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Text:Rudolf von Tavel/Ring i der Chetti/Kapitel 29

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy

Wenigi Tag, nadäm di großi Nachricht ds ganze Schloß Spiez buechstäblech i Harnisch bracht het — i der Waffechammeren isch druuflos putzt, g’ölet und gschliffe worde — chunnt am Morge, währed e chalte Rägen uf ds bruune Loub im Hof brätschet, der Herr Adrian ungsinnet a ds Kaminfüür vo der Wohnstube, wo d’Frouen arbeite. Er stellt sech mit dem Rügge gäge ds Füür und fragt d’Jumpfer Dorothea, wo verläge fägnäschtet: «Was machsch du da?»

«Ornig», antwortet si und windet unnötigi Chlungeli uuf, währed d’Muetter und d’Großmuetter nume schlächt es Lache verstecke. Er het wohl gseh, daß ds Theterli hurti öppis uf ne Trog gworfen und es Tuech drüber gspreitet het. Es wird dänk öppis sy für e Junker Brütigam, dänkt er. Syne Chinder verderbt er nid gärn e Freud, und drum fragt er nid wyter; aber syni Falkenouge hei öppis gseh, wo dem Gwunder nid Rueh lat. Einisch, wo d’Tochter dervo zwirblet, zieht er das Tuech ewäg. — Aha, äbe, das isch’s! E wundervolle Hälmbusch vo wyße Reigelfädere. Er nimmt ne-n-i d’Hand, aber uf d’Blicke vo dene Froue hi deckt er ne wider zue.

«Für e Hans Albrächt?» fragt er.

D’Frou Jeanne schüttlet der Chopf, und d’Frou Änneli erklärt: «Das gut Kind denkt jede Tag, es kommt wer, dich rufe.»

Natürlich, e Fäldzug vo de Bärner ohni Buebebärg! — Er zupft ds Tüechli no besser zwäg und dänkt derby: «Und dir ist ein Stadt worden als Bärn!» Mit schwäre Schritte geit er a ds Fänschter und luegt dem Spil vo de Wasserspeier zue. Me het ne nid grüeft. Der Ritter vo Oberhofen isch mit nen uszoge. — Vor däm emel hätt i jitz Rueh! Vorigi Wuche sy d’Gottshuus-Manne vo Inderlachen uf mene große Bock der See ab gfahre. Hinder de Züün und Hüser düre syn ere sogar vo Äschi dervo gschliche. — Der Gurgle vom Ritter etfahrt wider einisch so ne Ton, wi wenn murbs Läder verrisse würd.

Acht Tag druuf bricht d’Sunne wider düre. Da bhet’s ne nümme. Er mueß ga Bärn abe!

No kei ganzi Stund isch er i der Stadt, so weiß men im Rathuus, daß am Buebebärg-Huus Fänschterläden offe sy, und es git Herre, wo vo Stund a hinder jede Loubepfyler luege. «Morn chöme si», wird dem Herr Adrian brichtet. — «Wär?» — «He die, wo i ds Burgunderland use sy. — Die vo Héricourt.»

«So? Isch z’Héricourt öppis gange?» — Sünsch het men alben ihn müesse frage, nid är d’Lüt.

«Öppe schier! E mordsdonner Schlacht. Si hei d’Burgunder z’Dräck verhoue.»

«Und scho fertig mit dem Chrieg?»

«Es wott wintere!»

Und richtig, am andere Tag isch es zum Tor y cho und di vorderi Gaß ab mit Trummle, Pfyffen und Juheie. D’Sunne het uf Spieße, Halparte, Sturmhuben und Harnische blitzet, und d’Fahne hei wi bluetigi Zungen i d’Luft gschläcket. Der Möntschestrom brüelet, d’Loubeböge brüele wi großi Müüler, d’Hüser brüele. — Vora chunnt, mit Tannchris verziert, e grüüslechi Donnerbüchsen uf schwär bschlagne Reder. Die het der Scharnachthal sälber de Burgunder abgjagt. D’Buebe tüe drum ume wi lätz. Und jitz donneret no di großi Gloggen über d’Decher yne. Dem Zug vora chunnt uf mene schwarze Roß, wo vor Ufregung schuumet und lüpft, der Scharnachthal, der schön Ritter vo Oberhofe. Isch jitz ihm d’Stadt worde? — Es zuget und röchlet dür d’Chrüzgaß hindere, d’Chilchgaß uuf i ds Münschter, wo ändlech i de Gwölbe ds Te deum Meischter wird über ds Gsurr vom Möntschemeer. Erobereti Fahne wärde dem heilige Vincenz i di bättende, steinigen Arme gsteckt.

