Text:Rudolf von Tavel/Jä gäll, so geit’s/Kapitel 3

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3. Me schwänzt d'Predig und mueß doch dry. Die junge Bärner thüe Byfall schwyge, und es arms Mannli git ne-n-e Lätzge.

Was Wunder, wenn under settige-n-Umschtände-n-üse Fründ schier jedem gsellschaftleche-n-Anlaß mit nere gwüsse-n-Urueh etgägegseh het? Bald het er müeße förchte, er grati zwüsche di beide Kampfhähne-n-yne, bald het er sech müeße wappne, für sech der Besitz vo sym Schatz z'sichere. So isch bald e kei Morge meh abroche, a däm nid irged es Wülkli däm plagte Ma der Himmel e chly trüebt hätti.

Es isch mittlerwyle höch Summer worde. Der Heuet isch übere gsi und d'Chornfälder sy gäl worde. Uf der Sunnsyte het me scho g'ärntet. Da chunt amene schöne Namittag der Houpme Lombach i Schteinibach use cho z'ryte, für sym Kamerad Ruedi cho z'säge, si heige-n-es pic-nic uf d'Bütschelegg verabredet und är wärdi pärse o erwartet derby. »Jä, wär chunt de da alles mit?« fragt der Ruedi. – »He wär öppe? Alles, was loufe cha.« Bald het er use g'chloubet gha, daß jedefalls ds Bethli o chömi. Der Ruedi het emel afange zuegseit und dänkt, me chönn de geng no luege. Verschproche het er sech einschtwyle no nid viel, vo wäge-n-i großer Gsellscheft isch's ihm nie rächt wohl gsi, will er nid gärn vor andere Lüte der Hof gmacht het, und doch het er bi der Glägeheit under keine-n-Umschtände ds Fäld andere dörfe-n-überla. Grad juscht der Fritz Lombach isch e beliebte Gschpaßvogel gsi, wo eim gärn e Schtreich gschpielt het. Afin, mer wei luege«, het üse Fründ dänkt und het dem Houpme Lombach verschproche, er well sech de am Sunntig mit der Jumpfer Elisabeth aschließe. Das het ihm nämlech ds Beschte vo allem gschine, daß er mit sym Schatz het sölle-n-uf d'Gsellscheft vo Bärn warte. Nid fuul, isch er no am glyche Namittag zu ds Vilbrechts übere-n-und het d'Jumpfer Elisabeth yglade. Er het mitere-n-usgmacht, si welle de öppe-n-am sibni am Morge scho gäge-n-Änglischbärg ufe-n-und dert uf di andere passe. D'Frou Vilbrecht het gfunde «qu'il ne serait pas du tout nécessaire de partir de si bonne heure»; aber der Ratsherr und di beide Junge hei se gwüßt z'überzüge, daß das nüt z'früech sygi. Der Ratsherr het schlimmi Ouge gmacht und uf de Schtockzänd glachet. Für dem Fründ Ruedi z'Hülf z'cho, het er syr Frou verschproche, er gang de mit bis gäge-n-Änglischbärg. Das het üse Ruedi nit verdrosse, vowäge-n-er het dänkt, är und ds Bethli chöme de scho e chly flingger der Bärg uf, als der Ratsherr.

Der jung Herr Landorfer het sech völlig müeße zsämenäh, keini Luftschprüng z'tue, wo-n-er hei gange-n-isch. D'Ussichte für e nächschte Sunntig hei-n-ihm jitz so günschtig g'schine, daß er alli Schwierigkeite für e Momänt drob vergässe het.

Der ander Tag isch er zu sym Unggle Mäni i d'Schoßhalde ga ne Visite mache-n-und isch, wie gwöhnlech, gar guet epfange worde. Si sy z'säme-n-im peristyle gsässe-n-und hei politisiert, und dem Unggle-n-isch je länger descht meh ds Härz ufgange-n-ob der Überyschtimmung vo de-n-Ansichte. Es syg doch nid ganz alles us mit dene junge Lüt, het er dänkt, und dem Ruedi het o ds Härz glachet ob der guete Luune vom Unggle. »Wenn i ne nume bis a sys sälig Änd e so warm bhalte chönnt«, het er unwillkürlech müeße dänke. Das isch zwar nid schön, wenn e so jungi Lüt geng nume-n-a ds sälig Änd vo de-n-eltere Verwandte dänke; aber was weit der? Das sy halt e so sündlechi Begierde, dene bsunderbar es Härz zuegänglech isch, i däm sech e Schatz ygnischtet het. I settige Zyte dänkt me gärn a di wyteri Zuekunft. Dem Ruedi Landorfer mueß me no apparti verzieh, wenn er a däm schöne Summermorge Zuekunftsmusik ghört het, vowäge-n-es isch bi'm Unggle Mäni gar e so yladend gsi. D'Sunne het warm uf ds pent-à-l'air gschine-n-und het dür d'Rose-guirlandes grälli Liechter i ds peristyle gworfe, wo i jedem Egge-n-e-n-étagère voll prächtigi geranium gschtande-n-isch. Uf em Schtägegländer gäge Garte sy blüejendi cactus und wyß-grändleti aloës gsi. Beji und papillons sy umegschwärmt, und ab und zue isch e dicke, schwarze Hummel a der Dili vom peristyle-n-ume gschtürmt, wie wenn er müeßt cho luege, öb der Jibser sy Sach rächt gmacht heig. Dusse-n-im Garte het der Schprützbrunne glychmäßig plätscheret, und wie Schtärnli sy d'Tröpfli us em Wejerli ufgumpet, uf di breite capucines-Bletter, wo mit hunderte vo rote, sametige Blueme-n-e dicke Chranz drum-ume gmacht hei. Keis Lüftli isch gange, und uf de Schpinnhuppele zwüsche de Roseschtöck sy no d'Toutröpfli wie Diamante ghanget. Im Hof hinderem Hus het der Gärtner Grien grächet, und albeneinisch het me vo der Schüüre här es Huhn ghört gaggle; sünsch isch es e so schtill gsi, wie uf nere-n-Alp. Und das isch ds Hei gsi vomene-n-alte, versuurete Junggsell! »Nei, nei, wie schad«, hätti Jede müeße säge, »da ghört es nätts Froueli dry, fröhlichi, jungi Lüt.« Der Ruedi het scho lang nüt meh gseit, und währed der Unggle druuf los dampet het, het er i Garte-n-use gschtunnet. Ändlich dunkt's der alt Herr, sy neveu losi nümme rächt uf ihn, nimmt d'tabatière chrampfhaft i d'Hand und chlopfet dermit uf e Tisch, daß der Ruedi zwägschießt. «Est-ce que tu aimerais voir mes roses?» seit der Unggle-n-und schteit uf. «Eh oui, très volontiers, mon oncle», antwortet der Ruedi. Er isch froh gsi, syni Bei e chly z'schtrecke-n-und es paar Schritt z'tue. E Gang düre Garte het ihm Glägeheit botte, sech mit es paar schöne Komplimänte-n-über d'Rose bi'm Unggle no meh i Gnade z'setze. Vor mene Prachtexemplar gloire de Dijon blybt der Unggle Mäni schtah, nimmt e Haltung a, wie wenn er ds Modell für sy Schtatue wett adüte-n-und seit: «Voilà la pièce de résistance, as-tu jamais vu une pareille fleur?» Mit syr dünne, chnochige Hand het er di Rose vo unde sorgsam berüehrt und se-n-e chly glüplt. Der Ruedi het zu mene fyne Komplimänt usgholt und isch vor Reschpäkt e halbe Schritt z'rückgange; aber zu Wort isch er nid cho, vowäge-n-i däm Ougeblick het die wunderbari Rose-n-ihres Houpt gneigt und sech i ne Räge vo Bletter ufglöst, die dem Unggle-n-über die närvösi Hand abe gfalle sy. «Ah diantre», entfahrt's dem Unggle, – «sic transit gloria.....» «de Dijon», schnellt der Ruedi derzwüsche, verwunderet über sy eigeti Schlagsertigkeit. – »Ah famos – famos!« meint der Herr Landorfer, und der Ruedi het mit Wohlgefalle bemerkt, daß er mit sym bon-mot wieder umene halbe Schueh gschtige-n-isch. Dermit isch er aber o z'o-berscht uf der Leitere gsi, ohni no e-n-Ahnung dervo z'ha, wie gschwind me wieder abe chunt. Im Wyterträppele nämlech faht er a, dem Unggle z'er-zelle, daß uf e künftige Sunntig es großes pic-nic projäktiert sygi. Er het nume nid Zyt gha, zsäge, was är de derby well, so blybt der Unggle schtah, dürbohret ne mit syne schtächige-n-Öugli, zieht d'Braue z'säme, daß es schier gschprätzlet het drinne, und seit mit mene chreftige Griff na Ruedis mittlischtem Giletchnopf: »Comment? – Dimanche prochain? – A huit heures déjà? – »Mais pourquoi pas, mon oncle?« – »C'est inouï ça! – Et le sermon? – Est-ce un exemple pour les classes inférieures?« – »Mais une seule fois dans l'été! – Il faut pourtant profiter du beau-temps«. – »Ah, mon neveu, j'espère que tu respecteras mieux les bonnes traditions de tes ancêtres et que tu ne prendras pas part à cette fête extravagante – hein?« Der Ruedi isch sech vorcho, wie ne Muus imene Schrubschtock. Es het ne dunkt, jitz müeß er entweder der Unggle mit allem, was hinder ihm gschtande-n-isch, la fahre oder d'Jumpfer Elisabeth. Er het e schüüche Versuech gmacht, dem Unggle Mäni by z'bringe, daß es öppe no kei Todsünd sygi, wenn me amene so schöne Sunntig d'Predig schwänzi. Aber da isch er erscht rächt zwäris dry cho und het für guet gfunde, der Rückzug azträtte. Me chönnt ja de bim Predikant z'Zimmerwald z'Predig, het er vorgschlage. Aber mit däm isch er o wieder a Lätze cho. Ds schlächte Byschpiel syg mit däm no nit ufghobe, het der Unggle gmeint, und si wärde-n-emel nid i der Schtadt welle-n-usposuune, si gange ga Zimmerwald z'Predig, das gloubte-n-e ja die dümmschte Lüt nid. Z'letscht het dä guet Ruedi kei andere-n-Uswäg meh gwüßt, als dem Unggle z'verschpräche, er well sys Müglechschte tue, für ds pic-nic uf ne-n-andere Tag z'verschiebe. Nume-n-uf die Manier isch's ihm glunge, der guet Effäkt vo der Visite no häb-chläb z'rette. Damit ihm's der Unggle-n-emel ja gloubi, het er la ufzöume-n-und isch, anschtatt über d'Hunzikebrügg, wie-n-er im Sinn gha het, schnuerschtracks gäge d'Schtadt zue gritte.

