Chloschter

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D Chloschterchile vo de Benediktiner-Abtai Mariestai z Metzerle-Mariestai.

Es Chloschter isch e Aalag, wo Mänsche (im Orde au Mönch, Brueder oder Pater, respektiv Nonne, Schwöschter oder Chloschterfrau gnännt) zämmeläbed, damit si ihri Religion chönnd konzentriert usläbe (Vita communis). D Chloschteraalag hed es Kult-, es Wohn- und es Wirtschaftshuus und mängmal au no anderi Hüüser.

Im weschtliche Kulturruum sind bsunders die chrischtliche Chlöschter bekannt. Die ghöred meischtens zur katholische oder orthodoxe Chile. Es git aber au proteschtantischi (wie zum Biispil es Diakonissehuus) und ökumenischi (wie zum Biispil s Priorat Sankt Wigberti oder d Gmainschaft vo Taizé) Chloschtergmeinschafte. Usserdem seid me de Chloschteraalage vo de asiatische Religione au Chlöschter. Bsunders de Wohnige vo de buddhistische Mönch und de Gebäts- und Meditationszentre vo hinduistische Gmeinschafte.

Chrischtlichi Traditione[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Grundbegriff[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De Name Chloschter stammt us em lat.: claustrum, das bedüted "verschlossene Ort" (vgl. Klausur). Spöter isch claustrum für de, "Chrüzgang", also de Innehof verwändet worde, wo i de abendländische Chloschterarchitektur bsundrigs isch. Im Änglische (cloister), Französische (cloître), Italienische (chiostro), Spanische (claustro), Polnische (klasztor) läbt die latiinischi Wurzle bis hüt i dere spezifische Bedütig fort. Im Düütsche (Kloster), Niederländischen (klooster), Ungarische (kolostor), Estnische (klooster) und i de andere skandinavische Sprache (kloster) isch de Name generalisiert worde und bezeichnet s ganze Chloschterbauwerk beziehigswiis s Chloschter als Iirichtig.

Die chlöschterliche Lebesforme vo de chrischtliche Mönch und Nonne wird als monastisch bezeichnet. Das chunnt us em griechische Wort für "Mönch" (μοναχός, monachos). Vom abgleitete μοναστήριον (monasterion, lateinisch monasterium) stammed alli Begriff, wo gliich wie s düschte Wort "Kloster" sind. Also monastery (engl.), Монастырь (russ.), monastère (franz.), monasterio (span.). D Wurzle vo dem Wort isch ebefalls im dütsche Wort "Münster" vorhande (ahd. munistri, munsri).

S Konvent isch i de Regel die gsamt Gmeinschaft oder d Kommunität, wo imne Choschter läbt gmeint. Das isch bsunders bimne Bättelorde de Fall.[1] De Usdruck wird mängmal au für de Wohnbereich vom Chloschter verwendet. Im engere Sinn bezeichnet Konvent d Versammlige vo de Konventualen, also de stimmberechtigte Mitglider vo de Gmeinschaft. Wenn em Chloschter en Abt oder e Äbtissin vorstaht, heissts Abtei. Anderi Bezeichnige sind Priorat, Residenz, Haus, Kommunität oder Fraternität, je nach Orde unterschidlich.

E Bsunderheit isch d Bezeichnig "Karmel". Das isch s Chloschter vo de Karmelit(inn)e. De Name chunnt vom glichnamige Bärg in Israel.

Rekonstrukzionszeichnig vom Chloster Sanggalle noch em Chlosterplan vom Johann Rudolf Rahn, 1876

Uufbau[ändere | Quälltäxt bearbeite]

De idealtübischi baulichi Grundriss vomne früähmittelalterliche Chloschter chamme am Chloschterplan vo St. Galle abläse. D Chloschterchile isch normalerwiis de rüümlich und de geischtlich Mittelpunkt vonere Chloschteraalag. De Chloschterhof isch meischtens e quadratischi und vom Chrüzgang umgäni Flächi vom Chloschter. Rundume sind d Chloschterchile, s Refektorium (Spiissaal), s Dormitorium (Schafrüüm), s Chloschterkapitel (Versammligsruum) und s Necessarium (Bedürfnisruum). Zur Chloschteraalag ghöred öppedie au Näbe- und Wirtschaftshüüser.

Chloschterläbe[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Bi klassische Chlöschter bestimmt die monastischi (mönchischi) Läbesform. D Kenzeiche vo somene Läbe sind gmeinschaftlichs und individuells Gebät, Stilli, Kontemplation und Abgschideheit vo de Wält, körperlichi Arbet, geischtigs und geischtlichs Studium und Gaschtfründschaft. Für monastischi Orde ghört nu dezue, dass d Mönch oder d Nonne släbelang a das Chloschter bunde sind, wo si iiträte sind. Bi andere Orde, zum Biispiel de Bättelorde, isch d Möglichkeit da, dass me vo eim is andere Chloschter versetzt werde chan.

Es Chloschter isch da im Weschte meischtens enere Ordensgmeinschaft zuegordned. Die bestimmt i de Regel s Läbe im Chloschter. Monastischi Orde, wo me klausuriert in Chlöschter läbd, sind Benediktiner(inne), Zisterzienser(inne), Trappist(inn)e, Karmelit(inn)e, Klarissen und Kartäuser. Ordenslüüt wo zwar i Chloschter läbed, aber nid usschliesslich und keis strängs monastischs Läbe füähred, ghöred zu de Bättelorde (z. B. Franziskaner) oder zu de Regularkanoniker (z. B. Prämonstratenser).

