Orthanes

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De Orthanes, o Orthannes (altgriechὈρθάν(ν)ης, Orthán(n)ēs m. „de Uufgrichteti“) isch e phallische Gott, wo i de Antiiki ud de Insle Imbros und uf de Habinsle Attika vereert woren isch. Nochem Photios isch er e Soo vom Hermes und vonnere Nymphe.[1]

de Orthanes z Athen[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uf de Halbinsle Attika und z Athen het de Orthannes kai Bidüttig ghaa. Woll aber isch er i de attische Komöödie vorchoo. So hett de Euboulos e Komöödie mitem Titel Orthanes gschrebe. Us de Bruchstüggli, wo fo dere erhalte sind, chamer aber nünt öber de Gott schlüüsse. De Komöödieschriiber Platon hett i sinnere Komöödie Phaon gschrebe, innere aidüttig obszööne Wiis, as em Orthannes drai Metze Böle gopfered werid; [2] De Geograaf Strabon het no gmaint, as di attische Götter Orthanes, Tychon und Konisalos em Priapos gliiche tüend.[3]

de Orthannes uf Imbros[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Uf de nordägäische Insle Imbros, wo abem 5. Joorhundert v.Chr. en atheenischi Kleruchii gsii isch, hett de Orthannes nebet de Groosse Götter und em Hermes zo de wichtigste Gotthaite ghört. En Inschrift usem 2 Joorhundet v.Chr. isch zo Eere vom Kalliades gstiftet wore, emene Priester vom Orthannes.[4] I dere Inschrift wered o Opfer und e Prozession för de Orthannes gnennt. De Gott werd recht hüüffig uf imbrische Münze abbildet. [5] D Vordersitte zaigt de Chopf fonnere Göttin, weleweeg e Chorngöttin. Uf de Hendersitte isch e phallische Gott miteme Bart abbildet, wo geg rechts lueget. I de rechte Hand, wo geg före uusgstreckt isch, hebt er en Opferschale, drunder stoot e Roicherständer. Sini linggi Hand luegt geg hindere und hebt en Ast geg abe. Die Münze sind vom 4. bis zum 2. Joorhundert v. Chr. useggee woore. Öber de rechte Hand, chan e Kerykeion, e Gerstenääri oder Lampe abbildet sii. Früenner isch de phallischi Gott as Hermes Imbramos düttet wore, wo aber e karische Gott isch.[6] und no früenner as phallische Hephaistos.

Früenner isch o aagnoo wore, as de Orthanes fo atheenische Kleruche uf d Insle Imbros broocht wore sai. [7] Aber hüüt werd gsait, as e Gott, wo z Atheen ase wenig wichtig gsii sai, innere Kleruchii chuum zomene ase wichtige Gott wore sai. Vilmee isches ase, as de Orthanes vo Imbros as e frömde Gott uf Athen choo isch, woner kai wichtigi Stell hett chöne iinee.[8]

Weblinks[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Literatur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Bärbel Ruhl: Imbros. Archäologie einer nordostägäischen Insel (= Marburger Beiträge zur Archäologie. Bd. 5). Marburg 2019, ISBN 978-3-8185-0536-3, bsudrigs d Sitte 23–26 (Münze), 121 (Gotthait), 194 (Inschrift).
  • Otto Höfer: Orthanes. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 3,1, Leipzig 1902, Sp. 1209 f. (Digitalisat).

Anzelnoowiis[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Photios I., Lexikon 346,3
  2. Platon, Fragment 174
  3. Strabon 13,1,12
  4. IG XII 8,52
  5. Bärbel Ruhl: Imbros. Archäologie einer nordostägäischen Insel (= Marburger Beiträge zur Archäologie. Bd. 5). Marburg 2019, ISBN 978-3-8185-0536-3, S. 23–26.
  6. Zsolt Simon: Zur vorgriechischen Geschichte von Imbros aus philologischer Sicht. In: Ancient West & East. Band 14, 2015, S. 1–21.
  7. Paul-François Foucart: Inscriptions des clérouques athéniens d’Imbros. In: Bulletin de correspondance hellénique. Band 7, 1883, S. 153–168, hier S. 167 (online).
  8. Robert Parker: Athenian Religion Abroad. In: Robin Osborne, Simon Hornblower (Hrsg.): Ritual, finance, politics: Athenian democratic accounts presented to David Lewis. Oxford University Press, Oxford 1994, ISBN 978-0-1981-4992-7, S. 339–346, hier S. 345.