Dert trifft er grad der Houpme Lombach a, und ohni sech lang z'bsinne, chlagt er ihm sys Leid. Dä het ne-n-usglachet und gfragt, was de ds pic-nic dä alt Chracher agangi. Si bruuche dänk dä nid ga z'frage. – Bi mene Haar wäre die beide no hinderenand cho. Der Ruedi het im Schtille scho ds ganze pic-nic i ds Pfäfferland gwünscht, da chunt der Ratsherr Wyß derzue und fragt, was si z'zangge heige. Wo si-n-ihm erzellt hei, was gange-n-isch, faht dä häll uf afah lache-n-und seit: Eh bhüetis, das wird nid so gfährlich sy, Herr Landorfer. Loset, i weiß Ech e guete Rat. Ladet dir Eue-n-Unggle zu däm pic-nic y. Er wird sech de scho anders bsinne. Lueget, i kenne-ne. – Wüsset Der was, i will sälber zue-n-ihm.« – »Bravo! das isch e famosi Idee«, seit der Houpme Lombach, »das git e Mords-Jux; i chume grad mit, Herr Wyß«. »I troue däm nüt«, meint der Ruedi, »aber afin, er gseht emel de, daß i Wort ghalte ha. Wär weiß, villicht tuet's ihm de no wohl, wenn er yglade wird. Aber machet ne de nid no uwirscher.« »Nei, nei, häb nume nid Angscht,« tröschtet der Houpme Lombach, und währed der Ruedi dem Schteinibach zuegritte-n-isch, sy di beide-n-andere-n-i d'Schoßhalde gange, zum alte Herr Landorfer.

Ds Meitli het di beide Herre-n-i ds Kabinett vom Herr gfüehrt. Der Herr Landorfer isch am Schrybtisch gsässe, wo si uf der Schwelle-n-erschine sy. I-n-aller Yl leit er sy großi Gänsfädere-n-ab und schteit uf, für di Visite mit nere gwüsse Fyrlechkeit z'epfah. Der Herr Wyß, als alte Husfründ, het der Houpme Lombach vorgschtellt, und dä het alli Höflechkeit, die-n-er bi der Garde z'Paris het glehrt gha, i ds Fäld gfüehrt und der Herr Landorfer i ne settigi Fluet vo Liebeswürdigkeite dünklet, daß er ganz verläge worde-n-isch. D'Yladung volländs het der Herr Lombach i nere so ynähmende-n-Art gwüßt vorz'bringe, daß der alt Herr mit syne Prinzip uf der Schtell i ds Waggele cho isch. Er heig eigetlech gar nid chönne billige, daß me so öppis uf ne Sunntig tüej; aber er begryfi ja schließlech, daß me nid guet anders chönni. Schlauerwys het der Herr Lombach dem Herr Landorfer no d'Nase druf gschtoße, daß er de bi däm pic-nic di beschti Glägeheit heigi, z'beobachte, wäm öppe sy neveu der Hof machi, und das het sy Ydruck nit verfählt. Währed der Houpme Lombach der Herr Landorfer völlig in Aschpruch gnoh und ihm chuum der Ate gla het, isch der Herr Wyß mit mene Gsicht hinder sym alte Fründ gschtande, i däm Humor und Hohn sech sichtbar umebalget hei. Ohni daß der Herr Landorfer öppis gmerkt het, het er sy großi lorgnette fürezoge-n-und uf em Schrybtisch e-n-agfangene Brief gläse. – Di letschti Zyle-n-isch no naß gsi. – I däm Brief het's gheiße:

»Mon cher Fernand!

