Text:Paul Haller/Gedichte/Z’Windischt i dr Bärlisgrueb

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S. 102
Z’Windischt i dr Bärlisgrueb

Z’Windischt i dr Bärlisgrueb
Vor alte lange Zyte
Händ d’Römerwyber ’s Gaudi gha,
Wen d’Christe sind cho stryte.

De Käiser het nid welle ha,
As d’Lüt zum Häiland bätte.
„Vor d’Leue mit ene!“ het’s tönt,
Wi wen si gmordet hätte.

Do ist es Mäiteli z’Huse gsi,
Won au hätt sölle stärbe.
„O Vatter, Mueter, hälf ech Gott
Vom ewige Verdärbe!

Mir söl de Käiser ’s Läbe neh,
I blybe bi mim Glaube;
So chumi bald in Himmel ue!
De cha mr niemer raube!

Ir Manne, mached ’s Törli uf
Und löhnd di Leuen use!
Es söl mr ab de Leue nid,
Und ab em Tod nid gruse!

Herrgott im Himmel, nim mi uf!“
O lueg, ietz wird’s verrisse!
Do lyt es bluetigs Chind im Sand,
Verschunden und verbisse.

„O Chind, mis Chind, so bluetigrot,
Du hesch di Häimet gfunde.
Mir wachst kes Tränkli und kes Chrut
Für mini tiefste Wunde.

S. 103 Herr Käiser! i bi d’Mueter gsy
Vo Husen i dr Nöchi.
Herr Käiser! allue Götze Fluech
Und Ehr Gott i dr Höchi!“

Z’Windischt i dr Bärlisgrueb
Vor alte lange Zyte
Händ d’Römerwyber ’s Gaudi gha
Wen d’Christe sind cho stryte.