Perm (Geologi)

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< Karbon | Perm | Trias >
vor 299–251 Millione Johr
Atmosphärische O2-Aadail
(Durschnitt iber Periodeduur)
ca. 23 Vol %[1]
(115 % vum hitige Nivoo)
Atmosphärische CO2-Aadail
(Durschnitt iber Periodeduur)
ca. 900 ppm[2]
(3-fachs hitigs Nivoo)
Bodetämperatur (Durschnitt iber Periodeduur)
ca. 16 °C[3]
(2 °C iber hitigem Nivoo)
System Serie Stufe ≈ Alter (mya)
hecher hecher hecher jinger
Perm Lopingium Changhsingium 253,8–251
Wuchiapingium 260,4–253,8
Guadalupium Capitanium 265,8–260,4
Wordium 268–265,8
Roadium 270,6–268
Cisuralium Kungurium 275,6–270,6
Artinskium 284,4–275,6
Sakmarium 294,6–284,4
Asselium 299–294,6
tiefer tiefer tiefer älter
D Ärd im Sakmarium, vor rund 290 Millione Johr

S Perm isch uf dr geologische Zytskala s letscht Syschtem (bzw. Period in dr Geochronologi) im Paläozoikum. S Perm het vor rund 299 Millione Johr aagfange un vor rund 251 Millione Johr ufghert. S Perm chunnt noch em Karbon un wird vu dr Trias iberlageret. An dr Perm-Trias-Gränz isch s grescht bekannt Massenuusstärbe vu dr Ärdgschicht gschääne.

Gschicht un Name[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Name Perm isch vum ehmolig russische Gouvernement Perm (entspricht uugfehr dr hitige Region Perm) am Fueß vum Uralgebirg abglaitet. D Gstai, wu do ufgschlosse sin, hän em Roderick Murchison anne 1841 as Grundlag vu syre wisseschaftlige Bschryybig dient.[4] S Perm z Mitteleuropa isch vor allem dur di zwoo lithostratigrafische Gruppe vum Rotligig un vum Zächstai represäntiert. No däre Zwaidailig het des Syschtem z Dytschland urspringli dr Name Dyas iberchuu, wu sich aber international nit het chenne dursetze. Dr Uusdruck Dyas isch aber in erschter Linie lithologisch definiert gsii un wird wäge däm au fir e lithostratigrafischi Supergruppe brucht, wu s Rotligig un dr Zächstai umfasst.

Definition un GSSP[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Aafang vum Perm (un dr Asselium-Stapfle un dr Cisuralium-Serie) isch definiert dur s Erschtufdrätte vu dr Conodonte-Art Streptognathodus isolatus. S Änd vum Perm (un dr Aagang vu dr Trias) isch mit em Erschtufdrätte vu dr Conodonte-Art Hindeodus parvus un em Änd vu dr negative Chohlestoff-Anomali vum Oberperm feschtglait. D Typuslokalität (GSSP = Global Stratotype Section and Point), wu vu dr IUGS fir d Basis vum Perm (un dr Asselium-Stapfle) feschtgsetzt isch, lyt sich im Dal vum Aidaralash, in dr Nechi vu dr Stadt Aqtöbe (russ. Aktjubinsk) im sidlige Ural (Kasachstan).

Untergliiderig vum Perm[ändere | Quälltäxt bearbeite]

S Perm isch friejer zmaischt in Unterperm (299–270 Millione Johr vor hit) un Oberperm (270–251 Millione Johre vor hit) unterdailt wore, wu mer mit dr hitige Termini Serie nänne deet. Hite wird s Perm in drei Serie mit insgsamt nyyn Stapfle unterdailt.