Je viens d'apprendre par mon neveu Rodolphe, ton voisin, qu'on va arranger un pic-nic pour dimanche prochain et qu'on partira de la ville déjà à huit heures. – Voilà l'influence de tes maudites théories par lesquelles tu as impoisonné la jeunesse dorée de Berne. Qu'allons-nous devenir? Quel sera le sort de notre chère république si la jeunesse continue à suivre ce chemin?...«

Der Houpme Lombach het undereinisch gmerkt, daß der Herr Wyß sech umdräit und vo eim Bei uf ds andere hopset, wie wenn er uf öppis glüjigem schtüend. Mit Müej und Not het er e Lachchrampf überwunde; aber sobald der Herr Landorfer ihm under höflichem Dank verschproche gha het, er well a ds pic-nic cho, wenn er zwäg gnue syg, het er für guet gfunde, sech z'verabschiede-n-und a di früschi Luft z'gah. Wo di beide Gschpaßvögel düre Hof use-n-und am Hus vorby d'Schtraß abgange sy, hei si der Herr Landorfer dür ds Fänschter gseh, wie-n-er es Papier i chlyni Fätzli verrisse-n-und i Papierchorb gworfe het. Der Herr Wyß het sym Fründ ganz gnau no chönne säge, was druff g'schtande-n-isch, und vierezwänzg Schtund schpäter het im Oberried Eine-n-über ne Brief chönne lache, dä ihm beschtimmt gsi isch und dä-n-er doch nie gseh het.

Ja, so öppis reiset gschwind. No gschwinder schier isch aber d'Nachricht greiset, der alt Herr Landorfer well a ds pic-nic cho. Wie amene Zündfade-n-isch die Neuigkeit vo Hus zu Hus gange, und fascht uf jedem Gsicht het si es Liechtli azüntet. Wolle, das het öppis z'brichte gä. Es het sogar mängs, wo eigetlech nid im Sinn gha het, sech az'schließe, bi der Nachricht gseit: »wohl, jitz chume-n-i o.« Di eltere Lüt hei der Chopf gschüttlet und gfragt, öb's öppe däm alte Chutz im Chopf nümme rächt sygi. Am liebschte hätte si aber, für d'Gwundernase z'fuetere, sälber mitgmacht.

He nu, dä heiß ersähnt Sunntig isch cho. Üse Ruedi isch früech, früech erwachet und het sech schön gmacht. Chuum het er ds déjeuner im Mage gha, isch er um ds Hus ume gschtriche, het der Himmel agluegt und gfunde, me hätti ds Wätter nid schöner chönne träffe. Keis Wülkli het me gseh. Nume-n-i der Tiefi, ufem Bälpmoos isch es dünns Hüüchli vomene Morgenäbel gsi. Der Mälcher het gseit, das syg nume-n-es guets Zeiche; aber d'Lächefrou isch nid ganz yverschtande gsi. Das Jahr, het si gseit, heig si's no nie gseh, »weder da di Jahr hig's de aube möge donnere-n-obe-n-yche, we's ame Morge-n-i der Tüfi gnäblet heig; weder öppe sövli gfährli wärd's z'erscht Mau no nid sy.« Item, einschtwyle-n-isch es wundervoll gsi. Ändlech het's z'Bälp halbi sibni gschlage, und der Ruedi het sech uf e Wäg gmacht gäge ds Oberried. Aber drü mal isch er no i sy Schtube vor e Schpiegel ga schtah, für emel sicher z'sy, daß alles i der Ornig sygi. Dür d'Schtraß us isch er uf der Windsyte hert dem Läbhaag nah gloffe, damit emel ja der Luft ihm nid ungsinnet e Schtoubwulke-n-uf syni blanke Schueh blasi, und, elegant wie ne Schtorch, isch er um jedes Schtoubhüüfli ume beinlet. Wo-n-er es paar hundert Schritt wyt gsi isch, het er ds Oberried erblickt zwüsche de mächtige-n-alte Nuß- und Cheschteneböume. Vom Hof ewäg isch e schöni Allee bis zur Schtraß gange, und dert a der Schtraß het si g'ändiget i zwe große, sandschteinige Portalschtöck im Zopfschtyl mit gwaltige-n-Urne-n-obe druff. Wie-n-e Schtächvogel het er mit syne scharfe-n-Ouge di Allee gmuschteret vo de Türlischtöck ufe gäge Hof, und wie-n-er der oberscht Boum schtreift, chöme si us em Hof i d'Allee, der Ratsherr vora, schtattlech und schön, mit mene höche Schpazierschtäcke – der silberig Chnopf het blitzet wie ne Schtärn. Und hinder ihm här isch fröhlech und läbig sy Tochter cho. Ungfähr bi'm Portal sy si z'sämecho.

Heit der scho amene Chind rächt i d'Ouge gluegt, wenn's zum Wiehnachtsboum cho isch? – He nu, grad e so het der Ruedi Landorfer ufglüüchtet, wo-n-er sy Schatz begrüeßt het. Dä möcht i aber o kenne, däm's nid gfalle hätti, das Töchterli i sym luftige häll-smaragdgrüene Chleid mit dem crême-Schpitzetuech um d'Achsle. Weich wie Sammet, schlank und rosig, isch ihm der Hals usem Schpitze-revers ufgschtige. Und früsch und fründlech hei d'Ouge glüüchtet. Der Chopf het's schier e chly übermüetig i Äke gworfe, daß ihm d'Morgesunne häll under di großi bergère gschine-n-und sys dunkelbruune Haar mit guldige Fäde dürschpunne het. Nei, und das Öhri, wie härzig isch das mit sym rosefarbe Rändli underem höch ufgschtrählte Haar gsässe, so rächt parat, die schöne Komplimänt i-n-Epfang z'näh. Der Ratsherr het dry gluegt, wi wenn er mit dem ganze Gsicht wett säge: »jä gäll«. Er het gravitätisch es paar Schritt uf d'Schtraß use ta, und wie-n-er sech umdräit, für z'luege, was für ne Luft gangi, bängglet sys Töchterli dem cavalier ihres shawle schier i sys schtrahlende Gsicht und schpannet der Sunneschirm uf. »Aha,« dänkt der Ruedi, »du schynsch mer i der rächte Verfassung z'sy,« glücklech, sym Bethli der erscht galant Dienscht chönne z'leischte. »Chunt ächt der Unggle Mäni?« fragt der Ratsherr und lachet verschmitzt. »O chuum,« antwortet der Ruedi. »Abah, meinet-Der nid?« hüüchlet d'Jumpfer Elisabeth. I heiterem Gschpräch sy si uszoge mitenand, dem Bärg zue, für de-n-andere z'Änglischberg obe ga z'passe. Uf mene holperige Fueßwägli sy si düre Wald ufe, und nah-ti-nah isch der Ratsherr i Schweiß cho, langsamer gange-n-und öfter blybe schtah für z'verschnuppe. Im Afang hei-n-ihm di Junge-n-artig und lieb gwartet. Aber je schtotziger der Wäg worde-n-isch, descht öfter het der Ratsherr müeße verschnuppe und descht größer isch sy Abschtand vo de Junge worde. Wär's ihm nid e so ufe-n-Ate cho, su hätt er afah ufbegähre; aber e so het er am liebschte gschwige-n-und se la loufe. Ds Wägli isch wüescht usgwäsche gsi, und mängisch het sech ds Töchterli i syne Schtögelischueh fascht d'Füeß usgränkt, so daß der Ruedi alli Bott ihm het müeße Handreichung tue. Es het ihm gar tuusigs wohl ta, wenn er di zierleche Händli härzhaft het chönne-n-erfasse, und ds Bethli het sech übrigens o gärn la hälfe. Gar mängs heiters Wort isch gfalle, und je müehsäliger der Wäg worde-n-isch, descht luschtiger isch es dem Ruedi vorcho, und wo ändlech d'Jumpfer Elisabeth doch fragt, öb si eigetlech no nid bald dobe syge, antwortet er unbsinnet, synethalb chönnti der Bärg no mängs tuused Schueh höch sy. Vom Ratsherr het me scho lang nüt meh gseh; me het ne nid emal meh ghöre byschte. Di Junge hei ne, gloub, scho ganz vergässe gha, wo si ändlech, sälber e chly erschöpft, us em Waldrand uf ds Bödeli hinder Änglischbärg cho sy.

