Text:Otto Keller/Schnitz ond Zwetschga!/Dankbarkeit
Dankbarkeit.
A Schbrichwort secht seit alter Zeit:
„Der Welt Loh ischt Odankbarkeit.“
Daß leider Gott’s viel wohr isch dra,
I aus Erfahrong saga ka.
Mir goht ’s drom wia no viele Leit:
I rechen net uf Dankbarkeit. –
Wenn i will no so ehrlich sei,
No fallet mer net viele ei,
Von dene frei i saga kennt,
Daß se mer dankbar gwesa send.
Doch oi Beweis von Dankbarkeit,
Der hot me diaf em Herza gfreit. –
I kenn a Biable von der Gaß
Ond han halt an dem Male Gschpaß,
Dem schenke oft a Kleinigkeit,
Was hot des Birschle äls a Freid. –
Bei dem isch abrocht, wia bei koim:
Acht Gschwischterla send no derhoim.
Heit kommt der Kloine hoim zu mir
Ond schtoht verlega an der Dier,
Gibt mir a Bätschle, secht Griaß Gott,
Ond dreht sei Käpple ond wird rot,
Druckt mir a Schächtele en d’ Händ:
„Do brenge ebbes fir dei Kend!“ – –
Wia i des Schächtele mach uf,
A bisla Gras liegt oba druf,
En Maiakäfer, der zwor dot,
Er schee derzwischa nei glegt hot,
Ond onta nonter, ganz verschteckt,
Do hot er no drei Schteiniß glegt! – –
Jetzt saget selber, liabe Leit:
Isch dees net wirklich Dankbarkeit,
Wenn so a Kend es fertig brengt
Ond oim sein ganza Reichtom schenkt? –
Mir hot des anderscht emponiert,
Als wenn a Groß sich „rewaschiert“!