Moos

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Torfmoos (Sphagnum squarrosum)

Moos (vo middelhochdütsch mos/mies[1][2]) si grüeni Landpflanze, wo mäistens kä Stütz- und Läitgwääb usbilde. Noch dr hütige Uffassig häi si sich vor öbbe 400 bis 450 Millioone Joor us Grüenalge in dr Zoone zwüsche Ebbe und Fluet entwigglet. D Moos si dur e Generazioonewäggsel charakterisiert, wo binem die gschlächtligi Generazioon (Gametofüt) gegenüber dr ungschlächtlige (Sporofüt) dominiert. Dr haploid Gametofüt isch die äigentligi Moospflanze, er cha lappig (thallos) oder blätteret (folios) si. Kennzäiche für d Moos si d Fotosünthesepigmänt Chlorofüll a und b, Sterki as Späichersubstanz und Zällwänd us Zelluloose, aber ooni Lignin. Es git öbbe 16'000 bekannti Arte. D Wüsseschaft vo de Moos häisst Bryologii. Die drei klassische Sippe Hornmoos, Lääbermoos und Laubmoos häi jeedi für sich Abstammigslinie, d Moos im Ganze si aber kä natüürligi Verwandtschaftsgrubbe.

Dr Entwickligskräislauf[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Lääbenszyklus vo de Laubmoos

Moos si Diplohaplonte und häi e heteromorfe, heterofaasische Generazioonswäggsel: Die bäide Generazioone häi en underschidlige Ufbau (heteromorf) und si häi underschidligi Kärnfaase (heterofaasisch). Die Art vom Generazioonswäggsel häi d Moos gmäinsaam mit de Farn und Soomepflanze. Dr Gametofüt isch drbii die äigentligi Moospflanze und isch fotoautotroof und haploid, d. h. het en äifache Chromosoomesatz. Dr Sporofüt isch in dr Entwicklig und Ernäärig vom Gametofüt abhängig und isch diploid, d. h. het e dobblete Chromosoomesatz.

Die gschlächtligi Generazioon[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Protonema vo Funaria hygrometrica

Us dr haploide Meiospoore entwigglet sich e fäädigs, sälten e lappigs Protonema (Vorkäim bzw. juveniile Gametofüt). An däm bilde sich us Chnospe die äigentlige Moospflanze. S Protonema stirbt denn mäistens ab. Es dient also dr vegetatiive Vermeerig, wil us äinere Spore e ganze Kloon cha entstoo. Dr Gametofüt isch mäistens bletteret, sältener thallos. Uf iim entstöön d Gschlächtsorgaan (Gametangie): die männlige Antheridie und die wiiblige Archegonie. Moos si je noch dr Art diözisch (zwäihüüsig), das häisst, es git wiibligi und männligi Pflanze, oder monözisch (äihüüsig). Bi de äihüüsige chönne d Antheridie und d Archegonie im äim Gametangiestand (synözisch) oder drennt (parözisch) vorcho.

In de Gschlächtsorgäan entstöön die haploide Käimzälle (Gamete). Für d Befruchdig brucht s Wasser: Die beweglige männlige Spermatozoide müesse zu de Archegonie schwümme. Si chönne aktiiv bis zu 1,5 Santimeter schwümme und wärde chemotaktisch dur Saccharose aaglockt. Bi gröössere Distanze si d Spermatozoide uf e passiivi Verbräitig öbbe dur Räägewasserdröpfli aagwiise. D Befruchdig vo dr Äizälle bassiert im Archegonium.

Die ungschlächtligi Generazioon[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Die befruchdeti Äizälle (Zygote) isch diploid und entwigglet sich ooni e Ruestadium zum ene Embryo und witer zum Sporofüt. Dä isch je noch dr Moosgrubbe seer underschidlig baut, blibt aber bi alle mit em Gametofüt verbunde und bechunnt vo däm Wasser und Näärstoff. Für daas het er e Haustorium (Fuess). Gege oobe waggst dr Embryo dur s Archegonium duure und bildet e Sporogon, wo oobedruf d Sporekapsle (Sporangium) sitzt. S Gwääb im Innere vom Sporangium isch s Archespor, wo d Zälle von em sich dur Redukzioonsdäilig (Meiose) zu haploide Spore däile. Wenn si rif si, wärde d Spore us dr Sporekapsle uusegloo. Zum käime spränge d Spore s Exospor und entwiggle sich zum Protonema.

Kwelle[ändere | Quälltäxt bearbeite]

Dr Ardikel «Moose» uf dr dütsche Wikipedia

Liddratuur[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  • Jan-Peter Frahm: Biologie der Moose. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg und Berlin 2001, ISBN 3-8274-0164-X
  • Jan-Peter Frahm, Wolfgang Frey, J. Döring: Moosflora. (Stuttgart 1983) 4. Uflaag (UTB für Wissenschaft, Band 1250). Ulmer, Stuttgart 2004, ISBN 3-8001-2772-5 (Ulmer) & ISBN 3-8252-1250-5 (UTB)
  • Franz Fukarek et al.: Urania-Pflanzenreich: Moose, Farne, Nacktsamer. Urania, Berlin 2000, ISBN 3-332-01168-5
  • Janice M. Glime: Bryophyte Ecology. Volume 1. Physiological Ecology. Ebook sponsored by Michigan Technological University and the International Association of Bryologists. 2007 online
  • Martin Hellbach: Die Verwendung von Moosen in der japanischen und europäischen Gartenkultur: Darstellung und Vergleich. In: Die Gartenkunst 25 (2/2013), S. 377–400.
  • Robin Wall Kimmerer: Gathering Moss: A Natural and Cultural History of Mosses. Oregon State University Press, 2003
  • J. Shaw, K. Renzaglia: Phylogeny and diversification of bryophytes. American Journal of Botany 91(10), 2004, S. 1557–1581.
  • Volkmar Wirth, Ruprecht Düll: Farbatlas Flechten und Moose. Ulmer, Stuttgart 2000, ISBN 3-8001-3517-5.
  • Ruprecht Düll: Exkursionstaschenbuch der wichtigsten Moose Deutschlands. Eine Einführung in die Mooskunde, mit besonderer Berücksichtigung der Biologie und Ökologie der Moose (für die Lupenbestimmung der leicht erkennbaren Arten im Gelände). Rheydt 1985.

Weblingg[ändere | Quälltäxt bearbeite]

 Commons: Moose – Sammlig vo Multimediadateie

Fuessnoote[ändere | Quälltäxt bearbeite]

  1. Alfred Helfenstein: Das Namengut des Pilatusgebietes. Keller, Luzärn 1982, ISBN 3-85766-004-X, S. 26 f. (Musflue) und 49 (Moos: „unscheinbare Pflanze, die moorigen Boden bevorzugt, aber auch Fluren, worauf diese üppig gedeiht“).
  2. Lueg au Jürgen Martin: Die ‚Ulmer Wundarznei‘. Einleitung – Text – Glossar zu einem Denkmal deutscher Fachprosa des 15. Jahrhunderts. Königshausen & Neumann, Würzburg 1991 (= Würzburger medizinhistorische Forschungen. Band 52), ISBN 3-88479-801-4 (au Medizinische Dissertation Würzburg 1990), S. 151 (mies/mieß [Neutrum und Maskulinum]).