Text:Rudolf von Tavel/Jä gäll, so geit’s/Kapitel 5

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5. Hümpängäng. D'Tante Salzschrybere fahrt nach Ängiland, und ds Gattung macht dem Köbi Compresses.

Der Winter isch cho, me isch wieder i d'Schtadt züglet, und das het's mit sech bracht, daß me-n-enandere wieder meh gseh het. Aber dermit isch e neui Gfahr uftouchet. So lang me-n-uf em Land gsi isch, het me gar gärn mit de wenige Nachbare vorlieb gnoh. Dir chönnet ech aber dänke, daß es Töchterli vo der Art wie d'Jumpfer Vilbrecht nüt deschtweniger de Galanteriee vo de Schtadtherre zuegänglech blibe-n-isch. Da het's du für e Ruedi gulte, ufem qui-vive z'sy, und er isch mängisch ghänslet worde vo syne Kamerade, wo ne hei welle-n-yfersüchtig mache.

Churz vor Wienachte het's e größeri fête gä bim Herr Früschig a der Junkeregaß. Mit großem Jubel het d'Juged d'Loosung vernoh: «on dansera». Me het's als nes guets Zeiche für d'saison agluegt, daß sie ihre-n-Afang grad dert het chönne näh. D'Jumpfer Vilbrecht het sech gfreut wie-n-es Chind; sie het schier nümme chönne schlafe, und so isch's no mängem Töchterli gange. Isch es öppe nit hüttigs Tags no so? Freue tüe si sech alli. Es Jedes bouet in aller Schtilli es Luftschlößli uf, syg es fêtiert oder nid. Aber a de-n-Einte zehrt de zuglych die gheimi Angscht vor em Verbändle. Wär weiß, mängs lehrt sogar vor mene Ball no bätte? Di andere frylech, wo ds carnet scho voll hei, gäb si numme d'Zyt gfunde hei, der Frou Schpittelyziehere der pflichtschuldig Knix ga z'mache, näme d'Sach e chly liechter. He nu, üsi Jumpfer Elisabeth het emel zu dene ghört, die sech nid hei bruuche z'plage.

Der groß Abe-n-isch cho. Papa, Mama und Tochter sy schön gsi, wie no sälte. D'Gutsche het se-n-i Hof gfüehrt. A der Vestibuletür het me d'Familie-n-use-n-andere grisse. E Chammerdiener het der Ratsherr d'Schtäge-n-uf i d'Herre-Garderobe gwise, und es Meitli i-n-ere wyße Hube het d'Mama und d'Tochter rächts unde-n-i d'Dame-Garderobe gfüehrt. Dert het me sech drü mal rächts und drü mal linggs umdräit vor em große Schpiegel, d'paniers zwägzupft, e ghörigi Dosis Puder über d'Haar tüpft und sech gägesytig gmuschteret für di bevorschtehendi Schlacht. E Mama isch dert gsi mit drüne Töchterli, ds Bethli het im Schtille d'Vorsähnng prise, daß sie ihns nid i der Familie het la uf d'Wält cho, vowäge die Mama het tha, wie ne-n-alte Schtadtsergeant vor der Parade. Böx und Müpf het sie usteilt und grangiert und gmacht. Aber usgseh hei ihri Meitscheni wie Fygeludi.

Üses Bethli het sech o dörfe la gseh i syr neue saumon-toilette, potz tuusig! D'Syde het bocket, wie wenn's Bläch wär gsi. Wo die Froue wieder i ds Vestibule cho sy, het der Papa scho uf se gwartet und me het der Ufmarsch rangiert. Vora isch d'Mama gruuschet, schtolz wie ne Schwan; hinder ihre-n-isch ds Bethli cho, und der Papa het di sicheri Nachhuet bildet. Der Chammerdiener het d'Flügeltüre-n-uf-gschtoße, und me-n-isch yne, i d'Arena.

Schpiegelglatt sy d'Bodechrüz g'wichset gsi. Der Chronlüüchter und d'appliques a de Wänd mit ihrne viele Cherze hei gwettyferet mit de candelabres vor de Schpiegle, für dä Saal mache z'schtrahle wie-n-e Chrischtallpalascht. Der ganz Ruum isch erfüllt gsi vom herrlichschte Veieliparfum, – mh-äh! Glanz und Duft hei di ganzi Gsellscheft umgä. Aber ds wärtvollschte für die ganzi fête isch doch die früschheiteri Schtimmung gsi, wo uf de Gsichter vo der ganze junge Wält glüüchtet het. Me het nes gönnt, und der Widerschyn vo der jugedleche Luscht het o uf de Gsichter vo de-n-Alte der Usdruck e chly möge-n-erheitere. Me het wenigschtes für ne-n-Ougeblick der politisch Mißton überhört, wo sünscht i dene Tage die ganzi Gsellscheft z'Bärn dürzitteret het.

He nu, üses Töchterli het sy entrée gmacht, und mit ihm isch es neus Schtärnli a däm Himmel vo harmloser Freud ufgange. D'Gaschtgäberin isch uf ihn's zuegschtüüret und het ihm dür ihri schier chüniglechi Huld grad d'Schüchi vertribe. Es het o Gnad gfunde vor em Herr Früschig und vor em Herr Schultheiß sälber, dä uf ne-n-Ougeblick a der soirée erschine-n-isch. Aber es isch nid lang zwüsche de-n-Alte blybe schtah. Die junge Herre, wo mit ihrne dünne Wade-n-und länge Frackschööße zwüsche de Töchtere-n-ume gscharwänzlet sy und zäberlet und komplimäntiert hei, hei sech o gar bald hinder ds Bethli gmacht, und es isch der ganz Abe nie i Verlägeheit cho.

