Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/Mi grösste Freid.
Ne Jeder süecht si Freid do unte,
Nitt wohr, wo-n-er se finde ka!
Ich fir mi Theil ha eine g'funde,
Wo viellicht nieme denkt hat dra.
Wenn ich mich recht will amüsiere,
So gang ich in dr Morgestund
Nur bim Hàrdäpfelmàrt spaziere,
Bis ass e schöne Jumpfre kunnt.
Ich sag e schöne, 's thüet si schicke,
Doch isch's nitt g'meint mit jung un frisch,
Wenn sie nur ganz in aile Sticke
Uf d letschte Mode ag'schiert isch.
Nimmt sie derno d'Schlumbergergasse,
So gang ich ihre hinte no;
Ich weiss, ass Bürslit als, e Masse,
Uns dert begegne thien eso.
Was mich derno als recht macht z'lache,
Sin d'sunderbare G'sichtr halt,
Wo als die güete Bürslit mache,
Wenn sie astüne so ne G'stalt.
Kei Fedre kannt ihr Üsdruck b'schriwe;
's glaübt kein, wie ich mich amüsier,
Wenn sie-n-eso dervor steh bliwe,
Wie vor em schönste Wunderthier.
Erst, wenn die als das Ding betrachte
Un so bewundre-n-als die Tracht,
So thüet me selbst sich wieder achte,
Wie wunderschön as sie sich macht.
Die güete Büre werde dànke:
D'Wibslit sin schint's Soldat jetz hit,
Se hàn Schako mit Striss dra hànke,
O d'Epaulette fehle nitt.
Nur isch dr Hawersack z'wit unte,
Dà macht ene kei Rickeweh;
Das wàr grad nitt so schlecht erfunde,
Nur bambelt's schrecklig halt im geh!