Na der Mäß verlouft sech alles i d’Hüser und i d’Trinkstube. Oh — wider einisch guet ässe! Und derzue erzelle! — Und es isch usgmachti Sach: im Früehlig wird der schön Scharnachthal Schultheiß! Und de geit’s wider los — juuhhui!

Am Säßhuus vo de Buebebärge sy di verwätterete, schwarzbruune Felläde wider zue. — Aber är isch no da. Gwüß isch er no hinder dene bschlossne Läde.

Hinder em Georgs-Altar i der Matter-Kapälle vom Münschter füehrt e Türen i d’Sakrischtei, und vo dert schnaagget es ängs, stotzigs Schnäggestägli dür di dicki Muuren in es obers Gwölb, wo nume de rahnere Chorherre bekannt isch. Dert obe stande, mit de Scheitle fascht a de Gwölbrüppi und Stoub vo de Stägewänd a de Chleider, der Herr Niklaus vo Diesbach, der Ritter vo Oberhofe, der Herr Thüring vo Ringoltinge, der Herr Petermann vo Waberen und no es paar anderi vom Chlyne Rat — wi in ere Chefi. Si fülle mit ihrem Gwicht das Gwölb. Scho allei der Herr vo Diesbach, jitz no Schultheiß, het, so dunkt’s ein, nid Platz für syni Ellböge. — Eim isch es nid wohl dert obe, dem Stadtschryber. Wi zsämegchlungelet hocket er, chehrt dem Fänschter der Rügge, der Chopf vorabe, daß me ne-n-emel ja nid vom Chilchhof uus gseji, und macht uf de Chnöi sys große Notizbuech zwäg. Me ghörti i ds Rathuus übere; aber dert sy z’vil Türen und Fänschter! Hie hingäge füllt der Diesbach-Geischt und -Wille ds Gwölb, me isch drin wi under Wasser. Hie und da möcht einen ufschnellen und Luft schnappe, aber jitz isch Chrieg, und i Chriegszyte cha i Gotts Name numen eine befäle. Und hie bringt ds Folge ja no Gäld! Drum gwöhnt me sech, nume Diesbach-Ate z’schnuufe. Me tät’s nid, wenn me nid wüßti, daß der Herr Niklaus e Ma isch, wo me nid mit dem gwöhnlechen Ellstäcke cha usmässe. Er nimmt’s a Schlauheit und Wytsichtigi sogar mit dem Chünig vo Frankrych uuf. Also lat me ne la mache, o wo-n-es geit, wi’s na Gsetz und Rächt nid sötti.

Är diktiert.

Und der Dokter Frickart schrybt, gäb was er dänkt derby.

Hie oben isch d’Zerstörung vo der Burg Illinge zsämethaft mit de Fryburger bschlosse worde, hie obe der erscht Zug ga Pontarlier. Und hie wird hütt usgmacht, me well nüt mit den alte Verbündete, de Savoyer, z’tüe ha. Das sygi en unzueverlässigi Gsellschaft. Und näbeby heißt’s: «Achtung vor em Buebebärg! Sy Frou isch e Savoyere!»

«Aber doch vo hienache dem Gänfer See!» meint eine vo dene Herre.

«Dräje nid d’Hand um!»

Und es ständigs Traktandum vo dene gheime Sitzunge sy di französische Pänsione. — Ds Gäld isch jitz underwägs. D’Lyschte lyt da und wird geng wider revidiert. «Da isch er ja geng no druff, der Spiezer! Tüet ne doch dür, wenn er’s nid wott!»

