Sufismus

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Mevlevi-Derwisch bi dr Sema-Zeremonip z Istanbul, Türkei

Sufismus (arabisch تَصَوُّف‎ tasawwuf, DMG taṣawwuf), au Sufidum oder Sufik, isch e Sammelbezäichnig für Strömige im Islam, wo asketischi Tendänze und e spirituelli Orientierig häi, was vilmol mit em Wort Müstik bezäichnet wird. Eme Aahänger vom Sufismus säit mä Sufi (arabisch صُوفِيّ‎, DMG Ṣūfī), Sufist oder au Derwisch (persisch  دَرویش‎, DMG darwīš). Iiri braktische und theoretische Leere chömme vom ene „innere Sinn“ (arabisch بَاطِن‎ batin, DMG bāṭin) vom Koran und bsundrigs stütze si sich uf Värs, wo sich uf en indiwiduelli Beziejig oder Ummiddelbarkäit zu Gott bezien, und uf Dradizione (arabisch سُنَّة‎, Pl. سُنَن‎ sunan, DMG sunan, ‚Bruuch, gwoonti Handligswiis, überliifereti Norm‘) und Vita vom Mohammed, wo in däm Sinn as Vorbild dütet wärde.

Bis zum 9. Joorhundert si d Sufis (صُوفِيَّة‎ / ṣūfīya) en asketischi Randgrubbe im hütige Irak gsi. Vom 10. Joorhundert aa si süstematischi Handbüecher zum spirituelle Wääg vom Sufi usgarbäitet worde, wo d Nööchi zum orthodoxe Sunnitedum bedoone. Filosofe und Theologe wie dr Ghazali, Suhrawardi und Ibn Arabi häi sie süstematischi Formulierig vo dr Theologii und dr Epistemologii brägt. Im 12. Joorhundert häi sich Sufi-Orde afo bilde, wo au religionspolitischi Funkzione gha häi, under anderem häi si d Volksfrömmigkäit organisiert und d Mission.[1] Dr Sufismus isch historisch äine vo de wichdigste Faktore gsi bi dr Bekeerig vo Nit-Muslime für en Islam.[2]

Spöötistens wo sich d Orde häi afo organisiere, wird en Identifikazion vo Müstik und Sufismus broblematisch, wil sich d Müstik mäistens uf e spezifische Tüpus vo Spiritualidäät beziet, und dr Sufismus vo denn aa aber au uf Instituzione. De Begriff sufiya und tasawwuf stoot dr Usdruck ‘irfān (arabisch عِرْفَان‎), wörtlig Gnosis gegenüber, mit dr Bedütig vo „Müstik“. S Wort Sufismus wird in Öiropa erst sit em 19. Joorhundert verwändet.[3]

Litratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Kwelleteggst
  • Ǧalāl ad-Dīn Rūmī: Das Maṯnawī. :
    • Das Maṯnawī. Spirituelle Verse. B. Meyer, Köln 2002, ISBN 3-00-010283-3. (E-Book)
    • Mesnevi. Übersetzig us em Änglische vom Uli Full und Wolf Süleyman Bahn; Barth, Bärn/Münche/Wien 1997, ISBN 3-502-61004-5.
    • Das Mathnawi. Ausgewählte Geschichten. us em Persische vo dr Annemarie Schimmel; Sphinx, Baasel 1994, ISBN 3-85914-196-1.
    • Masnavi i Ma’navi. Teachings of Rumi. Omphaloskepsis, Ames (Iowa) 2001. (pdf), änglisch
    • Onläin-Ressoorse uf mathnawi.de
  • Muhyiddin Ibn Arabi: Fusus al-hikam = Das Buch der Siegelringsteine der Weisheitssprüche. Akademische Druck- und Verlags-Anstalt, Graz 1970, ISBN 3-905272-71-7.
  • Muhyiddin Ibn Arabi: Die Reise zum Herrn der Macht. Meine Reise verlief nur in mir selbst. Chalice, Züri 2008, ISBN 978-3-905272-73-4.
  • Muhyiddin Ibn Arabi: Der verborgene Schatz. Des größten Meisters mystische Philosophie der Einheit aller Existenz. Chalice, Züri 2006, ISBN 3-905272-72-5.
  • Muhyiddin Ibn Arabi: Abhandlung über die Liebe. Aus den Futuha al-Makkiyah.. Chalice, Züri 2009, ISBN 978-3-905272-74-1.
  • Al Ghasali: Das Elixier der Glückseligkeit. Hugendubel, Chrüzlinge/Münche 2008, ISBN 978-3-7205-3053-8.
  • al-Sulami: Der Sufi-Weg zur Vollkommenheit. esotera-Taschenbücherei, Bauer, Freiburg im Brisgau 1985, ISBN 3-7626-0623-4.
Litratuur uf Dütsch
  • Andre Ahmed Al Habib: Sufismus. Das mystische Herz des Islam. Eine Einführung. Hans-Jürgen Maurer, Freiburg im Brisgau 2005.
  • Jürgen W. Frembgen: Reise zu Gott. Sufis und Derwische im Islam. C. H. Beck Verlag, Münche 2000, ISBN 3-406-45920-X.
  • Annemarie Schimmel: Mystische Dimensionen des Islam. Die Geschichte des Sufismus. Insel, Frankfurt am Main/Leipzig 1995, (19851), ISBN 3-458-33415-7.
  • Annemarie Schimmel: Sufismus. Eine Einführung in die islamische Mystik. C. H. Beck, München 2000, ISBN 3-406-46028-3.
  • Frithjof Schuon: Den Islam verstehen. Eine Einführung in die innere Lehre und die mystische Erfahrung einer Weltreligion. Barth, Bärn/Münche/Wien 2002, ISBN 3-502-61096-7.
  • Richard Gramlich: Islamische Mystik. Sufistische Texte aus zehn Jahrhunderten. Kohlhammer, Stuttgart/Berlin/Köln 1992, ISBN 3-17-011772-6.
  • Titus Burckhardt: Vom Sufitum. Einführung in die Mystik des Islam. Religionswissenschaft und Theologien 4; Schäuble, Rhiifälde/Freiburg i. Br./Berlin 19892, ISBN 3-87718-144-9.
  • ʿAbd al-Qadir as-Sufi: Was ist Sufismus? Eine Einführung in Geschichte, Wesen und meditative Praxis der islamischen Mystik. O. W. Barth, Bärn/Münche/Wien 1996, ISBN 3-502-65496-4.
  • Ludwig Schleßmann: Sufismus in Deutschland. Deutsche auf dem Weg des mystischen Islam. Kölner Veröffentlichungen zur Religionsgeschichte 33; Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2003, ISBN 3-412-11503-7.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Sufismus – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Hartmut Bobzin: Art. Sufi, Sufitum, in: Lexikon für Theologie und Kirche, Bd. 9, S. 1094 f.
  2. Vgl. Nehemia Levtzion: "Toward a Comparative Study of Islamization" in Ders. (ed.): Conversion to Islam. New York-London 1979. S. 1-23. Do S. 16-18.
  3. Z. B. bim F. A. G. Tholuck: Ssufismus sive theosophia Persarum pantheistica, Berlin 1821
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