Je länger, descht bunter und läbiger isch me dürenandere gschwärmt. Erscht, wo im lingge-n-Egge hinde, hinderem Schpinet d'Gyge vo der Jumpfer Nüechtiger het afah yzieh wie-n-es Chind i der coqueluche, isch e gwüssi Ornig i d'Gsellscheft cho. Zu beide Längssyte vom Saal het sech d'Juged rangiert, uf der einte d'Töchtere, uf der andere d'Herre. Im zwente Glied sy di Alte gschtande, und d'lorgnettes hei afah blitze.

Der Herr Jolicœur het ufem Schpinet es paar Akkörd agschlage: »hümpängäng – hümpängäng«, d'Jumpfer Nüechtiger het agschtriche: »gy – gy – wyße – Wy« und der Klarinettischt Lürlimeyer het düderlet: »nume für e Gluscht – nume für e Gluscht«, und z'letscht het der Baßgyger Bilang afah brummle: »gsung, gsung – wart no ne Rung«. Wo si im Greis gsi sy, het's gar prächtig tönt: »hümpängäng – hümpängäng – Wy – Wy – Wy – nume für e Gluscht – gsung – wart no ne Rung, gsung – hümpängäng . . . .« und so wyters. Nume, wenn öppe d'Musikante hei e Chammerdiener mit mene cabaret voll Gleser gseh düre schnusse, so het's es unwillkürlechs ritardando und Taktschtörunge gä. Aber de het d'Jumpfer Nüechtiger dem Herr Jolicœur mit dem Boge-n-eis über d'Finger zwickt und mit ihrem breite Fueß dem Herr Lürlimeyer der Takt i d'Hüehnerouge trappet.

Na de révérances het sech vo beidne Syte d'Juged zu ne-re contre-danse i Bewegung gsetzt. – O, das hättet dir sölle gseh. So öppis vo Anmuet und Grazie findt me nid bald. Uf e Takt hei sech linggs acht schöni, rundlechi Damefüeßli i elegante Schüeleni und sydige Strümpfleni mit Löchlisöum uf der Syte füre gschtreckt, acht möhrig frisierte, pudereti Chöpfli hei sech coquett uf d'Syte gleit, d'Händ mit usgschpreitete Chly-Fingerli hei d'paniers mit Duume-n-und Zeigfinger agfasset und sy, wie am Drähtli zoge-n-und doch so frank und liecht, füre gümperlet, und uf der andere Syte sy acht glänzigi Schuehschnalle füre cho, acht schön gwachseni, schlanki cavaliers sy vormarschiert. Di Alte hei sech schier d'Ouge-n-usgluegt. Der Herr Bouherr het zu syr Nachbarin gseit: «c'est pourtant trop dommage qu'on ne puisse pas rester jeune.» Im Egge näbem Ofe-n-isch e-n-alte Herr gsässe. Dä het o gluegt und gluegt. Aber i syne-n-Ouge-n-isch öppis Wehmüetigs gsi. Er het schier müsse ds Briegge verha, und doch hätt' er nid chönne säge, warum.

Wär weiß, villicht het dä gseh, daß ds Sägessemannli z'oberscht uf der pendule, wo sünsch nie es Glied rüehrt, im Takt zur Musik Cabriole gmacht und sy möschigi Sägesse gschwunge het. – Ja, ja, denn het niemer dänkt, daß vier Monet schpäter drei vo dene cavaliers und no-n-es paar vo de-n-alte Herre-n-im zweute Glied chrydewyß hinderem Grauholz im Gras würde lige.

Nu, mer wei jitz o nid a ds Truurige dänke, wo doch no i der Ferni gläge-n-isch. Schöner und gäng schöner het di heiteri Luscht ihres fürschtleche Regimänt gfüehrt, und, je meh sech di eltere Herre-n-i d'Näbedschtube zum Dampe zrückzoge hei, descht ungenierter het im Saal d'Freud gwaltet.

Pärse sy am sälbe-n-Abe-n-o der Ruedi Landorfer und d'Jumpfer Vilbrecht underem gägesytige charme gschtande. Aber dir müeßet nid vergässe, daß si no lang nid da aglanget gsi sy, wo me-n-uf-hört, d'Wält gseh, will me vom Schatz-a-luege schier blind worde-n-isch. Är frylech scho. Aber d'Jumpfer Elisabeth het i volle Züge-n-ihri Fêtiertheit gnosse. E jede cavalier, wo gwüßt het, sech zueche z'mache, het ihri lüüchtendi Luscht dörfe mitempfinde. Ja, es isch e so um se här gange, daß dem Ruedi mängisch es schwärs Unbehage-n-über-e Mage gschtriche-n-isch. Es isch ihm e so z'Muet gsi ungfähr wie amene Dichter, wo mueß zueluege, wie sech ds Publikum ob nere-n-Idee freut, die-n-ihm en-andere gschtohle het und usbütet. Er isch zwar e fürsichtige Fäldherr gsi i däm Fäld, vowäge-n-er het sech der Schlüssel vo syr Schtellung, ds souper mit sym Schatz, scho gsicheret gha und nid weniger di rückwärtige Vcrbindunge, das heißt di divärse Tante-u-und cousines und so wyters. Aber begryfet, e Sieg in offener Fäldschlacht isch doch geng idealer als so ne verchnorzete Feschtungschrieg, wenn er scho meh chances bietet. Und de cha me nie wüsse. Lueget, es chehrt sech mängisch, me weiß nid wie. Und wie gschwind isch e so öppis verchachlet!

