Chloschter Schusseriad

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
s Chloschter Schusseried 1721
s nei Chloschter un Chilche

S Chloschter Schusseriad isch en ehmoligi Rychsabtei z Schusseriad im Landchrais Bibrach z Oberschwobe. Des Chorherrestift vu dr Prämonschtratenser het s vu 1183 bis 1803 gee. Hite wird s Konväntsgebei unter em Name Neues Kloster Schussenried as Veraastaltigs- un Uusstelligszäntrum gnutzt. Dr barock Bibliothekssaal giltet as aini vu dr Hauptsäächeswirdigkait vu dr Oberschwebische Barockstroß. Di ehmolig Chloschterchilche St. Magnus dient as katholischi Pfaarchilche.

Gschicht[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Um 1150 hän dr Konrad un dr Beringer vu Schusseriad z Shuzenriet e Herresitz ghaa. Wel si kaini Erbe gha hän, hän si ihre Bsitz anne 1183 em Prämonschtratenserorden iberdrait. Des Johr giltet as Grindigsdatum vum Chorherrestift dur s Prämonschtratenserstift Rot an dr Rot. Im Summer oder Spotjohr 1183 isch e Propscht Friedrich mit zwelf andere Chorherre vu Weißenau uf Schusseriad chuu, un au d Stifter sin em Konvänt bydrätte. S Familiewoobe isch s Woobe vum neie Chloschter wore.

Deckegmäld im Stäägehuus vum Neie Chloschter

Um 1185 isch mit em Böu vu dr Konventschilche aagfange wore. Anne 1188 sin do scho dr verstorbe Propscht Friedrich un dr zum Prieschter gweit Beringer vu Schusseriad bygsetzt wore, 1191 au sy Brueder Konrad vu Schusseriad.

Di ehmolig Chloschteraalag im Luftbild, 1890

S het Ussenandersetzigen um s Erb mit em Konrad vu Wartenberg gee, wu Aasprich aagmäldet het. In dr „Wartenbergische Wirre“ isch dr Konvent zytwys uf Weißenau gflichtet, dr nei Propscht Manegold het dr Papscht Coelestin III. um sy Rächtsbystand bätte. Wu dä d Stiftig bstetigt ghaa het un mit Hilf vum Konschtanzer Bischof anne 1205 e Verglych gschlosse woren isch, hän di verdribene Chorherren in s Chloschter chenne retuur chuu. Dr Böu vum Chloschter het aber no ne Wyli bruucht. Am 13. Februar 1211 het dr Papscht Innozenz III. em Chloschter e Schutzprivileg uusgstellt. Erscht unter em Konrad II., wu vu 1223 bis 1248 Propscht gsii isch, hän d Chilche un s Chloschter chenne gweit wäre. Unter syre Laitig isch mit em Zellerhof no mee Aigedum zuegchauft wore. Bal sin au Gieter z Hopferbach, Kürnbach, Laimbach, Schwaigfurt, Olzreute, Kleinwinnaden, Roppertsweiler, Sattenbeuren un Eggatsweiler derzue chuu. Au isch in ere Raie vu Pfaareie s Patronatsrächt erworbe wore. Scho anne 1227 het s Chloschter d Zollfreihait iberchuu un 1240 d Vogteirächt.

Aafangs isch Muetergottes d Schutzpatroni vu dr Chilche gsii, geg 1366 isch no dr Allgaihailig Magnus derzuechuu, d Cholche isch derno Gozhus Unser Frawen und Sanct Mang gnännt wore.

Am 11. Jänner 1440 isch dr bishärig Propscht Konrad V. zum Abt gweit wore. Syter 1452 isch s Chloschter unter em Schutz vu dr Truchsess vu Waldburg un dr Georgsritterschaft gstande. Ab em spote 15. Johrhundert isch s Chloschter nume no em Chaiser verpflichtet gsii un isch syter 1487 frei wore vu främde Gricht. 1512 het d Abtei in allne Ort vu dr Grundherrschaft au d Hoch- un Bluetgrichtsbarkait gwunne.