Dert isch am Wäg e große-n-Eicheschtamm gläge, wie wenn e guete Geischt ne grad extra für üsi Lütli zwäggleit hätti. Si sy härzlech froh gsi drüber und sy druuf ga sitze, für z'leue und für dem Papa z'warte. Di Gogerete het's natürlech mit sech bracht, daß d'Jumpfer Elisabeth e chly verchuzet dobe-n-acho isch. Und drum het si dä Halt gärn benützt, für ihri coiffure wieder i d'Oring z'tue. Ihres Gsichtli isch e chly échauffiert gsi, und ihri läbige-n-Öugli hei grad no einisch so heiter gfunklet. Drum het si, wo müglech, no nätter usgseh, wo si jitz ihre große Huet abgnoh und dem cavalier zum ha gä het. Dä het ere mit Wohlgfalle zuegluegt, und wo-n-er ere du gar no het dörfe hälfe, der Heuel rangiere-n-und e prächtigi Agraffe dry schtecke, het's ne volländs dunkt, jitz syg er im Himmel. Aber di Illusion isch verfloge, wo me bald druf us de Tanne-n-ufe het ghört: »puh – puh – äh – psch – puh – puh – äh – mon Dieu, comme il fait chaud – äh puh – und so wyters. Dä guet Herr Vilbrecht! Ds Wasser isch ihm schier bachswys über ds Gsicht abegloffe. Mit mene tiefe Süüfzer het er sech uf e Boumschtamm gsetzt und zum gaudium vo de Junge sy schön-g'chrüseleti perruque-n-abgnoh und uf ds Chneu gleit. «Non, si j'avais su...», het er gschtöhnet, »i gloub – äh – puh – äh – i leu ech de la gah. Ma foi, nei, uf di Bütschel-egg chume-n-i gwüß nid.« »Eh, das wär schad,« meint der Ruedi, »jitz wo mer da obe sy.« – »Nei, nei, i chume no mit ech bis zum Dorf führe, nume damit i der Unggle Mäni gseh. Das la-n-i mer nid etwütsche. Nachhär cheut der de mache, was der weit,« seit der Ratsherr, und da het ihm niemer dergäge gredt, will di beide Junge das usnähmend vernünftig gfunde hei. Am liebschte wär der Ruedi es paar Schtund hie blybe sitze im alleinige Besitz vo syr schöne Begleiterin.

Aber lueget, so isch es halt gwöhnlech im Läbe: je schöner e-n-Ougeblick, descht chürzer isch er. – Obschon sech d'Jumpfer Elisabeth mit ihrem Ritter gar chöschtlech amüsiert het, isch si doch scho ungeduldig worde, sobald si ihri Toilette wieder i der Ornig gha het. No het der Papa gschnuppet und gschwitzt, so seit si zum schtille-n-Erger vom Ruedi : »sötte mer ächt nid wyters?« – »Eh bhüetis, mer hei nüt z'pressiere,« meint der Ratsherr. – Aber, was wott me? So-n-es Meitschi, wenn es e Gumpete vorschtänds het, isch halt precis wie-n-es Roß, wo d'Chrüpfe schmöckt. Da git's eifach e keis bha meh, und wenn me's nid wott la druuf a cho, daß es e schröcklechi Gschicht absetzt, so isch es geng gschyder, me gäb nah. –

Das het der Papa gwüßt und will ne der schön Sunntig und di gueti Luune vo de Chinder greut hätte, so het er syni Bei ufgschtellt und der Schmärbuuch obe druf tha und gseit: »so mira.« Si sy hübbeli gäge ds Dorf ufe, ds Bethli wie ne Tambourmajor voruus – ungeduldig het's der Sunneschirm umegschlungge – es paar Schritt hinder ihm, mit mene liechte Dämpfer i der Schtimmung, der Ruedi, und zletscht der Papa. Däm isch d'Sach nid so ganz rächt gläge, will er gmerkt het, daß si jitz de grad i d'Prediglüt yneloufe. Am liebschte hätt er hinder mene höche Gschtrüpp no chly gwartet, aber er het doch nid gärn la merke, wie's ihm gsi isch. Richtig, wie si uf ds Schträßli chöme, so chunt ds halbe Dorf Änglischbärg dahär. Fromm und bieder sy si dahärzoge, d'Muetteni i de Schpitzlihube voruus, mit rotbackige Chinder a de Chittle z'hange, tolli Meitscheni mit schöne Rose-n-i de Chittelbrüschtli und länge, länge Züpfe hinde-n-abe. Di alte Bure-n-und d'Bursch sy hinde dry trappet, alles fyrlech und verschwige. Fyrlech und fründlech zuglych hei jitz z'Zimmerwald äne d'Glogge-n-afah lüte, und jitz isch es sogar dem Bethli und dem Ruedi ganz z'wider worde, so i di Prediglüt yne z'trohle, bsunders wo du die hei afah d'Chöpf dräje-n-und luege, schier wi d'Guschteni uf der Weid, wenn e so ne frömde Fötzel vorby geit.

«Dépêchons-nous», seit d'Jumpfer Elisabeth und faht a uszieh, was gisch, was hesch. – Ja, ja, «dépêchons-nous», dänkt no mängs Babi vo Möntschechind, wenn es gschpürt, daß es dem liebe Gott zwäris übere Wäg louft.

Wo si i ds Dorf cho sy, isch ds Böschte vorby gsi, und us de große, subere Burehüser sy nume no-n-es paar Zaaggeni cho. Nachhär isch es wie usgschtorbe gsi. Üsi Lüt sy vor mene Schtöckli a der Schtraß uf nes Bänkli ga sitze und hei gwartet, vowäge der Schtutz ab, der Gsellscheft etgäge, het der Ratsherr de doch nid welle. Öppe-n-es halbs Schtündli hei si da müeße warte. Zu ihrem Zytvertrieb isch us mene Burehns vis-à-vis es ghotschets Meitschi use cho, jedefalls e verschlafeni »Jungfrou« und het am Brunne hinderem Hus sy toilette gmacht. Bsunders luschtig het's d'Jumpfer Elisabeth dunkt, wie das Meitschi sy Schträhl i Brunne tünklet und d'Haar dermit gnetzt het. Si hei aber där Mälchtere-Fee nid lang zuegluegt, vowäge me het öppis ghört unde vom Schtutz här, und richtig, chuum sy si ufgschtande gsi, so chunt es großes Gschnäder der Bärg uf, und wenn me so der Wäg abgluegt het, isch es grad gsi, wie wenn es mächtigs bouquet der düruf chäm. E Chlungele vo Röck und Hüet, ombrelles, shawles und ridicules i allne-n-erdänkleche Farbe. Schwarzes isch nüt drinne gsi als d'Schueh und di große Hüet vo de Herre. Und das het glachet und gschwätzt und guglet!

