Oor (latein. auris altgr. οὖς, Genitiv ὠτός; „us, otos“) isch e Sinnesorgan, wo mit em Schall, also Döön, Kläng oder Grüsch woorgno wärde. Zum Oor as Organ ghöört au s Gliichgwichtsorgan.

Zum Ghörsüsteem, wo die auditivi Woornäämig mööglig macht, ghööre usser em Ussenoor, em Middeloor und em Innenoor au dr Ghörnärv und d Umschalt- und Verarbäitigsstazione im zentrale Närvesüsteem, bi Süüger also e baar Areal im Hirnstamm und im Zwüschehirni, bis uufe zur auditive Hirnrinde.

S Oor vom Mensch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Schematischi Zäichnig vom menschligen Oor mit Ussenoor, Middeloor (Paukehööli) und Innenoor

Dr Ufbau[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Bim Mensch und andere Süüger wird s Oor in drei Beriich iidäilt:

  • S Ussenoor umfasst dr Oorechnorpel, d Ooremuschle, s Ooreläppli und dr üsseri Ghöörgang oder au Oorekanal und d Ussesite vom Drummelfäll. S Ussenoor fangt nit nume dr Schall ii, sondern kodiert au d Richdig, vo wo dr Schall chunnt, dur spektrali Minima und Maxima. D Erheebige und Verdiefige in dr Ooremuschle bilde akustischi Resonatore, wo aagregt wärde je noch däm, vo wo dr Schall chunnt. Eso entstöön richdigsabhängigi Minima und Maxima im Frekwänzspektrum vom Ooresignal, und die brucht s Ghöör zum bestimme öb dr Schall oobe, unde, vorne oder hinde chunnt (Richdigsbestimmendi Bänder).
  • Zum Middeloor ghööre s Drummelfäll und d Ghöörchnöcheli Hammer, Amboss und Stigbügel. S Runde Fänster verbindet d Paukestääge vom Innenoor mit em Middeloor. Die Öistachischi Rööre, wo men ere au Ooredrumbeete säit, verbindet s Middeloor und dr Naseracheruum. Im Middeloor findet e mechanischi Impedanzwandlig statt, so dass s Signal optimal vom Ussenoor zum Innenoor witergläitet wird. Wil die akustischi Impedanz von Wasser öbbe 3000 mol so grooss isch wie die vo Luft, wurd ooni s Heebelsüstem, wo vo de Ghöörchnöcheli bildet wird, nume e chliine Däil vo dr Schallenergii, wo s Drummelfäll erregt, an s Innenoor witergläitet.
  • S Innenoor lit im ene chliine Hoolruumsüsteem (s chnöchrige Labyrinth, lat. Labyrinthus osseus) innerhalb vom Felsebäi, won e Däil vom Schlööfebäi isch. In däm chnöchrige Labyrinth befindet sich s membranöse oder hütige Labyrinth (lat. Labyrinthus membranaceus), wo us em Ghörschnägg (lat. Labyrinthus cochlearis, churz: Cochlea) bestoot. Dört wird dr Schall in Närvenimpuls umgsetzt, und därt befindet sich au s Gliichgwichtsorgan (lat. Labyrinthus vestibularis). Das bestoot us de Boogegäng und zwäi blööterliförmigi Maculaorgan, em Utriculus und em Sacculus. Mit em merkt mä, wenn sich d Beweegig änderet und d Richdig vo dr Ärdaaziejigschraft. Dr Ghörschnägg und s Gliichgwichtsorgan si äänlig baut: Bäidi si mit ere Flüssigkäit (Endolymphe) gfüllt und s het din Hoorzälle. Die Hoorzälle si zylinderförmig und häi am oobere Ändi 30 bis 150 hoorartigi Fortsetze (Stereozilie). Wenn sich d Flüssigkäit bewegt, wärde die Höörli boge und löse drbii Närvenimpuls us. Am underen Ändi befindet sich e Synapse mit eme sensorische Nöiron. Die Synapse schüttet scho im Ruezuestand Nöirodransmitter us. Wenn denn wäge Schallschwingige oder Beweegigsändrige vom Chopf d Hoorfortsetz usglänkt wärde, änderet sich d Mängi vo de Nöirodransmitter. Im Gliichgwichtsorgan si d Hoorfortsetz mit ere Art Gallertschicht überzoge, wo sich uf ere chliini Kristall vo Calciumcarbonat befinde, und die versterke d Wirkig vo de Beweegige. Vom Ghöörschnägg goot dr Ghörnärv zämme mit de Närvebündel vom Gliichgwichtsorgan as Nervus vestibulocochlearis in Richdig Hirni.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Gerhard Heldmeier, Gerhard Neuweiler: Vergleichende Tierphysiologie. Band 1: Neuro- und Sinnesphysiologie. Berlin, Heidelberg, Nöi York: Springer-Verlag, 2003, ISBN 3-540-44283-9
  • John R. Pierce: Klang - Musik mit den Ohren der Physik, Spektrum akademischer Verlag, Berlin 1999, ISBN 3-8274-0544-0.
  • Uwe Gille: Ohr, Auris. In: Salomon, F.-V., H. Geyer & U. Gille (Hrsg.): Anatomie für die Tiermedizin. Stuttgart: Enke Verlag, 2. Uflaag. 2008, S. 612–621. ISBN 978-3-8304-1075-1
  • Werner Müller, Stephan Frings: Tier- und Humanphysiologie. Eine Einführung. Häidelbärg, Dordrecht, London, Nöi York: Springer-Verlag, 4. Uflaag. 2009, ISBN 978-3-642-00462-9

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Oor – Sammlig vo Multimediadateie
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Ohr“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.