Er het's o müeße-n-erfahre, üse liebe Held. Eini vo dene rückwärtige Verbindunge-n-isch d'Frou Salzchammerschrybere gsi, e wärtvolli Tante vom Bethli. Si het sehr viel z'säge gha i der Familie. Ihre Ma isch ougeblicklech z'Bex gsi i Gschäfte, und si het sech descht meh amüsiert a däm Ball. Der Ruedi het se juscht zu mene Rundtanz engagiert gha und het se zum gaudium vo de Junge be-huetsam wie ne café-Röschter umedräit. Si isch nämlech dick gsi wie-n-es Hundertmaßfaß, und i der Verwandtschaft het me-n-ere nume »Tante Salzbütti« gseit.

Me het scho sy Ufmerksamkeit wieder andere Ziele zuegwändet und het der Ruedi ungschtört im Schweiß synes Angesichts la sy Bütti umetrülle, da ghört me-n-eine vo de junge Herre säge: «eh, regardez donc là, qu'est-ce qui roule là sur le parquet?» Und im glyche Momänt het öpper öppis vom Bode-n-uf, und das isch e-n Absatz gsi vo mene nid grad elegante Dameschuch. Vis-à-vis het me d'Frou Salzbütti bleich i-n-es canapé gseh sinke. – »Was het si?« – »Was isch, Qu'est-ce qu'il s'est passé?« het me z'ringsetum g'chüschelet. Di tuusigs Meitscheni hei hinder ihrne Lufter glachet, währeddäm sech d'Gaschtgäberin und anderi Froue der Tante Salzbütti zu Füeße gschtürzt hei. – «Mais qu'est-ce qu'elle a? O, elle s'est foulé le pied.» Währeddäm me di Verunglückti vom Kampfplatz i d'Garderobe gwälzt het, het d'Jumpfer Nüechtiger mit Energie ihri Heerschare zu neuer Arbeit tribe, und »hümpängäng – hümpängäng – gsung – gsung – wy – wy – nume für e Gluscht – hümpängäng« isch es luschtig wyter gange.

Jitz wei mer se-n-e chly la gumpe-n-und luege, was i der Garderobe vor sech gange-n-isch. D'Frou Salzschrybere-n-isch halb ohnmächtig uf mene fauteuil gsässe; d'Frou Gaschtgäbere het ere-n-es Fläschli vo der beschte-n-Eau de Cologne-n-under d'Nase gha, und e Zofe het ere der Schueh abzoge. Der Fueß isch gschwulle gsi, und me het gschtürmt vo Bluetsuger und andere Mittel. Aber wolle! Wo di Zofe het der Chranke welle der Schtrumpf abzieh, het si ufgöißet und se-n-abrüelet: «Qu'est-ce que vous voulez? Laissez moi donc tranquille.» «Il faudrait chercher le médecin» het d'Frou Gaschtgäbere gmeint, »es gieng allwäg scho Eine vo dene Herre der Herr Dokter Chnuuschti ga reiche, nid?« – »E pärse,« het der Ruedi a der halb offene Türe g'antwortet, »söll i gah?« «Mais qu'est-ce que vous pensez, i cha dä Horror nit gseh,« het d'Frou Salzbütti lamäntiert, «je rentre». «Mais vous ne pouvez donc pas marcher, ma pauvre amie, eh loset, Herr Landorfer, säget doch dem Chrischte, er söll d'porte-chaise rüschte; das wird ds Beschte sy.« Der Ruedi isch der Ufforderung vo der Frou Früschig uf der Schtell nachecho und isch i ds office gschtürmt. Dert hei juschtemänt der Chrischte-n-und ds Herr Vilbrechts Köbi e Fläsche Clos-du-Rocher grettet gha und s'het Gattig gmacht, es syg nid di erschti gsi, wo si a däm Abe mit de-n-andere livrée-Brüeder bodiget heige. Me cha sech dänke, wie ungläge dene Herre Gutschner und Bediente der Uftrag cho isch, d'Frou Salzschrybere hei z'zügle, a d'Inselgaß ufe, bi däm früsch gfallene Schnee. Der Chrischte het es Gsicht gmacht, wie wenn me-n-ihm e Purgaz zuegmuetet hätti und het öppis afah schtürme. Aber der Ruedi isch ihm churz i ds Wort gfalle mit der Frag: »jä, weit Der lieber aschpanne-n-und se-n-ufefüehre?« – »Nei, gnädige Herr, das de wäger nid, das cha me nid, gwüß nid.« – »In nu, so traget se halt; aber machet e chly gleitig, hü! Lagschoue, machet nid e so-n-es schüzlechs Heft, Chrischte, si wird Ech de öppe schon-n-es Trinkgäld gä. Allons!« Ersch das vom Trinkgäld het der Chrischte bewoge, e chly fürers z'mache. Er isch mit em Köbi i ds remise gange, und dert hei si sech du Luft gmacht. Der Köbi het agfange-n-und brummlet: »Schtärnstuusig D . . . . ., wenn i gwüßt hätt, daß me Die no müeßt dert uehe fergge, i wär my tüüri – hockebode – hinecht i ds Näscht gläge-n-u hätti gseit, i heig Gringweh.« Der Chrischte het uf Alls ufe sech no i der Chuchi müeße vo de Meitleni la necke, wo-n-er dert isch ga d'Latärne-n-azünte. Es isch fey es Zytli gange, bis si ihri Sänfte bis vor d'Hoftüre bracht hei. Me het d'Frou Salzbütti ynegschoppet mit mene chauffe-pieds und mängem shawle-n-und allerhand Chüsseni. D'portechaise isch ganz usgfüllt gsi. Ändlich het me ds Türli zuegschletzt. Der Chrischte het vorne-n'agfasset und der Köbi hinde. »Hesch?« het der Köbi gseit, und »hupp – aeh« het der Chrischte gjammeret, und langsam, wie-n-es Frachtschiff, isch der Transport düre Gang i d'Loube-n-use. Wo der Ratsherr Vilbrecht gseht, wie di Gschicht i Plamp chunt, seit er: «il faut qu'un de ces jeunes Messieurs se charge de l'accompagner» und het dem Herr Ruedi e Blick zuegworfe, wie ne nume-n-e-n-angähnde Schwiegervater cha thue. Jitz het dä arm Ruedi o-n-es Gsicht gmacht, wie wenn er e fuuscht-große, füürige Härdöpfel a eim Bitz gschlückt hätti. «Eh bien j'irai» het er gseit, het d'Töubi i sy Mage-n-abegworgget und der Mantel umghänkt und isch gange.

