Wenkerboge vu Alt-Brisach

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Dr Wenkerboge vu Alt-Brisach isch e Blatt vu dere grosse Ufnaam vu dr ditsche Sprooch, wo im 19. Joorhundert angefange het un hit Bschdanddeil vum Ditsche Sprochadlas isch. Sällimols, wo dr Sproochforscher Georg Wenker vo 1852 bis 1911 sinner Sproochadlas vorbereitet hed, hänn alli Schuele im domolige ditsche Riich e Froogeboge mid vierzig gliche Muschdersätz vorgleit bikumme, wu d' Schiäler middem Léhrer in de lokal Mundart uffschriewe hänn mièn.

Hiwiis zuem Boge 36100[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Alt-Brisach het dozemols zuem Bezirksamt Brisach im Großherzogtum Bade ghärt. Will s Elsiß domols no zuem Ditsche Reich ghört het, un uff de ander Rhinsidde fir Nej-Brisach aü e Wenkerboge agleit worre isch, war e Underscheidung nedig.
  • De Ord leyt im Sproochruum vum Oberrhinalemannische / Brisgäu-Ränch-Ruum[1].
  • D Schueler hänn mit Hilf vum Hauptlährer Georg Adam üs Sasbachried bi Achere de Wenkerboge üssgfillt.
  • Vu de vierzig Wenkersätz sinn alli iitrage. Sowit des goht, isch d Schriibwiis inn de Bege iwernumme worre.
  • As Üssproch vum Ortsnamme wird im Boge „Alt-Brisach“ agä.
  • In Süddischland sinn d' Bege anne 1887 uffgnumme worre, der vo Alt-Brisach het d' Nummrä 36100 kriägd.
  • D' geografisch Lag vu Brisach isch in dere Karde igetrage.

Wenkersätz[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Im Winter flieäge die truckene Blätter inder Luft ärum.
  2. S'härt gli uf tschneie, drno wird’s Wätter wieder bésser.
  3. Thue Kohlä in dr Ofä, daß Miläch bald a zkoche fangt.
  4. Der guet alt Mann isch mitm Roß durchs Is broche u isch ins kalt Wasser keit.
  5. Er isch vor vier oder sechs Wuche gschorbe.
  6. Des Fiir isch tschark, Kueche sin unte ganz abrennt.
  7. Er ißt d' Aier immer ohne Salz u Pfèffer.
  8. D Fueß diämer arg weh, i glaub, i hasi durchgloffe.
  9. I bin bider Frau gsi u hab eres gsait un si hét gsait, si wills im Maidli sage.
  10. I wills nimmi thue.
  11. I schladr gli der Kochlöffeö umd Ohrè, du Aff.
  12. Wo gèsch ani selle mer mitder goh?
  13. Mi liäb Kind blib do unte stoh, bösi Gänz bissiti tot.
  14. Sin schlächti Zitte.
  15. De hösch hit am meschtä glehrt un bisch brav gsi, du därfsch frühjer heim as dantri.
  16. Du bisch no nit groß gnue, ä Fläsch Wi ztrinke de muesch zerst no meh wachse un größer wääre.
  17. Gang sags in der Schwestr, si soll dr Rock für euri muetter fertig näje un sufer bürste
  18. Hättsche kennt drno wärs anderscht kumme, stät besser um deh schteh.
  19. Wär hét mer mi Korb voll Fleisch gschtohle?
  20. Dr thuet, als hät mer ä züem Dresche angschdellt, si häns aber sèlber t
  21. Wem hetr di neu Gschicht verzèhlt.
  22. Me muest lut briöle, sonst hört ernit.
  23. Mr sin muet un hän Durscht.
  24. D Fueß diämer arg weh, i glaub, i hasi durchgloffe.
  25. Dr Schnee isch hinacht liègé bliebé, aber hüte morge ischr vergange.
  26. Hintr unserm Hus stehn drei Äpfelbäum mit rothé Äpfel.
  27. Könnener nit no ä Weng warte, dr no gehmer mitich.
  28. Er därfe keini äso Kindereie triibä.
  29. Unsre Bärg sin nit so hoch, euri sin viel höcher.
  30. Wiä viel Pfund Wurscht un wiä viel Brot wän er ha?
  31. I verstatand ichnit, dr muesch luter schwätze.
  32. Händr kei Stückli wißi Seipf ür mich ufm Tisch gfunde?
  33. Die Brueder erwill sich zwei schöne neui Hüser in euer Garte boie.
  34. Des Wort kuntm vum Herze.
  35. Des isch recht vunenä.
  36. Was sin ddes für Vögel uf sélére Mure?
  37. D Bura hän fürn Ochsä un nün Kühe un zwölf Schef vors Dorf brocht, si wan sie verkaufe.
  38. D Lüt sin alli ufem Fäld un mäje.
  39. Gang nur dr brün Hund machtr nit.
  40. I bin mit dene Lüt do hinte übr d Matte ins Korn gfahre.

Werder im Wenkerboge[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • heiß, nei, blaü, graü, haue, Hand, Hampf, Helm, Flachs, dr wachst, Bäse, Pflume, Briäf, Hoft, jung, krumm
  • Sunndtig, Mentig, Zistig, Mittwoch, Dunnstig, Fritig, Samschtig
  • elf, fufzeh, sechszeh, fufzig

Luäg aü do[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Wo s her isch[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Sproochruumagabe bezieht sich uff „Raumgliederung der Mundarten 1950“ Historischer Atlas von Baden-Württemberg: Raumgliederung der Mundarten um 1950; herausgegeben von der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg in Verbindung mit dem Landesvermessungsamt Baden-Württemberg. Stuttgart 1972-1988. Archiviert vom Original am 22. Juni 2019; abgruefen am 13. Mai 2018.