Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/Friese.

Us der alemannische Wikipedia, der freie Dialäkt-Enzyklopedy
Friese.

366 - 367


Wenn's Eüch nitt thüet verdriesse,
So wà mr doch emol
Verzähle hit vo Friese:
Ihr kenne 's Dorf jo wohl?

's isch grad nit b'sunders z'sage;
Wie iwerall dert drin
Thien d'Lit sich güet vertrage
Wenn sie nitt kiwig sin.

's git frieher oder später
Wohl o ne G'legeheit,
Wo als dr Franz im Peter
Dr Sunntigname sàit.

O d'Fraüe thien am Brunne
Ne Stündle-n-oder zwei
Sich als e G'spràchle gunne,
Dert o git's allerlei!

368 - 369

Doch letscht hàn Zwe mitnander
Sogar noch prozetiert
Un hàn eso enander
Vor 's Gricht sich leider g'fiehrt.

Se hàn schint's alle Beide
Ne Rebstock welle ha,
Wo wachst grad in dr Scheide,
Mit schöne Triwel dra,

Un Beide hàn einstwile
Sorgfàltig driwer g'wacht,
Denn d'Spatze thien druf zile,
Wie ein sich lüter macht.

Drum sin se's halt die Tage
lm G'richt geh iwergà,
Fir z'sàh, was das thüet sage,
Wer 's Recht hat, fir se z'nàh.

Un wil se dert sin g'sesse
Un hàn drum dispetiert,
So hàn se d'Spatze g'fresse!
Wer hat jetz profetiert?