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Rächtswüsseschaft

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(Witergleitet vun Jurisprudenz)

D Rächtswüsseschaft oder Jurisprudänz (vo latiiniuris prudentia) befasst sich mit dr Usleegig vo geegewärtige und gschichtlige juristische Teggst und sustige rächtlige Kwelle. Zun ere sachgrächte Dütig vo juristische Teggst ghöört die wüsseschaftligi Beschäftigung drmit wie d Rächtskwelle und Norme entstande si und aagwändet wärde. Zum daas chönne mache, muess mä Kenntnis haa vo Rächtsgschicht, Rächtsfilosofii, Rächtstheorii und Rächtssoziologii. Die Diszipline zämme mit dr Rächtsdogmatik und dr Methodeleer wärde als Rächtswüsseschafte bezäichnet. Näbe dr Theologii, Medizin und Filosfii isch d Rächtswüsseschaft äini vo de klassische Uniwersidäätsdiszipline.

E klassischi Definizioon vo däm, was Rächtswüsseschaft isch, het dr römisch Jurist Ulpian gee: Rächtswüsseschaft isch d Kenntnis vo de menschlige und göttlige Sache, d Wüssnschaft vom Grächte und Ungrächte. Iuris prudentia est divinarum atque humanarum rerum notitia, iusti atque iniusti scientia (Domitius Ulpianus: Ulpian primo libro reg., Digesten 1,1,10,2). S „Göttlige“ im Sinn vom kanonische Rächt isch zwar lang noch dr Ufkläärig, aber schliesslig doch ändgültig as Pflichtfach us de rächtswüsseschaftlige Leerblään uusegnoo worde.

In Dütschland brucht mä hüte no dr Pluralbegriff Jura (lat. „d Rächt“), d Singular-Form Jus oder s latiinische Ius isch eender in Ööstriich und dr Schwiz gängig.

Näben em wältlige Rächt und Rächtswüsseschaft git s no religiöös begründeti Rächtswüsseschafte. S christlige Rächt wird im dütsche Sproochruum vilmol as Chillerächt bezäichnet. S Rächt vo dr katholische Chille isch s kanonische Rächt. Mit em Rächt vom Islam, dr Scharia, beschäftigt sich die islamischi Rächtswüsseschaft (Fiqh).

  • Aristoteles: De re publica Atheniensium (Politik und Staat der Athener), Zürich [u. a.]: Artemis 1955.
  • Platon: Nomoi, Berlin: Akademischer Verlag 1992.
  • Platon: Politeia (Der Staat), Stuttgart: Körner 1973.
  • Thomas von Aquin: Summa contra gentiles, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft.
  • Niccolo Machiavelli: Der Fürst, Stuttgart: Körner 1978.
  • Cesare Beccaria: Dei delitti e delle pene. Des Herrn Marquis von Beccaria unsterbliches Werk von Verbrechen und Strafen, Aalen: Scientia 1990.
  • Jean-Jaques Rousseau: Contract social, Stuttgart: Reclam.
  • Charles de Montesquieu: Vom Geist der Gesetze, Stuttgart: Reclam 1976.
  • John Locke: Zwei Abhandlungen über die Regierung, 10. Aufl., Frankfurt a. M.: Suhrkamp 2004.
  • Samuel Freiherr von Pufendorf: Über die Verfassung des deutschen Reiches, Stuttgart: Reclam 1976.
  • Jean von Bodin: Über den Staat. Sechs Bücher über den Staat, Stuttgart: Reclam 1986.
  • Friedrich C. Savigny: Vom Beruf unserer Zeit für Gesetzgebung und Rechtswissenschaft, Hildesheim: Olms 1967.
  • Alexander Hamilton, James Madison, John Jay: Die Federalist-Artikel, Paderborn: Schöningh 1994 (UTB).
  • Thomas Hobbes: Leviathan, Stuttgart, Reclam 1984.
  • Immanuel Kant: Die Metaphysik der Sitten, Stuttgart: Reclam 1990.
  • Georg W. F. Hegel: Grundlinien der Philosophie des Rechts oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse, Stuttgart: Reclam 1970.
  • Karl Marx: Manifest der Kommunistischen Partei (1848), Stuttgart: Reclam.
  • Wilhelm von Humboldt: Ideen zu einem Versuch, die Grenzen der Wirksamkeit des Staates zu bestimmen (1792; erstmals publiziert 1851), Stuttgart: Reclam 2002.
  • Julius Hermann von Kirchmann: Die Werthlosigkeit der Jurisprudenz als Wissenschaft. Eine Rede aus dem Jahr 1847, hrsg. von Gottfried Neeße, Stuttgart [u. a.]: Kohlhammer 1988.
  • Rudolf von Jhering: Der Zweck im Recht, Hildesheim: Olms 1970.
  • Rudolf von Jhering: Der Kampf ums Recht, 8. Aufl., Frankfurt a. M.: Klostermann 2003.
  • Gustav Radbruch: Rechtsphilosophie, Stuttgart: K.F. Koehler 1973.
  • Hans Kelsen: Reine Rechtslehre. Einleitung in die rechtswissenschaftliche Problematik, Wien: Franz Deutiche 1985.
  • Georg Jellinek: Allgemeine Staatslehre.
  • Carl Schmitt: Verfassungslehre, 8. Aufl., Berlin: Akademischer Verlag 1993.
  • Rudolf Smend: Verfassung und Verfassungsrecht, Berlin [u. a.]: Duncker & Humblot 1928.
  • John Rawls: Eine Theorie der Gerechtigkeit, 7. Aufl., Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1993.
  • Karl R. Popper: Die offene Gesellschaft und ihre Feinde, 2. Aufl., Bern [u. a.]: Francke 1992.
  • Ronald Dworkin: Bürgerrechte ernstgenommen, Frankfurt a. M.: Suhrkamp 1990.
  • Reinhold Zippelius: Rechtsphilosophie, 6. Auflage, C.H. Beck, München 2011, ISBN 978-3-406-61191-9.

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