Wo-n-er obe-n-a d'Loube cho isch, isch er blybe schtah und het däm Kondukt nache gluegt. Da het er undereinisch d'Töubi vergässe-n-und het alli Gredi use müesse lache. Jede Momänt, het er gmeint, müeß di ganzi Paschtete sytlige-n-i Schnee usetrohle. »Di Gschicht ga z'säme z'läse begähre-n-i eigetlich de nid,« het er zue sech gseit, und zuglych isch ihm i Sinn cho, ds souper chönnti jitz de nache sy – und de ds Bethli? Grad umchehre het er o nid rächt dörfe. Aber z'letscht het doch der Schatz d'Oberhand übercho, und er isch ume der soirée zuegschtüüret. Er het dänkt, der Ratsherr wärdi wohl i der Näbedschtube dampe-n-und s' nit grad merke, wenn är wieder yne chömi.

Aber i dänke, n-euch wärd's doch wunder näh, wi di Frou Salzschrybere hei cho isch. Jä nu, so loset!

Di armi Hutte-n-isch scho obe-n-a der Juukere-gaß i ne liechti Ohnmacht gfalle-n-und het i ihrer Drucke troumet, si sygi z'Ostende-n-i-n-es Schiff ygschtige-n-und fahri bi förchterlechem Schturm nach Ängiland.

Halbwägs, a der Chilchgaß, seit der Chrischte: »Wart e chly, es früürt mi a d'Finger« und schtellt ab. Dem Köbi isch es o rächt gsi z'verschnuufe. Chuum hei si abgschtellt gha, so sitzt der Chrischte-n-uf di einti Tragschtange, die chlepft, und der Chrischte sitzt im Schnee. – »Eh ds D . . . . .,« meint der Köbi, »was machsch, du Löl?« – Was seu mer jitz?« Der Chrischte-n-isch ufgschtande-n-und het di brocheni Schtange-n-agluegt und nid gwüßt, was säge. Ändlech meint er: »Wei mer se-n-usela?« »U de?« fragt der Köbi. Kei Möntsch weiß, wie lang di beide Trappeni no da gwärweiset hätte, wenn nid grad der Nachtwächter Schlarpenegger mit Schpieß und Latärne derhär cho wäri. »Was mueß das gä da?« het er se-n-agräblet. »He was ächt,« seit der Chrischte, »ds Stangli isch is verheit. Gib du mer dy Schpieß zum düreschtecke.« – Ja gäu, daß d'mer ne de o no verheisch,« meint der Schlarpenegger, und na öppe vier Minute, währed dene di drei Manne, ohni öppis z'säge, der Schade betrachtet hei, fahrt er furt: »Nei, aber, wenn d'mit mer hei chunsch, su wiu der es angers gä, i wüßt no-n-es schtyfs ame-n-Ort.« Die Hülf isch pärse dene beide rächt gsi, und si hei d'Sänfte la schtah und sy dervo trappet. »Jä, eine sött däich dablybe,« meint der Köbi. »E, wär wett o die chätzers Chniepe schtähle?« schnauet der Chrischte, »weder äbe, me weiß nid, was se no achunt u derna hieß es de glych, me heigi nid gluegt. Su blyb du by-re, Köbi.« – »Aber de löjt mi de nid da schtah bis zum jüngschte Tag.« »Nih-nih,« het der Nachtwächter brummlet, und di beide sy dem Boväxtöri zuegschtüüret. Der Schlarpenegger isch am Tag Gärtner gsi und het a der Junkeregaßhalde gwohnt. Der Köbi het's dunkt, si mache gar schuderhaft lang und het Chummer übercho, er chönnt de no yschlafe-n-und erfrüüre. Er isch im Schnee ufe-n-und abetrappet, bis daß er Lüt het ghört d'Loube-n-ab cho. Es isch es Päärli gsi, wo jedefalls von-ere-n-andere soirée heicho isch. Dene Lüt isch di Sänfte grad ufgfalle, wo da so einsam mitts uf der Gaß gschtande-n-isch. Si sy zueche cho, und der Köbi het uf der Schtell der Dokter Chnuuschti möge-n-erchenne. Er het ihm erzellt, was gange sygi, und der Herr Dokter, wo gar e gwüssehafte Ma gsi isch, het gseit: »Ja die cha me nid e so la schtah hie.« (Er het richtig im Schtille dänkt, er nähm di Chranki lieber grad zue sech yne – er het a der Chilchgaß gwohnt – als daß er de i-n-ere Schtund wieder ufgschprängt wärdi und no einisch düre Schnee öppehi müessi. Begryfet, es isch ds sältmal z'Bärn no nid hinder jedem Abwys-Schtei e Medizinprofässer gschtande.) – »Loset Mano, ganget Dir de zu ds Herr Salzschrybers ga lüte-n-und ga säge, i heigi d'Frou Schrybere zu mir über Nacht gnoh.« Dem Köbi isch natürlech alles rächt gsi, wenn er nume sy Lascht los worde-n-isch. Der Dokter und sy Frou hei d'Tante Salzbütti us ihrer Chesi usebüret und se-n-i ihres Hus gnoh. Si het gar nid rächt gwüßt, was mit ere geit und het gmeint, ihres Gattung tüej se-n-i ds Bett.

