«Leviathan» vom Thomas Hobbes

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Ditelblatt vom Hobbes sim Leviathan. Mä gseet druf dr Suwerään, wo über s Land, d Stedt und deren iiri Iiwooner herrscht. Si Körper bestoot us de Mensche, wo Joo zum Gsellschaftsverdraag gsäit häi. Er hebt in sine Händ e Schwärt und e Chrummstaab, d Zäiche für die wältligi und die gäistligi Macht. Über dr Abbildig stoot e Zitat us em Buech Hiob: „käi Macht uf dr Wält cha mä mit sinere vergliiche“.[1]

Leviathan or the Matter, Forme and Power of a Commonwealth Ecclesiastical and Civil (Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und staatlichen Gemeinwesens) isch dr Ditel von ere staatstheoretische Schrift vom Ängländer Thomas Hobbes us em Joor 1651. Si isch äins vo de bedütendste Wärk in dr westlige politische Filosofii und äini vo de theoretische Grundlaage vo dr nöizitlige Politikwüsseschaft.

Dr Ditel vom Wärk chunnt vom biblisch-müthologische Seeunghüür Leviathan, wo so mächdig isch, ass jeede menschlige Widerstand nüt nützt. En äänligi Rolle spiilt im Hobbes sim absolutistische Politikverständnis dr Staat, won eso zum Geegestück vom Naturzuestand wird, wo dur s Unghüür Behemoth personifiziert wird.

Inhalt[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Wärk bestoot us vier Däil: „Vom Mensch“, „Vom Staat“, „Vom christlige Staat“, „S Köönigriich vo dr Dunkelhäit“. Dr Hobbes bostuliert e Naturzuestand, wo d Mensche din ooni Gsetz und ooni Staat lääbe. Dr Mensch wird vo drei Sache aadriibe: vom Verlange, vo dr Angst und vo dr Vernumft und macht vo sich us nume was iim persöönlig nützt. Dank dr Vernumft cha sich dr Mensch aber entschäide, mit andere friidlig zämmezlääbe. Aber erst wenn er mit de andere e Gsellschaftsverdraag abschliesst und din alli freiwillig und für immer uf alli Macht und Rächt verzichte, chunnt s Ändi vom chriegerische Naturzuestand. Über die Gsellschaft herrscht dr Suwerään, wo absoluti Macht het, und eso d Bürger vo sim Staat cha zwinge, de Gsetz z folge. D Bürger döfe sich dr Staatsgwalt nume widersetze, wenn iir äignigs Lääbe in Gfoor isch. Noch em Hobbes isch dr Zwäck vom Staat nit, ass sini Bürger e höggsts Guet (summum bonum) chönne erräiche, sondern si s grösste Übel (summum malum) chönne vermiide. As Razionalist verlangt dr Hobbes, ass religiöösi Gebot vo dr Vernumft müesse anerkennt wärde zum gültig si.

Dr Hobbes het an d Monarchii dänggt, wenn er von ere absolute Herrschaft greedet het, het das aber nie vorgschriibe. Intressanterwiis isch s in dr Schwiz, wo s Brinzip vom allmächdige Suwerään no lääbig isch. E Gsetz, wo vom Schwizer Suwerään, d. h. vom Volk, in ere Abstimmig aagnoo worde isch, muess nid mit dr Verfassig oder andere Gsetz überiistimme und cha vor Gricht nid aagfochte wärde.

Usgoobe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dütschi Übersetzige

  • Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates. Teil I und II, Rückblick und Schluß. In: Lothar R. Waas (Hrsg.): Suhrkamp Studienbibliothek. Band 18. Suhrkamp, Berlin 2011, ISBN 978-3-518-27018-9.
  • Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates. In: Iring Fetscher (Hrsg.): Suhrkamp-Taschenbuch Wissenschaft. Band 462. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1996, ISBN 3-518-28062-7.
  • Leviathan. Erster und zweiter Teil. In: Reclams Universal-Bibliothek. Band 8348. Reclam, Stuttgart 1938, 1970, 1980, 1996, ISBN 3-15-008348-6.
  • Leviathan. Materie, Form und Macht eines kirchlichen und staatlichen Gemeinwesens. In: Hermann Klenner (Hrsg.): Philosophische Bibliothek. Band 491. Meiner, Hamburg 2004, ISBN 3-7873-1303-6.

