Chanson
Chanson [ʃɑ̃ˈsɔ̃] (frz. Lied) bezäichnet im dütsche Sproochruum im Allgemäine e liedhafts musikalischs Schãnr, wo im franzöösische Kulturkräis verwurzlet isch. D Lieder wärde im Allgemäine vom ene Sänger oder ere Sängere mit instrumentaler Begläitig gsunge. Es git aber au z Dütschland e vilfältigi Chansondradizioon, wo aber immer im Schatte vom Schlager gstande isch. Starki Chansondradizioone git s zum Däil in de Benelux-Länder, in dr Schwiz und in de franzöösischsproochige Däil vo Kanada. S Chanson het au vili Paralleele zum italiänische Canzone.
Dr Begriff
[ändere | Quälltäxt bearbeite]D Ursprüng vom Chanson gönge bis wit ins Middelalter zrugg. Scho früe häi sich zwäi underschiidligi Dradizioone entwicklet – e literarischi, höfischi, wo vo mittelalterlige Trubadore abgläitet wird und e volksdümligi.[1] Wäge siner lange Gschicht, siner Verbrätig, wo über e franzöösischsproochige Ruum uusegoot und wäge de underschiidlige Stiil, wo im Lauf vo dr Zit Däil vo siner Dradizioon worde si, isch s schwiirig s Chanson vo andere Musigschãnr äidütig abzgränze. Dr Übergang isch fliessend
- zum dütschsproochige Lied bezieigswiis zur dütsche Liedermacherszeene
- zum dütsche Schlager
- zum Kabarett- oder Varieté-Lied as Bestanddäil vom ene Brogramm oder von ere Shou
- zur angelsäggsische Folkmusig bezieigswiis zum Singer-Songwriterdum, wo im angelsäggsische Ruum gängig isch und
- zur angelsäggsische Popmusig.
Merkmol
[ändere | Quälltäxt bearbeite]E besundrigs Merkmol vom Chanson isch sie starki Konzentrazioon uf d Ussaag vom Text, wo in öbbe drei Minute muess uf e Punkt choo. Bim modärne Chanson si d Funkzioone vom auteur, wo dr Text schribt, vom compositeur, wo d Musig komponiert und vom interprète, wo s Lied interpretiert gliichberächdigt wichdig[2] und vilmol füllt äi Persoon alli drei us. Im Angelsäggsische entspricht das öbbe em Singer-Songwriter.
D Schriiber vo Chansons bruche hüfig e poetischi Bildsprooch und mische mänggisch Abschnitt vo Sprächgsang oder komplett gsprochnige Text mit gsungene Passaasche. D Theme vo de Text si vilfältig: Vom politisch brägte Chanson über komischi Situazioone bis zu de hüfige Liebeslieder bezien sich d Chansons uf alli Situazioone im Lääbe, vilmol mit de Middel vo dr Ironii und dr Satire. E Zitzüüge us dr Era vor em Erste Wältchrieg het d Nräiti vo de Theme eso beschriibe: „Mä het Chansons vo alle Arte gsunge: skandalöösi, ironischi, zarti, naturalistischi, realistischi, idealistischi, zünischi, lürischi, nebulöösi, chauvinistischi, republikanischi, reaktionäri – nume äi Sorte nit: langwiiligi Chansons.“[2]
Liddratuur
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- Siegfried P. Rupprecht: Chanson-Lexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999. ISBN 978-3896022011.
- Peter Wicke, Kai-Erik Ziegenrücker, Wieland Ziegenrücker: Handbuch der populären Musik: Geschichte - Stile - Praxis - Industrie. Schott Music, Mainz, Dezember 2006, ISBN 978-3795705718.
- Wolfgang Ruttkowski: Das literarische Chanson in Deutschland. Francke, Bern 1966. Literaturverzeichnis S. 205-256 (Sammlung Dalp. 99).
- Dietmar Rieger (Hrsg.): Französische Chansons. Von Béranger bis Barbara. Französisch-deutsch. Reclam, Stuttgart 1987, ISBN 3-15-008364-8 (Reclams Universal-Bibliothek. 8364).
- Heidemarie Sarter (Hrsg.): Chanson und Zeitgeschichte. Diesterweg, Frankfurt 1988, ISBN 3-425-04445-1.
- Andrea Oberhuber: Chanson(s) de femme(s). Entwicklung und Typologie des weiblichen Chansons in Frankreich 1968–1993. Erich Schmidt, Berlin 1995, ISBN 3-503-03729-2.
- Herbert Schneider (Hrsg.): Chanson und Vaudeville. Gesellschaftliches Singen und unterhaltende Kommunikation im 18. und 19. Jahrhundert. Röhrig, St. Ingbert 1999, ISBN 3-86110-211-0.
- Roger Stein: Zum Begriff „Chanson“. In: Roger Stein: Das deutsche Dirnenlied. Literarisches Kabarett von Bruant bis Brecht. 2. Auflage. Böhlau, Köln, Weimar, Wien 2007. S. 23ff., ISBN 978-3-412-03306-4.