Chuum isch me z'säme cho, so isch der Ruedi mit Frage beschtürmt worde, wo-n-er sy Unggle heig. »I weiß nid,« het er g'antwortet, »i ha gmeint, er chömi mit euch, vo Bärn use.« Alles isch enttüüscht gsi und nid am wenigschte der Herr Vilbrecht, wo sech scho gfreut gha het, sy Fründ Mäni mit es paar boshafte-n-Allusione z'bombardiere. Mittlerwyle sy d'Frou Houptmänni Tribolet und d'Frou Schpittelyziehere Tillier, wo als dames patronnesses mitgmacht hei, nache cho, und me het se pflichtschuldigscht begrüeßt. D'Frou Tribolet het em Herr Vilbrecht verschtändnisinnig zuegnickt, wo si ihres Gotteli e so comme il faut gseh het und na-n-es paar artige Gsätzli het sech der Ratsherr höflech epfohle. Ds erschte wo da druuf hi der Ruedi entdeckt, isch, daß der Houpme Lombach und e frömde Jüngling sech synes Bethlis bereits hei bemächtiget gha und mit ihm fürbas zoge sy. Das het ne-n-uf der Schtell e chly afah gusle, und er isch ne nache, für z'luege, wär dä Frömdling syg. Me het se-n-enandere vorgschtellt und zu sym schtille-n-Erger het er gmerkt, daß es e gfährleche Rival isch gsi, so ne rächte Neueburger-Bräntel, übrigens e bildschöne Kärli und galanter, als es halbs Dotze Bärner z'sämegrächnet. Ds Bethli het scho na hundert Schritte mit ihm ta, wie wenn si sech sit Jahre gkennte. Ds tuusigs Meitschi het uf der Schtell gmerkt, daß sy Nachbar vom Schteinibach yfersüchtig worde-n-isch und het grad descht meh dem Neueburger glost. Ds Güegi het ihns gschtoche, dä arm Ruedi z'necke-n-und z'fecke.

Trotz der zuenähmende Wermi isch der Schwarm luschtig und vergnüegt dür ds Dorf Zimmerwald zoge, und niemer het sech g'achtet, daß dert bi'm Wirtshus e char-à-banc gschtande-n-isch.

Churz vor em Schluß vo der Predig sy si a der Chilche vorby, da chunt amene-n-übermüetige Töchterli i Sinn, si welle-n-a d'Chilchtüre ga lose-n-und ga güggele. Hübbeli, hübbeli sy si undere Vorschärm düüßelet. Der Ruedi het der Gwunder o möge, und mitts zwüsche dene Töchterli schlycht er zueche, schtemmt di linggi Hand gäge Türflügel und luegt dür ds Schlüsselloch yne. Für di andere-n-o zueche z'la, isch er ganz verdräit gschtande-n-und het gar nid gmerkt, daß d'Jumpfer Elisabeth hert hinder ihm schteit, d'Hand uf d'Türfalle leit und zum Houpme Lombach chüschelet: »söll-i?« Schtatt z'antworte, drückt dä Schpitzbueb dem Bethli sy Hand fescht uf d'Falle-n-und tuet e Gump rückwärts. E Ruck, e Göiß und der Ruedi isch uf allne Viere-n-i der Chilche-n-inne. Wo-n-er i der Hascht sy Huet z'sämeliest, fallt sy Blick uf ds Gsicht vo – dänket, wie gräßlech – vo sym Unggle Mäni. Wie ne Blitz isch er zur Chilche-n-us gschosse-n-und de-n-andere nachegschprunge. Die sy alli dervogloffe, wie wenn e böse Geischt hinder ne här chäm. Ersch wyt usse, wo der Wäg e Boge macht und es Burehus d'Chilche vo Zimmerwald deckt, hei si wieder halt gmacht, sy a ds Schtraßebord gsässe und hei glachet, daß ne d'Träne-n-über d'Backe-n-abegloffe sy. Die beide dames patronnesses sy zum Glück wyt hinde dry cho ; si sy jitz erscht öppe bi der Chilche gsi. Der Ruedi isch schuderhaft höhn gsi und het sech bsunne, öb er nid lieber grad hei well. Ds dümmschte für ihn isch gsi, daß er nid emal gwüßt het, wär eigetlech a däm Schtreich isch d'Schuld gsi. Er het meh ds Bethli im Verdacht gha, und um so blamierter isch er sech vorcho. Eigetlech het er ihm die Treulosigkeit doch nid rächt zuetrouet. Aber wenn's ihm de wieder wahrschynlecher gschine het, so sy-n-ihm schier gar d'Träne cho. Jitz, wo-n-er de-n-andere nachechunt und das Glächter ghört, findt er, es syg allwäg ds Gschydschte, me mach gueti Miene zum böse Schpiel. Küehn und fescht geit er uf d'Jumpfer Elisabeth zue und seit ere: »Euch sött me-n-e chly ohre.« – »Was? – mi?« antwortet die, »i bi höchscht uschuldig a der Gschicht.« »Ja, ja, me gseht Ech's a,« fahrt er furt, bemerkt aber im glyche Momänt, daß di ganzi Gsellscheft mit merkwürdiger Schpannung gäge Zimmerwald luegt und verschmitzt lachet. Er dräit sech um und gseht mitts zwüsche der Frou Tribolet und der Frou Tillier der Unggle Mäui dahär cho, förchterlech gestikulierend, und die beide Froue hei alli Anzeiche vo der gröschte-n-Entrüschtung uf ihrne Gsichter treit. »Potz Schtärnebärg,« het er dänkt, »jitz geit's los.« – Unwillkürlech hei alli andere-n-e-große Boge-n-um ihn gmacht, wie wenn si e chly wyter vom Gschütz ewäg wette. Är allei isch i der Mitti vo der Schtraß blybe schtah, und sy ganzi Figur het gschine däm dahärschnoubende Dreigeschpann zuezrüfe: »Afin, chömet nume, wenn der Gröubi weit.«

Jitz no zäche Schritt – jitz, jitz! Der Unggle Mäni, prachtvoll agleit, macht Halt, setzt eine vo syne Füeß wichtig füre-n-und schtemmt mit usgschtrecktem Arm der Schtäke-n-uf. Us sym dunkelblau-sydige gilet mit glänzige Chnöpf isch es schneewyßes Jabot fürequolle, gheftet mit mene boumnußgroße-n-Amethyscht i vierschrötiger Guldfassung. Uf sym chlyne, ygfallene Gsicht isch e mörderlech große Näbelschpalter gsässe, und über di ganze Pracht abe-n-isch es Fueder Schnupf verzatteret gsi. Mit zornbrüetige Blicke hei di beide Froue ne flanguiert. «Ah, vous voilà», het er aghobe, mit furchtbarem Usdruck, und du het er tief Ate zoge-zu-n-ere niederschmätternde Tirade, da ghört me-n-usem wyte Kreis vo de Zuehörer, vom Schtraßebord abe, dem Houpme Lombach sy Schtimm lut und fyrlech: «ave Caear, morituri te salutant».