Änglischs Original

  • Leviathan. Revised Student Edition. In: Richard Tuck (Hrsg.): Cambridge Texts in the History of Political Thought. Cambridge University Press, Cambridge 1996, ISBN 978-0-521-56797-8.
  • Leviathan. In: J. C. A. Gaskin (Hrsg.): Oxford World's Classics. Oxford University Press, Oxford 2009, ISBN 978-0-19-953728-0.
  • Ian Shapiro (Hrsg.): Leviathan. Or The Matter, Forme, & Power of a Common-Wealth Ecclesiasticall and Civill. Yale University Press, New Haven 2010, ISBN 978-0-300-11838-4.

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Horst Bredekamp: Ikonographie des Staates. Der Leviathan und die Folgen, in: Kritische Justiz|KJ 2000, S. 395 bis 411.
  • Horst Bredekamp: Thomas Hobbes, Der Leviathan. Das Urbild des modernen Staates und seine Gegenbilder. 1651 - 2001. 2., Berlin ²2003, ISBN 3-05-003758-X. (Zur Ikonographie des Frontispiz).
  • Eberhard Braun, Felix Heine, Uwe Opolka: Politische Philosophie - Ein Lesebuch, rowohlts enzyklopädie, 1984 (zuletzt 8. Auflage 2002) ISBN 3-499-55406-2, erweiterte Neuausgabe 2008 ISBN 978-3-499-55700-2
  • Joachim Bühler: Thomas Hobbes in den internationalen Beziehungen - Zur Existenz eines zwischenstaatlichen Naturzustandes in der politischen Philosophie von Thomas Hobbes, Saarbrücken 2007, ISBN 3-8364-4559-X
  • Georg Geismann und Karlfriedrich Herb (Hrsg.): Hobbes über die Freiheit, Würzburg 1988, ISBN 3-88479-337-3
  • Jean Hampton: Hobbes and the Social Contract Tradition, ISBN 0-521-36827-8, Cambridge University Press, 1988
  • Dieter Hüning: Freiheit und Herrschaft in der Rechtsphilosophie des Thomas Hobbes, Berlin 1998, ISBN 3-428-09046-2
  • Dieter Hüning (Hrsg.): Der lange Schatten des Leviathan. Hobbes' politische Philosophie nach 350 Jahren, Berlin 2005, ISBN 3-428-11820-0
  • Wolfgang Kersting: Thomas Hobbes zur Einführung, Hamburg: Junius, 1992, ISBN 3-88506-875-3
  • Wolfgang Kersting (Hrsg.): Thomas Hobbes, Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates, Klassiker Auslegen Bd. 5, 2., bearb. Auflage, Berlin 2008, ISBN 978-3-05-004446-0 (ausführlicher kooperativer Kommentar)
  • Martin Rybarski: "Anthropologie als Grundpfeiler in der Staatstheorie von Thomas Hobbes im Kontrast zur aristotelischen", München 2010, ISBN 3-640-59809-1
  • Carl Schmitt: Der Leviathan in der Staatslehre des Thomas Hobbes. Sinn und Fehlschlag eines Symbols, Hamburg 1938.
  • Patricia Springborg (Hrsg.): The Cambridge Companion to Hobbes' Leviathan, Cambridge/New York 2007, ISBN 978-0-521-54521-1
  • Ferdinand Tönnies: Thomas Hobbes. Der Mann und der Denker, ³1926( = Nachdruck 1971)
  • Lothar R. Waas: Kommentar, in: Thomas Hobbes, Leviathan, oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen Staates, Teil I und II, hrsg. mit einem Kommentar von Lothar R. Waas, Suhrkamp Studienbibliothek 18, Berlin 2011, S. 363-703.
  • Bernard Willms: Thomas Hobbes - Das Reich des Leviathan, München 1987

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Tobias Bevc: Politische Theorie. UVK, Konstanz 2007, S. 62, ISBN 978-3-8252-2908-5

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Leviathan_(Thomas_Hobbes)“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.