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Wikipedia:Pressespiegel/OV-06-05-12

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Das Café Irrlicht wurde 1984 gegründet und ist noch immer ein wichtiger Treffpunkt

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Von Alexandra Günzschel

Ratlosigkeit am Freitagabend, die empfanden viele Jugendliche aus Schopfheim, als vor kurzem die Pforten vom Café Irrlicht für einige Monate geschlossen blieben. Vor mehr als 20 Jahren wurde das soziokulturelle Jugendzentrum gegründet, zweimal hat es seither seinen Standort gewechselt und ist doch immer eine wichtige Anlaufstelle für Jugendliche - nicht nur aus Schopfheim - geblieben.

Warum das so ist, bringt ein Eintrag im alemannischen Wikipedia, eine interaktive Online-Enzyklopädie vielleicht am besten auf den Punkt: S'Cafi Irrlicht isch e autonoms Jugendzentrum, wo sich selli Jugendliche uus Schopfe träffe, wo chai Luschd hän, ins Hurlibaus oder ins Fun z'goh oder deheige vorrem Ferseh umenader z'hocke, steht da geschrieben. Tasächlich ist das Café Irrlicht mehr als nur eine Kneipe unter vielen - es ist ein selbstverwaltetes, nicht konsumorientiertes Jugendzentrum, das - laut eigener Homepage - Kultur von unten, gegen den herrschenden Mainstream" fördert, lebt und feiert.

Schon die Anfänge des Jugendzentrums waren rebellisch: Denn ganz ohne spontane Besetzungen und Sit-Ins vor dem Rathaus ging es nicht vonstatten, als die Gründer 1984 den leerstehenden Pflugsaal forderten und schließlich das Foyer zur Einrichtung ihres Kulturtreffs bekamen. Dieser Zeit im alten Pflug werde noch immer nachgetrauert, weiß die 19-jährige Felia Eisenmann, die sich seit anderthalb Jahren im Verein fürs Café Irrlicht einsetzt.

Später dann machten die Irrlichter mit ihren beliebten Antiweihnachtsfeiern, bei denen auch schonmal Kondome am aufgestellten Christbaum baumelten, von sich reden. Und so mancher Schopfheimer vermutete hinter den Mauern am Bahnhofsvorplatz das Böse schlechthin.

Das Irrlicht, das sind die Leute die es machen, meint Felia Eisenmann, die gerade fürs Abitur büffelt. Sie spricht vom Jugendzentrum, wie von einer großen Familie. Viele Schopfheimer verbinden ganz besondere Erinnerungen an das Café, haben dort vielleicht sogar ihre erste Liebe kennen gelernt. Kein Wunder also, dass die Antiweihnachtsfeier mit rund 200 Gästen die größte Veranstaltung im Jahr darstellt. Denn sie ist zum bevorzugten Treffpunkt für ehemalige Irrlichtgänger auf Familienurlaub geworden.

Ich weiß nicht wie ich meine Zeit hier in der Einöde überlebt hätte, sagt auch Felia Eisenmann und meint: So etwas wie das Café Irrlicht hat nicht jede Stadt und eigentlich sollten sich die Schopfheimer darüber freuen. Als Mitglied des Organisationsteams ist ihr die alternative Jugendkneipe derart ans Herz gewachsen, dass ihr allein schon die Vorstellung, alles könnte den Bach runter gehen, Angst macht.

Keine ganz unberechtigte Sorge, nachdem es im vergangenen Jahr wieder häufiger zu Konflikten mit der Polizei gekommen war, die zuletzt bei der Antiweihnachtsfeier eskalierten. Zwar sind die Reibereien um nächtliche Ruhestörungen so alt wie das Irrlicht selbst, dennoch wollen die Betreiber nun verstärkt auf Kompromisse setzen, die Sperrzeiten einhalten und gerade auch vor der Tür für Ruhe und Ordnung sorgen. Auf das Schopfheims Jugend auch künftig immer weiß, wo sie am Freitagabend hingehen kann!

Am Samstag, 13. Mai, veranstaltet das Café Irrlicht ein Soli-Konzert mit Alternative Rock, Stoner-Rock sowie Punk mit Ska-Einflüssen statt. Der Erlös soll der Schweizer Hilfsorganisation RockPa e.V. zugute kommen. Am Samstag, 27. Mai, gibt es dort französischen Streetpunk aus Colmar sowie Grunge aus Laufenburg zu hören.Was da inne staht wird nid formatiert