Paläogeografi[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dur d Kollision vum Kontinänt Sibiria mit dr scho im Karbon verainigte Großkontinänt Gondwana un Laurussia isch im Unterperm dr Superkontinänt Pangaea entstande. E Folg vu däre Kollision isch e Gebirgsbildigsphase gsii, wu dr Ural ufgfaltet woren isch. Im äquatoriale Beraich isch no Oschte s Tethysmeer ufgange. E Meeresarm im Weschte vu dr Tethys isch bis zue dr europäische Landmasse gange. Z Europa hän sich großi Grabebruchsyschtem un epikontinäntali Beckine bildet, wu mit Schutt us em jetz fascht ganz erodierte variszische Gebirg un mit Vulkanit gfillt wore sin (Rotligig-Beckine). Scho ab dem Oberperm finde sich erschti Aazaiche, ass Pangäa aafangt ussenanderzgheie.

Klima[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Fossili Rippelmarke us em Perm (Lac du Salagou, Frankrych)

D permokarbonisch Veryysig vu dr Sidkontinänt het im Unterperm zerscht no aaduurt. Si het im Asselium oder speteschtens im Sakmarium ufghert. In dr chalte Zone vu Gondwana (rund 60° bis 90° S) het sich d Glossopteris-Flora uusbraitet. Im Perm het in vile Biet uf dr Ärd e relativ drucke Klima gherrscht, di rychschten Salzlagerstette vu dr Ärdgschicht um deszyt entstande. Im Perm isch s schyns e baarmol zuen eme Dryybhuuseffäkt chuu.[5]

Entwicklig vu dr Fauna[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Rekonschtruierti Szene us em Mittelperm (Roadium/friejes Wordium) z Russland (Ocher-Fauna)

Landwirbeldier[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Unter dr Landwirbeldier isch s zuen ere große Radiation vu dr Gruppe chuu, wu mer friejer as „Reptilie“ zämmegfasst het. E Huffe arteryychi Gruppe isch zem erschte mol im Lauf vum Perm erschine un sin scho am Änd vu däm Zytruum wider verschwunde, z. B. d Pareiasauridae. Die amphibieähnlige Gruppe, wu im Karbon dominiert gha hän, sin im Nidergang gsii.

D Therapside, friejer „suugerähnligi Reptilie“ gnännt, sin us em Ocher-Kompläx z Russland un dr Xidagou-Formation z China bekannt, wu d Formevilfalt z Laurasia zaige. Uf em Sidkontinänt Gondwana sin si uf d Eodicynodon-Assemblage-Zone vu dr Beaufort-Gruppe vu dr sidafrikanische Karoo bschränkt. In däre Faune het s e großi Vilfalt vu Therapside, dodrunter Dinocephalia, wu dur Anteosauria (Flaischfrässer) un d Tapinocephalia (Pflanzefrässer) represäntiert sin, un Anomodontia wie z. B. Dicynodontia, Gorgonopsida un Therocephalia.

Meer[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Unter dr aizellige Foraminifere stelle di großwichsige Fusuline wichtigi Laitforme. Si verschwinde mit em Änd vum Perm. Unter dr Coelenterate stärbe di tabulate Korallen uus. D Armfießer hän e letschti großi Radiation durgmacht. Im Perm sin z. B. korallenähnligi Forme un Forme mit verschlitzte Dorsalchlappe (Oldhaminide) entstande, wu ne Symbiose mit Bakterien yygange sin, wu Fotosynthes bedryybe. Die spezialisierte Gruppe un e Dail anderi Gruppe (Productide, Davidsoniide un Spiriferide) sin ganz oder fascht ganz uusgstorbe.

Unter dr Arthropode sin d Trilobite un d Eurypteriden uusgstorbe. E Raie vu Insektenornige isch e erscht Mol im Perm noogwiise. Bi dr Waichdier verschwindet d Klasse vu dr Schnabelschaler (Rostroconchia). Unter dr Cephalopode sin d Bactrite un d Goniatiten uussgtorbe; d Ceratite entstehn. Us em Stamm vu drStachelhyter (Echinodermata) sin d Chnoschpestrahler (Blastoidea) un d Seelilie-Gruppe vu dr Camerata un Flexibilia uusgstorbe.