I de öschtliche Traditione sind Chlöschter eigeständiger als i de Weschtchile. Entweder sind si ganz autonom oder si sind zu lockere Verbänd gruppiert. Aber nid so wie im Weschte zu Orde oder chlöschterliche Kongregatione. Zudem hend Chlöschter fürs religiöse und kirchliche Läbe vo de orthodoxe Chile e ganz grossi Bedütig. De gsamti höheri Klerus vo dere Chile chunnt us em Mönchtum.

Gschichtlichi und kulturelli Bedüütig[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die erschte Chlöschter sind im 4. Jahrhundert entstande. Zerscht sind das Einsiidlerkolonie (agfange in Ägypte und Paläschtina) gsi und nachene Chlöschter worde.

S eltischti Chloschter ischs koptischi Antoniuschloschter, wo em Antonius em Grosse gwidmet worde isch. Mä heds zwüsche 361 und 363 in Ägypte baut. Es anders sehr alts Chloschter, wos hüt no git, ischs Mor Gabriel in Tur Abdin (Türkei). Das isch 397 vom Shmuel (Samuel) und sim Schüäler em Shem'un (Simon) baut worde. Dette läbed Mönch und Nonne sit 1600 Jahr ununterbroche nach de gliche Tradition.

Die erschte weschtliche Chlöschter sind s Chloschter Marmoutier a de Loir und die düütsch Abtei St. Maximin in Trier gsi. Marmoutier isch vom heilige Martin vo Tours gründet worde. Im 529i hed de Benedikt vo Nursia in Monte Cassino so zsäge de Prototyp für es abendländischs Chloschter entwicklet. Zudem het er es Chloschterregelwärch, s Regula Benedicti, gmacht. Vili Jahrhundert hed mä i de Chlöschter nach dene Reglene gläbt. S benediktinischi Mönchstum, wo uf dem Regelwärk basiert, isch die am verbreitischti monastischi Richtig i de abendländische Chrischteheit. Orthodoxi und orientalischi Chlöschter vo de öschtliche Tradition folged mehrheitlich de Mönchsregle vom Basilius vo Caesarea oder de Theodor Studites.

Vo Afang a sind Chlöschter nid nume Ort gsi vom geischtliche Läbe, sonder au Zentre vo de handwerkliche und landwirtschaftliche Kunscht. Usserdem hed s Forsche und s Sammle vo Wüsse im Chloschter stattgfunde. D Chloschterbiblioteeke sind wichtigi kultureli Zäntre gsi. S Chlooschter Vivarium z Süditalie isch do im 6. Joorhundert en Pionier gsi. Im ganze Middelalter hend d Chlöschter e wichtigi Rolle gspilt, zum s Wüsse vo de Antike, wo deils verloregange isch, so wyt als möglech wider z samle und wiiter zverbreite. So sind d Chlöschter zuäschtändig gsi für d Usbildig vo de abendländische Kultur und sind au Zentre gsi vo de Bildig. Kulturelli Arbete sind fascht nume i de Chlöschter gmacht worde. D Mönch hend alti Büecher kopiert, Kunstwärk und Kulturgüäter, zum Biispil d Riichschliiodie vom Heilige Römische Riich, gmacht. Zuedem hends Kloschterschuele für de Nachwuchs gfüährt. Grundlegendi Kulturtechnike, wie s Läsä und s Schriibe sind über langi Ziit nur im Chloschter verbreitet gsi. Dette hends au eigeni handwerklichi und landwirtschaftlichi Betriib gfüährt. Usserdem hend si praktischi Technike im Landbau entwickled, zum Biispil i de Pflanzezucht oder i de Chrüter- und Heilkund (Chloschtergarte). Die hends mängmal au ad Bevölkerig wiitergäh. So sind d Chlöschter d Stützpünkt für d Missionierig und d Kultivierig gsi. Si sind wichtigi Entwickligszentre gsi. Umsichtigi Landsherre hend das erchännt gha und hend darum Chlöschter oft i unterentwickelte Gägende baut. Usserdem hend si ihne dadezu nu grossi Ländereie gäh. D Bezeichnig Stift isch dadrus entstande, da es sich ja um e Stiftig vo weltliche Herre handlet. De Chloschterorde vo de Zisterzienser hed im Norde und Oschte vo Europa ganzi Waldgebiet groded und hend dur die Kolonisation d Gägend für anderi Sidler vorbereitet.

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Chlöschter – Sammlig vo Multimediadateie
  • Orden online Internetportal öber Chlöschter im dütschsprochige Ruum

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Karl Suso Frank: Konvent. In: Walter Kasper (Hrsg.): Lexikon für Theologie und Kirche (LThK). 3. Uuflage. Band 6, Herder, Fryburg im Breisgau 1997.
Dä Artikel basiert uff ere fräie Übersetzig vu dere Version vum Artikel „Kloster“ vu de dütsche Wikipedia. E Liste vu de Autore un Versione isch do z finde.