D Chloschterchilche isch um 1493 bis 1498 umböue un gotisiert wore. Um 1493 isch dr Chilchdurm hecher gmacht un e neie Chorruum böue wore. 1497 isch s Langhuus un dr Chryzgang yygwelbt un in dr Johr dernoo sin nei Schrain- un Fligelaltär ufgstellt wore. Anne 1482 het dr Abt Heinrich Österreicher vor dr Weschtfassad e schlossartige Aaböu mit ere Yygangshalle un iber em Nordfligel vum Chryzgang e Bibliothek richte loo.

Bis in s 15. Johrhundert het si dr Konvent vor allem us Chorherre vu nideradliger oder patrizischer Härchumft zämegsetzt. Derno sin s vor allem Mitglider us Burgers- und Buurefamilie gsii.

Dr hitig Name Neis Chloschter verwyst uf dr barock Neiböu vu dr Chlosteraalag no 1752. Am 20. Merz 1748 het dr Abt Siard Frick (1733-50) sym Konvent e Riss un e Modell vun blante Neiböu no Blangie vum Architäkt Dominikus Zimmermann vorgstellt. Dr Neiböu het nit dr Zimmermann, derfir sy Schueler Jakob Emele uusgfiert, wu si aber stark an dr Risszaichnige un em in dr Chloschterbibliothek ufbhaltene Modäll vu sym Maischter orientiert ghaa het. Di urspringli blant Vierfligelaalag mit ere integrierte Chilche isch us finanziälle Grind nit umgsetzt wore. Dr hitig Dreifligelböu isch dr Nordfligel mit Aasetz vu dr Wescht- un Ostfligel vu dr urspringli blanten Aalag un nimmt vu sällere rund e Drittel yy.

Dur dr Rychsdeputationshauptschluss isch s Chloschter anne 1803 as Uusglych fir linksrhynischi Bietsverluscht an d Grofe vu Sternberg-Manderscheid gfallen un isch 1806 im Zug vu dr Mediatisierig unter d Staatshochhait vum Chenigrych Wirttebärg chuu. Um des Zyt hän em Chloschter di spetere Gmaine Schusseriad, Michelwinnenden, Otterswang, Reichenbach, Stafflangen, Winterstettendorf un Allmannsweiler ghert un derzue ainzelni Gheft un Wyler. D Chloschtergebei het en Erbegmainschaft vu dr Grofe 1835 an s Chenigrych Wirttebärg verchauft. D Bständ vu dr wichtige Chloschterbibliothek sin verscherblet wore un sin hite vylfach verscholle.

Anne 1875 isch in dr Chloschtergebei e Pfläägaastalt yygrichtet wore, wu in dr Folg au dur Neiböute uusgwytet woren isch. S Chrankehuus isch e baar Mol umgnännt wore: ab 1953 het s „Psychiatrisches Landeskrankenhaus“ ghaiße, ab 1996 „Zentrum für Psychiatrie“, un syt 2009 isch s dr Hauptsitz un Standort Schussenried vum ZfP Südwürttemberg. S barock Konventsgebei sälber isch bis 1997 vum Zäntrum fir Psychiatry bruucht wore.

Hitigi Nutzig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Chloschter Schusseriad zellt zue dr landesaigene Monumänt un wird vu dr Yyrichtig „Staatliche Schlösser und Gärten Baden-Württemberg“ bedreit. Di ehmolig Chloschterchilche dient as remisch-katholischi Pfaarchilche. Dr ehmolig Chloschterbezirk isch bregt vu dr Yyrichige vum ZfP Südwürttemberg.

s Nei Chloschter: Dagigsort un Museum[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Syter anne 1998 wird s „Nei Chloschter“ (s barock Konventsgebei) as Dagigs- un Veraastaltigsort bruucht. Syter 2010 isch Neue Museum Kloster Schussenried Zwygmuseum vum Landesmuseum Wirttebärg. E Duuruusstellig zaigt Objäkt zue dr Gschicht vum Chloschter Schusseriad un dr Hailaastalt Schusseriad un zue dr Kulturgschicht vu schwebische Chleschter im Allgmaine

