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Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/In dr Dämmerung.

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ln dr Dämmerung.

390 - 391


Im halbdunkle, stille Zimmer
Isch's so heimelig un güet,
Wenn im Mond si sanfter Schimmer
Z'Owe-n-als dri schine thüet.

Im e Zaüwer, im e stumme,
Isch me g'fesselt willelos,
Alles sieht me-n-um sich umme
Wie ne Traümbild a nur blos.

D'Finger süeche-n-uf de Saite
Mànge sanfte Harmonie,
Wo sich so still thüet verbreite
Wie ne Geistersimphonie.

Un Accorde, längst verklunge,
Wise, längst vergesse scho,
Lewe voll Erinnerunge
Alle wieder uf eso.

Riefe längst vergang'ne Stunde
Lebhaft wieder z'ruck im Herz,
Mit dem allem, wo's empfunde,
Trost un Kummer, Freid un Schmerz.

Jeder Ton, wo so thüet schwewe
Dur die einsam stille Nacht,
Isch e Bild als üs em Lewe,
Wo mit dem Accord erwacht

Un wo mit ihm furt thüet ziege
Wieder iwer Berg un Thal,
Bis as Alles thüet verfliege
Still im Mond si Silwerstrahl.