Familie

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Familie in Burundi.

D Familie (us em Französische, 16. Johrhundert, vo latiinisch familia, Huusgnosseschaft) isch die grundlegendi gsellschaftligi Grubbe vo Mensche, wo dur Abschdammig, Adoption odr Hürot mit enand verbunde si, aber au gröösseri Verwandschaftsgrubbe wärde hüfig so bezeichnet, wie d Groossfamilie und d Sippe. D Familie findet sich in alle menschlige Gsellschafte in vile verschiidene Forme und isch dr Bauschdei, wo si drmit ufbaut werde. Si git biologische Vorgäng wie Gschlächtsvercher, Geburt und s Ufbringe vo Chinder ä soziale Rahme.

Draditionelli Rolle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Erziehig vo de Chinder[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Eini vo de draditionelle Rolle vo dr Familie isch s Ufbringe und d Erziehig vo Chinder. Si lehre körperligi Bedürfnis z befriidige: elei ässe, laufe und uf s WC goh, aber au soziali Fähikeite: verschdoh, schwätze und mit andere Mensche z schlag cho. D Eltere und Gschwüschderti lehre se richtigs Benäh explizit dur Schdroof und Belohnig, vili Wärt, wo vo de Eltere und dr Gsellschaft gschetzt wärde, wärde aber em Chind implizit biibrocht, so werde amerikanischi Chinder ehnder agregt, Unabhängikeit, Erfolg und Wettkampf z schetze, währed in konservativere europäische Gsellschafte Zsämmenarbet und Gliichheit wichdiger si. Aber au wenn d Ziil vo dr Erziehig nid genau die gliiche si, isch im allgemeine dr Wäg ähnlig: die meischde Eltere brobiere für s Chind än Umgäbig zschaffe, in welere es sich sicher und akzeptiert cha gschbüre, und d Liebi vo den Eltere zun em nid in Froog gschdellt wird.

Wenn s Chind grösser wird, wird d Rolle, wo d Familie in siiner Sozialisierig schbiilt, chliiner. Es machd Fründ, goht uf d Schuel und lehrt ä Bruef, in alle däm isch dr Iifluss vo dr Familie hützudag nur no chlii.

Versorgig vo de Alte[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Eini vo de draditionelle Rolle vo dr Familie, wo hützudag meh und meh vo andere, brivate odr schdaatlige Inschdidutione gschbilt wird, isch die materielli Versorgig vo dr vorige Generation. Die Junge hai früehner hüfig s Heim und s Gschäft vo ihre Eltere übernoh und sich drfür um sä kümmeret, si versorgt und ihne Sicherheit ge. As Groosseltere hai si, au wenn si nüm hai chönne schaffe, immer non ä wichdigi Rolle in dr Erziehig vo ihre Groosschinder gschbiilt.

Familieschdrukture[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dank Volkszelige wo im Römische Riich gmacht worde si, het mä ä gwüssi Ahnig was für Familieschdrukture es in dr Antike ge het. Für Ägypte cha mä d Huushält in die folgende Grubbe iideile und zsämmefasse:

  1. Eleischtehendi Mensche: 16,2%
  2. Unverhüroteti Gschwüschderti wo zsämme läbe: 4,8%
  3. Chliifamilie: 43,1%
  4. Erwiitereti Famili: 15,0%
  5. Mehrfamilie Huushält, im allgemeine verhüroteti Gschwüschderti, wo zsämme läbe: 21,0%.[1]

In Ägypte, wie in de meischde menschlige Kulture, isch im allgemeine ä Ma Vorschdeher vom Huushalt gsi, aber d Fraue hai sehr vil meh Rächt und Iifluss gha as öbbe in Griecheland, won ä Frau immer ä Ma, sig s ihre Vater, Unggle, Brueder odr sogar Sohn, as Vormund gha het odr in Rom, wo dr pater familias s Rächt über Läbe und Dod vo siine Familieaghörige gha het.

D Chliifamilie[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die klassischi nukleari Familie vo dr induschdrielle Gsellschaft beschdoht us zwei Erwachsene, Ma und Frau, und ihre Chinder, wo in ihrem eigene Huushalt läbe. Dr Ma und d Frau hai sich amtlich verbunde und hüüfig au in erä öffentligi Zeremoni verschbroche, sich gegesiitig z underschdütze. Rächt und Pflichte si aber nid gliichmässig zwüschene verdeilt gsi, und dr Maa het im allgemeine klare materielle Vordeil gha. Si cha in de meischde weschdlige Gsellschafte wenigschdens zivil vo beide Ehepartner ufglöst wärde. D Chinder wärde denn grichtlig eim Elteredeil zur Sorg übergä. So entschdoht ä Familie wo nume ei Elteredeil het. Möglig si hützudag au Familie mit zwei gliichgschlächtlige Eltere odr Familie, wo die beide Erwachsene zsämmeläbe, ohni sich formell z binde. Früehner si Chinder, wo nid us erä klassische Familie cho si, gsellschaftlig benochdeiligt worde, was hüt ehnder sälte isch.

Die moderni Chliifamilie wird mänggisch beschuldigt, ass si gschuld sig an allem, was in dr moderne Gsellschaft schief goht. Uf dr einte Siite isch gsait worde, ass si—wäge ihrer Schdruktur—z groosses Gwichd wurd druf lege, ass d Chinder uf Autoritete wurde loose, uf dr andere, ass d Chinder ohni Autoritet wurde ufwachse und nie wurde lehre z loose. D Zahl vo de Persone, wo chliini Chinder sich chönne as Vorbild näh, isch in erä Chliifamilie zwangsläufig begränzt. Wenn aso es Chind in erä dysfunktionale Familie ufwachst, wird s em schwiiriger z lehre wien ä normali Familie funktioniert und schbööter benimmt es sich hüfig eso, wies es bi siine Eltere abgluegt het.

Quelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Dr Ardikel "Family (sociology)" in Microsoft® Encarta® Encyclopedia 99. © 1993-1998 Microsoft Corporation
  • dtv-Lexikon, Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1970, Band 6, S.36-38
  • Dr Ardikel "family" in Encyclopædia Britannica. Ultimate Reference Suite. Chicago: Encyclopædia Britannica, 2008.

Fuessnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Bagnall and Frier, The Demography of Roman Egypt, Cambridge University Press, 1994