Bibliothekssaal[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Bibliothekssaal

Zum Museum gheert dr liechtdurfluetet Rokoko-Bibliothekssaal im nerdlige Konventsneiböu. Är giltet as spektakulärschte Dail vu dr Chloschtergebei. Uf zwai Gschoss het s au di zuenige Biecherchäschte. S Uusstattigsprogramm gheert zue dr rychschten un uusfierligschten im 18. Johrhundert im dytschsprochige Ruum. S Deckefresko, wu dr Franz Georg Hermann anne 1757 fertiggmolt het, zaigt s Wirke vu dr gettlige Wyshait in dr Apokalypse, dr Wisseschaft, dr Chunscht un dr Tächnik.

Zue dr letschte Plaschtike, wu fir drgroß Ruum gschaffe wore isn, gheere acht Gruppe vu chilchlige Irrlehrer, wu acht großi Figure vu dr Chilchelehrer vis-à-vis stehn. Si sin 1766 vum Fidelis Sporer fertiggstellt wore.

Chloschterchilche un Chorgstiel[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Pfaarchilche St. Magnus, Blick zum Chor
Pfaarchilche St. Magnus, Chorgstiel

Die 1185 erbaute Klosterkirche und heutige Pfarrkirche St. Magnus wurde im 15. Jahrhundert umgebaut und gotisiert. Im 18. Jahrhundert wurde der Innenraum barockisiert.

D Chilche het e hochbarock iberrych uusgschmickt Chorgstiel us Nussbaumholz, wu 1715–1717 vum Georg Anton Machein (1685–1739) un syre Wärchstatt gschaffe woren isch un wie s Buxemer Chorgstiel zur figirlig uusgstattete Gruppe vu dr „schwebische Akanthus-Chorgsiel“ gheert. In dr Dorsalfälder het s Relief vu Lindeholz, wu ne thematische Schwärpunkt uf em Marielääben un dr Passion Christi hän. Flankiert wäre si vu Statuette vu vierezwanzg männlige un vier wyblige Ordesgrinder. Anne 1930 isch s Chorgstiel im Rame vun ere Renovierig ussenandergnuu un 1932 necher am Hochaltar ufgstellt wore. Doderby isch d Nordsyte mit dr Sidsyte verduscht wore, sällewääg fangt di chronologisch Raiefolg bi dr Reliefszene jetz nimi im Weschte aa, derfir im Oschte. D Holzwirm hän dytligi Spuure im Lindeholz hinterloo.

