Hüperble

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Domenico Fetti: S Gliichnis vom Splitter und vom Balke, 1619
S „Schnäggetempo“ – en Überdriibig in dr Alldaagssprooch, wo d Gschwindikäit vo gwüsse Lüt uf s Chorn nimmt

In dr Sproochwüsseschaft wird s rhetorische Stiilmiddel vo dr Überdriibig as Hüperble bezäichnet.[1] S Adjektiiv, wo dr zueghöört, isch hüperboolisch.[2] Dr Geegesatz zur Hüperble isch d Underdriibig. Hüperble bedütet altgriechisch ὑπερβολή hyperbolé, dytsch Überdräffe, Überdriibig vo ὑπερβάλλειν hyperballein über s Ziil uuse gheije.

In lidderaarische Schrifte wird d Hüperble hüfig as en extreemi Überdriibig brucht, wo im wörtlige Sinn mäistens unglaubwürdig oder ummööglig isch, zum öbbis usserordentligs oder ussergwöönligs uusezheebe. Drbii wärde vilmol Metafere oder Vergliich brucht. In dr Rhetorik wird d Hüperble zu de Trope[3] zelt.[4]

Standarddütschi Bispil[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Zitaat us dr Liddratuur

  • „Ein Schneidergesell, ein niedlicher, kleiner junger Mensch, so dünn, dass die Sterne durchschimmern konnten“ (Heinrich Heine: Reisebilder – Die Harzreise)
  • „Dort sitzt ein Hund, der hat ein Paar Augen, so groß wie Mühlräder.“ (Hans Christian Andersen: Das Feuerzeug)

Bispil us dr Bible

  • „Warum schaust du also auf den Splitter im Auge deines Bruders, beachtest aber nicht den Balken in deinem eigenen Auge?“ (Mt 7,3 EU)
  • „Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als dass ein Reicher in das Reich Gottes gelangt“ (Mk 10,25 EU)
  • „Ihr verblendeten Führer, die ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt!“ (Mt 23,24 EU)

Wörter und Reedensarte

  • doodmüed
  • blitzschnäll
  • Schnäggetempo
  • unändlig lang
  • wie Sand am Meer
  • e Meer vo Drääne

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Hyperbel. Duden online
  2. hyperbolisch. Duden online
  3. Dr Tropus oder au d Trope, Plural Trope) isch in dr Rhetorik en Überbegriff für bestimmti Klasse vo rhetorische Figuure (sproochligi Stiilmiddel)
  4. Heike Gfrereis (Hrsg.): Hyperbel. In: Heike Gfrereis (Uusegääber): Grundbegriffe der Literaturwissenschaft; Metzler, Stuttgart und Weimar 1999, ISBN 978-3-476-10320-8, S. 86.