Sobald der Dokter d'Hustür hinder sech zue ta het, isch der Köbi i d'Sänfte gschloffe-n-und het sech's la wohl sy. Jitz schticht ne ds Güegi, und er dänkt, wie's wär, wenn er nüt der glyche tät und sech ließ la d'Schtadt uftrage. Das lüüchtet ihm y; er mummelet sech i alli shawles y und het sech müüslischtill. – Ändlech, ändlech chöme di beide-n-Andere-n-ume mit ihrer Schtange. Wo si aber niene kei Köbi gseh, fah si beidi afah flueche-n-über ihn, was ds Züüg het möge verlyde. »Däm d . . . . . . Kärli wei mer's de scho reise,« hei si gseit. Der Köbi het du aber Angscht übercho, si chönnte doch no öppis merke, und pöpperlet a d'Fänschterschybe-n-und seit mit dem höchschte Schtimmli, wo-n-er z'wäg bracht het: «Allons, allons, dépéchez-vous.»

Das het ne du Bei gmacht. Der Chrischte-n-isch mit em Schlarpenegger um ne Schoppe-n-eis worde, er söll ihm hälfe trage. Si hei sech ygschtellt und der Köbi d'Schtadt uftreit. Der Köbi het schier Mageweh übercho, will er gäng ds Lache het müeße verha.

Der Transport isch das mal e chly gleitiger vor sech gange, vowäge-n-es isch jitz nume-no Eine vo de Treger voll gsi, und dä het doch no sövel Verschtand gha, daß er sech gseit het, si heige-n-e chly lang zaagget mit däm Schtangli und das chönnti am Änd schädlech uf ds Trinkgäld ywürke. Drum het der Chrischte brav uszoge, und der Nachtwächter het müeße luege, wie-n-er nachechöm, göb was er het z'byschte gha. So sy si emel no bald a der Inselgaß aglanget vor em Hus, wo d'Frou Salzschrybere gwohnt het. Si hei abgschtellt und der Chrischte-n-isch gah lüte. Na mene Chehrli isch überobe-n-es Fänschter ufgange, und ds Gattung, wo bi der Dienerschaft z'Bärn als nes fromms Meitli isch verbrüelet gsi, het abegrüeft: »Wär lütet jitz no so schpät?« – »Chum nume cho luege,« antwortet der Chrischte, »du chasch de Gumprässe mache bis am Morge.« Ds Gattung het öppis Chrumms g'ahnet und isch abe cho. Es het juscht di dreicherzigi Visitelatärne-n-azüntet gha, für sy Herrschaft ga z'reiche. Und mit där Prachtslatärne-n-isch es jitz vor d'Hustür cho. »Dy Alti het sech der Scheiche gwirset abem Tanze,« het ihm der Chrischte vertroulech erklärt. »Eh aber nei, das wird öppe nid sy, het jitz die no müesse ga tanze? Es isch mer de no gsi, es syg öppis nid guets i der Luft, wo si furt isch dä Abe,« seit ds Gattung und schtellt sy Latärne-n-uf e-n-underschte Tritt vor der Hustür und macht sech a d'Sänftetür. Linggs und rächts vo-n-ihm sy di beide Treger gschtande, wie wenn e Jede hätt angscht gha, der Ander chönnt ihm ds Trinkgäld vor e wäg schtibitze. Ds Gattung het ds Türli ufta, und uf däm Bärg vo Chüsseni und shawles het öppis gsühnet und gschtöhnet, aber grüehrt het sech nüt. »Eh aber, aber . . .,« meint ds Gattung und schtreckt der Chopf i d'Sänfte. Da verwütscht's vo mene chratzige Muul es härzhafts Müntschi, fahrt mit mene grüsleche Göiß z'rück und schtürchlet hindertsi übere Trottoirrand und, gäb wie der Schlarpenegger brüelet het: »lue, lue, lue, lue, lue, wo d'hockisch,« pürzlet's um und sitzt mit sym ganze Gwicht uf di schöni Latärne. Die het g'chrachet und alli drei Cherze sy verlösche. Währeddäm der Köbi us der Sänfte schnagget, schteit ds Gattung uf, nimmt di verdrückti Latärne, schießt wie usere Büchse-n-ufe Schlarpenegger los, wo no mit offenem Muul da gschtande-n-isch, und hout ihm mit der Latärne-n-eis übere Chopf yne, daß d'Glasschärbe-n-umenand gfloge sy. Aber es zwöits Mal het er nid dargha. Er isch uf und dervo, und i sym Chlupf het er nid g'achtet, daß es Grebli zwäris über d'Gaß gange-n-isch. Da isch er drüber trohlet, daß er no zäche Schritt wyt büüchlige düre Schnee us zybet isch. Nache-n-isch er im Fyschtere verschwunde. Der Chrischte het sech hinder d'Sänfte verzoge, und der Köbi het dervor sech g'chrümmt, mit beidne Hände-n-uf syni Chneu brätschet und uflätig glachet: »äh-hä-hä-hä-hä.« Aber nit lang. Wie-n-es Windschpiel het ds Gattung sech g'chehrt und – flatsch – het er e Chlapf uf sym breite Muul gha, daß es im Gärberegrabe-n-es Echo gä het. »Da hesch dyni Gompresse, du Uflat,« het ds Gattung g'chüüchet. Und der Chrischte het hinder der Sänfte füre glüüßlet und gseit: »wou, Mäu, du gisch Brot.« Druuf het ds Gattung sy Latärne gnoh und sech mit Schluchze-n-i Husgang zrückzoge. Chuum het es d'Hustüre hinder sech zuegschletzt gha, chunt dem Köbi i Sinn, was er hätti sölle vom Dokter usrichte. »Gattung,« rüeft er, »Gattung! – Los, i mueß der no öppis säge – Gattung!« Aber usem Hus het me nume no öppis ghört vo »Schnuderbuebe«, und um kei Prys hätti me ds Gattung wieder use glöckt. Jitz het der Köbi die ganzi Gschicht no dem Chrischte müesse-n-erkläre. Wenn der Chrischte-n-im Schtand gsi wär', d'Sänfte-n-alleini hei z'trage, su hätt er's gwüß gmacht, vowäge dem Köbi het er's nümme g'gönnt, no einisch i ds office cho Gleser und Fläsche z'lääre. Item, si sy emel du wieder hei, und der Chrischte het sech mit dem Gedanke tröschtet, daß er dem Schlarpenegger e kei Schoppe heig müesse zahle.

