Text:August Lustig/A. Lustig Sämtliche Werke: Band 1/1. Mai 1887

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1. Mai 1887.

492 - 493


Ich ha mir vorgnu g'ha, nimm z'dichte,
Un doch sitz ich jetz wieder dra;
Un was isch d'Schuld? die Hirothsg'schichte!
's wànn alle Hochzitsrede ha!
Die wo folgt, ha-n-ich mache miesse
Fir fremde Hochzitslit, un g'schwind:
Ne « Chimiste » un si Brüt, si siesse:
Sie isch e Zuckerbäckerkind.
Sunscht weiss i nit, mi Schuld isch's nitt,
Wenn's üs so wenig Stoff nit git!

494 - 495

D'Hiroth hat allewil e Site,
Ne kitzlige, das isch g'wiss wohr,
Wo nieme g'sichert isch dervor,
Un wo d'Lit vielmol driwer strite:
Soll sich e junger Eh'stand segne
Gli mit viel Kinder oder nitt?
Ich glaüb, wenn's gli thüet Kinder regne,
Ass eim das viel Malàschte git.
Im Vaterland wàr's halt scho recht,
In dàne Zite brücht's Soldate;
Im Geldsack awer macht's viel Schade,
Un mit dr Nachtrüeh geht's o schlecht;
Un iwerhaüpt, me sott's lo bliwe,
Denn 's Lewe-n-isch doch nur e Qual;
E-n-Eh'paar sott uf jedefall
So wenig as nur möglig schriwe,
Das ka me nitt g'nüe repetiere
In alle z'àmme d'ganze Zit;
Un b'sunders wotte mir's vorfiehre
In unsre junge Hochzitslit:
D'Chimiste, wenn se dur's hirothe
In Zuckerbäckfamilie g'rothe,
Sin g'fàhrlig, das isch längst bekannt;
Küm hàn se g'schlosse-n-als das Band,
Wànn sie sich glich ins G'schàft meliere
Un wànn mit Zucker allerlei
So kleine Sache fawriziere.
Das Ding, das geht als ganz allei:
Do git's als schöne Klapperstorke
Un Wagle, alles pràchtig g'macht;
Fir d'Farb thien sie züem Vorüs sorge,
Denn b'sunders stark sin sie dert drin,
Vo ihrem Handwerk isch's dr Bode.
Do git's als blonde, brüne, rothe,
Wo alle pràchtig g'lunge sin!
Doch, eb me predigt oder nitt,
's thüet g'wöhnlig als jo doch nit batte,
Drum wà mir ihne liewer hit
Glick wünsche, fir ass nie kei Schatte
Ihr Himmel triebt, jetz hell un klar:
Hoch soll hit lewe 's Hochzitspaar!