Entwicklig vu dr Flora[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Wächsel vum Paläophytikum zum Mesophytikum het friejer stattgfunde wie dr Wächsel vum Paläozoikum zum Mesozoikum. S Paläophytikum het scho vor rund 256 Ma im Wuchiapingium] ufghert[6]. D Farnpflanzegruppe, wu bishär dominiert gha hän, sin vu dr druckeresischtäntere Nacktsomige Pflanze (Gymnosperme) abglest wore. Uf em Gondwana-Kontinänt het sich d Glossopteris-Flora entwicklet, mit Gymnosperme, wu s Laub abgheit hän un cheltitolerant gsi sin. Vorgherrscht het d Ornig vu dr Glossopteridales.

S Perm z Mitteleuropa[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Z Dytschland chunnt di traditionäll Ufdailig vum Perm in Rotligig un Zächstai us em markante Wächsel, wu an dr Gränz zwische dr bode Formatione stattgfunde het. Noch ere lange Feschtlandzyt, wu im Karbon aagfange gha het, isch vo rund 257,3 Millione Johr s Meer no Nord- un Mitteldytschland vorgrunge, was dr Aafang vum Zächstai markiert. Siddytschland isch zerscht no Feschtland blibe. Am Grund vu dr Meeresablagerige isch dr wirtschaftlig wichtig Chupferschifer abglageret wore. Die geologisch Marke isch aini vu dr markanteschte Laithorizont z Dytschland.

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Werner Vasicek: 280 Millionen Jahre alte Spuren der Steinkohlewälder von Zöbing, Katalogreihe des Krahuletz-Museums 4, Eggenburg 1983.
  • Werner Vasicek: Jungpaläozoikum von Zöbing, Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes 38, 1999, S. 63ff. (gemeinsam mit Fritz F. Steininger)
  • Ronny Rößler: Farnwälder, Glutwolken und Salzwüsten: Das Perm. Biologie in unserer Zeit 33(4), S. 244–251 (2003), ISSN 0045-205X
  • Wolfgang Frey und Rainer Lösch: Lehrbuch der Geobotanik. 436 S., Gustav Fischer, Stuttgart 1998. ISBN 3-437-25940-7
  • Jörg W. Schneider, Frank Körnera, Marco Roschera und Uwe Kronera: Permian climate development in the northern peri-Tethys area - The Lodève basin, French Massif Central, compared in a European and global context. Palaeogeography, Palaeoclimatology, Palaeoecology, 240(1-2): 161-183, Amsterdam 2006 ISSN 0031-0182
  • Deutsche Stratigraphische Kommission (Hrsg.): Stratigraphische Tabelle von Deutschland 2002. Potsdam 2002 ISBN 3-00-010197-7 (PDF; 6,57 MB)
  • Kommission für die paläontologische und stratigraphische Erforschung Österreichs der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Hrsg.): Die Stratigraphische Tabelle von Österreich (sedimentäre Schichtfolgen). Wien 2004 (PDF; 376 KB).

Weblink[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Perm – Sammlig vo Multimediadateie

Fueßnote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Suurstoffghalt-1000mj.svg
  2. Phanerozoic Carbon Dioxide.png
  3. All palaeotemps.png
  4. Spencer G. Lucas, Joerg W. Schneider / Giuseppe Cassinis: Non-marine Permian biostratigraphy and biochronology: an introduction. In: Spencer G. Lucas, Giuseppe Cassinis und Joerg W. Schneider (Hrsg.): Non-Marine Permian Biostratigraphy and Biochronology. Geological Society, London, Special Publications, 265, 1-14, London 2006 PDF
  5. Gregory J. Retallack, Christine A. Metzger, Tara Greaver, A. Hope Jahren, Roger M. H. Smith und Nathan D. Sheldon: Middle-Late Permian mass extinction on land. Geological Society of America Bulletin, 118, 11/12, S. 1398–1411 November/December 2006 S. 1408 doi:10.1130/B26011.1
  6. Frey und Lösch, S.94
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