Johannes Kettiger

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Johannes Kettiger

Dr Johannes Jakob Kettiger, wo am 24. Oktober 1802 z Lieschtel uf d Wält cho und am 3. Novämber 1869 z Basel gstorben isch, isch e Schwiizer Pädagoog gsi.

s Lääbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Der Johannes Kettiger isch dr Soon vom Bandwääber und Tauner Caspar Kettiger und vo dr Anna Margaretha geboreni Senn gsi. Er isch z Lieschtel id Schuel ggange, und scho als Junge het er dr Muetter, wo e Schuel für chlyni Chind gha het, müesse hälfe. Em Kettiger sy Biograaf, dr J. J. Schaffner, wo Lehrer z Ammel gsi isch, seit, ass vo doo sys Gschpüüri für d Aleitig vo Chinder cho sig. Nach dr Schuel het er uf dr Bezirkschryberei und drno uf dr Statthalterei Lieschtel, wo zu säber Zyt no e Landgmeind vo Basel gsi isch, gschaffet. Drüü Joor isch er au no bim Bezirksschryber vo Waldeburg gsi.

Anne 1824 isch dr Johannes Kettiger uf Aarau, won er ad Kantonsschuel und in Heinrich Zschokke syn Lehrverein gangen isch. Bi syne Schuelgspäänli isch dr Aargauer Auguschtin Chäller gsi. Bim Zschokke isch em Kettiger klar worde, ass dr Prueff vom Lehrer für iin s richtigen isch. Er het den au z Aarau chönne Schuel ggää. Mit synere Frau, dr Susanna Katherina Zaneboni vo Mailand, won er anne 1826 z Aarau ghürootet het, zäme het er z Basel e Privatschuel gfüert. Drzue ane isch er a Uni Basel id Kürs vom Pädagogikprofässer Hanhart ggange. Vo 1829 bis 1839 isch s Kettigers iiri Privatschuel aktyv gsi – grad i säbere Zyt, wo nach joorelangem revoluzionäärem Hinundhäär vo meischte Basler Landgmeinde dr nöi Kanton Basel-Landschaft bildet worden isch.

Im junge Kanton het me s Schuelwääse nöi ufgstellt. Der erscht Schuelinschpäkter isch aber scho nach drüü Joor wider furt ggange, wil er vo de Behörde zwenig Hilf gha het. Do het me z Lieschtel dr tüchtig Pädagoog Kettiger z Hilf grueffe, und dä het s Amt vom Schuelinschpäkter anne 1839 agnoo. Er het, wie dr Schaffner schrybt, säägensrych gwürkt im ganze Kanton, er het de Lehrer ghulfe bi dr Arbet, au mit nöi ygfüerte Lehrerkürs, er het d Schuelchind uf gueti Aart gnoo, und bi de Gmeindbehörde het er probiert z mache, ass si besser für d Schuele luege. Zum all däm me Chraft z gää het er s Buech Wegweiser für Volksschulen gschribe, und grad au tank däm Wäärch het me dr Kettiger wyt über s Baselbiet use und sogar im Ussland als guete Pädagoog gschetzt.

I sym Kanton sin mit em Johannes Kettiger no anderi Sache ufchoo: er isch dr erscht Presidänt vom kantonale landwirtschaftliche Verein gsi, bi de Kantonalgsangfescht het er im Organisazioonskomitee mitgmacht, er het ghulfe dr Schuelverein für armi Lüüt, wo die hütigi Birmann-Stiftig drvo chunt,[1] und Fraueverein im ganze Kanton und die Gmeinnützigi Gselschaft gründe. 1853 isch er bi de Iniziante vo dr Basellandschaftliche Zytig gsi.

Anne 1850 isch der Kettiger bi de Gründer vom Schwiizerische Lehrerverein drby gsi. Er gilt grad au als dr Begründer vo dr Arbetsschuel i dr Schwiiz; für die het er sälber es eerschts Lehrmittel gschribe.

Do isch s aber mit dr Zyt au em Johannes Kettiger nümm guet ggange, me het dr tüchtig Maa, wo so vill für gueti Sache im Kanton gleischtet het, mit bösem Gschwätz schlächt gmacht, und dr Baselbieter Landroot isch de druf choo, iim öppis vo sym einewäg scho chlyne Loon abzschnyde. Anderi Schwiizer Kantöön hätte dr modärn Padagoog gärn zu sich gnoo, dr Kettiger het aber no bi syne Lüüt im Baselbiet welle blybe. S Gschtüürm isch em de aber doch verleidet, und anne 1856 isch er uf Weddige ggange, won er als em Auguschtin Chäller syn Nochfolger vo 1856 bis 1867 s aargauische Lehrerseminaar als Diräkter gleitet het.

1867 isch der Johannes Kettiger wider vo Weddige furt. Er het z Aarbig gwoont und isch dr Redakter vo dr Schwiizerische Lehrerzytig worde. Und er het au d Reihe Schwiizerische Jugendbiblioteek usegää. Anne 1869 isch er wägere schwääre Chranket z Basel gstorbe. Der Otto Sutermeister het drufabe uf die verdienti Lehrerpersoon es schöns Gedicht gmacht.

Z Lieschtel, wo dr Johannes Kettiger am Änd doch zweenig Hilf gha het, isch de von es paar Lüüt zum Adänke a dä bedüütend Maa 1875 es eifachs Tänkmol ufgstellt worde.

Vil Schrifte us em Nochlass vom Johannes Kettiger und synere Frau sind hüt im Staatsarchiv Basel-Stadt.

Wäärch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Über den Zustand der Volksbildung in Basellandschaft, 1838
  • Das Schulwesen des Kantons Basellandschaft, 1844
  • Referat über weibliche Bildung, 1854
  • Arbeitsschulbüchlein. Ein Wegweiser für den Unterricht in weiblichen Handarbeiten, 1954
  • Wegweiser für schweizerische Volksschullehrer. Darlegung von Umfang, Richtung und Ziel des Unterrichts und Vertheilung des Lehrstoffes auf die Schulzeit, 1856
  • Landwirtschaftliche Zustände in Baselland, 1857
  • Der Lehrverein zu Aarau. Beitrag zur Geschichte des schweizerischen Unterrichts- und Erziehungswesens
  • Grundzüge einer berufsmäßigen Fortbildung für den Jüngling auf dem Lande
  • postum vom Johannes Kettiger sym Soon usegää: Lehr- und Lesebuch für die reifere weibliche Jugend in Arbeits- und Fortbildungsschulen, 1873

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hans-Ulrich Grunder: Johannes Kettiger In: Historisches Lexikon vo dr Schwiiz.
  • Kettiger, Johannes. In: Deutsche Biographie.
  • J. J. Schaffner: Johannes Kettiger. In: Schweizerische pädagogische Zeitschrift, 10, 1900, S. 210–221.
  • Johannes Kettiger. in: Personenelexikon des Kantons Basel-Landschaft.
  • Kurt Lüthy: Johannes Kettiger. Aus dem Leben und Wirken eines Baselbieter Schulmannes. Liestal 1967.
  • Ernst Martin: Johann Jakob Kettiger und Johann Heinrich Pestalozzi. Zur Wirkungsgeschichte Pestalozzis. 1991.
  • Johann Baptist Heindl: Galerie berühmter Pädagogen aus der Gegenwart. 1. Bd., München 1858, S. 522ff.

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Gschicht vo dr Birmann-Stiftig