Und jitz üse guete Ruedi! Dä isch also wieder i d'soirée zrückgange. Z'erscht isch er vorsichtig ga schpioniere, wo der Ratsherr sygi und het gmerkt, daß er mit de-n-Alte-n-im chlyne Salon isch gsässe, wo me-n-yfrig politisiert het. »Das wär guet,« het er dänkt und geit gäge ds große Salon, wo grad e Tanzpouse-n-isch gsi. Aber o wetsch! Wo-n-er juscht yne wott, geit d'Türe wyt uf und di ganzi Juged chunt im Zug use, für sech im Hinderhus a ds souper z'mache, und z'hinderscht geit am Arm vomene Herr, dä sünsch gar nit beliebt gsi isch, d'Jumpfer Elisabeth. Der Ruedi fahrt z'rück und wott i ds Herre-Salon flieh, damit si ne nid gsey; aber wie-n-er düre Gang rönnt, chunt ihm d'Frou Gaschtgäbere-n-i Wäg und redt ne gar fründlech a: «Eh mon cher, vous arrivez trop tard. Je vous remercie infiniment de votre amabilité. Assistez donc maintenant avec moi au souper.» Die Ehr het me natürlech nit dörfe-n-usschla, und dä arm Gügger het sech gluegt z'fasse-n-und isch gange, wie-n-es Schaf zur Schlachtbank. Si sy zsäme düre Gang hindere-n-und i d'Äßschtube. Si hei sech a-n-es chlys Tischli gsetzt und hei sech la serviere. Aber g'ässe-n-isch dert nit viel worde, vowäge d'Frou Früschig het wie ne Fäldherr ds service beobachtet und isch all' Ougeblicke ufgschosse, hie und dert öppis ga befähle, und der Herr Ruedi het gar e kei Appetit gha und verschtürmt usgseh. Vo Zyt zu Zyt het er uf sy's Gilet abegluegt, wie wenn er wett luege, öb's no keini Löcher heig. Ja wolle, das hätti schier chönne Löcher gä vo dene Blicke, wo ds Bethli übere gschosse het. Und dem Bethli sy Cavalier, wo sech schier töt het, für ne-n-interessanti Konversation a z'bändle, isch nachhär daheim ga erzelle, die Jumpfer Elisabeth syg neue-n-e längwyligi Gsellschaftere.

Es settigs souper het der Ruedi no nie düregmacht.

Underdesse-n-isch es im Herre-Salon läbig zuegange. Daß es nid ganz ohni Gwitter wärd abloufe, hätti e-n-ufmerksame Beobachter scho chönne prophezeie, wo der Ratsherr i Saal cho isch, vowäge di Blicke, wo elteri Herre-n-uf ihn gworfe hei, hei nüt guets verheisse. Und richtig, nid lang nadäm der Ratsherr im chlyne Salon sech niedergla het, isch es losgange. Der Oberscht Muxmernit het der Herr vom Oberried afah gusle: »Was meinet Der, wie lang trinke mer no bärnische Waadtländer?« – »Das chunt nume druf a, wie lang's no geit, bis ech d'Ouge-n-ufgange.« – »So? Euch gange si de uf, wenn de der Franzos im Belletruche-Chäller wirtet, was?« – »Emel Dir verheit ihm de ds Chällerloch nid, Herr Oberscht, mit Euem roschtige Sabel.« – »Das wird sech de no zeige. Es chönnt sech ender frage, wär ihm de der Schlüssel zue bängglet und ihm nache no merci seit, wenn ihm der Franzos d'Hut über d'Ohre zoge het.« I das Wortduell hei sech bald no anderi gmischlet, und albeneinisch isch e Fuuscht ufe Tisch gfahre, daß d'Gleser höch ufgumpet sy. Di guete Herre hei der Waadtländer scho denn verschüttet, und doch het e jede gmeint, er gäb der bescht Rat für ne der Republik z'rette.