- Annie Pankiewicz: Bref historique de la chanson française. In: Anne Pankiewicz: La chanson française depuis 1945. Manz, München 1981 und 1989, ISBN 3-7863-0316-9, S. 77ff. (Französische Landeskunde. Bd. 4). Erneuter Abdruck in: Karl Stoppel (Hrsg.): La France. Regards sur un pays voisin. Eine Textsammlung zur Frankreichkunde. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-009068-8, S. 278-280 (Fremdsprachentexte) (in Frz., mit Vokabular).
- Jacques Charpentreau: La chanson française, un art français bien à part. Vorwort zu: Simone Charpentreau (Hrsg.): Le livre d'or de la chanson française. Bd. 1: De Ronsard à Brassens. Éditions ouvrières, Paris 1971, ISBN 2-7082-2606-1, S. 5ff. Erneuter Abdruck in: Karl Stoppel (Hrsg.): La France. Regards sur un pays voisin. Eine Textsammlung zur Frankreichkunde. Reclam, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-15-009068-8, S. 281-283 (Fremdsprachentexte) (in Frz., mit Vokabular).
- Andreas Bonnermeier: Das Verhältnis von französischem Chanson und italienischer Canzone. Verlag Dr. Kovac, Hamburg 2002, ISBN 978-3-8300-0746-3.
- Andreas Bonnermeier: Frauenstimmen im französischen Chanson und in der italienischen Canzone. Verlag Dr. Kovac, Dezember 2002. ISBN 978-3830007470.
- Uli Hufen: Das Regime und die Dandys: Russische Gaunerchansons von Lenin bis Putin. Rogner & Bernhard, Berlin 2010. ISBN 978-3807710570
- Cannon, Steve & Dauncey, Hugh. Popular Music in France from Chanson to Techno: Culture, Identity, and Society, Ashgate Publishing, Ltd, 2003. ISBN 978-0754608493 (engl.).
- Pierre Barbier und France Vernillat: Histoire de France par les chansons. Gallimard, Paris 1959. ASIN: B002ZTLBDO (franz.)
- Chantal Brunschwig, Louis-Jean Calvet et Jean-Claude Klein, 100 ans de chanson française 1880 - 1980, Seuil, Paris 1981 (franz.).
- Yann Plougastel et Pierre Saka, La chanson française et francophone, Larousse, Paris 1999. ISBN 978-2035113467 (franz.).
- Lucien Rioux, 50 ans de chanson française de Trenet à Bruel, éditions de l'Archipel, Paris 1991 (franz.).
- Gilles Verlant (Hrg.), L'Odyssée de la chanson française, Hors collection éditions, 2006. ISBN 978-2258070875 (franz.).
Weblingg
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- French Pop, musicline.de, Genrelexikon / Pop
- Chanson, musicline.de, Genrelexikon / Pop
- Popmusik aus Frankreich, etniklive.eu, Übersichtsportal mit Sublinks
- Chanson-Legende Françoise Hardy: „Mit 17 wusste ich nicht, woher die Babys kommen“, Christoph Dallach, Spiegel Online, 28. Juni 2010
- Who’s Who der Musik / Chanson / International (Übersicht), www.whoiswho.de, abgrüeft am 12. Februar 2011
- Romain Leick: „Ich war nie normal“. Interview mit Juliette Gréco. In: Der Spiegel. Nr. 47, 2003 (Online).
- Erinnerung an einen Mythos: Jacques Brel ist noch da (Site cha nüme abgrüeft wärde; Suche im Webarchiv) , Angelika Heinick, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 1. Oktober 2008
- Les chansons de l’Histoire de France, Übersicht Audio-CD-Reihe mit historischen Aufnahmen, www.chansons-net.com, abgrüeft am 12. Februar 2011
- www.chanson-realiste.com www.chanson-realiste.com. Website über s Spezialgenre Chanson Réaliste (franz.)
- The Belgian Pop & Rock Archives. Website mit vile Biografii-Iidrääg über belgischi Interprete (ängl.)
- Das Regime und die Dandys Website und Blog vom Autor Uli Hufen zu sim Buech über s russische Chanson
- Links für Französisch-Lehrkräfte; din dr Abschnitt: Chanson
- Kanadische Francophonie: Chansons de Québec et ses cousins
- Text, noch Regione; zT. au Audio-Link
- Chansons populaires
Fuessnoote
[ändere | Quälltäxt bearbeite]- ↑ Siegfried P. Rupprecht: Chanson-Lexikon. Schwarzkopf & Schwarzkopf, Berlin 1999. ISBN 978-3896022011. Seite 7-15.
- ↑ 2,0 2,1 Vive la Chanson Archivlink (Memento vom 19. Augschte 2014 im Internet Archive), Dorin Popa, Sono Plus, Dezember 2010/Januar 2011 (PDF)
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vum Artikel „Chanson“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde. |