Hochaltar
Ordensgrinder, Hailigi un Reliefdarstellige Chorruum Ordesgrinder, Hailigi un Reliefdarstellige
Sindefall mit Verhaißig vum Erleser Mariä Geburt
Augustinus
4./5. Johrhundert
Verfasser vu dr Augustinusregle
Norbert vu Xanten
11./12. Johrhundert
Grinder vu dr Prämonstratenser
Mariä Tempelgang Mariä Verchindigung
Paulus vu Theben
3./4. Johrhundert
Erschte Eremit, Vorbild fir d Pauliner
Antonius dr Groß
3./4. Johrhundert
Vater vum oobeländische Menchdum
Vermählig vu dr Maria mit em Josef Mariä Haimsuechig
Benedikt vu Nursia
5./6. Jahrhundert
Grinder vu dr Benediktiner
Bernhard vu Clairvaux
11./12. Johrhundert
Wichtige Abt vu dr Zisterzienser
Geburt Christi Aabättig vu dr drei Chenig
Franz vu Assissi
12./13. Johrhundert
Grinder vum Orde vu dr Mindere Brieder
Dominikus vu Caleruega
12./13. Johrhundert
Grinder vu dr Dominikaner
Darstellig Jesu im Tempel Flucht uf Egypte
Basilius dr Groß
4. Johrhundert
Vater vum morgeländische Menchdum
Hieronymus
4./5. Johrhundert
Eremit, Chilchelehrer
Dr zwelfjehrig Jesus im Tempel Hailigi Familie z Nazareth
Bruno vu Köln
11./12. Johrhundert
Grinder vu dr Kartäuser
Wilhelm vu Malavalle
12. Johrhundert
Eremit, Vorbild fir d Wilhelmite
Versuechig Christi Hochzyt z Kana
Ignatius vu Loyola
15./16. Johrhundert
Grinder vu dr Jesuite
Philipp Neri
16. Johrhundert
Grinder vu dr Oratorianer
Verchlerig Christi Abschid Jesu vu dr Maria
Petrus de Murrone
13. Johrhundert
Eremit, Grinder vu dr Coelestiner-Eremite
Philippus Benitius
13. Johrhundert
Generalprior vu dr Servite
Christus am Elbärg Gaißelig Jesu
Petrus Nolascus
12./13. Johrhundert
Mitgrinder vu dr Mercedarier
Johannes vu Matha
12./13. Johrhundert
Mitgrinder vu dr Trinitarier
Dornechrenig Jesu dr Christus vor em Pilatus
Franz vu Paola
15./16. Johrhundert
Grinder vu dr Paulaner (Minime)
Johannes vu Gott
15./16. Johrhundert
Vorbild fir di Barmhärzige Brieder
Chryzdragig Jesu Chryzigung Jesu
Kajetan vu Thiene
15./16. Johrhundert
Mitgrinder vu dr Theatiner
Johannes Colombini
14. Johrhundert
Grinder vu dr Jesuate
Verhyylig Christi (Pietà) Grablegig Jesu
Franz vu Sales
16./17. Johrhundert
Mitgrinder vu dr Salesianerne (Visitantine)
Laurentius Justinianus
14./15. Johrhundert
Grinder vu dr regulierte Chorherre vum Hl. Georg
Uferstehig Christi Uffert
Klara vu Assisi
12./13. Johrhundert
Grinderi vu dr Klarisse
Teresa vu Ávila
16. Johrhundert
Reformeri vu dr Karmelite
Uussändig vum Hailge Gaischt Mariä Himmelfahrt
Birgitta vu Schwede
14. Johrhundert
Grinderi vu dr Birgittine
Johanna vu Frankrych
15./16. Johrhundert
Grinderi vu dr Annuntiatinne

D Inschrift „Romuald von Camaldoli“ am Chorgstiel isch falsch, wel d Figur, wu dert stoht isch dr Johannes vu Matha. D Teresa vu Ávila isch mit em falsche Attribut versääne: S Chryz mit dr Dornechrone un dr Lyydeswärchzyyg gheert zum Bernhard vu Clairvaux.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Hubert Kohler (Hrsg.): Bad Schussenried. Geschichte einer oberschwäbischen Klosterstadt. Festschrift zur 800-Jahrfeier der Gründung des Prämonstratenserstifts. Thorbecke, Sigmaringen 1983, ISBN 3-7995-4060-1
  • Johannes May: Die himmlische Bibliothek im Prämonstratenserkloster Schussenried. (Marbacher Magazin, Sonderheft 87/1999). 2. Auflage. Deutsche Schillergesellschaft, Marbach 2000, ISBN 3-933679-27-3
  • Johann Georg von Memminger: Gemeinde Schussenried, in: Beschreibung des Oberamts Waldsee. Cotta, Stuttgart und Tübinge 1834, S: 190ff.
  • Sybe Wartena: Die Süddeutschen Chorgestühle von der Renaissance bis zum Klassizismus. München 2008 (Dissertation an der Ludwig-Maximilians-Universität)

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Kloster Schussenried – Sammlig vo Multimediadateie

Koordinate: 48° 0′ 26,3″ N, 9° 39′ 30,9″ O

Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Kloster_Schussenried“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.