Je tiefer hie der Riß zwüsche de Gmüeter g'klaffet het, descht einmüetiger und heiterer het me näbena sech der Freud ergä, und me het nüt anders ghöre töne-n-als dem Herr Jolicœur sys unermüedleche hümpängäng-hümpängäng. Di politische Güggle-n-aber sy so i-n-es Wäse-n-yne cho, daß si's gar nit g'achtet hei, wo-n-es schtill worde-n-isch im große Salon, will di Junge-n-a ds souper gange sy. – Juscht het der Ratsherr riposchtiert: »Und i blybe derby, er het doch öppis rächt der Jean Jacques,« und der Oberscht Muxmernit het i sys Glas yne brummlet: »verfluechti Mählamsle,« da chunt me der Ratsherr cho use rüefe, er söll doch gschwind i d'garderobe cho. Er geit und find't dert sy Frou, wo nutzlos alli Chraft ufwändet, für ihres Töchterli z'bethädige. Das het sy's Naselümpli vord'Ouge drückt und gschtampfet derzue und us mene wahre Schturzbach vo Schluchzer use het me bös Dings chönne verschtah: «il m'a gâté toute la soirée.» – »Eh bhüetis, was isch los? – qu'est-ce que tu as, ma chérie?» het der Papa gseit. Aber Antwort het er keini übercho. D'Mama het du dem Papa erklärt, was d'Ursach vom Verdruß sygi. Ds Bethli heig sech gfreut gha, mit dem Ruedi a ds souper z'gah und jitz heig er ihn's eifach im Schtich gla, und es heig no müesse froh sy, mit dem Herr Jacquelet z'gah, «qui sent tellement mauvais de la bouche» und so wyters. – Es syg würklech öppis z'säge, het d'Mama gmeint, da syg me der ganz Abe fêtiert, wie kei's anders (bi dene Worte het sech der Mama ihres Härz ufböumt, daß es schier e Buck a ihrem Hals gä het) und de im Momänt, wo me grad am meischte druf luegi, müeß me de blybe sitze. »Natürlech, es het du Keine zueche dörfe,« het si mit Schtolz bygfüegt, »will me nüt anders dänkt het, als der Herr Landorfer wärd ihn's a Tisch füehre – und jitz?« E neue Schmärzenserguß isch dadruf usem Bethli fürebroche. Aber der Ratsherr lächlet, wie wenn er's i der Hand hätti, mit eim Wink der Schturm z' beschwöre, und seit: «mais, mais, mais, ne soyez donc pas injustes. C'est moi qui l'ai envoyé.» »A bah,« hässelet ds Bethli, »wenn ihm öppis dranne wär gläge gsi, mit mer zum souper z'gah, hätt er dänk d'Tante la tschädere, er het emel sünsch niene halb e so viel uf alte Tante.« «C'est bien possible, mais il est très poli...» – »A bah, i ma nüt ghöre.« – Jitz dänkt der Ratsherr, es wär gschyder, der Ruedi chäm sälber cho guet mache-n-und geit ne ga reiche.

Mänge junge Ma lehrt d'Froueträne-n-ersch na der Hürat kenne. O das isch e böse Momänt für ne junge-n-Ehema, wenn er zum erschte Mal sys Froueli gseht briegge. I ma nit vo dene rede, wo gfüehllos und unerchannt sy gäge-n-ihri Frou. Aber vo dene wo-n-es guets Härz im Lyb trage, schteit gar mänge schröcklech hülflos da, wenn dem Froueli syni liebe-n-Öugli aloufe-n-und die glänzige, heisse Tröpfli afah weleseh mache-n-über di sammetige Müntschibacke-n-abe. »O du liebi Zyt, was söll i mache?« so dänkt mänge. Der Eint zieht y und kapituliert bedingungslos ; aber mit so Eim isch nüt, dä git i däm Momänt ds Hefti für syr Läbtig us de Finger. E-n-Andere wird toub und brüelet d'Frou a. Das isch o nüt, so Eine-n-isch e Tyrann. Nei, der rächt Bärner erchlüpft scho nid e so hert. Er schwygt und lost z'ersch e chly und luegt, und de dänkt er: »eh bhüetis, das wird de öppe-n-o versurre, und de cha me de geng no luege, wo's öppe-n-use wott und was z'mache-n-isch.« Aber wenn Eine i das nasse Füür chunt, scho gäb daß er ghüratet isch, so isch das präzis, wie wenn me-n-ohni Chriegserklärung i Chugelräge gratet. Ja, da chame de gseh, öb sech Eine weiß z'hälfe.

