Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/Ne Schnitz.

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Ne Schnitz.

192 - 193


Ne intressante Neüigkeit
Will ich eüch jetz verkinde:
Vo hit eweg thüet Weh un Leid
Ab uns'rer Welt verschwinde!

D'Lit wànn jetz alle Brieder si,
Un uf dr ganze-n-Erde
Thien Alle schaffe brav druf hi,
Fir ass se-n-einig werde!

Nur noch ei Nationalität
Soll si, denn sie wànn trachte,
Als Kind VOom gliche Welt-Planet
Sich Alle do z'betrachte!

Ei Religion nur wànn se ha,
Die, wo thüet alle rette,
Wo sàit: « thien nitt de-n-And're a,
Was' ihr selbst nitt gern hätte! »

D'Lit wànn sich nimmig b'schisse jetz,
's will Nieme meh betriege,
's wànn Alle wandle no-n-em G'setz
Un nie kei Wort meh liege!

D'Soldate derfe-n-alle heim,
Se hàn jetz nit meh z'hiete;
D'Contribütione schenkt me-n-eim,
Thüet eim noch Geld abiete!

Wenn Ein e Katzebuckel macht,
So thüet me ne jetz strofe,
Me sàit em « wàrsch ins Bett als z'Nacht,
Anstatt am Morge z'schlofe! »

Me brücht kei Control zahle meh,
Wenn eim thüet Ebber sterwe;
Kurz, alles wird jetz besser geh,
Kei Mensch soll meh verderwe!

's hilft alles mit, d'Natür sogar,
Die blibt jetz o nitt d'hinte,
D' Krankheite mache sich jetz rar,
Bol thien 'se ganz verschwinde!

D'Luft, wo-n-is immer bis dohi
Nur halb hat mache z'lewe,
Die wird jetz künftig nahrhaft si,
Me-n-isst nit meh dernewe!

Me brücht kei Sürkrüt koche meh
Un o kei siesse Riewe;
So growe Nahrung losst me steh
Un lebt vo Luft un Liewe!

Un d'Liewe selbst, das höchste Güet,
Thüet àndre sich im Stille:
Wie Ein sich jetz verliewe thüet,
So sieht er ohne Brille.

Ich bi versichert, 's meine Viel,
Ich red' jetz üs dr Hitze!
Eh nei, 's isch hit dr erst' Awril,
Me derf e wenig schnitze!