Währed der Herr Landorfer sy fyni, schpitzigi Nase gäge Herr Lombach use schtreckt und di linggi Hand zum Schutz gäge d'Bländung über d'Ouge het, isch es verdrückts Glächter dür di ganzi Gsellscheft gfloge, und sogar d'Ouge vo der Frou Tillier hei e chly-n-e mildere-n-Usdruck übercho. No het der Unggle Mäni der Urheber vo däm unzytige Schlagwort nid gfunde gha, so gümperlet, koquett wie-n-es Vögeli, d'Jumpfer Elisabeth grad vor ihn zueche, macht e wunderschöni révérance und saht i de höchschte Regione vo der Tonleitere-n-a: Bonjour, Monsieur, quel plaisir de vous voir prendre part à notre pic-nic. Est-ce que vous êtes venu à pied depuis la Schosshalde? Und währed es ihm i de-n-anmuetigste Töne d'Ohre voll schnäderet, macht der Fritz Lombach de-n-andere Töchtere-n-es Zeiche-n-und kommandiert: «grande chaine des dames!» Flingg wie ne Schyn hei sech di Händ gfasset und wie ne Schturmwind fahre-n-alli Töch-tere-n-im Ringelireihe-n-um dä guet Herr Landorfer ume. Wär wett da no schmähle? – Er schüttlet sy Chopf, dräit sech um, und wo-n-er gseht, daß es kei Uswäg meh git für ihn und die beide dames patronnesses ussehär em Kreis häll uf lache, lachet er mit. Aber es isch ihm schier trümmlig worde; drum het er sy Schtäke-n-uf gha und gmacht, wie wenn er amene-n-Ort wett es paar Händ mit mene lyse Hieb trenne. Ersch jitz hei si ne-n-usegla. Aber frei gä hei si ne nid, sondere zwen vo dene Töchterli hei ne zwüsche sech yne gnoh und ne beschtürmt mit Frage-n-und Komplimänte-n-über sy's schöne gilet, und si hei nid lugg gla, bis er ne d'Gschicht vo sym grüsleche-n-Amethyscht i allem Wyterwandere zum Beschte gä het. Erzellt het er amüsant, und so isch me-n-unverdrosse-n-über Niedermuehlere gäge ds Ratteholz bummlet, und dert het me natürlech, wie no hüttigs Tags fascht jedesmal, der Wäg verfählt und isch halt der Nase nah düre Wald ufe gschtürmt.

Uf der Bütschelegg isch dennzumal no keis Wirtshus gsi. Drum hei di junge Herre-n-es guets Plätzli usgsuecht und me het der Proviant, wo me het la vorus trage, uspackt und sech güetlech tha. Aber d'Sunne-n-isch o derby gsi und het präglet, was si vor em Wald usse-n-erwütscht het. Nachem Ässe isch me z'trüppeli- oder paarwys übere Bärgrügge hindere gschländeret und het d'Ussicht gluegt. Will's aber e so warm gsi isch, hei sech die verschiedene Gruppe bald glageret und hei im Gras afah fulänze-n-und trohle.

Der Ruedi het sech mit der Jumpfer Elisabeth gwüßt e chly wyter z'zieh bis a-n-es Chornfäld. Dert sy si abgsässe-n-und hei afah Ähri zupfe-n-und d'Ussicht agschtunnet. Si sy bald so ine-n-Art schtilli Andacht versunke. Das isch dert obe schier nid anders müglech. Es isch e so schön schtill gsi. Über allne Huble-n-und Grebe-n-isch di brüetigi Mittagsschtilli gläge. Keis Gresli het sech grüehrt. Ganz wyt, im bläuleche Dunscht vo der Schtockhornchetti, het amene Hüsi es Fänschter glitzeret, wie-n-es Schtärnli, wo vom Himmel uf d'Ärde gfalle-n-isch und gärn wieder ufe möcht. Ärnscht und trotzig isch der Ganterisch näbe der mutze Nünene gschtande, wie wenn si wette der Wätterwulke wehre, wo über d'Schtockhornchetti füregüggelet het. Näbem mattblaue, schtille Thunersee het me der wyß Turm vom Schloß z'Thun gseh, und himmelhöch hei über nere glychlig abtönte Dunschtschicht die bländig wyße Firngrät vo der Jungfrougruppe-n-i blaue Himmel ufglüüchtet.

Si hei scho lang enand nüt meh gseit, und wo der Ruedi ändlech wieder wott rede, so gseht er, daß ds Bethli sanft und sälig schlaft. Underem Schatte vo sym große Huet het's gschlummeret, und der Ruedi het Glägeheit gha, sech z'ergötze-n-a der schlanke, schön bouete Gschtalt. »Wenn i Di nume-n-afe chönnt male,« het er dänkt, und i allem Sinne-n-und Luege-n-etwütscht es ihm halblut über d'Lippe: »Meitschi, du muesch mys wärde.« Jitz dräit's der Chopf, tuet d'Ouge-n-uf und luegt ne-n-a, und er het gschpürt, wie-n-ihm ds Bluet i d'Backe gschosse-n-isch. Und wo ds Bethli o chly rot wird, ufsitzt und seit: »I ha gloub gschlafe,« het er sech völlig müeße zwänge, ihm nid grad mit mene Müntschi z'antworte. Aber läbig isch ds Bethli ufgschprunge, wie wenn es gschpürt hätti, daß es öppisem uswäg müeßt, und het gfragt: »wo sy di Andere?« Jitz het är o ufmüeße, und für einschtwyle het er sy erwünschte zuekünftige Besitz no mit de-n-Andere müeße teile.

