Maurice-Yves Sandoz

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Dialäkt: Baseldütsch

Dr Maurice-Yves Sandoz (au Maurice Sandoz; * 2. April 1892 z Basel; † 5. Juni 1958 z Lausanne) isch e Schwizer Schriftsteller gsi. Er gältet as dr bedütendsti Schwizer Verzeler vo dr Fantastik. Glägentlig zelt män en au zum Surrealismus.

Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Sandoz isch dr Soon vom Edouard Sandoz, em Gründer vo de Basler Sandoz-Wärk, gsi und dr Brueder vom Bildhauer Edouard-Marcel Sandoz. Er isch e Groossänkel vom berüemte Chirurg Matthias Mayer und Groossnöwöö vom Mooler Emil David. Die Abstammig erklärt viellicht die wüsseschaftlig-künstlerischi Doppelbegoobig vom Autor, wo mer em näbe belletristische Wärk au Arbäite über d Spektroskopii und d Zämmensetzig vo de Farbstoff verdanke. Si Familie isch seer riich gsi und drotzdäm het er gschafft, zerst as Chemiker und Komponist. Wäge siner Forschigsarbet het er en Augechrankhäit überchoo und het si Laufbaan as Wüsseschaftler müesse ufgee. Vo denn aa het er brueflig afo schriibe, was er vorhär nume as Hobby gmacht het. Dr Sandoz het si Hauptwoonsitz z Rom gha, isch aber die ganzi Zit uf Räise gsi. 1958 het er Sälbstmord begange.

Wärk[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Si Erstwärk, Le jeune auteur et le perroquet (1920), wo vom Ronald Firbank inspiriert gsi isch, het nume määssige Biifall gfunde. 1937 het er d Souvenirs fantastiques et nouveaux souvenirs (dt. Sältsaami Erinnrige) usebrocht. S Kennzäiche vo siner Verzeltechnik isch, ass die 'natürligi' Erkläärig, wo äim hilft, die schimbar übernatürlige Fenomeen am Ändi von ere Gschichd razional z begrife, schlussändlig no vil unglaubliger isch as d Aanaam, ass es gäisterhafti Mächt gäb. In dere Beziejig isch dr Sandoz nooch zum 'explained supernatural' von ere Ann Radcliffe) - d Realität isch fantastischer als jedi Fantasii. Alli Gschichde häi d Form von ere fiktionaale Brivaterinnerig vom Autor, äntwäder an äigeni Erlääbniss oder an Bricht us zwäiter Hand.

Zentraal isch au dr Topos vom Gäisterhuus, wo in de Romään Le labyrinthe (Das Labyrinth, 1949) und La maison sans fenêtres (Das Haus ohne Fenster, 1943) variiert und mit em Motiv vom hedonistisch-dekadänte Dandy verbunde wird (nit zletst au e kritischi Usenandersetzig mit em äigene Lääbensstil). Contes suisses (Schweizer Erzählungen, 1956) isch en Anthologii vo eltere und nöiere Gschichde.

Dr Sandoz isch au Dramatiker gsi: 1928 isch e Nöibearbäitig vom Stück The Curse of the Wraydons (Der Fluch der Wraydons) vom W. G. Willis erschiine, wo 1946 d Grundlaag für e Film mit em gliiche Naame gsi isch. S Stück isch e Variante vo dr Müthologii um dr Spring Heeled Jack.

Im Sandoz sini Büecher si zerst in seer chliine, exklusive Uflaage erschiine, und si hochluxuriöös usgstattet gsi; er het sä vo Künstler wie em Fabius von Gugel oder em Salvador Dalí ufwändig lo illustriere. Dr Dalí, wo dr Sandoz in de 1940er Joor z Nöi York kennegleert het, het z. B. Bilder für Büecher wie Souvenirs fantastiques, La Maison sans fenêtres, Le labyrinthe und La Limite (Am Rande, 1951) gmacht. Bis hüte isch im Sandoz si Wärk au vile Litratuurwüsseschaftler witgehend umbekannt. Erst in de letzte Joor si e baar vo sine Gschichde nöi uusegee worde.

Wärk (Uswaal)[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Äinzelusgoobe
  • Erzählungen und Novellen („Contes et nouvelles)“. 1934.
  • Seltsame Erinnerungen („Souvenirs fantastiques et “). 1936.
  • Neues Erinnern („Nouveaux souvenirs“). 1938.
  • Das Haus ohne Fenster. Erzählung („La maison sans fenêtres“). Morgarten Verlag, Zürich 1948 (übersetzt vom N. O. Scarpi).
  • Das Labyrinth („Le labyrinthe“). Dumont Verlag, Köln 1991, ISBN 3-7701-2738-2.
  • Drei merkwürdige Geschichten („Trois histoires bizarres“). 1939.
  • Am Rande. Erzählungen („La limite“). Diogenes Verlag, Zürich 1964.
  • Schweizer Erzählungen 1955.
  • Der magische Kristall („La salière de cristal. Souvenirs“). Zürich 1950 (erwitereti Nöiuflaag Bariis 1952).
Wärkusgoob
  • Der Friedhof von Skutari. Unheimliche Erzählungen. Limmat-Verlag, Zürich 1992, ISBN 3-85791-195-6 (Inhalt: Am Rande, Seltsame Erinnerungen, Neues Erinnern, Erzählungen und Novellen, Drei merkwürdige Geschichten und Schweizer Erzählungen).

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Jacques-Michel Pittier: Ein feinsinniges Erschauern. In: Maurice Sandoz: Der Friedhof von Skutari. Unheimliche Erzählungen. Limmat-Verlag, Zürich 1992, ISBN 3-85791-195-6, S. 383-387 (Nachwort).
  • Willi Schuh: M. Sandoz. In: Ders.: Schweizer Musiker-Lexikon („Dictionnaire des musiciens suisses“). Atlantis-Verlag, Zürich 1964.
  • Rein A. Zondergeld: Die Labyrinthe der Erinnerung. Die nostalgische Welt des Maurice Sandoz. In: Ders. (Hrsg.): Phaïcon 4. Almanach der phantastischen Literatur (st; 636). Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/M. 1980, ISBN 3-458-01769-0, S. 106–120.
  • Rein A. Zondergeld: Maurice-Yves Sandoz. In: Ders.: Lexikon der phantastischen Literatur. Edition Weitbrecht, Stuttgart 1998, ISBN 3-522-72175-6 (Nachdr. d. Ausg. Frankfurt/M. 1983).

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Maurice-Yves_Sandoz“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.