«Nei, löjt ne nume druff! Es isch ihm zuegsproche. Nimmt er’s nid, nu, so isch es sy Sach. Aber me mueß einisch uf dä Poschte chönne hiwyse. Was gschriben isch, blybt gschribe.»

Na der Sitzung isch men i di underi Sakrischtei, und dert het me müesse warte, bis der Ufpasser isch cho mälde, d’Chilche sygi suber.

Z’Oschtere het du richtig der Herr Niklaus vo Diesbach uf em Schultheiße-Stuehl dem Sieger vo Héricourt, dem Scharnachthal, Platz gmacht. Da hätti niemer nüt dergäge gha; aber me het bald gmerkt, daß der Herr vo Worb d’Fäden i der Hand bhalte het.

Der Herr Adrian het ihm nid d’Freud gmacht, z’Spiez obe z’blybe. Grad juscht, wenn sys Huus a der Junkeregaß wi usgstorbe drygluegt het, isch er undereinisch uf der Rathuusstäge gstande; ja, me het sogar welle ha, er gangi vil meh i di großi Chilche zur Mäß, als er sünsch im Bruuch gha heigi, und er bätti jitz mängisch vor em Heiligchrüz-Altar zwüschem Chor und der Matter-Kapällen und schilt derby hinder e Georgs-Altar. — Verdächtigi Frömmigkeit!

Der Chrieg het wider ufgflackeret. Me het sech mit de Burgunder um Pontarlier balget und scho vo mene größere Zug i d’Freigrafschaft use gredt, und geng het no niemer öppis la verlute, daß me der Ritter vo Spiez nötig hätti.

Einisch, währeddäm der Herr Niklaus vo Diesbach no z’Pontarlier dem Herr vo Chateauguyon uf den Absätz isch, erschynt der Ritter vo Spiez im Chlyne Rat a sym gwohnte Platz. Der Züügmeischter Tillier isch vorgladen und überchunnt di letschten Instruktione für e Transport vom grobe Gschütz, wo-n-er vor Grandson söll bringe. Me wünscht ihm guet Glück zur Fahrt, und wo-n-er d’Tür hinder sech zuemacht, mäldet sech der Herr Adrian zum Wort. Er möchti wüsse, wär eigetlech bschlosse heigi, das Gschütz nachez’schicke. Es chöm ihm vor, es wärdi dert ussen uf eigeti Fuuscht gchrieget.

Der Herr vo Scharnachthal isch nid dä, wo sech liecht lat i Verlägeheit bringe; aber di Frag chunnt ihm doch ungläge. «Me cha, wenn’s pressiert, nid der Weibel no zerscht ga Spiez ufe schicke», antwortet er, «es isch i settige Zyte nid z’vil verlangt, wenn me dene Herre vom Chlyne Rat zuemuetet, daß si i der Neechi blybe!»

«I ha sit Oschteren i keier bottene Sitzung gfählt, Herr Schultheiß», wehrt sech der Spiezer. Und en andere chunnt dem Schultheiß z’Hülf: «Als erfahrene Chriegsma sötti der Herr vo Buebebärg wüsse, daß me nid jede Schachzug zerscht cha vor Rät und Burger bringe!» Das wüssi är villicht besser als mänge Ratsstubehöck, antwortet der Herr Adrian, er wüssi aber o, daß me de alben um Nachschueb vor e Rat chömi, wenn dussen öppis verchaflet syg.

So flüge d’Chislige no ne Zytlang hin und här, bis der Schultheiß abbricht und zur Sach mahnet.

Sobald der Herr Niklaus vo Diesbach wider zrück isch us em Fäld, geit der Herr vo Scharnachthal zue-n-ihm, so chönni me nid wyter fuehrwärche. So lang är Schultheiß sygi, müeß wider im Rathuus taget sy, wi-n-es sech ghöri. Z’verstecke heig me ja eigetlech nüt, und im Chlyne Rat heig me ja d’Mehrheit.

Der Herr vo Diesbach ghört das nid gärn. «D’Mehrheit hei mer hütt wohl no; aber dir wüsset nid, was üs dä Kärli no astellt! Es bruucht’s nume, daß einischt eine bi üs meint, er sygi z’churz cho, so cha der Spiezer der Bschützer vo Rächt und Satzung usspile, und de hei mer d’Schmier!»