Obe-n-im Ratteholz finde si, schön im Schatte glageret, der Unggle Mäni zwüsche de beide dames patronnesses und z'ringsetum der gröscht Teil vo der Gsellscheft. Es isch es wunderhübsches Bild gsi. Im herrleche, weiche Miesch sy di Einte gsässe, di Andere-n-uf Wurzelschtöck, und es paar jungi Herre hei, mit verschränkte-n-Arme-n-a d'Tanne-n-aglähnt, dem alte Herr zueglost, dä o im Gschpräch der Mittelpunkt bildet het. Dür die wenige Lücke-n-im schwarz-grüene Chriesdach vo de höche Wyßtanne het me der tiefblau Himmel gseh, und schreg yne, vom Waldsoum het d'Sunne grälli Liechter uf di wyße Boumschtämm, uf e saftige Mieschgrund und uf di buntfarbige Chleider vo dene fröhleche Möntschechinder gworfe. Grad im Ougeblick, wo unvermerkt üsi Lütli derzue chöme, ergryft d'Frou Tillier der Zipfel vo ds Herr Landorfers brodierter, altmodischer Chutte-n-und seit zue-n-ihm: «Monsieur, j'admire votre bel habit» und luegt di fyni Arbeit und dä schön aber défraichiert Schtoff vo nachem a.«O Madame,» antwortet-er, flattiert, «cet habit renferme mes meilleurs souvenirs du bon vieux temps. Je l'ai porté quand je fus présenté à sa majesté Louis seize à Versailles.» «Eh, quel honneur pour nous,» meint d'Frou Tribolet, «que vous ayez mis cet habit aujourd'hui!» – Für sy's Chleid besser z'zeige, schteit der Unggle Mäni uf und seit: «Oui, vraiment, il faut que vous l'appréciez, Mesdames, car pour moi une certaine auréole repose sur ce pauvre morceau de drap. Oh les temps ont bien changé. » Sy Schtimm het schier zitteret, wo-n-er das gseit het. D'Frau Tillier het ihm bsunders wohl ta, indäm si-n-ihm gseit het: «En effet, votre fidélité est touchante,» und er het g'antwortet: «et je la maintiendrai d'autant plus que le régime de la canaille fera des progrès.» «Je suis sûre, Monsieur,» meint du d'Frou Tillier, « que les menaces des républicains n'ébranleront jamais votre conviction.» «Jamais de ma vie,» beschtätiget der Herr Landorfer, «et j'espère,» wändet er sech mit gehobener Schtimm a di junge Herre, «que vous partagez cette conviction, mes jeunes compatriotes. Ne cessez jamais de défendre notre chère république contre l'esprit pernicieux des Jacobins!» «Bravo! Nous la défendrons,» het eine vo de junge Herre g'antwortet – und das isch der Neueburger gsi –; die andere sy schtumm umne-n-ume gschtande; aber übere Wald yne-n-isch vo der Schtockhornchetti här e dumpfe Donnerschlag g'rollet. Und die, wo a Waldsoum use sy ga luege, hei e cholerabeschwarzi Wand über der Rüeggischbärgegg gseh.

Der Herr Landorfer het verwunderet ume gluegt, aber nid öppe, wil die junge Bärner gschwige hei, bhüetis, das het er nid anders erwartet, sintemal d'Bärner mit Vorliebi dür Schwygsamkeit ihre Byfall bekunde, – nei, er het verwunderet umegluegt na däm einzige, wo-n-ihm g'antwortet het. Under de junge Bärner isch dert gwüß nid Eine gsi, wo nid prinzipiell mit dem Herr Landorfer wär yverschtande gsi; aber i äbe so großer, schtillschwygender Überyschtimmung hei si ds Brüele dem Frömde-n-überla.

Chuum het im Umkreis d'Konversation wieder agfange, so donneret's zum zweutemal. Jitz seit afange d'Frou Tribolet: »i gloub, mer sötte-n-a Heiwäg dänke,« und bi'm dritte Donnerschlag isch dene Töchtere-n-uf ds Härz gfalle, das niemer e Rägemantel by sech gha het, und d'Angscht um ihri toilettes het ne-n-afah Bei mache.

Me-n-isch ufbroche-n-und langsam düre Wald abe, dasmal jitz einisch di Alte vorus und di Junge hindedry. So uf halber Höchi öppe geit e Wäg der Bärgsyte nah dür ds Ratteholz gäge Blacke, und dä hei di Vorderschte-n-ygschlage. Scho sy si e Bitz wyt gange gsi, so ghört me der Houpme Lombach düre Wald ab rüefe: »Halt, wo weit der hi? – Mer wei ja über Gäzzibrunne hei.« – Alles isch blybe schtah. Der Unggle Mäni rüeft zrück: «Ma voiture m'attend à Zimmerwald,» und eine vo de junge Herre-n-antwortet : «et les nôtres nous attendent à Toffen.» »A bah, o wie schad,« g'hört me hie Eis und dert Eis säge, und alles faht afah wärweise. Si sy da gschtande-n-im Waldwäg, wie-n-es Völkli Hüehner, und nid viel het gfählt, so hätt's no-n-es G'chähr gä. Am dümmschte-n-isch der Ruedi Landorfer dranne gsi. Der Unggle fragt ne: «Est-ce que tu viens avec moi?» Und uf der andere Syte schteit d'Jumpfer Elisabeth näbem Neueburger-Bräntel. E Momänt sy alli schtill gschtande, schtill wie der Wald i der Sunnehitz, und keis Vögeli het sech grüehrt; nume d'Brähme sy uflätig umenandere gschosse-n-und hei hie Eis zwickt und dert Eis pickt. Der Ruedi het sech uf ne-n-aschtändigi Antwort bsunne. Da macht's under-einisch übere Wald abe: »hnuu-huuu« und d'Tanne hei afah ruusche-n-und hin und här sech biege. »Potz Guggerli,« seit d'Frou Tribolet, »mer wei mache, daß mer furtchöme.« »Hie düre,« rüeft der Houpme Lombach, »adieu« der Herr Landorfer, und wie Pfyle sy großi, längi Rägetröpf uf d'Gsellscheft cho z'flüge. Der Ruedi het ds Cadenetteband vom Unggle Mäni hinderem nächschte Tanngrotzli gseh verschwinde-n-und isch der fliehende Gsellscheft nache grönnt. «En avant, les Messieurs» kommandiert d'Frou Tillier. D'Herre hei gfolget, sy vorus pächiert und d'Froue-n-und Töchtere hei ihri luftige jupons über d'Chöpf zoge. Mit dene fyne Schüeli und dünne Schtrümpfli isch dür di wüeschte Chargleus und Gülle-n-us gar nid guet gsi z'flieh.

Vor em Wald usse-n-isch me-n-ersch rächt i Trouf cho und isch Hals über Chopf dem nächschte Burehus zuegschtüüret. Mit Byschte-n-und Schnuppe-n-isch Eis um ds Andere-n-underem breite Vorschärm vo nere-n-alte Schtrouhütte-n-aglanget. O wetsch –o wetsch, wie hei si usgseh! De Herre-n-isch ds Rägewasser i Bechleni us de Zougge vo de Näbelschpalter gloffe. Und ersch d'Froue! Alles isch ne gschlampet am Lyb ghanget, und die schtolze Huetfädere sy wie-n-es Schtüdeli brüjte Lattlech ufem Huetrand gläge. Ratlos het me-n-enandere-n-agluegt; mängs hätt afah briegge, wenn's allei gsi wär. Aber ds gmeinsam Eländ het se no schier mache z'lache, und d'Herre hei sech eryferet, mit schlächte Witze d'Schtimmung hurti wieder ufz'chlepfe. Für besser Platz z'ha, hei si ds Tennstor ufgschtooße-n-und sy i ds Tenn yne. D'Chüe hei gwunderig dür d'Fueterlöcher gluegt und gschnuufet und gmögget. Jitz chunt, vo däm Gschnäder ufgschüücht, e Burebueb zum Vorschyn und blybt underem Tennstor schtah mit große Glotzouge, d'Händ i de Hoseseck und luegt und luegt und gaffet mit offenem Muul uf di kuriosi Yquartierung. Da dänkt der Houpme Lombach, dä chöm grad zur rächte Schtund, das gäb öppis z'lache-n-und fragt dä Bueb:

»Wie heißisch?«

»Yggehöbu.«

»Wie?«

»Yggehöbu.«

»Wäm bisch?«

»Yggehöbu.«

»Wie heißt der Vater? – Wo chunsch här?«

»Yggehöbu.«

Jitz wird der Fritz Lombach ungeduldig und faht dä arm Göhl afah plage-n-und necke; aber meh als »Yggehöbu« het er nid us ihm usebracht. Und der Zwäck vo sym Exame het er o nid erlanget; nume di Dümmere vo der Gsellscheft hei glachet, di Andere hei Beduure gha mit däm Bueb und hei dänkt: »wenn er ne nume-n-i Rueh ließ!« Underem Vorschärm isch e neui Gschtalt uftouchet, es alts, schitters Mannli mit mene länge, schtrube, graue Bart und ere große Glatze. Das het däm Märit zueglost und gschwige, aber me het ihm agseh, daß es ihm nid gfalle het.