Afin, der Herr Ruedi chunt bald druuf a d'garderobe-Tür, pöpperlet diskret und geit yne-n-und wott grad loslege. Aber er het doch nit dänkt gha, daß es e so bös schtandi und isch e chly erschrocke, wo-n-er das Härzeleid gseht. Er het schuderhaft verläge-n-usgseh, und das het du däm tuusigs Meitschi e so wohl tha, s'isch ihm wie ne Schluckasti spumante düre Hals abe gloffe, aber das Chröttli hätti emel ja nüt la merke. Im Gägeteil, es het es paar Ouge gmacht, wie großi, glesigi Gufechnöpf und wie wenn es wetti säge: »da isch der Bode, wenn d'öppe nid weisch, wo chneue, du Sündebock.« Der Ruedi het aber gar nid a ds Chneue dänkt, sondere-n-er het sech ufem Sattel vo sym subere Gwüsse höch ufgreckt und gseit: »Me seit mer juscht, Dir syget höhn über mi. Es isch mer schuder-, schuder-, schuderhaft leid, aber i cha gwüß, gwüß nüt derfür, daß ig Ech im Schtich gla ha. Meinet Der öppe, es heig mi nid o g'ergeret, daß ig Ech ha müesse dem Jacquelet überla?« – »Abah,« het ds Bethli gmacht und sy linggi Achsle füregschnellt. »Afin, i cha-n-Echs säge, es het mi g'ergeret,« fahrt er furt. Aber i ha doch Euem Papa nid chönne refüsiere, wo-n-er mer gseit het, i söll Eui Tante gschwind hei begleite. I wär' öppe lieber da blibe.«

No währeddem er das seit, git's im vestibule-n-e schuderhafte-n-Ufruehr und es G'lamäntier und es Gschtürm, und usem Gred use ghört me d'Gaschtgäbere rüefe: »wo isch der Herr Landorfer?« – Der Ruedi erchlüpft, und gäb daß er zur Türe-n-use cha, chunt d'Frou Früschig cho yne z'schieße-n-und schnouzt ne-n-a: »Quest-ce que vous avez fait? – Der Frou Salzschrybere-n-ihres Meitli isch da und wott sy Herrschaft cho reiche.« Jitz het's dä arm Ma dunkt, d'Dili chöm uf ihn abe wie-n-es nasses Lilache. Er schteit da wie ne Bock und weiß allerwälts nid, was er söll säge, und die andere Froue schtande-n-o da mit offene Müler. Im vestibule-n-usse schteit richtig ds Gattung und verfüehrt es schuderhafts Gheie-n-und hüület und briegget und macht es Wäse, daß alles z'sämelouft und niemer nüt begryft. D'Ratsherri platzet los und brüelet i alles yne: »Non c'est pourtant trop fort. Jitz het er is no agloge. Er isch gar nid mit der Tante hei.« Ds Bethli het vo neuem afah hüüle-n-und het ufbegährt, es well hei. Der Ruedi fasset sech ändlech und fahrt uf das arme Gattung los: »Was isch das für nes Gschtürm? – Sy de die Bediente nid cho mit der portechaise?« – »Eh wohl, bhüetis wohl,« seit ds Gattung, »si sy cho und hei mi abeglütet und gseit, si bringe d'Frou hei, und wo-n-i d'portechaise uftue, sitzt der Köbi drin. (Vom Müntschi het's nüt gseit und vo der Latärne-n-o nüt.) U du ha-n-i halt dänkt, si heige mi nume welle für e Narre ha.« – Jitz het richtig niemer gwüßt, söll me lache-n-oder briegge. »Wo sy di Bediente?« fragt ändlech d'Gaschtgäbere, »la gseh, Bäbeli, allez chercher Chrischte.« Ds Bäbeli isch gange, und underdesse het ds Gattung emel no zwänzg Mal sy Gschicht vorne-n-agfange-n-und alli Bott wieder afah briegge: »we's ere nume nüt gä het. Me cha nid wüsse. Sie isch viellicht erfrore-n-oder i ne Chällerhals abegfalle-n-oder am Änd uf der Polizei oder, wär weiß, me het se . . . . es het vor Briegge nid wyter chönne. »Eh ja,« seit e junge Gschpaßvogel halblut, »der Jud het se-n-allwäg gnoh.« Der Ratsherr het underdesse der Ruedi i ds Gebätt gnoh, und dä het ihm müesse bychte, was er gmacht heig, und der Ratsherr het ufbegährt mit ihm und sy Frou o, bis es ds Bethli schier gar duuret het.

Nach längem Sueche-n-und Parlamäntiere het me-n-ändlech di beide Sünder bracht, und der Chrischte het gseit, si heige der Dokter Chnuuschti begägnet und dä heig d'Frou Salzschrybere zue sech i ds Hus gnoh und si heig es du dem Chöchi welle ga säge; aber das heig sech du gförchtet und heig ne kei Bscheid welle-n-abnäh und du syge si halt z'letscht ume gange; wäge däm Schturm heige si sech nid welle la d'Füeß abfrüüre.

Jitz het me du ds Gattung tröschtet und d'Chnächte-n-use gschickt, me well de ds morndrisch mit ne rede. Der Ratsherr het la aschpanne-n-und isch mit Frou und Tochter hei gfahre.

Und währeddäm der Ruedi Landorfer sech o verabschiedet het und i Egge vom vestibule-n-isch es Trinkgäld ga fürechnüble, isch me-n-im Salon wiwiwy-wiwiwy-wiwi-hümpängäng im rasende Galopp über di letschte-n-Ereignis zur Tagesornig übergange.