«Drum müesse mer derfür sorge, daß üs nüt vo da nache vorz’wärfen isch!» het der Ritter vo Oberhofen etgäge. «Wenn i’s als Schultheiß söll verantworte, so wott i graduus fahre!»

«Guet», seit der ander, «das isch mir no so rächt. Wenn’s ds Interesse vo der Republik erloubt, fahren i o lieber graduus. Aber de mueß vorgsorget sy. Du bisch z’guetmüetig gäge dy Nachbar änet dem See. Jitz mueß d’Fründschaft hindere. Es geit um Bärn! Entweder Frankrych und der Cheiser — oder Burgund! Mir wei nid wi d’Savoyer, wo geng no nid wüsse, sölle si linggs oder rächts.»

«I dänke, dadrüber bruuche mir nümme z’rede», antwortet der Schultheiß.

«I meines o. Also mueß der Buebebärg us em Spil!»

«Us em Spil?»

«Er isch uf der Burgunder-Syte, und d’Frou isch Savoyardi. Also... use mit ihm, us em Rat!»

«Aber er weiß jitz scho z’vil! Tüe mer ne-n-use, so...»

«So mueß men ihm ds Muul verbinde!»

«Wie?»

«Schwöre mueß er!»

«Wäm?»

«Dir!»

Der Herr vo Scharnachthal strycht sech dür e Bart und macht nid Gattig, da druuf wellen yz’gah; aber der ander lat nid lugg:

«Da git’s nüt z’brichte. Entweder du bisch Schultheiß, und de sorgsch derfür, daß d’Sach binenand blybt, oder...»

«Oder?»

«Das weisch du sälber. — Du wottsch graduus fahre, was git’s de da no anders? I gange nid i ds Fäld, bevor i weiß, daß hinder mir der Spiezer zum Schwyge bracht isch. Oder wettisch du öppe vor em Find stah und nid dervor sicher sy, daß hinder dym Rügge, z’Bärn, alles drunder und drüber chunnt!»

«Das scho nid.»

«Also!»


I der nächschte Sitzung vom Chlyne Rat isch der Herr Niklaus vo Diesbach im Glanz vo syne Chriegserfolge bi Pontarlier ufgstande, het dem Herr Adrian syni Verdienscht grüehmt und gseit, me well ihm nie vergässe, was er under schwäre pärsönlechen Opfer für d’Stadt ta heigi. Me chönni’s nid gnue beduure, daß e settigi Chraft und e Heerfüehrer wi är, usgrächnet i dene schwäre Zyte, sech müesst uf d’Syte stelle, wil ihm dür syni fründschaftleche Relatione mit dem Herzog vo Burgund d’Händ bunde syge. Kei vernünftige Möntsch chönn ihm’s übel näh, daß er ds Schwärt nid welli zieh gägen e großmüetige Fürscht, wo ihn als Jugedfründ anerchenni und ihm syr Läbtig nume Guets erwise heigi. «Wärti Herre vom Rat, mir müesse d’Gsinnung vo menen ächte Ritter reschpektiere. Mir wüsse, daß am Hof vo Dijon der Grundsatz gilt: pro summo amore summa fidelitas! Mir dörfe dem Ritter vo Spiez nid zuemuete, de heilige Regle vo der Ritterschaft untreu z’wärde. Mir wüssen o, daß sy hochverehrti Frou Gemahlin d’Tochter isch vo mene savoyischen Edlen und Würdeträger. Wei mir vo ihm verlange, daß er ihre der Rügge chehri oder ihrer Liebi zur Heimet Gwalt atüej? Nei, so leid es üs isch, dasmal der Herr vo Buebebärg, der einzig erwachse Verträtter vo däm verdientischte vo allne Bärner Gschlächter, nid a üser Syte z’gseh, mir chönnen ihm’s nid atue! — I weiß, er wird jitz ufstah und i syr bekannten Opferfreudigkeit für Bärn erkläre, er schwöri Burgund ab; aber das Opfer, es Opfer a Ritterehr, wei mir amenen Ehrema nid zuemuete! Mir, verehrti Herre, mir — a üs isch es — mir müesse ne syr Pflicht etla, und drum stellen i der Atrag, der Ritter Adrian vo Buebebärg sygi, so lang über Burgund hie verhandlet wird, us em Rat z’etla, und er söll, damit er nid i Versuechung und Verlägeheit chömi, hie Stillschwyge schwören über alles, was er vo üsne politische Pläne weiß!»