Grad setzt der Houpme Lombach zu mene neue Gschpaß a, da schynt di ganzi Hütte-n-uf wie-n-e füürige-n-Ofe, und e Donnerchlapf het's gä, daß alli gredi use brüelet hei. Der Blitz het am Husegge-n-i-n-e Saarboum gschlage-n-und isch id'Bsetzi gfahre, daß e schwäre Schtei wie ne Kanonechugle-n-a ds Tennstor gfloge-n-isch. Grad breicht het's niemer; aber chrydewyß sy si fascht Alli gsi. Der Göhl het afah pläre wie-n-es Chind, und der Bur isch wie verschteineret dagschtande mit wyt ufgrißne-n-Ouge, währed di halbi Gsellscheft im erschte Chlupf a Räge-n-use gschprunge-n-isch. E neue Rägeschwall het se gleitig wieder undere Vorschärm tribe. Da geit das alt Mannli zum Houpme Lombach und seit ihm: »Wärte Herr, i möcht Ech um der tuusig Gottswille bätte ha, hie use z'gah.« »Eh warum? Jitz tuet's is nüt meh,« antwortet er ihm. »S'isch nid wäge däm, wärte Herr; aber es gruuset mer wäge myr Sach. Lueget i bin-en arme Ma und förchte ds Unglück.« – »Aha,« lachet der Herr Lombach. »Du meinsch, mer zieje der Blitz a?« – »Nüt für unguet,« seit ds Mannli ärnscht und fescht, »es schteit geschribe: »was ihr einem dieser Geringschte tuet, das habt ihr Mir getan.« Dir heit dä arm Tropf dert verschpottet, und das isch nid rächt, wärte junge Herr.« Dem Houpme Lombach hets e so eige-n-um ds Muul ume zuckt. Er het nid rächt gwüßt, söll er das Mannli abrüele-n-oder s' uslache, da gseht er es paar schöni offeni Ouge-n-uf sech grichtet, die mit mene Blick völlig no ds Tüpfli ufe-n-I vo der Schtrafpredig ta hei. Mit mene schpöttische Zug im Gsicht erwideret er dä Blick, und d'Jumpfer Elisabeth schlat ihri Ouge nieder. Mit fascht gschlossene-n-Ougelider luegt si a Bode; aber i ihrem Gsicht isch e so ne-n-ablähnende, schtränge Zug gläge, daß der Houpme Lombach für guet gfunde het, der Sach e-n-anderi Wändung z'gä. Er fragt ds Buremannli, wär dä Bueb syg und erfahrt du, daß me-n-ihm der Gyger-Köbel sägi und daß sy Vater, e-n-arme Tanzgyger, o so heißi und bi ihm wohni. Jitz lat der Herr Lombach dem Bur e kei Rueh meh und verschpricht ihm, si welle furt, sobald dä Gyger mitchöm. Uf das hi isch der Bur der alt Gyger-Köbel ga reiche. Das isch e länge, verchrümplete Kärli gsi; aber a sym rot agloffne Gsicht het me-n-ihm agseh, daß er gwüßt het, was er wott, bsunders a sym scharf gschnittene Muul mit de schmale Läfzge. Der Houpme Lombach seit ihm: »Du söttisch mit is uf Toffe-n-abe, is eis cho ufmache, mer wotte-n-e chly tanze.« Der Gyger-Köbel fahrt sech mit syne länge Finger dür di borschtige, schtrube Haar, zieht d'Oberläfzge höch uf und macht es Gsicht, wie wenn ne-n-öppis gschtoche hätti: »Dir syt mer e tuusigs Läcker, junge Herr.« – »Warum?« meint der Houpme Lombach. – »Dir wärdet's öppe scho wüsse, warum.« – Hätt der Gyger nid i de Finger vom junge Herr e funkelnagelneui Dublone gseh lüüchte, so hätt er chürzer abbroche; aber so het er z'erscht müesse sych sälber z'rächt wyse, bevor er het chönne furtfahre: »Dir wärdet öppe scho wüsse, daß hütt nid Tanzsundig isch.« – »Du wirsch jitz öppe nid welle ga wunderlech tue wäge däm, seh, reich dy Gyge-n-und chum.« – »Nei Herr, nüt für unguet, das tue-n-i jitz wäger nid.« – »Papperlah, chum jitz, i gibe Der zwo Duble.« – »Und i tue's nid,« seit der Gyger und macht es Gsicht, wie wenn's ne wett verdräje, »gwüß nid, Herr.« – »Abah, wär wett Di schtrafe?« – »Dir weit mi nume fecke, i la mi nid fah, gät Ech ume nid Müej, Herr.«

Jitz sy dem Gyger-Köbel d'Froue z'Hülf cho und hei gseit, wär o no wetti ga tanze-n-i däm nasse Gschlamp.

Mittlerwyle het der Räge nahgla, und me het sech ufe Wäg gmacht. Dem Houpme Lombach sy rächti Hand isch im Hosesack verschwunde, und der Gyger-Köbel het ere so sähnsüchtig nachegluegt, daß er underem Dachtrouf isch blybe schtah, ohni's z'merke. Er het nid gmerkt, daß der Ruedi Landorfer no hinder ihm zrückblibe-n-isch, bis er sy Hand uf der Achsle gschpürt het. Wo-n-er ume luegt, seit ihm der Ruedi: »Dir syt e brave Ma« und drückt ihm öppis i d'Hand. Der Köbel tuet sy mageri Hand uf und luegt verwunderet dry abe-n-und de wieder verwunderet ufe Ruedi und seit ändlech: »i ha de schynt's doch rächt gha?« – Jitz mueß der Ruedi lache-n-und seit: »wägem Fecke-n-öppe?–Nei, nei, das müeßt Der nid meine.« – »He nu, so dankheiget z'hunderttuusigmale, bhüet-Ech Gott,« meint der Köbel, und der Ruedi isch de-n-andere nache gschprunge.

Wo si uf d'Riggischbärgschtraß abe cho sy, het der Räge-n-ufghört. D'Abedsunne het am Bälpberg äne der Wald magisch belüüchtet. Ds nasse Loub und Gras het i Millione vo Rägetröpfleni saftig gschimmeret, währed unde, im Schatte vom Längebärg, d'Gürbe rumpelsurig mit ihrem trüebbrunne Wasser zwüsche de Chabisplätze düre der Aare zuegrunne-n-isch. Höch obe, vo der Falkeflueh zum Schtockhorn het sech e breite Rägeboge gschwunge. Und glücksälig näbe sym Schatz här, wyt hinder der Gsellscheft, het der Ruedi i dä herrlech Abe-n-use gluegt, und syni Ouge hei glüüchtet, no schöner fascht als d'Rägetröpfli.