Wi ne Leu, wo sech zum Sprung rüschtet, het der Ritter vo Spiez uf ds Änd vo der Red passet, du schnellt er uuf und fragt: «Verehrti Herre vom Rat, kennet dir mi als Bärner oder als Burgunder?» Er wott wyter rede; aber der Schultheiß winkt ihm ab mit mene Gsicht, wo seit: Nume kei unnötige Lärme! La mi mache! I bringe’s scho i ds Gleich! Lut aber seit er: «Geduld, Ritter! — Bevor mer dem Herr vo Buebebärg ds Wort gäbe, möcht i wüsse, ob di Sach jitz grad, hie, söll verhandlet wärde. Wei mir nid vorhär...?»

Aber, wi wenn si dadruuf gwartet hätte, sy scho ihrere nes paar ufgsprungen und brüele: «Jitz grad, jitz grad! — Mir chönne nid wyter verhandle, bevor der Ritter gschwore het!»

Der Herr Adrian trouet synen Ougen und Ohre nid. Emel zu mene halbe Dotze vo syne Kollege möcht er säge: «Auch du, Brutus?!» — Er weiß ganz guet, hätt er jeden allei vor sech, es dörft ihm keinen i d’Ouge luege. — Ja, jitz weiß er, woran er isch! Und no bevor der Schultheiß wider zum Wort chunnt, winkt er, me söll ne doch la rede. «I schwöre», donneret er über d’Chöpf wäg.

Da stillet’s.

«Der Ritter isch etschlosse, z’schwöre», seit der Schultheiß ufrächt.

«Wenn’s anders nid geit», antwortet der Herr Adrian. «Aber no han i der Glouben a eui Grächtigkeit nid verlore, gnädigi Herre. I gseh, daß hie niemer zu mir steit; aber i ha ds Rächt, zum Große Rat z’rede. Rüefet morn Rät und Burger mit der Glogge zsäme, so will i mi verantworte!»

Da bricht der Lärme wider los. «Nüt vo Rät und Burger! — Er soll schwöre! Hie schwöre! Mir müesse wüsse, mit wäm mer’s z’tüe hei!» So brüelet’s dürenand.

Und wider überdonneret se der Herr Adrian: «Guet, i schwöre.» Und wo’s stillet, fahrt er furt: «Kennt mi eine vo euch als Verräter?» — Kei Antwort.

«I weiß nid, mit was i’s söll verdienet ha, daß me mir mys guete Rächt verweigeret. — Aber i gange, und i schwöre. — Nötig wär’s nid. I schämti mi, irged öpperem z’säge, was hütt z’Bärn der Bruuch worden isch. Und der Stadt z’lieb schwören i, niemerem vorussen es Wort dervo z’säge, daß dir alli — ech dem Franzos verchouft heit. Es söll’s niemer erfahre!»

Ohni’s nume z’wüsse, het er derby d’Hand a Schwärtgriff gleit und nüt anders erwartet, als daß er uf dä Vorwurf hi Hiebe müessi pariere. — Nüt vo däm. Si springe nid emal uuf. Nüt als i d’Schreegi zogeni Müüler, Achselzucken und es gääls Lache. Das isch ds Bild vom Rat, wo-n-er mit sech use nimmt.

E Stund druuf gyret am Buebebärg-Huus der letscht Schlüssel, und bald nachhär luegt der Ritter vo der Liebegg-Höchi über d’Aare zrück. — «Und dir ist ein Stadt worden als Bärn!» — A erschte Teil vo der Losung wagt er sech no gar nid zueche. Da isch öppis so Heiligs dranne. — Er begryft nüt meh und git dem Roß d’Sporre.